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Harakiri

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Meinungen aus der Lesejury

Veröffentlicht am 01.12.2019

Ein etwas anderer Donner

Tod und kein Erbarmen
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Und das nicht nur, weil es um einen Cold Case geht, sondern auch, weil Donner über weite Strecken gar keine große Rolle spielt.
Ein Mädchen verschwindet und 10 Jahre später scheint es eine neue Spur zu ...

Und das nicht nur, weil es um einen Cold Case geht, sondern auch, weil Donner über weite Strecken gar keine große Rolle spielt.
Ein Mädchen verschwindet und 10 Jahre später scheint es eine neue Spur zu geben. Donner ist zufällig gerade in der Stadt, bereut das aber schnell, weil ihm scheinbar jemand einen Mord anhängen und seinen Tod möchte.
Ein sehr rasanter Thriller, manchmal zu rasant. Der Fall an sich war klasse, aber die Umsetzung hat mir nicht so gut gefallen. Ich fand die Dorfpolizisten zu hektisch und den kauzigen Kommissar Vogel zu unsympathisch. Sehr realistisch jedoch fand ich Hallers Auftreten. Nach dem Tod seiner Lebensgefährtin ist er in tiefer Trauer und nahe am Absturz. Doch der Fall hält ihn auf Trab und hilft ihm ein Stückweit, sein Leid zu vergessen.
Haller schreibt wie immer sehr flüssig, man fühlt sich dem Geschehen immer sehr nahe.
Tod und kein Erbarmen ist der Auftakt einer neuen Reihe um Kommissar Erik Donner, was mich sehr freut, denn ich mag den Protagonisten einfach sehr gerne.

Veröffentlicht am 01.12.2019

etwas zäher Beginn, aber steigerte sich dann total

Die Sonnenschwester
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Das erfolgreiche Supermodel Elektra hat es auch nicht so einfach, wie es scheint. Drogen- und Alkoholsucht machen ihr das Leben schwer, bis sie irgendwann einmal erkennt, dass sie etwas ändern muss. Bei ...

Das erfolgreiche Supermodel Elektra hat es auch nicht so einfach, wie es scheint. Drogen- und Alkoholsucht machen ihr das Leben schwer, bis sie irgendwann einmal erkennt, dass sie etwas ändern muss. Bei einer Entziehungskur lernt sie Miles kennen und merkt, dass sie durch ihren Erfolg auch viel Gutes bewirken kann. Und dann ist da ja auch noch ihre Vergangenheit, die es zu entschlüsseln gilt.
Auch der 6. Teil der Sonnenschwestern konnte mich wieder sehr begeistern. Wenngleich der Anfang in meinen Augen etwas schwach und langgezogen war. Aber spätestens mit Eintritt von Großmutter Jackson nahm das Buch an Fahrt auf und hat mich nicht mehr losgelassen. Wie die Vorgängerbände auch wird das Buch in zwei Ebenen erzählt: Vergangenheit, die in diesem Fall Elektras Großmutter erzählt und die Gegenwart, in der Elektra zu sich selbst findet. Vor allem die Vergangenheit hat es in diesem Band sehr in sich. Das Buch ist nicht nur ein Roman, es geht auch in die Tiefe und macht die Rassentrennung zur Mitte unseres Jahrhunderts zum Thema.
Sehr schön fand ich auch, dass man wieder ein Stück am Leben der anderen Schwestern teilhaben durfte (aber wer nennt sein Kind denn „Bär“??) und am Ende gab es dann den berühmten Cliffhanger mit winzigem Ausblick auf das 7. und letzte Buch und das Geheimnis der 7. Schwester, auf das ich schon sehr gespannt bin. Denn einige Fragen bleiben weiterhin offen am Ende dieses 6. Bandes.
Fazit: nach einem etwas langatmigen Auftakt wieder ein Buch zum Hineinversinken.

Veröffentlicht am 28.11.2019

ein etwas schwächerer Deaver

Der Todbringer
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Ein Mord an einem Diamanthändler beschäftigt Lincoln Rhyme und Amelia Sachs ganz besonders. Denn der vordergründig recht einfache Fall entpuppt sich als Marionettenspiel par excellence. Und dieses Mal ...

Ein Mord an einem Diamanthändler beschäftigt Lincoln Rhyme und Amelia Sachs ganz besonders. Denn der vordergründig recht einfache Fall entpuppt sich als Marionettenspiel par excellence. Und dieses Mal sind es tatsächlich die Täter, die schlauer sind als Sachs und Rhyme.
Ein wenig unspektakulär und unspannend beginnt der neue Krimi des Bestsellerautors Jeffery Deaver. Anfangs kam die ganze Bandbreite von Rhymes‘ Genie gar nicht zum Tragen und ich brauchte lange, bis ich in die Handlung hinein fand. Aber Deaver wäre nicht Deaver wenn er nicht noch jede Menge Überraschungen für den Leser bereit hielte. Und die zu durchschauen sind auch manchmal tatsächlich etwas schwierig. Vor allem ob der komplexen Handlung, die mehrere Fälle in sich vereint: der Bombenleger, der Verlobte, der Terrorist.
Mir hat in diesem Buch ein wenig die Spannung gefehlt. Und das typische Rätselraten von Rhyme. Sicher, es war da, vor allem gegen Ende. Aber bis zur Hälfte des Buches plätschert die Handlung so vor sich hin und als Leser wird man über die Kunst des Diamantschleifens aufgeklärt, was ich absolut zum Gähnen fand. Sehr sympathisch war mir aber der junge Diamantschleifer, den hätte man ruhig noch mehr in die Handlung einbinden können.
Der Schluss wartet mit einem wahren Feuerwerk an Überraschungen auf, wenn auch Deaver schon früher im Buch ein Stück Lunte zieht und dem Leser für meinen Geschmack schon viel zu viel verrät. Die Handlung hat mehrere Stränge und zuerst dachte ich, dass diese alle irgendwie ins Leere laufen, sie werden aber zum Schluss hin zusammengeführt und aufgeklärt und hier setzte dann tatsächlich wieder die Einfallskraft Deavers ein.
Fazit: ein etwas schwächerer Deaver, der aber gegen Ende doch noch überzeugen konnte.

Veröffentlicht am 28.11.2019

Spannender Thriller

Solange du noch lebst
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Ein kleiner Junge verschwindet aus einem Ferienlager. Die allein erziehende Mutter ist verzweifelt und kann sich nicht vorstellen, warum es gerade ihr Kind trifft. Doch bald stellt sich heraus, dass nichts ...

Ein kleiner Junge verschwindet aus einem Ferienlager. Die allein erziehende Mutter ist verzweifelt und kann sich nicht vorstellen, warum es gerade ihr Kind trifft. Doch bald stellt sich heraus, dass nichts so ist wie es zu sein scheint und dass viel mehr hinter der ganzen Angelegenheit steckt, als sich Kat das jemals zu träumen gewagt hätte. Doch kann die Polizei Ethan lebend wiederfinden oder ist nach 4 Tagen bereits alles zu spät?
Der Roman hat mir sehr gut gefallen, allerdings fand ich den Titel nicht ganz so passend.
Ethan ist ein schlauer Junge, doch das macht es ihm nicht einfach, Freunde zu finden. Er geht nur widerwillig ins Camp und als er entführt wird, setzt er seine ganze Schläue ein, um es einfacher machen, ihn aufzufinden. Ich fand den Plot herrlich! Er passt genau in die heutige Zeit und auch das Thema Mobbing fand ich sehr interessant. Wenn auch ein wenig am Rande bleibend, erst gegen Ende kommt heraus, was Ethan wirklich alles angetan wurde, doch das war beinahe schon Nebensache. Dass Sammy mehr weiß als er zugibt, fand ich toll, jedoch wurde dem nicht mit aller Härte nachgegangen, was ich dann wieder etwas schade fand.
Der Thriller packt einen von der ersten Seite an. Was mit daran liegt, dass es um einen 8-jährigen Jungen geht, was die ganze Angelegenheit noch anrührender macht.
Der Thriller spielt auf zwei Ebenen: Kats und Stefanies. Schnell wird man auch in die Geschichte von Stefanie gezogen, denn es ist klar, was es mit dem mysteriösen Anruf bei ihr auf sich hat. Das Ende fand ich etwas überhastet und vom Motiv her auch nicht ganz so schlüssig, dennoch fand ich den Strang mit Sammy und seiner Entdeckung sehr gelungen.
Fazit: Spannender Thriller, mit dessen Protagonistin man sehr gut mitfiebern kann

Veröffentlicht am 25.11.2019

Starke Leistung

Das Fundstück
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Ein wirklich rasanter Thriller aus der Feder des berühmten Autors.
Kommissar Olav Thorn hat einen wirklich mysteriösen Fall aufzuklären: in Fernbussen tauchen Koffer mit Leichenteilen auf. Thorn ermittelt ...

Ein wirklich rasanter Thriller aus der Feder des berühmten Autors.
Kommissar Olav Thorn hat einen wirklich mysteriösen Fall aufzuklären: in Fernbussen tauchen Koffer mit Leichenteilen auf. Thorn ermittelt in Bremen, Berlin und weiteren Städten, tatkräftig unterstützt von Leonie Grün, der Kollegin aus Berlin. Und bald merken die beiden: sie rennen immer nur hinterher, sie müssen dem Täter voraus sein, um das Verbrechen aufzuklären.
Andreas Winkelmann ist eher für seine Reihen mit Kerner und Oswald oder Nele Karminter bekannt, als Frank Kodiak schreibt er Stand-Alones. Beides kann mich begeistern, denn seine Schreibweise ist einfach spannend und mitreißend.
Hat mir bei „Stirb zuerst“ ein wenig Spannung gefehlt, bleibt diese bei „Das Fundstück“ jedenfalls nicht auf der Strecke. Von der ersten Seite an war ich gefangen und bin nur so durch die Seiten gerast. Ein Killer, der seinen Opfern Hände und Füße entfernt und diese in Koffern im Fernbus reisen lässt – was für ein skurriler Einfall. Aber bombig umgesetzt, denn man kann sich lange nicht erklären, was es mit dem Täter auf sich hat, geschweige denn, wen man denn nun verdächtigen soll. Denn Kodiak hat so einige Wendungen für den Leser bereit. Erst als das Privatermittlerduo auftaucht kommt so langsam Licht ins Dunkel.
Ich finde allerdings, dass das Buch nichts für Menschen mit schwachen Nerven ist, denn Kodiak geht schon manchmal sehr ins Detail und das Blut fließt in Strömen. Wem das nichts ausmacht: zugreifen!
Fazit: Ich mochte einfach jede Seite in dem Buch!