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Meinungen aus der Lesejury

Veröffentlicht am 26.07.2020

Der sicherste Reisebegleiter vor Ort

Vis-à-Vis Reiseführer Sizilien
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Die aktualisierte Neuauflage 2020/21 des Reiseführers Sizilien punktet ganz besonders mit der hervorstechenden Übersichtlichkeit. Die Insel wird Region für Region abgedeckt, wobei die ersten 57 Seiten ...

Die aktualisierte Neuauflage 2020/21 des Reiseführers Sizilien punktet ganz besonders mit der hervorstechenden Übersichtlichkeit. Die Insel wird Region für Region abgedeckt, wobei die ersten 57 Seiten sehr viele lesenswerte Infos liefern, wie zB kurz zusammengefasste Sehenswürdigkeiten und Eigenarten Siziliens, historische Hintergründe oder aber informative Themen wie die Mafia.

Dann werden die einzelnen Regionen behandelt, wobei nicht nur Sightseeing-Aspekte zu Wort kommen, sondern auch Tipps für Restaurants, Hotels oder Museen. Die Seiten bieten reichlich hochwertige Farbfotos von den Örtlichkeiten, so dass man sich vorab einen Eindruck über die jeweiligen Städte und Dörfer verschaffen kann. 

Abgerundet wird dieser Reiseführer, wie üblich mit den wichtigsten Infos zur Reiseplanung, praktischen Hinweisen und einem dreiseitigen Sprachführer mit den wichtigsten Vokabeln. 

Die Reiseführer von DK sind für mich persönlich am Kompaktesten, so dass ich mich hiermit immer auf der sicheren Seite fühle. 

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Veröffentlicht am 20.07.2020

Ungewöhnlicher, aber spannender Thriller in bildgewaltiger Atmosphäre Islands

INSEL
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Zum Inhalt:
Vier Freunde kommen nach 10 Jahren wieder zusammen und verbringen ein Wochenende auf einer abgeschiedenen kleinen Insel, völlig isoliert von der Außenwelt. Plötzlich ist eine von ihnen tot. ...

Zum Inhalt:
Vier Freunde kommen nach 10 Jahren wieder zusammen und verbringen ein Wochenende auf einer abgeschiedenen kleinen Insel, völlig isoliert von der Außenwelt. Plötzlich ist eine von ihnen tot. Was zunächst nach einem Unfall aussieht, entpuppt sich bald darauf als ein Mord. Die Kommissarin Hulda Hermannsdóttir aus Reykjavík wird auf den Fall angesetzt. Eigentlich ein leichtes Spiel, denn der Kreis der Tatverdächtigen ist klein und überschaubar. Doch die Hintergründe des Treffens sind komplizierter und Hulda wird auch noch mit einem 10 Jahre alten Fall konfrontiert, der der Schlüssel zu allem ist.

Meine Leseerfahrung:
Ich war zunächst sehr skeptisch, als ich von dieser Rückwärts-Trilogie von Ragnar Jónasson hörte. Das ist für mich persönlich auch eine gänzlich neue Erfahrung, die Geschichte einer Protagonistin sozusagen am Ende zu beginnen. Aber nicht nur diese Erzählweise ist für mich neu. Auch der Aufbau des Thrillers war recht ungewohnt und ich war überrascht, dass die Spannung durchgehend konstant gehalten werden konnte, obwohl es lange dauert, bis sich der angekündigte Todesfall überhaupt ereignet. Denn der Prolog beginnt mit einer gänzlich anderen beunruhigenden Story aus 1988. Anschließend wird ein Fall aus 1987 in Teil 1 erörtert. Dabei bilden Prolog und Teil 1 tatsächlich fast ein Drittel des Buches, bis man sich zum zweiten Teil durchgelesen hat. Erst dann sind wir 10 Jahre weiter in 1997, als die besagten 4 Freunde sich wiedertreffen und sich gemeinsam zu der abgeschiedenen Insel begeben. 

Einige Figuren tauchen in beiden Teilen auf. Daher muss man gut Acht geben, wie die Zusammenhänge gestrickt sind. An einigen Stellen musste ich dann doch zurückblättern, insbesondere wenn man bei nächtlichen Lesestunden allmählich die Konzentration verliert, ist der rote Faden manchmal nicht mehr zu greifen. Zudem gibt es auch einzelne Leseabschnitte, bei denen es nur um Huldas Privatleben geht, völlig losgelöst vom eigentlichen Fall. Ich muss aber gestehen, dass ich trotz einiger komplizierter Begebenheiten das Buch insgesamt hochspannend fand und es innerhalb weniger Tage verschlungen habe. Bis zu dieser Rezension musste ich es allerdings nochmal verinnerlichen, denn die Geschichte hat nicht nur eine dunkle mitreißende Atmosphäre, die man aus der skandinavischen Erzählkultur her kennt, sondern überzeugt auch auf menschlicher Ebene. Sei es die schicksalhafte Vergangenheit der Hauptprotagonistin Hulda, die Beziehungen unter den 4 Freunden auf der Insel oder aber die unterschiedlichen Verhaltensweisen der isländischen Ermittler im Laufe der erzählten 10 Jahre, Jónasson zeigt viele Facetten der Charaktere und gibt jeder Figur die entscheidende Tiefe, um sie dem Leser authentisch näher zu bringen. Dabei ist die Einbettung des Plots in die 80er und 90er wunderbar gelungen.

Überhaupt hat der Autor die zeitliche Abfolge sowohl innerhalb des Buches als auch in der Trilogie-Reihe überraschend gut umgesetzt. Ich freue mich schon sehr auf den letzten Teil, der die Lebensgeschichte von Hulda abrunden wird und damit keinesfalls im Bücherregal fehlen darf.

Fazit:
Ragnar Jónasson liefert mit dem zweiten Band seiner Trilogie eine solide und spannende Geschichte, die ihrem Genre voll und ganz gerecht wird. Ein absolut stimmungsvoller und bildgewaltiger Island-Thriller mit einer starken Frau als Ermittlerin und vielen glaubwürdigen Nebencharakteren!

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Veröffentlicht am 13.07.2020

Ein kolossalischer 4. Teil mit mitreißendem Finale

Die Spiegelreisende 4 – Im Sturm der Echos
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Zum Inhalt:
Ophelia und Thorn sind endlich wieder vereint und befinden sich mit falschen Identitäten immer noch auf der Arche Babel. Die wird allerdings wie jede andere Arche auch mit Rissen und Abgründen ...

Zum Inhalt:
Ophelia und Thorn sind endlich wieder vereint und befinden sich mit falschen Identitäten immer noch auf der Arche Babel. Die wird allerdings wie jede andere Arche auch mit Rissen und Abgründen bedroht. Große Teile samt Bevölkerung verschwinden einfach im Nichts. Um den Zerfall aller Archen zu stoppen, versuchen Ophelia und Thorn 'Gott' und den 'Anderen' zu finden. Doch zunächst müssen sie das Geheimnis der Echos aufdecken, die sich überall immer mehr ausbreiten. Ob sie etwas mit dem Untergang der Archen zu tun haben?

Meine Leseerfahrung:
Der letzte Teil wirkte für mich viel düsterer als die Vorgänger. Ob es nun an der Endzeitstimmung auf Grund der Zerstörung der Archen lag oder an der skurrilen Atmosphäre im Beobachtungsinstitut für Abweichungen, das diesmal den Hauptschauplatz bildet, kann ich gar nicht so recht sagen. Auch wenn sich an der Erzählweise der Autorin nichts geändert hat, ist der Plot des letzten Teils der Saga viel rasanter und verwirrender als bei den Vorgängerbänden. 

Ganz am Anfang gibt es allerdings erstmal eine kurze Zusammenfassung "Was bisher geschah", was für mich persönlich sehr willkommen war, um sich noch einmal alle Ereignisse ins Gedächtnis zu rufen. Zudem werden die Hauptfiguren mit ihren Eigenarten kurz vorgestellt, was ebenso hilfreich ist.

Dann steigt man allerdings sofort rasant in die Geschichte ein, die sich inhaltlich nahtlos an Teil 3 anschließt. Ophelia und Thorn begeben sich, wie schon erwähnt, in das Beobachtungsinstitut für Abweichungen, um dem großen Geheimnis auf die Spur zu kommen und die Lösung für den Untergang der Archen zu finden. Und hier beginnen dann die verwirrenden Ereignisse und die teils konfusen Erklärungen zu den Echos etc.. Ich konnte einerseits kaum eine Pause einlegen, weil es durchgehend spannend war und ständig etwas Neues passierte, andererseits aber musste ich einige Abschnitte mehrfach lesen, um überhaupt richtig verstehen zu können, was es mit den Echos nun auf sich hat. Ebenso konfus wurden auch die Lichtblicke in die Vergangenheit von 'Gott' und dem 'Anderen. 

Das hätte man sicherlich auch unkomplizierter lösen können; stattdessen hat Dabos in den letzten Band einfach viel zu viel hinein stecken wollen, was für den Leser gegen Ende allmählich anstrengender wird. Dennoch hat die Saga ein verdientes Ende gefunden und einen besonderen Platz in meinem Herzen, da die Welt der Archen und die Story-Idee einzigartig bleibt und ihresgleichen sucht. 

Fazit:
"Im Sturm der Echos" rundet mit der Aufklärung des großen Geheimnisses die Spiegelreisenden-Saga ab und verleiht ihr einen gebührenden Abschluss. Auch wenn der finale Band stellenweise verwirrend und anstrengend zu lesen ist, und damit erzähltechnisch nicht an die Vorgängerbände heran reicht, glänzt er dennoch mit bildgewaltigen Darstellungen und schillernden Figuren und hat damit seinen verdienten Platz im Bücherregal. 

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Veröffentlicht am 08.07.2020

Kochen mit viel Abwechslung in authentischer Atmosphäre

Foutah Djallon
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Zum Inhalt:
Die Autoren Mamadou Oury Balde, Carla Behringer und Eva Behringer haben die Küche Westafrikas in einem unglaublich tollen und liebevoll gestalteten Kochbuch eingefangen und gaben ihm den Titel ...

Zum Inhalt:
Die Autoren Mamadou Oury Balde, Carla Behringer und Eva Behringer haben die Küche Westafrikas in einem unglaublich tollen und liebevoll gestalteten Kochbuch eingefangen und gaben ihm den Titel "Foutah Djallon", den Namen des Berglandes in Guinea. In einem auffällig gelben Hardcover mit unscheinbarem afrikanischem Motiv verbergen sich 77 traditionelle wie auch neuinterpretierte Rezepte, die gepaart mit eindrucksvollen Fotos aus der Region uns geistig direkt dorthin befördern, was ganz besonders durch einige auserwählte Musikempfehlungen verstärkt wird. 

Meine Leseerfahrung:
Dieses Kochbuch ist abgesehen vom auffallenden gelben Cover sehr zurückhaltend   gestaltet worden, beeindruckt aber mit sehr authentischen Fotos und ebenso authentischen Rezepten, die samt persönlichen Eindrücken der Autoren präsentiert werden. Da ich ein absoluter Neuling bin, was westafrikanische Küche anbelangt, war ich sehr dankbar über die 2 Seiten vorab, in denen Erklärungen zu den traditionellen Zutaten, die oft in den folgenden Rezepten vorkommen, geliefert werden, damit man zunächst einmal eine gute Vorstellung von dem bekommt, was man beim Kochen verarbeiten wird. 

Die Rezepte selbst sind unkompliziert erklärt und einfach nachzukochen, wobei ich die Menge mancher Zutaten, wie Erdnussbutter für uns persönlich reduzieren musste und bei einigen Rezepten daher Schwierigkeiten hatte, die entsprechende Konsistenz richtig hinzubekommen, wie zB beim traditionellen Maffe Tiga. Aber die Übung macht es, und für die ersten Male waren die Gerichte absolut gelungen. Zudem habe ich noch viele Experimente vor mir, denn "Foutah Djallon" beginnt mit Streetfood und Snacks sowie Suppen, von denen ich allgemein ein großer Fan bin und schon Einiges ausprobiert habe. (Unser Favorit ist hier ganz klar die guineische Süßkartoffelsuppe.) Dann sind viele Fleisch- und Fischgerichte enthalten. Den Abschluss bilden Salate, Beilagen, Dips und Desserts sowie Heiß-und Kaltgetränke. Für jeden ist was dabei, insbesondere auch für Vegetarier. 

Besonders gut gefallen hat mir auch der übersichtliche Aufbau des gesamten Inhalts und die Musiktipps zwischendurch. So habe ich neue Songs auf meine Playlist aufgenommen und konnte beim Kochen in die richtige Stimmung kommen. Auch die kurzen und knappen Leseabschnitte zur Kultur und Region Westafrikas waren sehr lesenswert.

Fazit:
"Foutah Djallon" bietet eindrucksvoll zusammen gestellte Rezepte und eine einzigartige authentische Atmosphäre zum Kochen für daheim. Sowohl Afrika-Begeisterte als auch neugierige Köche, die nach Abwechslung und neuen Herausforderungen suchen, werden große Freude mit diesem Kochbuch haben.

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Veröffentlicht am 05.07.2020

Die Entwicklung der Hungerspiele

Die Tribute von Panem X. Das Lied von Vogel und Schlange
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Zum Inhalt:
Jahre nach dem Krieg ist das Kapitol immer noch im Aufbau. Die Hungerspiele gehen mittlerweile in die 10. Runde und erstmals sollen Jugendliche der Akademie die 24 Mentorate für die Tribute ...

Zum Inhalt:
Jahre nach dem Krieg ist das Kapitol immer noch im Aufbau. Die Hungerspiele gehen mittlerweile in die 10. Runde und erstmals sollen Jugendliche der Akademie die 24 Mentorate für die Tribute übernehmen. Auch der 18-Jährige Corolianus Snow ist unter den Mentoren. Und er begehrt nichts mehr, als die Hungerspiele zu gewinnen, um mit dem Preisgeld sein Studium zu finanzieren. Denn trotz seines Ansehens und seiner hochrangigen Herkunft steht es um seine Familie, die nur noch aus Großmutter und Cousine besteht, finanziell sehr schlecht. Doch wider Erwarten wird ihm ein Mädchen, Lucy Gray, aus dem niedrigsten der Distrikte als Tribut zugeteilt. Snow kann kaum glauben, dass sie das Gemetzel in der Arena gewinnen könnte. Als er sie endlich kennenlernt, keimt in ihm jedoch die Hoffnung wieder auf, dass sie doch noch eine Chance haben könnten. Denn Lucy Gray ist sehr speziell und gewinnt in kurzer Zeit nicht nur die Sympathien der Zuschauer, sondern auch das Herz ihres Mentoren...

Meine Leseerfahrung:
Ich hatte erst vor Kurzem mit dem Lesen der Panem-Trilogie begonnen, als die Tribute von Panem X erschien. Um nicht voreingenommen und nicht allzu erwartungsvoll an die Vorgeschichte heranzugehen, pausierte ich die Panem-Reihe und widmete mich nur dem Prequel. Daher kann ich kaum Vergleiche zwischen den Büchern ziehen und fokussiere mich bei meiner Bewertung einzig und allein auf Panem X.

Wie viele Leser dieser Reihe, bin ich über die Filme an die Bücher gekommen. Ich war fasziniert von der Kreativität der Geschichte und der Liebe zum Detail bei allen Charakteren, Settings sowie Eigenarten dieser Fantasywelt. Die Vorgeschichte ist nicht nur interessant, weil sie die Jugend des kaltherzigen und gnadenlosen Präsidenten aus der Panem-Trilogie behandelt und uns zeigt, wie der einst unerfahrene Junge Coriolanus "Coryo" zu dem Mann Snow wird, den alle so fürchten. Sie ist auch deshalb so fesselnd, weil sie neben einer wundervoll erzählten  zarten Liebesgeschichte auch viele Informationen zu den Ursprüngen und zur Entwicklung der Hungerspiele liefert.

Die 10. Hungerspiele fand ich im Übrigen nicht einmal wirklich spektakulär. Vielmehr war es spannender zu sehen, wie sich Lucy Gray im Kapitol durchkämpft und wie sich das Verhältnis zwischen Mentoren und Tribute, insbesondere zwischen Snow und Lucy, entwickelt. Stellenweise wurde es leider etwas zu langatmig, da sich Suzanne Collins viel zu sehr bemühte, alles bin ins kleinste Detail zu erklären, was meines Erachtens nicht unbedingt von Nöten war. Dennoch fand ich die Erläuterung zur Herkunft der Spotttölpel sowie auch zu dem bekannten Lied vom Henkersbaum sehr faszinierend. Doch das letzte Drittel des Buches kam mir inhaltlich wie ein Lückenfüller vor, da kaum merklich etwas passiert und die wenigen ereignisreichen Momente zu sehr in die Länge gezogen wurden. Für ein Jugendbuch im Stil der drei Hauptbände fehlte mir persönlich die konstante Spannung. Letztendlich konnte Collins aber mit einem unerwarteten Finale trumpfen, wobei ich denke, dass die Geschichte von Snow noch lange nicht erzählt ist. Ich kann mir vorstellen, dass hier noch weitere Bände des Prequels zu erwarten sind und würde mir vorher aber definitiv die Trilogie vornehmen.

Fazit: 
Im neuesten Buch von Suzanne Collins werden wir gekonnt in eine andere Zeit der Panemwelt katapultiert, die dank der bildgewaltigen Darstellungen der Autorin sehr authentisch wirkt. Das Prequel zur Panem-Reihe kann trotz langatmig erzählter Passagen und spärlich eingesetzter Spannung mit ausgeklügelten Charakteren und viel Hintergrundwissen überzeugen und ist ein Muss für alle Leser der Trilogie. 

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