Profilbild von Harakiri

Harakiri

Lesejury Star
offline

Harakiri ist Mitglied der Lesejury

Melde dich in der Lesejury an, um dich mit Harakiri über deine Lieblingsbücher auszutauschen.

Anmelden

Meinungen aus der Lesejury

Veröffentlicht am 20.10.2018

Donners schwerster Falll

Leid und letzter Tag
0

Ein Ereignis aus der Vergangenheit belastet Leipziger Bürger in der Gegenwart. Menschen werden entführt und zu Tode gefoltert, wenn die Polizei die per App übertragenen Rätsel nicht rechtzeitig löst. Donner ...

Ein Ereignis aus der Vergangenheit belastet Leipziger Bürger in der Gegenwart. Menschen werden entführt und zu Tode gefoltert, wenn die Polizei die per App übertragenen Rätsel nicht rechtzeitig löst. Donner und seine Kollegen müssen ständig parat sein, weil der Täter sie durch die ganze Stadt jagt und dabei jedem eine besondere Aufgabe gibt, die ein Teil des Ergebnisses ausmacht. Doch nicht immer führen die Tips auch zum Erfolg und so gibt es bald Druck von oben. Werden Donner und seine Kollegen den Täter rechtzeitig stoppen können?

Ein Buch, das atemlos macht. Von der ersten bis zur letzten Seite fesselnd und spannend. Mit dem Spiel des Täters haben Donner und seine Kollegen ganz schön zu tun. Und auch der Leser rätselt mit, wobei die Chance auf einen Treffer eher gering ist. Die Fragen sind schon sehr speziell. Aber das macht ja mit den Reiz aus. Den Mörder, den Haller hier erschafft fand ich genial. Durchtrieben, schlau und technisch versiert. Der Thriller trifft genau den digitalen Zeitgeist und führt auch dem Leser vor Augen, wie groß die Möglichkeiten sind, mit denen man Menschen heutzutage jagen kann.
Die Story bekommt Brisanz durch die Entführung von Annes Sohn. Und durch die besonderen Tötungsarten des Mörders, die stets gut durchdacht sind.
Donner gefiel mir wieder sehr gut in diesem Buch. Er ist einfach ein Charakter, den man mögen muss. Auch wenn er manchmal unkonventionell handelt, stets zum Besten aller.
Im Abspann stand dann noch ein Satz, der mich besonders glücklich gemacht hat: es wird wohl weitergehen mit Donner und Co. Anfangs waren wohl nur 6 Bände geplant, aber Haller denkt über weitere Bände nach. Ich bin auf jeden Fall gern wieder mit dabei.

Veröffentlicht am 20.10.2018

Berührend

Die Zeit der Kraniche
0

Ein sehr emotionales, aufwühlendes, berührendes Buch.



Eigentlich bräuchte ich gar nicht mehr schreiben als o.g. Satz um das Buch zu beschreiben und zu überzeugen, dass es gelesen werden sollte. Es ...

Ein sehr emotionales, aufwühlendes, berührendes Buch.



Eigentlich bräuchte ich gar nicht mehr schreiben als o.g. Satz um das Buch zu beschreiben und zu überzeugen, dass es gelesen werden sollte. Es gibt ja viele Nachkriegsromane, aber selten ist mir einer begegnet, der so realitätsnah geschildert wurde. Das mag zum Teil auch daran liegen, dass die Autorin mit einem Charakter aus dem Buch Kontakt hatte und dieser ihr so weit als möglich bei der Recherche geholfen hat. Allerdings ist auch alles sehr gut von der Autorin umgesetzt und zum Leben erweckt worden. Und dabei ging es Freddy von Mansfeld ja noch relativ gut.



Die Zeit der Kraniche ist der abschließende Teil der Ostpreußen-Saga von Ulrike Renk. Man sollte die beiden Vorgängerbücher gelesen haben, damit man in den vollen Lesegenuss des 3. Bandes kommt. Ich habe schon Teil 1 und 2 verschlungen und konnte auch jetzt nicht mehr aufhören zu lesen. Das Ende war etwas schnell, da hätte man auch noch einen 4. Band daraus machen können.


Das Leiden der damaligen Zeit wurde mich auf jeder Seite spürbar und ich finde es schön, dass Fredericke viel Hilfe erfahren, aber auch viel Gutes bewirkt hat. In ihrem Leben ein wenig dabei sein zu dürfen, hat mir sehr gut gefallen.

Veröffentlicht am 20.10.2018

Modernes Märchen

Cinder & Ella
0

Ella ist nach einem Unfall verunstaltet und verliert ihr Selbstbewusstsein. Der Chat mit dem netten Cinder gibt ihr neues Selbstvertrauen und Spaß. Leider aber auch neue Probleme, denn Cinder scheint ein ...

Ella ist nach einem Unfall verunstaltet und verliert ihr Selbstbewusstsein. Der Chat mit dem netten Cinder gibt ihr neues Selbstvertrauen und Spaß. Leider aber auch neue Probleme, denn Cinder scheint ein Traumprinz zu sein und Ella hat Angst, dass er sie nicht mehr mag, wenn er sie sieht. Mehr oder weniger zufällig treffen die beiden dann doch noch aufeinander. Doch ihre Liebe scheint keine Chance zu haben.
Ein berührendes Buch! Wie habe ich mit Ella mitgelitten. Die Hänseleien und der Spott der Mitschüler fand ich sehr realistisch geschildert und die Szenen haben mir beinahe Tränen in die Augen getrieben. Sicher, Ella macht es ihnen nicht einfach, aber wie sie selber sagt „ich tue ihnen ja auch nichts…“. Sehr schön fand ich dann die Szene als die nettere der beiden Stiefschwestern mit einer potentiellen Freundin für Ella vor ihr stand. Das zeigte so viel Gefühl, sehr viel Einfühlungsvermögen. Überhaupt finde ich den ganzen Roman sehr einfühlsam, als hätte die Autorin Ähnliches erlebt.
Der Schreibstil ist jugendlich und somit leicht zu lesen, die Seiten fliegen dahin, weil man einfach wissen möchte, ob sich Traumprinz und Traumfrau doch noch bekommen. Sicher, einige Klischees (verwöhntes Filmsternchen) dürfen auch nicht fehlen, die haben mich zwar etwas gestört, aber nicht so, dass ich nicht dennoch sehr viel Vergnügen an dem Roman gefunden hätte.
Fazit: Modernes Aschenputtelmärchen, das sehr gut zu lesen, teilweise aber auch etwas dick aufgetragen ist.

Veröffentlicht am 15.10.2018

Der 4. und bisher beste Fall

Im Namen des Sohnes
0

Bereits der 4. Fall mit Jana Berzelius
Als Sams 6 jähriger Sohn Jonathan verschwindet beginnt eine verzweifelte Suche nach dem Kleinen. Auch der Vater beteiligt sich daran, denn er weiß mehr als die Polizei. ...

Bereits der 4. Fall mit Jana Berzelius
Als Sams 6 jähriger Sohn Jonathan verschwindet beginnt eine verzweifelte Suche nach dem Kleinen. Auch der Vater beteiligt sich daran, denn er weiß mehr als die Polizei. Gleichzeitig hat Staatsanwältin Jana mit einem ganz anderen Problem zu kämpfen: ihr Kollege Per wird von einem Gefängnisinsassen bedroht und nur Jana hat den Schlüssel dazu, ihn zu retten.


In letzter Zeit lese ich viel lieber Schwedenkrimis als amerikanische. Das liegt zum Teil daran, dass die nicht so überzogen, teilweise viel menschlicher und immer superspannend sind. Auch Emelie Schepp reiht sich hier in die Reihe meiner favorisierten nordischen Autoren ein. Mit jedem Buch schafft sie es erneut, mich zu fesseln. Auch in „Im Namen des Sohnes“ verbreitet sie wieder atemlose Spannung.
Denn nicht nur die Suche nach Jonathan steht im Vordergrund, auch die Nebenhandlungen machen einen großen Reiz des Buches aus und passen harmonisch zur Haupthandlung. Dabei wechseln sich die Absätze im Kapitel immer wieder ab, so dass ständig Cliffhanger entstehen und man unwillkürlich gleich weiterlesen mag.
Staatsanwältin Jana kämpft weiter mit ihren Dämonen aus der Vergangenheit und stellenweise fand ich ihre Reaktion schon sehr hart und wenig zielführend. Doch schließlich kämpft sie um ihr Glück, da kann man ihr das schon einmal verzeihen.
Fazit: ein atemraubendes Buch, das leider viel zu schnell zu Ende ist.

Veröffentlicht am 14.10.2018

Die Suche

Die Suche
0

In Scarborough verschwinden immer wieder junge Mädchen. Als eines tot aufgefunden wird und gleichzeitig die 14jährige Amelie verschwindet, ist zufällig DS Kate Linville von Scotland Yard vor Ort. Doch ...

In Scarborough verschwinden immer wieder junge Mädchen. Als eines tot aufgefunden wird und gleichzeitig die 14jährige Amelie verschwindet, ist zufällig DS Kate Linville von Scotland Yard vor Ort. Doch eigentlich ist sie ja dort nicht zuständig, kann aber eigene Ermittlungen nicht unterlassen. Und dann trifft sie auch wieder auf ihren alten Bekannten Caleb Hale. Kate findet das einzige lose Ende in dem Fall und gerät selbst in Gefahr.

Ein Buch, durch das man geradezu durchrast. Durch das Verschwinden der Teenager bekommt die Handlung eine besondere Brisanz, man fiebert einfach mehr mit als würden Erwachsene verschwinden. Auch die Charaktere sind – wie bei Charlotte Link gewohnt – hervorragend ausgearbeitet und durchwegs authentisch. Kate Linville kennt man als Leser schon aus dem Buch „Die Betrogene“, in dem sie – ebenfalls in Scarborough – den Mord an ihrem Vater aufklärt. Kate ist eine gute Ermittlerin, aber als Frau hat sie es eher schwer. Auch diesen Faktor baut Link überzeugend in ihre Handlung mit ein.
Auch in Mandy finden wir ein starkes Mädchen, von der ich immer wieder gern gelesen habe. Und mit dem Schauplatz – der etwas düstere Norden Englands – komplettiert Link die bedrückende Szenerie.
Das Buch hält einiges an überraschenden Wendungen parat und so musste ich am Ende die eine oder andere Stelle noch einmal lesen, um den gewissen AHA-Faktor zu haben. Auch der Täter hat mich sehr überrascht, wenngleich ich das Motiv nicht ganz schlüssig nachvollziehen konnte. Jedenfalls hat uns Link hier sehr lange im Dunkeln tappen lassen und ich hatte nicht den geringsten Verdacht.
Fazit: Einmal begonnen mag man nicht mehr aufhören.