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Meinungen aus der Lesejury

Veröffentlicht am 15.05.2021

Schonungslos harte Story

Vergiss mein nicht
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Zum Inhalt:
Gerichtsmedizinerin Sara Linton und Polizeichef Jeffrey Tolliver befinden sich gerade auf einem Date an der Rollschuhbahn, als draußen auf dem Parkplatz die 13-jährige Jenny einen Teenager ...

Zum Inhalt:
Gerichtsmedizinerin Sara Linton und Polizeichef Jeffrey Tolliver befinden sich gerade auf einem Date an der Rollschuhbahn, als draußen auf dem Parkplatz die 13-jährige Jenny einen Teenager mit einer Waffe bedroht. Jeff schafft es nicht, sie von ihrem Vorhaben abzubringen, und muss sie schließlich erschießen, um das Leben des Jungen zu retten. Bei der Obduktion macht Sara eine grauenvolle Entdeckung. Gemeinsam mit Jeff begeben sie sich in tiefe Abgründe ihrer sonst so idyllischen Kleinstadt...

Meine Leseerfahrung:
Wer Karin Slaughter kennt, weiß, dass die Autorin nicht zögerlich ist, wenn es um Brutalität und Grauen geht. Im zweiten Teil ihrer Linton/Tolliver-Reihe befasst sie sich mit sexuellem Missbrauch an Kindern/Pädophilie und damit gehört dieser Band für mich persönlich zu den schockierendsten und erschreckend realitätsnahen Stories, die Slaughter bisher zu bieten hatte. Es mag vielleicht daran liegen, dass ich als Mutter nunmal sensibilisiert bin oder aber die anschauliche Erzählweise der Autorin ist dermaßen ergreifend, dass ich an einigen Stellen hart schlucken oder eine Pause einlegen musste.

Die gesamte Ermittlungsarbeit liest sich wir eine True-Crime-Story, was überaus spannend angelegt ist. Was ich an Slaughters Büchern zudem sehr schätze, sind die authentisch gezeichneten Charaktere und die lebensnahen Geschichten um die einzelnen Figuren. Es wird nie langatmig, vielmehr überrascht Slaughter immer wieder mit geschickt eingebauten Wendungen und sorgt damit für konstante Spannung. Allerdings sollte man bei ihr auch immer auf die ungeschönte Wahrheit und Brutalität gefasst sein; dieser Band ist mE besonders hart und definitiv nichts für schwache Nerven oder zart Besaitete.

Für manche mögen die grauenvollen Umstände im Buch zu übertrieben erscheinen. Leider sind solche und ähnlich gelagerte Fälle keine Seltenheit. Thriller wie diese nennen grauenvolle Dinge beim Namen, während man selbst am Liebsten gar nicht über das Böse da draußen nachdenken möchte. Daher sollte man zweimal überlegen, bevor man zu diesem Buch greift.

Fazit:
Mit dem zweiten Band der Linton/Tolliver-Serie wagt sich Karin Slaughter auf ein schwieriges und absolut ekelerregendes Terrain und erzählt auf schockierend lebensechte Weise vom Grauen, dass nebenan lauert. Absolut fesselnd, aber mit Vorsicht zu genießen!

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  • Handlung
  • Charaktere
Veröffentlicht am 03.05.2021

Dies ist (k)eine Horrorstory...

Später
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Zum Inhalt:
Jamie ist ein kleiner Junge mit besonderen Fähigkeiten. Er kann tote Menschen sehen und sogar mit ihnen sprechen; allerdings unmittelbar nach deren Ableben. Denn nach einer bestimmten Zeit ...

Zum Inhalt:
Jamie ist ein kleiner Junge mit besonderen Fähigkeiten. Er kann tote Menschen sehen und sogar mit ihnen sprechen; allerdings unmittelbar nach deren Ableben. Denn nach einer bestimmten Zeit werden die Geister immer leiser und schwächer, und lösen sich völlig auf, wenn ihre Zeit abgelaufen ist. Bis dahin kann Jamie ihnen jedoch Fragen stellen, worauf sie gezwungenerweise immer mit der Wahrheit erwidern müssen. Nur Jamies Mutter Tia weiß über die Gabe ihres Sohnes Bescheid und muss in der finanziellen Not davon Gebrauch machen. Denn sie ist Literaturagentin und ihr einziger erfolgreicher Autor segnet plötzlich das Zeitliche, ohne sein letztes Buch beendet zu haben. Für Tia und Jamie ist es DIE Chance, ein letztes Mal mit dem Verstorbenen reden zu können. Doch dieses Unterfangen setzt unheilvolle und bedrohliche Dinge in Gang...

Meine Leseerfahrung:
Ich habe bereits Einiges von Stephen King gelesen und bin dennoch immer fasziniert von seinen neuen Ideen und Erzählweisen. "Später" ist aus der Sicht des kleinen Jamie geschrieben, den wir bis zum Erwachsenenalter begleiten. Dementsprechend ist das Buch auch sprachlich aufgebaut, die Erzählweise ist einfach gehalten und hat den typischen Stephen King Charakter. Er kann einfach über alles und jeden schreiben, ohne langweilig zu werden. 

"Später" ist verglichen mit seinen anderen Romanen doch recht kurz. Dass es eine Horrorstory ist, wie die Hauptfigur immer wieder betont, merkt man allerdings erst ab der Mitte, obwohl es jetzt nicht unbedingt gruselig oder brutal wird. Trotzdem ist aber die Spannung von Anfang an präsent. King weiß einfach, wie man die Leser fesselt. Was ruhig beginnt, nimmt dann rasant an Tempo zu und steuert ein spektakuläres Finale an. Es ist  keine klassische Geistergeschichte, die man nicht unbedingt nachts lesen möchte. Vielmehr spielt King wieder mit menschlichen Ängsten und dem "Was wäre, wenn" - Gedanken, so dass man nach Beenden des Buches noch lange über das Eine oder Andere grübelt. Mir hat insbesondere die Hauptfigur und ihre Entwicklung sehr gefallen. Jamie ist sympathisch und dank seiner Sprache und seinem Auftreten absolut authentisch.

Dennoch war ich etwas unbefriedigt am Ende, da das Lesevergnügen nur von kurzer Dauer war.  Ob "Später" ein Auftakt zu einer Reihe um Jamie und seine Gabe sein soll, entzieht sich meiner Kenntnis, wäre aber in Anbetracht des Potenzials dieser Story sehr wünschenswert. Zumal es ja auch keine richtige Auflösung über das Böse, womit Jamie in Kontakt kommt, geliefert wurde. Vielleicht hat mich gerade dieser Umstand etwas unbefriedigt zurück gelassen. Ich hätte mehr Erklärungen zu dem "Etwas", das von einem Verstorbenen Besitz ergriffen hat, erwartet.

Andererseits kann ich aber nicht leugnen, dass ich auch von diesem Stephen King - Buch gefesselt war und in einem Rutsch durchgelesen habe. Daher darf es mE in keiner King-Sammlung fehlen.

Fazit:
"Später" ist keine klassische Horrorstory, sorgt aber für absolut fesselnde Lesestunden voller Spannung und Unterhaltung. Ein Buch, worüber man sich lange nach Beenden noch Gedanken macht. Daher definitiv lesenswert!

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Veröffentlicht am 25.04.2021

Ein Regionalkrimi mit viel Frauenpower

Liebestöter
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Zum Inhalt:
Marina Pfister ist eine erfolgreiche Geschäftsfrau, die mit ihrer Coaching-Agentur "Weiberheldin" in der Rosenheimer Altstadt für viel Gerede und Aufsehen sorgt. Denn hier bietet sie Frauen ...

Zum Inhalt:
Marina Pfister ist eine erfolgreiche Geschäftsfrau, die mit ihrer Coaching-Agentur "Weiberheldin" in der Rosenheimer Altstadt für viel Gerede und Aufsehen sorgt. Denn hier bietet sie Frauen nicht nur Beratung in Sachen Selbstbewusstsein und Emanzipation an, Gerüchten zufolge kommen auch andere weibliche Bedürfnisse nicht zu kurz. Denn bei Marina gibt es einen "Allround-Service" für die Frauen aus Rosenheim. Dann wird jedoch ein Mordanschlag auf sie verübt und Privatdetektiv Vitus Pangratz und seine Tochter Jo Coleman nehmen die Ermittlungen auf. Schnell wird klar, dass das Opfer mehr als einen Feind hatte, denn für die gesamte Rosenheimer Männerwelt war Marina ein Störfaktor. Während sie im Koma liegt, decken Vitus und Jo einige Geheimnisse auf. Doch der Täter ist noch auf freiem Fuß und plant sein Werk, zu Ende zu bringen und die Marina ein für allemal loszuwerden...

Meine Leseerfahrung:
Als Krimifan mache ich eigentlich keinen Unterschied bei der Wahl meiner Lektüre, was das Setting oder die Charaktere betrifft. Aber ich muss zugeben, ich hätte in einer Buchhandlung bestimmt nicht zu einem Regionalkrimi gegriffen, der sich in Bayern abspielt. Denn mir fehlt da eindeutig der Bezug. Als mir dieses Rezensionsexemplar zugeschickt wurde, war ich sehr gespannt darauf, aus meiner Komfortzone zu kommen und mal was Anderes zu lesen.

"Liebestöter" bietet nicht nur viele unterschiedliche Charaktere, sondern auch einen umfassenden Einblick in die bayrische Welt. So wird natürlich in Dialogen auch oft der Dialekt genutzt, wobei für Laien allerdings sofort ins Hochdeutsche übersetzt wird, was jedoch den Lesefluss absolut nicht stört. Vielmehr war es für mich an einigen Textstellen eine Erleichterung, wenn direkt im Anschluss die Aufklärung folgte. Auch sonst liest sich die gesamte Story flüssig, der Erzählstil ist sehr angenehm und die einzelnen Kapitel sind recht kurz gehalten.

Ich fand es gut, dass die Thematik noch viel weiter geht als "nur" Mord und Totschlag. Vielmehr werden die Diskrepanzen zwischen der Mentalität bayrischer Männer und das Streben nach Selbstverwirklichung bayrischer Frauen aufgezeigt. Während die stadtbekannten männlichen Persönlichkeiten Rosenheims in Führungspositionen glänzen und auch kräftig in der Politik mitmischen, dürfen ihre Gattinnen ein eingeschränktes Leben zwischen Küche und Haushalt führen und sich für ihre Familie aufopfern. Dann kommt endlich eine erfolgreiche Frau mit Geschäftssinn daher und öffnet den Hausfrauen Rosenheims die Augen. Durch Marina erfahren Sie erst, was Freiheit und Selbstverwirklichung wirklich bedeuten. Einige nehmen die neu gewonnene Emanzipation sogar so ernst, dass sie endlich mal aktiv werden, um eine Veränderung in ihrem Leben zu erwirken.

So sehr mir diese aufrüttelnde Seite des Buches gefallen hat, so war ich doch etwas unbefriedigt, was die Ermittlungsarbeit anbelangt. Die zog sich leider etwas zu sehr in die Länge und wurde stellenweise etwas langatmig. Am Ende kommt es allerdings zu einem spannenden Showdown und als Leser kann man tatsächlich bis zuletzt miträtseln, wer Marina auf dem Gewissen hat. Die Aufklärung der Täteridentität bleibt durchgehend unvorhersehbar, was diesen Krimi lesenswert macht.

Fazit:
"Liebestöter" von Alma Bayer ist ein unterhaltsamer Krimi mit ausgesprochen interessanten Charakteren und viel bayrischem Flair. Überdies werden wichtige Themen wie Feminismus und Konservatismus gegenüber gestellt. Nicht nur für bayrische Lokalpatrioten ein Denkanstoß!

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Veröffentlicht am 03.04.2021

Mehr als ein klassisches Wimmelbuch

Alles rollt! Mein Buch der Fahrzeuge
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Zum Inhalt:
In "Alles Rollt!" von Max Fiedler gibt es jede Menge aus der Fahrzeugwelt zu entdecken. Ob im Stadtleben, auf dem Lande, auf Baustellen oder sogar Rennstrecke, nahezu jedes Fahrzeug ist erfasst ...

Zum Inhalt:
In "Alles Rollt!" von Max Fiedler gibt es jede Menge aus der Fahrzeugwelt zu entdecken. Ob im Stadtleben, auf dem Lande, auf Baustellen oder sogar Rennstrecke, nahezu jedes Fahrzeug ist erfasst und in liebevolle Illustrationen eingebettet. Die Bilder sollen zum Erzählen anregen, die Fantasie und Kreativität der Kinder wecken und die Beobachtungsgabe fördern. Geeignet ist das Buch bereits ab 2 Jahren.

Meine Leseerfahrung:
Unsere zwei Jungs (2,5 und 5 Jahre alt) sind absolute Fahrzeugfans, was sich beim Blick aufs Spielzeug im Kinderzimmer leicht feststellen lässt. So war dieses Buch natürlich superinteressant und hatte auch neben bekannten Fahrzeugen auch jede Menge neue Dinge zu bieten, wie beispielsweise verschiedene Eisenbahnarten oder landwirtschaftliche Fahrzeuge. Die Bilder sind sehr detailreich und ansprechend angefertigt und haben einen unterhaltsamen Wimmelbildcharakter. Auf jeder Doppelseite kann man einen entsprechenden vierzeiligen Reim zum Dargestellten lesen. Die eingebetteten Figuren sind ausschließlich Tiere, so dass die Kinder auch diese erkennen und aufzählen können. Lediglich die letzten beiden Seiten stellen 2 Kinder dar, die in einem Kinderzimmer spielend hocken. Hier können die Kinder dann all die vorherigen gelernten Fahrzeuge wiederfinden. Unsere Jungs, und wir als Eltern natürlich auch,  sind begeistert von diesem Buch und würden uns auch andere Themenbereiche in demselben Stil wünschen.

Fazit:
"Alles rollt!" ist ein tolles Wimmelbildbuch mit lehrreichen und äußerst ansprechenden Darstellungen für die kleinen Fahrzeugfans, was die Vostellungskraft und die Beobachtungsgabe anregt. Ideal für das gemeinsame Lesen und Entdecken mit der ganzen Familie!

  • Einzelne Kategorien
  • Cover
  • Erzählstil
  • Handlung
  • Charaktere
Veröffentlicht am 03.04.2021

Mehr als ein klassisches Wimmelbuch

Alles rollt! Mein Buch der Fahrzeuge
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Zum Inhalt:
In "Alles Rollt!" von Max Fiedler gibt es jede Menge aus der Fahrzeugwelt zu entdecken. Ob im Stadtleben, auf dem Lande, auf Baustellen oder sogar Rennstrecke, nahezu jedes Fahrzeug ist erfasst ...

Zum Inhalt:
In "Alles Rollt!" von Max Fiedler gibt es jede Menge aus der Fahrzeugwelt zu entdecken. Ob im Stadtleben, auf dem Lande, auf Baustellen oder sogar Rennstrecke, nahezu jedes Fahrzeug ist erfasst und in liebevolle Illustrationen eingebettet. Die Bilder sollen zum Erzählen anregen, die Fantasie und Kreativität der Kinder wecken und die Beobachtungsgabe fördern. Geeignet ist das Buch bereits ab 2 Jahren.

Meine Leseerfahrung:
Unsere zwei Jungs (2,5 und 5 Jahre alt) sind absolute Fahrzeugfans, was sich beim Blick aufs Spielzeug im Kinderzimmer leicht feststellen lässt. So war dieses Buch natürlich superinteressant und hatte auch neben bekannten Fahrzeugen auch jede Menge neue Dinge zu bieten, wie beispielsweise verschiedene Eisenbahnarten oder landwirtschaftliche Fahrzeuge. Die Bilder sind sehr detailreich und ansprechend angefertigt und haben einen unterhaltsamen Wimmelbildcharakter. Auf jeder Doppelseite kann man einen entsprechenden vierzeiligen Reim zum Dargestellten lesen. Die eingebetteten Figuren sind ausschließlich Tiere, so dass die Kinder auch diese erkennen und aufzählen können. Lediglich die letzten beiden Seiten stellen 2 Kinder dar, die in einem Kinderzimmer spielend hocken. Hier können die Kinder dann all die vorherigen gelernten Fahrzeuge wiederfinden. Unsere Jungs, und wir als Eltern natürlich auch,  sind begeistert von diesem Buch und würden uns auch andere Themenbereiche in demselben Stil wünschen.

Fazit:
"Alles rollt!" ist ein tolles Wimmelbildbuch mit lehrreichen und äußerst ansprechenden Darstellungen für die kleinen Fahrzeugfans, was die Vostellungskraft und die Beobachtungsgabe anregt. Ideal für das gemeinsame Lesen und Entdecken mit der ganzen Familie!

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