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Meinungen aus der Lesejury

Veröffentlicht am 17.05.2018

Targa ist halt Targa

Immer wenn du tötest
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Band 2 der Targa Hendricks-Reihe
Targa ist schon eine außergewöhnliche Ermittlerin. Ihre Methoden alle sehr unorthodox und wenig empathisch. Dennoch kann man sie fast mögen. Mir fehlt allerdings noch ein ...

Band 2 der Targa Hendricks-Reihe
Targa ist schon eine außergewöhnliche Ermittlerin. Ihre Methoden alle sehr unorthodox und wenig empathisch. Dennoch kann man sie fast mögen. Mir fehlt allerdings noch ein wenig der Kick. Vielleicht ändert sich das jetzt, wo sie Edgar kennengelernt hat. Privat immer auf der Suche nach ihrem Vater, wirkt Targa für mich sehr zwanghaft in ihren Handlungen, furchtlos. Und diese Furchtlosigkeit benötigt sie in ihrem neuen Fall ganz nötig.
Sie soll als verdeckte Ermittlerin Freya von Rittberg überführen. Diese wird des Mordes an vielen jungen, arisch aussehenden, Menschen verdächtigt. Doch man kann ihr nie etwas nachweisen, reichen ihre Beziehungen doch in die höchsten Justizkreise. Targa ermittelt fortan als Bodyguard und kommt Freya immer näher. Doch diese lässt sich nicht so leicht in die Karten schauen und plant einen finalen Coup.
Man kann nicht einmal groß von Spannung sprechen, dennoch ist das Buch alles andere als langweilig. Targa als Ermittlerin ist einfach anders. Und die Handlung auch etwas anders aufgebaut. Als Leser weiß man schon früh Bescheid, zweifelt aber, weil das kann ja nicht sein! Freya ist Künstlerin und malt mit Blut, das sie von freiwilligen Mutigen bekommt. Hat sie auch die Morde begangen, die Berlin in Atem halten oder ist sie doch unschuldig? Wie gesagt, der Leser weiß bald mehr, aber durch die beiden Charaktere, die hier aufeinanderprallen, bleibt doch das Lesetempo recht hoch.
Immer wenn du tötest ist bereits der zweite Band um Targa Hendricks und man sollte den ersten gelesen haben, damit man die Zusammenhänge und auch Targas Wesen besser versteht.

Veröffentlicht am 17.05.2018

3,5 Sternchen

Der Kreidemann
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30 Jahre liegen zwischen dem Unfall und dem Mord an einem Mädchen und der Gegenwart. Durch einen Besuch werden die damaligen Ereignisse wieder aufgewühlt und Eddie kommt darauf, dass sich damals vielleicht ...

30 Jahre liegen zwischen dem Unfall und dem Mord an einem Mädchen und der Gegenwart. Durch einen Besuch werden die damaligen Ereignisse wieder aufgewühlt und Eddie kommt darauf, dass sich damals vielleicht alles doch ganz anders abgespielt haben könnte.
Zwei Erzählstränge, der von 1986 und der von 2016 wechseln miteinander ab und bringen Spannung in die Handlung. Denn natürlich enden die Abschnitte jeweils mit Cliffhangern.
Teilweise erinnert die Handlung an Szenen aus Stand by me. Sommerferien, gelangweilte Jugendliche, Jugendbanden und ein Mord. Aber das ist ja nicht verkehrt, die Handlung geht dann ja eigene Wege. Allerdings wirkt der Titel etwas verwirrend. Verwirrt hat uns die Autorin dann aber durch ihre Erzählweise auch ein wenig. Sie lässt den Leser glauben und dann gibt es doch noch eine große Wendung im Buch. Ganz ganz toll fand ich die letzten beiden Absätze, auch wenn ich dieses Stilmittel schon in einem Buch gelesen hatte, aber die brachten mich dann echt zum Schmunzeln.
Die Handlung ist von Anfang an fesselnd. Der Jahrmarktsunfall wurde sehr plastisch geschildert und auch Eddies Reaktion darauf klang plausibel. Verschiedene Zufälle führen dann zu den Ereignissen in der Vergangenheit, die Eddie in der Gegenwart noch einmal aufdröselt. Hier kann man sich dann auch die Frage stellen, was der Schlag eines Schmetterlingsflügels so alles bewirken kann. Allerdings lässt in der Mitte die Spannung dann wieder etwas nach und die Schilderungen der Jungs fand ich manchmal etwas zäh, zumal Eddie mit seinen 12 Jahren mir viel zu vernünftig, zu erwachsen, erschien.
Fazit: Das Buch lässt sich schnell lesen, ist durch die zwei Erzählebenen auch recht spannend, lässt nur manchmal etwas Tempo vermissen.

Veröffentlicht am 14.05.2018

Harry Kent 2

Autopsie
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Ein kleiner Junge wird tot auf einem hohen Schornstein gefunden. Ein weiterer Junge verschwindet. Der Täter schickt Links mit Filmen an die Polizei – ein Countdown läuft ab. Zack Henry und seine Kollegen ...

Ein kleiner Junge wird tot auf einem hohen Schornstein gefunden. Ein weiterer Junge verschwindet. Der Täter schickt Links mit Filmen an die Polizei – ein Countdown läuft ab. Zack Henry und seine Kollegen haben nur wenig Zeit, den Jungen zu finden. Eine verzweifelte Suche beginnt.
Das Buch ist der zweite Teil der Reihe um Zack Henry, aber ich konnte es auch gut ohne Vorkenntnisse des ersten Bandes lesen. Durch die Tatsache, dass der Täter hinter Kindern her ist, bekommt das Buch große Spannung. Noch vergrößert wird diese durch den Countdown, der die Ermittler zusätzlich unter Druck setzt. In einer Nebenhandlung muss Zack seinem besten Freund helfen, natürlich just als nur noch 20 Minuten bis zum Tod des Jungen bleiben. Spätestens hier beginnt man bei der Lektüre an den Fingernägeln zu kauen.
Das Buch ist aufgeteilt in relativ kurze Kapitel, die dazu führen, dass man immer noch mal eben schnell nur 1 Kapitel lesen möchte. Die Sprache ist sehr einfach gehalten, was zusätzlich für schnellen Lesefluss sorgt. Lediglich die Drogensucht des Ermittlers hat mich genervt. Davon habe ich in letzter Zeit einfach schon zu viel gelesen. Den einfallsreichen Mörder mochte ich hingegen irgendwie mehr. Der kommt zwar kaum vor in der Handlung, aber seine Ideen sind sehr böse.
Eine weitere Nebenhandlung hätte es für mich nicht gebraucht. Begeistert war ich jedoch vom Beginn des Buches, da führt uns der Autor auf eine falsche Spur und man wähnt sich schon am Ende des Falles.
Fazit: Sehr gut zu lesen, spannend und fesselnd.

Veröffentlicht am 12.05.2018

Im Schatten von San Marco

Im Schatten von San Marco
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Eine dunkle Nacht in Venedig gegen Ende des 2. Weltkriegs. Der Fischer Cenzo fischt ein Mädchen aus dem Kanal und gerät in eine Kontrolle. Er tötet einen Offizier und muss nun versuchen, sein Leben weitgehend ...

Eine dunkle Nacht in Venedig gegen Ende des 2. Weltkriegs. Der Fischer Cenzo fischt ein Mädchen aus dem Kanal und gerät in eine Kontrolle. Er tötet einen Offizier und muss nun versuchen, sein Leben weitgehend normal weiter zu leben. Und dann ist da ja auch noch dieses Mädchen, eine reiche Jüdin, die er vor der Verfolgung durch die Deutschen retten mag. Doch gerade als er sie in Sicherheit wähnt, wird er dazu gezwungen, sie zu finden und auszuliefern.

Der Anfang hat mir sehr gut gefallen, hier rauschte ich nur so durch die Seiten. Die Verfolgung durch die Deutschen, das Mädchen und Cenzos Gefühle für sie haben mich überwältigt. Leider driftet die Handlung dann ein wenig ab, in Spionagekreise und hier habe ich mich etwas verloren gefühlt und nicht so richtig verstanden, warum das Mädchen auf einmal so wichtig für alle wird und warum Cenzo seinen Bruder töten soll. Das wird zwar später dann wieder aufgeklärt, aber dem Klappentext nach hätte ich eher einen Liebesroman vermutet.
Die Findigkeit Cenzos hat mir aber auf alle Fälle Respekt abgenötigt und beim Abwurf der Goldbarren (hier zu viel des Guten Zufall), habe ich mitgebangt. Überhaupt hat mir der Schreibstil Cruz‘ sehr gut gefallen. Er macht zwar nicht viele Worte und man muss manchmal schon überlegen, was er jetzt meint, aber dadurch liest sich der Roman nicht einfach so weg und bleibt eher im Gedächtnis.

Fazit: Der Klappentext täuscht ein wenig, die Spionagegeschichte gehört noch erwähnt, ansonsten ein sehr schöner Roman mit einigen Wendungen, die mich überrascht haben.

Veröffentlicht am 06.05.2018

gutes Debut

Wahrheit gegen Wahrheit
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Oh je, ein Spionagethriller. Werde ich den verstehen können? Oft ist es ja so, dass man vor lauter Spionage und Gegenspionage gar nicht mehr kapiert, wer jetzt wo und warum was tut. Aber hier wurde ich ...

Oh je, ein Spionagethriller. Werde ich den verstehen können? Oft ist es ja so, dass man vor lauter Spionage und Gegenspionage gar nicht mehr kapiert, wer jetzt wo und warum was tut. Aber hier wurde ich angenehm überrascht: die Spionagegeschichte ist eigentlich nur das Grundgerüst. Drumherum webt Karen Cleveland, selber lange Jahre als CIA-Analystin tätig, einen Roman, der es in sich hat.
Vivian und Matt sind ein glückliches Ehepaar. Bis Vivian Matts Foto bei ihren Recherchen in einem russischen Rechner entdeckt. Als sie ihn zur Rede stellt, gesteht er alles, allerdings sind die Russen mächtiger und wollen sich Vivians Stellung zunutze machen. Als sie aber die Kinder des Paares bedrohen, ist für Vivian eine Grenze erreicht – und sie schlägt zurück.
Das Buch beginnt ohne große Vorworte schnell mit der eigentlich Handlung, was mir gut gefallen hat. Die Familie wird nach und nach in Rückblenden bekannt gemacht, was den Lesefluss kaum stört und durch die Unterbrechungen zum Spannungsaufbau beiträgt. Der Leser weiß bald selbst nicht mehr, ob er Matt trauen kann oder nicht, so geschickt baut Cleveland die Handlung auf.
Das Ende ist etwas unglaubwürdig und die letzten beiden Seiten habe ich nicht ganz verstanden, es bietet aber Raum für eine Fortsetzung, die ich auch gerne lese würde.