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Meinungen aus der Lesejury

Veröffentlicht am 14.11.2018

Liebevoll erzählter Roman mit einer sympathischen Protagonistin, die sich enorm weiterentwickelt

Wirf dein Herz voraus und spring hinterher
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„Wirf dein Herz voraus und spring hinterher“ war nach „Liebe M.“ der zweite Roman von Anna Paulsen, den ich gelesen habe.
Wieder steht eine Protagonistin im Vordergrund, die sich im Laufe der Handlung ...

„Wirf dein Herz voraus und spring hinterher“ war nach „Liebe M.“ der zweite Roman von Anna Paulsen, den ich gelesen habe.
Wieder steht eine Protagonistin im Vordergrund, die sich im Laufe der Handlung stark weitentwickelt: Liane.
Sie ist Ende dreißig und lebt ihr Leben ohne große Abwechslung und ohne übermäßige Risiken einzugehen. Sie hat ihre Routinen, macht viel Morgensport, geht regelmäßig zum Arzt, zieht sich sehr konservativ an und geht ihrem Job als Chefsekretärin nach.
Bei einem ihrer Routinebesuche beim Arzt erhält sie eine niederschmetternde Diagnose, die dazu führt, dass sie auf einmal aktiv an ihrer Bucket List arbeitet und sich viel mehr zutraut.


Meine Meinung:
Dank der flüssigen und fesselnden Schreibweise bin ich sofort gut in die Handlung gekommen und konnte das Buch fast nicht mehr weglegen.
Liane ist zu Beginn wirklich sehr konservativ und ging mir als Leserin fast ein bisschen auf die Nerven durch ihre hypochondrische Art. Zum Glück bekommt sie relativ schnell einen Schubser und entwickelt sich sehr gut weiter. Im Großen und Ganzen fand ich diese Entwicklung durchaus glaubwürdig, wenn manches auch ein bisschen zu glatt und zu schnell ging. Aber Liane bleibt insgesamt authentisch und sympathisch, weil die Autorin ihre Figuren sehr liebevoll zeichnet.
Auch die anderen Personen, mit denen Liane zu tun hat, zum Beispiel Nachbarinnen oder Männer, die sie kennenlernt, werden sehr schön beschrieben.
Einige Begegnungen haben mich richtig berührt, ohne dass die Beschreibungen kitschig gewesen wären.


Fazit:
Ich habe beim Lesen dieses zauberhaften Romans viel Spaß gehabt und fühlte mich gut unterhalten und auch emotional bereichert.

Veröffentlicht am 12.11.2018

2.000 Jahre englischer Geschichte auf 200 Seiten – amüsant zusammengefasst

Endstation Brexit
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Ralf Grabuschnig erzählt auf ca. 200 Seiten die letzten ca. 2.000 Jahre britischer Geschichte – von den alten Römern über Invasionen von anderen Landsmännern bis hin zur aktuellen europäischen Geschichte. ...

Ralf Grabuschnig erzählt auf ca. 200 Seiten die letzten ca. 2.000 Jahre britischer Geschichte – von den alten Römern über Invasionen von anderen Landsmännern bis hin zur aktuellen europäischen Geschichte.
Das Buch ist hierbei in neun Kapitel aufgeteilt, die alle ein Grundthema haben, zum Beispiel Königin Victoria, die Weltkriege oder Heinrich VIII.
Hierbei geht der Autor chronologisch vor, wobei er oft größere Zeitspannen auf wenigen Seiten zusammenfasst (zusammenfassen muss).


Meine Meinung:
Das Buch „Endstation Brexit“ gibt einen recht guten Überblick über die britische Geschichte, vor allem im Zusammenhang mit den Beziehungen zu Rest-Europa.
Der Schreibstil ist flüssig, wenn auch – besonders am Anfang – manchmal ein wenig zu flapsig. Aber dadurch lässt sich das Buch auf jeden Fall sehr gut lesen und man fühlt sich gut unterhalten, weil es so kurzweilig ist.
Durch die Notwendigkeit, so viele Jahre auf so wenige Seiten zu quetschen, kommt natürlich bisweilen das eine oder andere Detail, über das man gerne mehr erfahren hätte, ein bisschen zu kurz.
Im Großen und Ganzen habe ich aber durch das Buch sehr interessante Denkanstöße bekommen und auch viele Erklärungen, warum in der neueren Geschichte das eine oder andere „Problem“ besteht.


Fazit:
Das Buch kann ich jedem empfehlen, der einen ersten Einblick in die englische Geschichte bekommen will und sich grundsätzlich für eine kurzweilige Darstellung der Hintergründe in den britisch/europäischen Gegebenheiten interessiert.

Veröffentlicht am 11.11.2018

Sprachlich herausragend - abstruser Plot

Der Vogelgott
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Der Vater ist Ornithologe und seine drei Kinder kommen auf verschiedene Art und Weise in Berührung mit einem Kult rund um einen Vogelgott.

Während der kleine Bruder eine Zeit in einem afrikanischen Land ...

Der Vater ist Ornithologe und seine drei Kinder kommen auf verschiedene Art und Weise in Berührung mit einem Kult rund um einen Vogelgott.

Während der kleine Bruder eine Zeit in einem afrikanischen Land zu verbringen scheint, beschäftigt sich die Schwester in ihrer Doktorarbeit mit Kunstwerken eines bekannten Malers und der ältere Bruder kämpft um den Erhalt seiner Ehe und Familie…

Alle drei haben Kontakt zu undurchsichtigen Männern und erleben in Traum oder Wirklichkeit ähnliche Visionen von einem Vogelwesen.

Meine Meinung:
Sprachlich ist der Roman „Der Vogelgott“ ein großer Genuss. Die Autorin verwendet ganz wunderbare Sätze, treffende Adjektive, Metaphern und wirklich schöne Formulierungen. So wurde ich, zumindest am Anfang, wie in einem Sog in das Buch gezogen.

Von der Handlung her bleiben allerdings bei mir, auch nachdem ich das Buch jetzt ausgelesen habe, zahlreiche Fragezeichen. Mir ist bis jetzt noch immer nicht ganz klar, worauf die Handlung hinausmöchte. Auch habe ich nicht so ganz verstanden, wie bestimmte Personen und Ereignisse im Buch zusammenhängen. Eine „Auflösung“ fehlt weitestgehend.

Dennoch gab es ein halbwegs positives Ende, was mich
mit dem Roman einigermaßen versöhnt hat.

Fazit:
Ich tue mich mit einer abschließenden Bewertung schwer, weil ich irgendwie das Gefühl habe, den Roman nicht bis ins letzte durchdrungen zu haben.
Empfehlen kann ich daher das Buch nicht ohne Einschränkung.

Veröffentlicht am 09.11.2018

Bezauberndes Bilderbuch

Der Strand bei Nacht
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Mati vergisst ihre Puppe Celina abends am Strand, nachdem sie den ganzen Tag mit ihrem neuen Kätzchen gespielt hat und nicht wie sonst mit Celina.
Die Puppe erlebt abends nun den unheimlichen Strandwärter, ...

Mati vergisst ihre Puppe Celina abends am Strand, nachdem sie den ganzen Tag mit ihrem neuen Kätzchen gespielt hat und nicht wie sonst mit Celina.
Die Puppe erlebt abends nun den unheimlichen Strandwärter, der liegengebliebenes Spielzeug mit seinem gefährlichen Rechen zusammenkehrt…


Meine Meinung:
Dies ist das erste Bilderbuch von Elena Ferrante. Trotz des kleinen Formats ist das Büchlein sehr hochwertig gestaltet.
Fast jede zweite Seite enthält eine großformatige Zeichnung, die sehr gut zur Geschichte passt. Die Zeichnungen und auch die Geschichte sind manchmal ein wenig gruselig gehalten, aber insgesamt ist die Geschichte sehr liebevoll gestaltet und hat auch einen schönen Schluss und eine schöne Botschaft.
Für ganz kleine Kinder ist die Geschichte aufgrund ihrer Länge und des Gruselfaktors meines Erachtens nicht geeignet, aber etwas größere Kinder werden sie sich gerne vorlesen lassen und sich im Beisein eines Verwandten vielleicht gerne ein wenig Gruseln.


Fazit:
Dieses bezaubernde und liebevoll gestaltete kleine Kinderbuch kann ich empfehlen.

Veröffentlicht am 09.11.2018

Netter, wenn auch etwas vorhersehbarer Weihnachtsroman

Dünenwinter und Lichterglanz
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Alida muss kurz vor Weihnachten mit zwei Schicksalsschlägen klarkommen: Erst wird ihre Fernsehsendung (zum Thema Dekorieren) vom Sender abgesetzt und dann stirbt ganz plötzlich ihre geliebte Oma.
Als ...

Alida muss kurz vor Weihnachten mit zwei Schicksalsschlägen klarkommen: Erst wird ihre Fernsehsendung (zum Thema Dekorieren) vom Sender abgesetzt und dann stirbt ganz plötzlich ihre geliebte Oma.
Als sie in deren alten Unterlagen Liebesbriefe von einem Mann aus St. Peter-Ording findet, überlegt sie nicht lange und bricht dorthin auf, um mehr über diese verflossene unerfüllte (?) Liebe herauszufinden.
Da es kurz vor Weihnachten ist, schreibt sie auch für sich einen Wunschzettel mit all ihren Wünschen – beruflich und privat.


Meine Meinung:
Das wirklich bezaubernde Cover hat mich zum Lesen dieses Weihnachtsromans eingeladen. In der Tat lässt sich das Buch auch sehr flüssig und schnell lesen und der Inhalt ist so, wie man es sich aufgrund des Covers und der Inhaltsangabe versprochen hat.
Highlight waren für mich die schönen Beschreibungen aus St. Peter-Ording, zum Beispiel zu reizenden kleinen Läden und Cafés. Auch die friesischen Traditionen speziell zur Weihnachtszeit finden ihren Platz in dem Roman, so dass man sich wirklich wie im Urlaub fühlt.

Die Geschichte an sich ist zwar etwas dünn und es geht immer alles – für meinen Geschmack – viel zu glatt und viel zu schnell, aber als nette Lektüre für zwischendurch (gerade zur Weihnachtszeit) eignet sich der Roman auf jeden Fall.


Fazit:
Wer eine leichte Lektüre zur Weihnachtszeit sucht mit friesischem Lokalkolorit, ist bei diesem Roman genau richtig.