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Veröffentlicht am 09.09.2018

Enttäuschend

Palace of Fire - Die Kämpferin
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Achtung Band 3 von 3!!!



Inhalt
Rea wünscht sich nichts sehnlicher, als endlich frei zu sein, dass Magdalenen nicht mehr gejagt und weggesperrt werden. Gemeinsam mit Robin kehrt sie an den weissen Hof ...

Achtung Band 3 von 3!!!



Inhalt
Rea wünscht sich nichts sehnlicher, als endlich frei zu sein, dass Magdalenen nicht mehr gejagt und weggesperrt werden. Gemeinsam mit Robin kehrt sie an den weissen Hof nach London zurück in der Hoffnung, die Menschen dazu zu bewegen, endlich für ihre Rechte einzustehen. Doch Robin verschwindet plötzlich, taucht ab in den Untergrund, und lässt Rea alleine am Hof zurück. Alleine mit Madame Hiver, die ihre ganz eigenen Pläne hat, alleine mit Lord Nottingham, der den Thron erobern will. Und alleine mit dem König... Rea versucht mit aller Kraft, ihre Pläne umzusetzen...

Meine Meinung
Band 1 fand ich bekanntermassen toll, Band 2 weniger. Klar, dass ich da etwas skeptisch an Band 3 rangegangen bin. Zu Beginn war alles noch ganz in Ordnung. Nicht bombastisch, aber eben in Ordnung. Aber dann hat sich das alles irgendwie in die falsche Richtung entwickelt. Trotz tollem Schreibstil und gewisser Spannung waren da Längen und Ärgernisse, über die ich nicht hinweg sehen konnte. Hätte ich das Buch nicht in einer wunderbaren Leserunde gelesen (danke hier nochmal Janika und Lisa, ihr seid so toll!), hätte ich es wohl abgebrochen.

Rea und Robin kehren nach London zurück, wo sie das Volk motivieren wollen, sich ihrer Sache anzuschliessen und für die Berührungsfreiheit zu kämpfen. Nach einem Besuch einer Korrektive, einer Anlage in der Magdalenen weggesperrt und "therapiert" werden, flieht Robin in den Untergrund und lässt Rea alleine am weissen Hof zurück. Sie versucht mit aller Macht, ihr Ziel zu erreichen: den König töten, die Berührungsfreiheit einzuführen. Doch da sind auch noch Madame Hiver und die Königin, die beide ihre eigenen Pläne mit Rea haben. Und das Geistesfieber, das sie schlimmer denn je heimsucht...

Uff, wo beginne ich da bloss? Es hätte so richtig toll werden können, aber es wurde doch eher ... enttäuschend. Die über 500 Seiten des Buches widmen sich eigentlich lediglich dem Hin und Her zwischen Rea und Robin (resp. zwischen Leben im Palast und Leben im Untergrund), dem Geistesfieber und den Wortkreationen "Spiritus Apertus", "Maria Magdalena" und "entgeistigt!" Ja, tatsächlich werden diese drei (Eigen-)Kombinationen wohl das einzige sein, was mir in Erinnerung bleiben wird - einfach weil es mich so furchtbar genervt hat. An und für sich wäre die Geschichte ja nicht schlecht gewesen, schliesslich befindet sich Rea plötzlich alleine hinter feindlichen Linien. Aber irgendwie ist der Funke nicht übergesprungen. Rea jammert nonstop, dass sie zu Robin & Co. will, dann ist sie bei ihm und geht zurück in den Palast weil ja nur sie und sie alleine sie alle retten kann. Dann will sie wieder zu Robin. Et cetera et cetera.

Die Entscheidungen der Protagonisten muten etwas eigenartig ja unlogisch an, so richtig vom Hocker hauen kann keine Wendung und verführerisch, fesselnd, grossartig! wie der Klappentext uns glauben machen will, ist es definitiv nicht. Zum Thema "verführerisch" lässt sich sagen, dass nicht Jedermann am Daumen lutschen verführerisch findet. Und die anderen expliziten Szenen sind alles andere als schön zu lesen, da es sich um (meiner Meinung nach zu detaillierte) Beschreibungen einer Vergewaltigung handelt. Eine Triggerwarnung wäre hier definitiv angemessen gewesen!

Liebgewonnene Charaktere wie René, Blanc und der Comte kommen wieder viel zu kurz, dafür haben wie schon erwähnt, Rea und Robin wieder zu viel Plattform bekommen. Die beiden sind einfach ein sehr schräges Paar, ich meine, wer verliebt sich schon in den Typen, der dich vor anderen Leuten auszieht und gar auspeitscht?

Ja und dann kommt, was kommen muss: Das Ende der Trilogie. Ich muss gestehen, gegen den Schluss hin wird es wirklich hochspannend! Aber auch hier zieht die Autorin die Geschichte unnötig in die Länge. Und dann: Bäääm das Ende. Und alle nur so: WTF?

Fazit
Es hätte so gut werden können, lässt aber nur den faden Geschmack der Enttäuschung zurück. Ewiges Hin und Her zwischen zwei unsympathischen Protagonisten, zu viele Längen, abartige und unnötige Gewaltbeschreibungen und ein absolut unmögliches Ende. Ich hätte nach Band 1 mal besser aufgehört...

2.5 Sterne

Veröffentlicht am 25.08.2018

Auch Band 2 vermag nicht zu überzeugen...

Rebellin der tausend Sterne
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Band 2 von 2!!!


Inhalt
Rhee muss sich als neue Herrscherin von Kalu erst einmal beweisen. Das Volk ist ihr nicht wohlgesinnt und ihr Erzfeind Nero spinnt weiterhin seine Intrigen. Sie muss sich auf einen ...

Band 2 von 2!!!


Inhalt
Rhee muss sich als neue Herrscherin von Kalu erst einmal beweisen. Das Volk ist ihr nicht wohlgesinnt und ihr Erzfeind Nero spinnt weiterhin seine Intrigen. Sie muss sich auf einen Deal mit ihm einlassen, um ihr Volk zu schützen und es auf ihre Seite zu ziehen. Am anderen Ende der Galaxie kämpft sich Aly, einst als Mörder angeklagt, durch die Wirren des aufkeimenden Krieges. Auch er will Nero endlich stoppen. Und dann ist da noch Kara, die verschwundene und tot geglaubte Prinzessin - die nichts anderes will, als endlich ihre Ruhe.

Meine Meinung
Eigentlich hatte ich - nachdem Band 1 nur knappe 3 Sterne von mir erhalten hatte - gar nicht vor, den zweiten Band auch noch zu lesen. Aber irgendwie ist mir die Geschichte dauernd im Kopf herum gegeistert, und so habe ich mich doch an "Rebellin der tausend Sterne" gewagt. Der Schreibstil ist immer noch etwas speziell und immer noch nicht so ganz meins, aber er ist mir immerhin nicht mehr so negativ aufgefallen. Aber die Cliffhanger an den Kapitelenden, deren Auflösung dann einfach übersprungen wurden, sind teilweise geblieben.

Rhee will nun also Kaiserin werden, doch irgendwie hat ihr Ansehen stark gelitten. Ihre Freunde Dahlen, der Fischer und auch ein paar neu gewonnene Verbündete unterstützen sie, wo sie können. Aber dann muss sie mit ihrem Erzfeind ein Bündnis eingehen, um den aufkeimenden Krieg zu verhindern, und alles geht irgendwie ein wenig schief. Auf einem anderen Planeten versuchen Aly und Kara, dem Geheimnis des Überschreibers auf die Schliche zu kommen, doch dann geraten sie mitten in die Fronten...

Ja, es klingt wieder ziemlich spannend. Und tatsächlich war es auch ein bisschen spannender als Band 1. Zumindest hatte ich phasenweise wirklich das Bedürfnis, weiterzulesen. Dies war besonders bei den Kapiteln von Aly und Kara so. Zu Glück kam Rhee ein wenig seltener zu Zug, sie mag ich einfach immer noch nicht.

Es dreht sich in diesem zweiten - und, wenn ich das richtig verstanden habe, letzten - Band eigentlich alles darum, Nero zu stürzen und den Überschreiber (ein technisches Gerät, das die Gedanken und Erinnerungen der Menschen löschen, manipulieren oder eben überschreiben kann) zu vernichten. Nero ist der ultimative Bösewicht, der aber vom Volk geliebt wird und für mich nicht sehr authentisch war. Oder sagen wir es so: Ich hatte zu keinem Zeitpunkt Hassgefühle oder dergleichen ihm gegenüber verspürt.

Das Setting hat mir im Grossen und Ganzen gefallen, auch das Worldbuilding an und für sich. Und doch hat mir auch hier wieder gefehlt, dass der Welt resp. den Welten eingehend Zeit gewidmet wird. Die Planeten und ihre Bewohner sind einfach da, zack, mehr braucht es nicht zu wissen. Das fand ich einfach schade, denn Potenzial hätte es gehabt.

Dass ich Rhee nicht mag, wusste ich schon in Band 1. Sie hat sich auch im zweiten Teil nicht gebessert und bleibt ein mühsames, naives und vor allem egoistisches Mädchen. Aly war mir wiederum etwas sympathischer, auch wenn er mir - trotz seiner eher ruhigen Art - etwas zu impulsiv gehandelt hat. Kara hingegen ist meiner Meinung nach diejenige Protagonistin, von der diese Dilogie lebt. Sie war mir durchaus sympathisch und kam authentisch herüber. Und dann ist da noch der Droide Pavel, der heimliche Star der Show.

Alles in Allem war Band 2 ein klein wenig besser, spannender und interessanter als sein Vorgänger. Aber es bleibt ein Buch, das man lesen kann, aber definitiv nicht muss.

Fazit
Auch in "Rebellin der tausend Sterne" vermögen weder die Protagonisten noch die erschaffene Welt wirklich überzeugen. Die Geschichte hat durchaus ihre spannenden Momente, aber so richtig ist der Funke nicht übergesprungen.

Veröffentlicht am 16.08.2018

Ein höllischer, aberwitziger und dämonischer Roadtrip

Demon Road - Hölle und Highway
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Inhalt
Amber ist ein ganz normaler Teenager: Hier und da ein paar Probleme in der Schule, ein wenig eigenbrötlerisch und nicht zu 100% zufrieden mit ihrer Figur. Dachte sie zumindest. Denn eines Tages ...

Inhalt
Amber ist ein ganz normaler Teenager: Hier und da ein paar Probleme in der Schule, ein wenig eigenbrötlerisch und nicht zu 100% zufrieden mit ihrer Figur. Dachte sie zumindest. Denn eines Tages findet sie heraus, dass ihre Eltern sie töten wollen - und sie auffressen, um ihre eigenen dämonischen Kräfte zu stärken. Denn was ihre Eltern ihr so lange vorenthalten haben ist ihr Erbe: Amber ist ein waschechter Dämon. Mit Hörnern, unmenschlicher Kraft und langen Krallen. Und mit mordlustigen Eltern. Unverhofft erhält sie Unterstützung aus dem Freundeskreis ihrer Eltern und plötzlich findet sie sich mit einem persönlichen und etwas speziellen Bodyguard auf einem Highway wieder, der sie zu den irrsten Orten und Gestalten führt, und versucht, eine Lösung für ihr mörderisches Problem zu finden...

Meine Meinung
Für mich war es das erste Buch des Autors und das erste Hörbuch seit langem. Und ich muss sagen, ich bin mehr als angetan! Der erste Band dieser dämonischen Trilogie strotzt nur so vor Humor und Sarkasmus, aber auch vor tiefgründigen, traurigen, aber auch brutalen Momenten und hat mich wahnsinnig gut unterhalten. So einige Male musste ich unterwegs laut auflachen und habe mir skeptische Blicke anderer Menschen eingefangen. Es gab Stellen, die waren zum Brüllen komisch und die habe ich sogar ein paar Mal nacheinander gehört, weil sie mich so aufgeheitert hatten. Der Sprecher Rainer Strecker hat da natürlich auch viel dazu beigetragen, er macht seinen Job einfach wunderbar!

Amber, 16 Jahre jung, muss mit Schrecken feststellen, dass ihre Eltern Dämonen sind - und sie umbringen und verspeisen wollen. Und nicht genug, Amber selbst ist dämonischer Abstammung und kann sich in ein Monster mit roter Haut, spitzen Hörnern und unmenschlicher Kraft wandeln. Gemeinsam mit dem geheimnisvollen Milo und dessen noch geheimnisvollerem Auto macht sie sich auf, eine Lösung für ihr "Problem" zu finden. Auf der Demon Road, einem höllischen Highway, begegnet sie Vampiren, Serienkillern, Hexen - und Glenn, einen Iren, der das Todeszeichen trägt. Gemeinsam erleben sie das irrste Abenteuer ihres Lebens.

Der Autor hat die brutale, blutige Welt der Dämonen und Monster in das heutige Amerika verfrachtet, vermischt Hölle wortwörtlich mit Highway und erschafft so ein wahnsinniges Abenteuer, einen höllischen Roadtrip durch die USA.

An einzelnen Stellen war ich etwas verwirrt, da diese meiner Meinung nach lediglich der "Streckung" der Geschichte dienen - und doch sind sie äusserst unterhaltsam. Von dem her wird es nie langweilig und der Leser/Hörer darf sich stets einem neuen krassen Detail dieser Welt stellen. Ein wahrer Spass, wie ich finde! Denn nach und nach wird mehr aufgedeckt, und auch wenn ich die eine oder andere Ahnung hatte, konnte mich Derek Landy dafür an anderen Orten überraschen oder Schocken.

Die Demon Road führt Amber und co. durch die USA, Schauplatz sind oft Motels, kleinere Ortschaften und so weiter. Für mich war das Setting sehr authentisch gewählt und erzählt, der Roadtrip hat mir so definitiv was geboten. Besonders toll fand ich aber die Abstecher in die Hölle.

Amber war mir von Anfang an sehr sympathisch. Sie ist etwas unsicher, etwas in sich gekehrt und schüchtern. Und gleichzeitig bockig, aufrührerisch und sarkastisch. Ich mag das. An ihrer Seite ist Milo, ein geheimnisvoller wortkarger und scheinbar gefühlloser Kerl, den ich recht schnell in mein Herz geschlossen habe. Und Glenn. Der mir oft so auf den Keks ging - und der gleichzeitig für die besten Lacher überhaupt gesorgt hat.

Fazit
Die Charaktere sind rundum gelungen, die Geschichte ist spannend und rasant, strotzt vor Humor und bietet die eine oder andere Überraschung. Was will man mehr? Genau! Den zweiten Band.

4.5 Sterne

Veröffentlicht am 10.08.2018

Ein Highlight!

Das Reich der Sieben Höfe – Flammen und Finsternis
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Vorneweg sei erwähnt, dass es sich hierbei um den zweiten Band der Reihe handelt und bereits die Inhaltsangaben Spoiler zu Band 1 beinhalten können!

Inhalt
Nach den Ereignissen unter dem Berg, versuchen ...

Vorneweg sei erwähnt, dass es sich hierbei um den zweiten Band der Reihe handelt und bereits die Inhaltsangaben Spoiler zu Band 1 beinhalten können!

Inhalt
Nach den Ereignissen unter dem Berg, versuchen Feyre und Tamlin wieder Normalität in ihr Leben zu bringen. Doch Feyre kommt kaum über das Erlebte hinweg und Tamlin beginnt eine ungesunde Kontrollsucht zu entwickeln. Und dann ist da noch der Pakt mit Rhysand, dem High Lord des Hofs der Nacht, wegen dem Feyre einmal im Monat zu diesem muss. Doch langsam muss die junge Frau feststellen, dass Rhysand und sein Reich anders ist, als alle vermuten...

Meine Meinung
Es ist schon eine ganze Weile her, seit ich Band 1 gelesen habe und entsprechend hatte ich anfangs Mühe, in der Welt zurecht zu kommen. Vor allem auch, weil ich nicht mehr recht wusste, was denn im ersten Teil nochmal alles passiert war. Nach und nach habe ich aber in die Geschichte gefunden und mich wieder aufs neue in den wunderbaren Schreibstil verliebt.

Feyre leidet seit den vergangenen Ereignissen. Sie leidet unter Albträumen, Flashbacks - und darunter, dass sie sich gefangen fühlt. Sie kommt nur aus Tamlins Palast raus, wenn sie ihren Teil des Pakts mit dem High Lord der Nacht erfüllen muss und von diesem an seinen Hof geholt wird. Doch nach und nach erkennt sie, wer Rhysand wirklich ist, und nach und nach entfremdet die sich von Tamlin. Bis sie es nicht mehr aushält bei ihm und Rhys sie an den Hof der Nacht bringt...

Hach, so ein wunderwunderschönes Buch! Ich weiß gar nicht, wo ich beginnen soll. Nachdem mich im ersten Band vor allem das letzte Drittel nicht überzeugen konnte, ja fast schon enttäuscht hatte, hat mich dieser zweite Teil rundum gepackt und endlich, endlich kann ich den Hype verstehen, habe ich Rhysand lieben gelernt und shippe ihn mit Feyre.

Ich habe mich nun also auch in Prythian verliebt. Die Geschichte startet am Hof des Frühlings, wo ich mich das erste mal überhaupt unwohl gefühlt habe. Ja, tatsächlich, Tamlin hat sich nämlich nicht zum Guten weiterentwickelt. Er leidet genauso wie Feyre unter den Erinnerungen an Amarantha, aber anstatt sich jemandem anzuvertrauen, wird er richtiggehend kontrollsüchtig.

Feyre hat unter dem Berg in einen Pakt einwilligen müssen und muss einmal im Monat Rhys an seinem Hof besuchen. Die Abstecher an den Hof der Nacht haben mir wahnsinnig gut gefallen, das Setting da ist einfach zauberhaft. Ganz zu schweigen von Velaris... aber das müsst ihr schon selber entdecken! Weiter gehe ich auf die Geschehnisse nicht ein, sonst würde ich euch bloss spoilern.

Das Worldbuilding kann ich nur loben! Allein die Fae sind so vielseitig und -schichtig, dass es das Herz eines jeden Fantasy-Fans höher schlagen lässt. Dann kommen die verschiedenen Höfe dazu, die Orte die es zu entdecken gibt, die Geschichte, die jeder der Höfe mit sich bringt. Und schliesslich wird das ganze noch mit Magie getoppt - Gestaltwandlung, den Wind teilen, fliegen, alles was das Herz begehrt.

Zuerst hat mich Feyre's Verhalten irritiert, schliesslich hatte ich sie als Kämpferin in Erinnerung. Dann allmählich habe ich begriffen, dass sie unter einer posttraumatischen Belastungsstörung leidet - und das war wirklich gekonnt umgesetzt! Die Entwicklung, die sie zwischen PTBS und einigermassen normalem Leben durchmacht, ist authentisch und es macht Freude, sie dabei zu begleiten. Feyre muss nämlich neben all den anderen Dingen, die es zu bewältigen gilt, auch lernen ihre neuen Kräfte als High Fae zu beherrschen...

Zu Tamlin gibt es nicht viel zu sagen. In Band 1 hat er mein Herz im Sturm erobert. Und jetzt in Band 2 hat er es eben so schnell wieder gebrochen. Sein Verhalten - er mag zwar traumatisiert sein - ist unverzeihlich. Auch Lucien, den ich in "Dornen und Rosen" noch gelobt hatte, verliert ordentlich an Sympathie.

Einen wesentlich wichtigeren Part in der Geschichte spielt der High Lord Rhysand. Dunkel, gefährlich und absolut unwiderstehlich! Ja, ich mochte ihn erst nicht, aber ja, auch ich lasse mich gerne vom Gegenteil überzeugen. Rhysand ist ein sehr vielschichtiger, tiefgründiger und interessanter Charakter. Und er bringt den Inneren Zirkel mit sich - seine besten und treuesten Freunde: Amren, Mor, Cassian und Azriel. Sie alle haben es mir auf ihre Art und Weise angetan.

Fazit
Ein unglaubliches Worldbuilding, vielschichtige Charaktere, unerwartete Wendungen - was will man mehr? Mich konnte "Flammen und Finsternis" komplett in seinen Bann ziehen. Der wunderbare Schreibstil ist nur das Tüpfelchen auf dem i - ja, hier ist einfach alles perfekt gelungen, rundum so, wie ich mir ein gutes Buch vorstelle!

#Lieblingsbuch

Veröffentlicht am 16.07.2018

Ein würdiger Abschluss

Die Beschwörung des Lichts
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Inhalt
Eine Macht aus dem Schwarzen London ist erwacht: Osaron, eine Ausgeburt der Finsternis, ein Geschöpf aus reiner Magie, das wie ein Gott verehrt werden will, unterjocht das Volk des Roten London. ...

Inhalt
Eine Macht aus dem Schwarzen London ist erwacht: Osaron, eine Ausgeburt der Finsternis, ein Geschöpf aus reiner Magie, das wie ein Gott verehrt werden will, unterjocht das Volk des Roten London. Nur die Menschen im Palast bleiben dank mächtiger Schutzschilde verschont. Für alle ist klar, dass nur die Antari Osaron vernichten und die Stadt retten können. Und so versuchen Kell, Lila und Holland, einen Weg zu finden, um die Magie zu besiegen und einen Gott zu stürzen.

Meine Meinung
Nachdem der mittlere Teil der Trilogie doch eher enttäuschend war, bin ich mit gemischten Gefühlen an den Abschlussband rangegangen. Tatsächlich war ich fürchterlich skeptisch, was es mir ein wenig erschwert hat, in die Geschichte zu finden. Doch schon bald hat sich gezeigt, dass "Die Beschwörung des Lichts" wieder mehr wie der erste Band ist. Spannend, emotional, rasant, düster. Und richtig gut gelungen. Der Schreibstil ist gewohnt angenehm, aber dank der Eigenwörter manchmal etwas mühsam zu lesen. Dennoch bin ich nur so durch die Seiten geflogen.

Nach dem magischen Turnier Essen Tasch ist Kell spurlos verschwunden. Doch Lila lässt sich nicht davon abbringen, ihren Freund zu retten, und so bringt sie ihn heil nach Hause. Holland, der von der schwarzen Magie Osaron besessen ist, schafft es ebenfalls zurückzukehren. Osaron seinerseits will nichts mehr, als ein Gott sein und angebetet zu werden - er löst sich von seinem Wirt los und unterjocht das Volk des Roten London. Nur die Antari können dieser Art von Magie standhalten, und so machen sich Kell und Lila mit einer handvoll Freunde auf, einen Weg zu finden, Osaron zu besiegen.

Nach ein paar Kapiteln war ich mitten in der Geschichte drin. Diese wird aus unterschiedlichen Blickwinkeln erzählt, und so hat man wirklich einen guten Überblick über alles und verpasst nichts. Es gibt nämlich wahnsinnig viel zu erleben: schwarze Magie, ein Wesen, das gerne ein Gott wäre, Lila und Kell, deren Bindung sich verstärkt, Rhy, der immer wieder leiden muss, und eine Menge Geheimnisse, die aufgedeckt werden.

720 Seiten kann man schlecht einfach so rezensieren, ohne zu viel zu verraten. Was ich euch verraten kann, ist, dass mir aber das ein oder andere an Auflösung gefehlt hat, vor allem, was gewisse Charaktere angeht. Nicht alles wird zum Schluss (meiner Meinung nach) befriedigend aufgelöst oder erklärt. Da dieses Buch aber der Abschluss der Trilogie ist, hätte dies geschehen müssen.

Mit viel Spannung und auch Humor, mit grossen Emotionen und vielen Momenten der Verzweiflung leitet die Autorin den Leser durch das Buch. Sie weiss, wie man Spannung herstellt, wie Plot-Twists funktionieren, und wie sie den Leser und dessen Gefühle beeinflussen kann. Und das macht richtig viel Spass! Auch wenn es manchmal blutig, brutal und furchtbar traurig ist.

Setting
Hauptspielort ist wiederum das Rote London. Aber auch andere Orte dieser Welt werden dieses Mal besucht, allen voran hat mir der schwimmende Markt unglaublich gut gefallen, und ich hätte gerne mehr davon gelesen! Aber wer weiss, vielleicht kehrt die Autorin ja in die Welt zurück?

Vom Weissen und Grauen London bekommt man nur am Rande etwas mit, dieses Mal hat mich das aber nicht gestört, die Geschichte im Roten London war spannend genug.

Das Worldbuilding und Setting kann ich nur loben - unglaublich tolle Orte, die ich noch nie so gesehen (resp. gelesen) habe, ein super spannendes Magiesystem, verschiedene Völker, die einander mögen und weniger mögen - all das vermischt sich zu einem Abenteuer der Extraklasse.

Charaktere
Lila Bard hat wieder etwas an Sympathie gewonnen, auch wenn sie immer noch etwas übermächtig ist, ist sie wieder etwas mehr zur Diebin und etwas wenig zur hochnäsigen Dame geworden.

Kell indes hat noch mehr an Tiefe gewonnen, was ich sensationell fand. Er ist einer der am ausgefeiltesten Protagonisten, den ich je kennen gelernt habe. Dass zwischen Kell und Lila etwas läuft, hat sich ja schon erahnen lassen. Ich shippe die beiden auf jeden Fall.

Auch Kronprinz Rhy hat wieder seinen Auftritt. Er ist an den Geschehnissen in Band 1 und 2 gewachsen, hat sich verändert, ist erwachsen geworden. Er ist ein Traumprinz, kann man so sagen, und dennoch hat er Ecken und Kanten und eine verdammt schwere Last liegt auf seinen Schultern.

Als sein "Gegenpart" ist auch Alucard wieder mit von der Partie. Ich mochte den Piratenkapitän ja schon in Band 2 gerne, diese Zuneigung hat sich hier noch verstärkt. Er ist humorvoll und provokativ, aber im Herzen ein einsamer verunsicherter Junge.

Und last but definitively not least spielt Holland wieder eine Rolle, wenn nicht sogar DIE Hauptrolle (siehe Cover des Buches). Er war mir ja nie wirklich sympathisch, aber hier erfährt man sehr viel über seine Vergangenheit, seine Beweggründe, seine Gefühle. Und er ist mir so richtig ans Herz gewachsen.

Die Charaktere der Trilogie sind alle wunderbar authentisch, facettenreich, einfach rundum gelungen. Und wie das in der Fantasy halt manchmal so ist, muss man auch mal umdenken, einen Charakter neu interpretieren oder einschätzen. Und manchmal, ja manchmal muss man auch Abschied nehmen. Mein Herz ist immer noch gebrochen...

Fazit
Ein spektakuläres Finale! "Die Beschwörung des Lichts" bietet Spannung, dunkle Magie, facettenreiche Charaktere, Emotionen, Tod, Zerstörung, Liebe, Freundschaft, magische Errungenschaften und noch so viel mehr. Anoshe Kell, Anoshe Lila, Anoshe liebe Freunde, liebes wunderbares Rotes London - auf bald.

4.5 Sterne