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Meinungen aus der Lesejury

Veröffentlicht am 18.09.2023

Eher Ergänzung als Vorgeschichte

Die junge Wanderhure
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"Die Wanderhure" war damals mein erstes Buch des Autorenehepaars Iny Lorentz, auf das schnell weitere gefolgt sind. Ich habe geliebt, wie die Autoren das Mittelalter in all seinen Facetten lebendig haben ...

"Die Wanderhure" war damals mein erstes Buch des Autorenehepaars Iny Lorentz, auf das schnell weitere gefolgt sind. Ich habe geliebt, wie die Autoren das Mittelalter in all seinen Facetten lebendig haben werden lassen. Umso mehr habe ich mich gefreut, als mit "Die junge Wanderhure" ein weiterer Roman dieser Reihe erschienen ist.

Vom Verlag wird das Buch als Vorgeschichte zur Serie beworben, ich sehe es hingegen eher als Ergänzung. Zeitlich behandelt es nämlich jene drei Jahre nach den Ereignissen in Konstanz (und Maries Anfang im Wanderhuren-Gewerbe) bis hin zu dem einen Markt, wo Marie von einer adeligen Dame angeworben wird. Die Jahre dazwischen werden im Roman "Die Wanderhure" nicht weiter beschrieben. Wer die vorherigen Romane gelesen hat, kennt so allerdings schon Anfang und Ende der "Jungen Wanderhure".
Iny Lorentz haben es dennoch geschafft, diese Wiederholungen geschickt in die Handlung einzuflechten. Anfang und Ende des Romans werden von der mittlerweile gealterten Marie erzählt, die ihrer Schwiegertochter und Freundin von ihrem damaligen Leben berichtet, um die Ereignisse so auch selbst ein Stück weit aufarbeiten zu können. Diese Abschnitte sind tatsächlich rein erzählend, aber dennoch spannend zu lesen. Und vor allem ist man danach wieder komplett drin in der Geschichte.

Der Großteil der Story ist dann aber ganz normal geschrieben, was natürlich deutlich unterhaltsamer und lebendiger ist. Man erlebt Maries Wandlung von einer beinahe gebrochenen Frau zu einer starken Persönlichkeit. Auch in diesem Buch gelingt es Iny Lorentz wieder, das Mittelalter lebendig werden zu lassen. Wie nebenbei werden interessante historische Details in die Geschichte eingeflochten. Zusammen mit dem fesselnden Schreibstil führte das dazu, dass ich das Buch kaum aus der Hand legen konnte und nicht einmal drei Tage gebraucht habe um die knapp 500 Seiten zu lesen.

Auch wenn man das Buch sicherlich auch lesen kann ohne die anderen Romane zuvor gelesen zu haben, würde ich doch empfehlen zumindest "Die Wanderhure" zuerst zu lesen. Man versteht die Handlung zwar auch so, allerdings wird in den Erzählpassagen so viel aus den anderen Büchern verraten, dass es danach vermutlich nicht mehr so viel Spaß macht, diese zu lesen - dabei sind auch die anderen Romane sehr empfehlenswert.
Für mich ist "Die junge Wanderhure" eher eine Ergänzung, die Maries Charakter noch mehr ausarbeitet. Außerdem könnte ich mir vorstellen, dass hier schon weitere Bücher der Reihe vorbereitet werden, was mich sehr freuen würde.

Für Fans historischer Romane führt kein Weg an Iny Lorentz vorbei und auch für dieses Buch gibt es wieder eine klare Leseempfehlung von mir!

Veröffentlicht am 21.08.2023

Kinder gesund ernähren - ganz einfach?

Mama, ich will Brokkoli!
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Ich versuche meiner mittlerweile 7 Jahre alten Tochter von Anfang an gesundes Essen nahe zu bringen. Dass das nicht immer leicht ist, wissen wohl fast alle Eltern. Schon öfter wurde hier mit kritischem ...

Ich versuche meiner mittlerweile 7 Jahre alten Tochter von Anfang an gesundes Essen nahe zu bringen. Dass das nicht immer leicht ist, wissen wohl fast alle Eltern. Schon öfter wurde hier mit kritischem Blick in gesundem Essen gestochert oder ständig nach Süßigkeiten gefragt. Auf das Buch "Mama, ich will Brokkoli" war ich daher ziemlich gespannt - auch wenn Brokkoli bei uns lustigerweise kein Problem ist und ganz gern gegessen wird.

Das Buch ist kein reines Kochbuch, sondern beinhaltet auch einen ausführlichen Theorieteil, der sich in zwei Teile unterteilen lässt.
Im ersten Teil geht es um die Grundlagen der gesunden Ernährung allgemein. Welche Nährstoffe gibt es und welche Funktion haben sie? Worin kommen diese Nährstoffe vor? Wo versteckt sich Zucker und wie kann man ihn ersetzen oder reduzieren? Auf diese und viele weitere Fragen finden sich hier Antworten.
Der zweite Teil beschäftigt sich dann mehr damit, wie man gesunde Ernährung in seinen Alltag integrieren kann. Von Tischregeln über Menüplanung, Mealprepping oder nachhaltiges Kochen, hier gibt es viele praktische Tipps.
Der Schreibstil in diesem Theorieteil ist unterhaltsam, der Aufbau übersichtlich und verständlich. Mir ist der Theorieteil an einigen Stellen allerdings fast schon zu ausführlich, obwohl mir die vielen gut umsetzbaren Tipps durchaus gut gefallen haben.

Der sich anschließende Rezeptteil nimmt etwas mehr als die Hälfte des Buches ein und beinhaltet 66 Rezepte. Einige Frühstücksideen, viele Hauptmahlzeiten und noch ein paar gesunde Snacks und Süßigkeiten.
Auch hier sind die Rezepte wieder übersichtlich aufgebaut und durch kleine Symbole lässt sich auf einen Blick erkennen, was zum Beispiel Meal-prep-geeignet oder vegan ist. Womit wir beim Stichwort sind: Alle Rezepte sind vegetarisch oder vegan. Ich esse wenig Fleisch, kann mich aber der Kritik einiger anderer zu diesem Buch anschließen: Rein von außen betrachtet, ist einem diese Rezeptauswahl nicht von vorneherein klar. Das finde ich etwas unglücklich. Auch wenn die Autorin glücklicherweise zu keinem Zeitpunkt belehrend oder gar "missionarisch" wirkt.
Zurück zu den Rezepten. Diese sind leicht nachzukochen und es ist auch einiges dabei, was meiner Tochter und mir geschmeckt hat. Gemüse ist manchmal ganz gut versteckt, was bestimmt gut ist für kritische Kinder. Allerdings gab es auch einiges, was so gar nichts für uns war. Knallgrüne Pfannkuchen verweigert meine Tochter zum Beispiel komplett.
Die Fotos zu den Rezepten sehen hübsch aus, allerdings hatte ich bei manchen den Eindruck, dass sie nicht von einem professionellen Fotografen stammen. Ein Blick ins Impressum bestätigte dies: die Fotos sind von der Autorin selbst. Das finde ich an sich nicht schlimm, ich wollte es nur erwähnen.

Insgesamt hat mir das Buch gut gefallen, allerdings sollte man eben wissen, dass es viel Theorie enthält und vegan/vegetarisch gekocht wird. Wen das nicht stört, der kann hier viel über gesunde Kinder-Ernährung lernen.

Veröffentlicht am 03.04.2023

Macht Lust auf Urlaub

Die mediterrane Küche – vielfältig, bunt und gesund
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Schon wenn man dieses Kochbuch zur Hand nimmt, bekommt man Lust auf Urlaub. Die Farbgestaltung und die vielen bunten Fotos sind wundervoll anzuschauen und machen richtig Lust darauf, sich in den sonnigen ...

Schon wenn man dieses Kochbuch zur Hand nimmt, bekommt man Lust auf Urlaub. Die Farbgestaltung und die vielen bunten Fotos sind wundervoll anzuschauen und machen richtig Lust darauf, sich in den sonnigen Süden zu kochen.

Nach einer kurzen, dreiseitigen Einleitung dazu, was die mediterrane Küche ausmacht, geht es direkt los mit dem Rezeptteil. Über 60 Rezepte aus Italien, Spanien, Südfrankreich, Griechenland, Türkei und dem vorderen Orient warten darauf, entdeckt zu werden. Dabei sind die Rezepte in sechs Kategorien unterteilt:
- Suppen und Salate
- Kleine Gerichte
- Aufläufe und Gratins
- Fisch und Fleisch
- Vegetarische Gerichte
- Desserts
Zu jedem Rezept gibt es eine Doppelseite mit Rezeptanleitung auf der einen und großem Foto auf der anderen Seite. Die Rezepte sind übersichtlich aufgebaut, die Anleitungen in verständliche Einzelschritte unterteilt. Außerdem finden sich noch Portionsangaben und Zubereitungszeit. Ich persönlich mag es noch ganz gerne, wenn Kalorienangaben vorhanden sind, die fehlen hier jedoch.

Die Rezepte sind so vielfältig, dass für jeden Geschmack etwas dabei sein sollte. Ich mag zum Beispiel keinen Fisch, dennoch habe ich hier genügend andere Rezepte zur Auswahl gehabt. Es gibt sowohl Gerichte, die schnell auf dem Tisch stehen, als auch solche, die aufwändiger sind. Für die meisten Rezepte braucht man auch nicht unbedingt viel Kocherfahrung, da sie recht einfach in der Zubereitung sind. Was ich nachgekocht habe war sehr lecker.

Mir gefällt besonders die Zusammenstellung der Rezepte. Typisch mediterran mit viel Gemüse bei den Hauptgerichten und vom Geschmack tatsächlich so wie in den Mittelmeerländern schon genauso gegessen. Ein richtiges Wohlfühlkochbuch, das die Zeit bis zum nächsten Urlaub ein wenig verkürzt. Ich empfehle das Kochbuch gerne weiter!

Veröffentlicht am 30.03.2023

Umfangreicher Gartenratgeber zum Thema Anbau und Ernte

Das phänomenale Erntebeet
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Obst und Gemüse im eigenen Garten (oder auch auf Balkon oder Terrasse) anbauen ist ein wunderbares Hobby, erfordert aber auch einiges an Know-How, wie ich selbst feststellen musste, als ich vor ein paar ...

Obst und Gemüse im eigenen Garten (oder auch auf Balkon oder Terrasse) anbauen ist ein wunderbares Hobby, erfordert aber auch einiges an Know-How, wie ich selbst feststellen musste, als ich vor ein paar Jahren etwas unbedarft damit angefangen habe. Ich wünschte, ich hätte "Das phänomenale Erntebeet" von Doris Kampas damals schon gelesen - dann hätte sicher einiges besser geklappt.

In diesem Ratgeber wird wirklich auf alles eingegangen, was man zum Thema Anbau und Ernte wissen muss.
Das beginnt damit, dass man erst einmal ganz individuell schaut, welche Startbedingungen man hat: Wie viel Platz steht zur Verfügung? Welche Standorte gibt es im Garten? Wie ist die Bodenqualität? Und auch: Wie viel Zeit hat man? Welche Essvorlieben gibt es?
Darauf aufbauend werden verschiedene Beet-Typen vorgestellt, die ideal für die eigenen Bedürfnisse passen. Vielfältige Beispielpläne - übrigens nicht nur für Beete, sondern zum Beispiel auch für den Anbau in Balkonkästen oder Töpfen - machen Lust darauf, sofort mit dem Gärtnern loszulegen.

Dazu gibt es jede Menge Hintergrundwissen. Man erfährt unter anderem alles über die nötige Ausstattung zum Gärtnern, über die richtige Pflege der Pflanzen, über Kompost, mulchen und düngen. Welche Pflanzen sind gute Nachbarn? Was tun bei Schädlingsbefall? Und wie kann man das ganze Jahr über ernten? Nach der Lektüre dieses Buchs weiß man das. Ein herausnehmbares Poster zeigt auf einen Blick, wann eine Pflanze ausgesät/gesetzt werden kann und wann mit der Ernte zu rechnen ist.
Dabei ist der Inhalt des Buchs niemals trocken, sondern unterhaltsam geschrieben und der Text mit vielen Bildern, Zeichnungen und Tabellen aufgelockert. Zu einigen Themen gibt es detaillierte Schritt-für-Schritt-Anleitungen mit Bildern. Für Anfänger perfekt, aber auch als nicht mehr kompletter Garten-Neuling habe ich noch eine Menge nützlicher Tipps gefunden.

Mein Fazit: Bei diesem Buch passt alles. Wunderschön gestaltet und voller nützlicher Infos macht es richtig Spaß, damit den Anbau von eigenem Obst oder Gemüse im Garten zu planen. Anfänger vermeiden durch die Lektüre typische Fehler und "alte Hasen" bekommen viele Anregungen für neue Projekte. Ich bin begeistert!

Veröffentlicht am 27.03.2023

Gelungener Auftakt einer neuen Dilogie von B.E. Pfeiffer

Die Braut des Elfenkönigs - Band 1
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Ich liebe Romantasy und von B.E. Pfeiffer habe ich schon viele tolle Geschichten aus diesem Genre gelesen. Es war also klar, dass auch der Elfenkönig bei mir einziehen musste.
Bei der Geschichte handelt ...

Ich liebe Romantasy und von B.E. Pfeiffer habe ich schon viele tolle Geschichten aus diesem Genre gelesen. Es war also klar, dass auch der Elfenkönig bei mir einziehen musste.
Bei der Geschichte handelt es sich um eine Dilogie, meine Rezension bezieht sich auf den ersten Band von "Die Braut des Elfenkönigs".

Erst einmal muss ich die Gestaltung des Buchs loben. Das Cover ist wunderschön mystisch-romantisch und die Glitzereffekte sehen toll aus. Auch die Karte im Inneren ist total hübsch. Der Inhalt ist zwar wichtiger, aber ich mag es, wenn bei einem Buch das Gesamtpaket stimmt.

Die Geschichte hat mich dann von Anfang an in ihren Bann gezogen.
Das liegt zum einen am Weltenbau. Wir lernen zwar "nur" das Bernsteinreich und das Reich des Elfenkönigs kennen, aber die Beschreibungen haben mir sehr gut gefallen. Genügend Details, um sich die faszinierende Welt gut vorstellen zu können, aber niemals langatmig werdend. Gerade die Kleider im Elfenreich muss ich hier erwähnen. Die sind sooo toll beschrieben!
Zum anderen sind da die Figuren: Cali ist eine sehr sympathische Protagonistin, wohingegen Talon am Anfang durchaus auch mal abweisend und herrisch sein kann. Dennoch merkt man auch hier schon, dass er gerecht ist und ihm etwas an Cali liegt. Auch die ganz unterschiedlichen Charaktere der anderen Prinzessinnen sind interessant. Cali findet Freundinnen, Feindinnen und manchmal ist alles auch ganz anders als gedacht.
Der Wettkampf um die Gunst des Königs - um die sich eigentlich keine der Prinzessinnen reißt - ist dann einfach nur noch spannend. Vor allem, weil lange unklar bleibt, was die Gewinnerin überhaupt erwartet. Immer wieder werden neue Fragen aufgeworfen, kommen neue, unerwartete Wendungen in die Handlung. Das hat mir richtig gut gefallen. Ich liebe dieses Miträtseln und Mitfiebern mit der Protagonistin.
Die Liebesgeschichte zwischen Talon und Cali ist in diesem ersten Band eher unschuldig, sinnlich und beschert einem viele bittersüße Momente. Es ist einfach schön zu lesen.

Wer Romantasy mag, wird mit diesem Buch bestimmt seine Freude haben. Das Ende ist auf jeden Fall so gestaltet, dass man direkt weiterlesen möchte, daher bin ich froh, dass ich Band 2 schon hier liegen habe. Ich freue mich schon auf weitere Momente mit Cali und Talon.