Künstlerin - Ehefrau - Mutter - Nightbitch
Nightbitch"Ich bin jetzt ein Mensch, der ich nie sein wollte, und ich weiß immer noch nicht, wie ich damit zurechtkommen soll. Ich wäre gern zufriedener, stattdessen sitze ich in einem selbst erschaffenen Gefängnis ...
"Ich bin jetzt ein Mensch, der ich nie sein wollte, und ich weiß immer noch nicht, wie ich damit zurechtkommen soll. Ich wäre gern zufriedener, stattdessen sitze ich in einem selbst erschaffenen Gefängnis und quäle mich ohne Ende."
Der Roman Nightbitch ist wahrscheinlich alles - außer gewöhnlich. Er bringt viele Dinge auf seine schräge Darstellungsweise auf den Punkt - verpackt Feminismus in der fantasievolle Veränderung die die Mutter durchlebt. Die psychische Veränderung die im Leben der Mutter stattfindet, wird geleitet durch ihre körperlichen Veränderungen und wirkt sich auch auf ihren Sohn aus. Der Roman zeigt völlig ungeschönt die Gedankengänge von Müttern, die sich selbst in ihrer Rolle verlieren. Er zeigt wie allein Frauen oft auf ihrem Weg sind, obwohl sie von außen nicht als einsam erscheinen - ist doch Familie und Sozialkontakt vorhanden. Es zeigt ein von außen perfektes Leben, da von Innen gar nicht so perfekt ist -da es nie das ist was man eigentlich wollte, aber irgendwie hinein gerutscht ist.
Das Buch ist aufgrund der Story sicherlich nicht für jeden was und auch mich hat das Buch zwischendrin aufgrund von Absurdität und Brutalität mal kurz verloren, dennoch ist auch dieser Teil des Buches für das Vorankommen nötig gewesen. Der Schreibstil gefällt mir gut und passt gut zum Buch.Die Namenlose und auch anonyme Art und Weise die Charaktere zu beschreiben, wirkt vielleicht wie so vieles im Roman etwas angewöhnlich, passt meiner Meinung nach auch gut ins Gesamtkonzept. Nightbitch ist ein lauter, wütender, ungeschönter, abstruser und feministischer Debüt-Roman, der alles sein kann aber nicht perfekt sein muss.