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Meinungen aus der Lesejury

Veröffentlicht am 15.08.2018

Für hartgesottene Leser!

Todeskäfig (Ein Sayer-Altair-Thriller 1)
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FBI Special Agent Sayer Altair hat es mit einem besonders perfiden Serientäter zu tun. 12 Tage nachdem aus einem Haus ein Notruf eingegangen ist, wird in genau in diesem Haus eine Leiche entdeckt. Das ...

FBI Special Agent Sayer Altair hat es mit einem besonders perfiden Serientäter zu tun. 12 Tage nachdem aus einem Haus ein Notruf eingegangen ist, wird in genau in diesem Haus eine Leiche entdeckt. Das Opfer, die Tochter eines bekannten Senators, wird in einem Käfig gefunden. Sie ist qualvoll verhungert und verdurstet. Neben ihr ein junges Hündchen, das auch an der Schwelle des Todes steht. Kurz darauf verschwindet ein zweites Mädchen und das FBI entdeckt, dass zwischen den Mädchen eine Verbindung besteht. Beide waren Zwillinge, bei beiden ist der andere Zwilling gestorben.

Ich lese viele Thriller und nicht alle entwickeln diesen unheimlichen Sog, wie "Todeskäfig". Durch den sehr gut ausgearbeiteten Plot, die hervorragende Charakterisierung und einer Handlung, die die Einteilung " Thriller " mehr als verdient, hat mich dieses Buch restlos überzeugt.
FBI Ermittlern Sayer Altair ist nicht nur eine interessante Persönlichkeit, sondern untersucht auch für eigene Studien das Gehirn von Serientätern. Hier hat die Autorin wirklich hervorragend und interessante Ausführungen zu diesem Thema eingefügt. In der Einheit für Verhaltensanalyse werden fesselnde Einblicke zu den ganzen Verhaltensmustern von Tätern anschaulich und überhaupt nicht trocken in die Geschichte verstrickt. Gedanken wie " wird ein Mensch durch Veranlagung oder durch Erziehung" zum Täter empfand ich als sehr spannend. Wissenschaftliche Details sind sehr gut integriert und lesen sich sehr flüssig.
Dieses Buch ist teilweise harte Kost und eher weniger für sensible Leser geeignet. Die Funde der Opfer sind schonungslos beschrieben und haben mich schlucken lassen. Immer wieder sind kurze Kapitel, in denen man hautnah miterlebt, was die Opfer denken, fühlen und erleiden, eingeflochten. Dies so authentisch, dass mir die Haare zu Berge standen. Man denkt sich, dass Verhungern und Verdursten wohl genau so sein muss. Grauenhaft!
In dieser Story geht auch das kleinste Detail auf, denn der Plot ist von er ersten bis zur letzten Seite schlüssig und rund. Ziemlich schnell wollte…musste…ich einfach wissen, wer denn der Täter ist und von da an konnte ich das Buch kaum mehr aus der Hand legen. Sehr grossen Wert wird auf die Ermittlungsarbeit, die teilweise mit modernen Mitteln über die Bühne geht, gelegt. Dies sehr gut verständlich und auch für Leser ohne spezifische medizinische oder technische Kenntnisse gut nachvollziehbar.
Für mich ist "Todeskäfig" einer der besten und schonungslosesten Thriller, die ich in letzter Zeit in der Hand hatte. Und damit ein Thrillerdebut von der Autorin, dass auf weitere spannende Fälle hoffen lässt. Leseempfehlung für hartgesottene Leser!

Veröffentlicht am 13.08.2018

Och nee...

Without You - Ohne jede Spur
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Einen Monat vor Evas 17. Geburtstag ereignet sich ein schreckliches Unglück. Beim Segeln mit ihrem Vater kentert das Boot und Eva verschwindet im Meer, ihr Vater überlebt. Die jüngere Schwester Faith und ...

Einen Monat vor Evas 17. Geburtstag ereignet sich ein schreckliches Unglück. Beim Segeln mit ihrem Vater kentert das Boot und Eva verschwindet im Meer, ihr Vater überlebt. Die jüngere Schwester Faith und die Eltern müssen mit dem Tod von Eva fertig werden, da sie trotz einer grossen Suchaktion verschwunden bleibt. Was die Familie nicht weiss: Eva wird von einem Psychopathen auf einer nahe gelegenen Insel gefangen gehalten. Faith ist überzeugt, dass die ältere Schwester noch lebt und vermutet Eva genau auf dieser Insel....


Ich habe vor einiger Zeit "The Stranger" von der Autorin gelesen. Das hatte mir so gut gefallen, dass ich auf den neusten Thriller sehr gespannt war. Verwundert rieb ich mir die Augen: Wo ist denn hier die Spannung, der Nervenkitzel, die Gänsehaut geblieben?
Da immer wieder Passagen, über Evas Gefangenschaft auf der Insel eingeschoben wurden, weiss man als Leser von Beginn weg, dass sie bei dem Bootsunfall nicht gestorben ist. Und dieses Wissen nimmt einfach sehr viel Spannung weg. Wenn wenigstens diese Passagen nur ein Quentchen "Thriller" enthielten. Doch die sind so brav beschrieben, dass einfach keine Gänsehaut aufkam. Die Autorin hat es geschafft, die Gefangenschaft eines 17 jährigen Mädchens so emotionsarm und fade zu beschreiben, dass doch tatsächlich bei mir Langeweile aufkam.
Der Aufbau der Geschichte ist sehr chaotisch. Immer wieder wird die Perspektive gewechselt. Und die ist aus der Sicht von verschiedenen Personen und ohne jegliche Deklaration. Immer wieder musste ich einige Sätze, manchmal einen Absatz und auch mal eine ganze Seite lesen um zu erkennen, wer denn nun gerade in Ich Perspektive erzählt. Das hat meinen Lesefluss doch beträchtlich gestört.
In weiten Teilen der Story geht es auch nicht mehr um die Entführung, sondern um das Leben der restlichen Familienmitglieder. Sogar die völlig unrelevante Kennenlernphase der Eltern um 1963 wurde eingeflochten. Da hatte ich doch das Gefühl, hier wurde die Geschichte künstlich mit Nebensächlichkeiten in die Länge gezogen. Nebensächlichkeiten, die noch dazu nicht besonders unterhaltsam oder interessant waren. Immer wieder werden von der Autorin Gegebenheiten eingeflochten, die ohne weitere Erwähnung in der Vergessenheit versinken. So wird mit grossem Tamtam ein Aupair Mädchen eingeführt, von dem plötzlich keine Rede mehr ist.
Sehr unbefriedigend auch die Tatsache, dass Faith plötzlich überzeugt davon ist, dass ihre Schwester auf der Insel von jemandem gefangen gehalten wird. Reine Intuition, die leider sauer aufstösst. Denn statt handfeste Fakten für diese Überzeugung anzuführen, steht sie plötzlich völlig ohne einen Zusammenhang im Raum und als Leser muss man das als gegeben annehmen. Ich mag nicht, wenn in Thrillern aus einem Gefühl geborene Vermutungen dann auch auf Tatsachen und Ermittlungsergebnissen beruhen. Denn ich empfinde das jeweils an den Haaren herbei gezogen. Und genau davon wimmelt es in diesem Buch....Zudem präzisiert die Autorin nicht, wo sich die Insel, auf der Eva gefangen gehalten wird, genau befindet. Da die 10 jährige Faith diese Insel kennt, und sogar hinübersieht, nehme ich an, in der Nähe des Wohnortes der Familie? Doch weshalb wurde dort denn nicht nach Eva gesucht? Die Erklärung der Autorin, die Insel sei "Privat" und "gesperrt" hat mir ein müdes Lächeln entlockt. Das ist doch nicht logisch und völlig abstrus!
Schade, konnte mich Saskia Sarginson mit ihrem zweiten Thriller ganz und gar nicht überzeugen.

Veröffentlicht am 10.08.2018

Leseempfehlung!

Blut ist dicker als Wasser
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Libby und Justin Denby führen ein finanziell gesichertes Leben und sind mit der 15 jährigen Ashlyn eine glückliche Familie. Nach einem Restaurantbesuch kommen Libby und Justin eines Abends nach Hause und ...

Libby und Justin Denby führen ein finanziell gesichertes Leben und sind mit der 15 jährigen Ashlyn eine glückliche Familie. Nach einem Restaurantbesuch kommen Libby und Justin eines Abends nach Hause und werden von drei maskierten Männern erwartet. Auch Ashlyn, die zu Hause geblieben ist, wird überwältigt und die Familie wird in ein altes Gefängnis entführt. Einen Bunker den Justin entworfen hat. Die Männer halten die Familie gefangen, währenddessen die Ermittler jeder Spur nachgehen. Eine Lösegeldforderung scheint nicht das dringlichste Anliegen der Verbrecher zu sein… weshalb aber wurde denn die Familie entführt?

Ich gebe zu, dass ich erst gedacht habe, dass der Plot doch ziemlich abgelutscht ist. Reiche Familie wird entführt und die Ermittler versuchen herauszufinden, wo sie sich befindet. Ich habe mich grundlegend getäuscht. Denn die Autorin stellt nicht nur die " bösen" Entführer gegen die "armen " Opfer in den Mittelpunkt, sondern inszeniert auch innerhalb der Familie so einige brenzlige Situationen. Zeitweise ist die Stimmung so was von im Eimer, dass man regelrecht auf den grossen Knall wartet. Als Leser erkennt man mehr und mehr, dass die Familie doch nach dem Prinzip "mehr Schein als Sein " gelebt hat. Und, dass es hinter den Kulissen ganz schön brodelt. Gerade diese Seite hat für mich die Geschichte sehr unvorhersehbar und spannend gemacht. Doch es gibt auch einige Szenen, bei denen einem die Haare zu Berge stehen. Gerade in der Gefangenschaft muss die Familie doch einiges einstecken.
Sehr abwechslungsreich, da immer wieder die Sichtweisen gewechselt werden, hat die Autorin es geschafft die Spannung durchgehend hoch zu halten. Irgendwann will man einfach nur noch wissen, wer denn nun für die Entführung der Familie verantwortlich ist. Und, was der Grund für diese ist.
Lisa Gardner, von der ich mit diesem Buch, zum ersten Mal etwas gelesen habe, werde ich mir merken. Denn ihr Schreibstil gefiel mir nicht nur unheimlich gut… sie hat mich durch ihren ausgereiften Plot mit dieser Story restlos überzeugt. Zudem sind die Charaktere wirklich überzeugend und ich hatte zu keiner Zeit das Gefühl, dass aufgesetzt oder überzogen gehandelt wird. Die Auflösung ganz am Schluss ist das Zückerchen eines ansonsten schon tollen Buches. Denn die hat mich regelrecht umgehauen und so bleibe ich begeistert zurück.
Leseempfehlung!

Veröffentlicht am 03.08.2018

Hat mir sehr gefallen!

Dinge, die mir gehören
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Kriminalhauptkommissar Paul Simon von der Münchner Kripo jagt einen Serienkiller, der Katz und Maus mit ihm spielt. Eines Nachts schleicht dieser sich in die Wohnung der Familie Simon. Während Paul Simon, ...

Kriminalhauptkommissar Paul Simon von der Münchner Kripo jagt einen Serienkiller, der Katz und Maus mit ihm spielt. Eines Nachts schleicht dieser sich in die Wohnung der Familie Simon. Während Paul Simon, seine Frau Amelie und die 10jährige Tochter Magdalena tief und fest schlafen. Der Killer entwendet Gegenstände, die er dann an den Tatorten hinterlässt. Paul Simon rätselt, wer denn der Mörder ist und was er gegen ihn hat…bis er selbst ins Kreuzfeuer der Ermittlungen gerät.

Das Buch beginnt mit einer meiner ganz persönlichen Horrorvorstellung. Ein Killer bricht in eine Wohnung ein, die Bewohner schlafen und bemerken nichts davon. Da habe ich schon zum ersten mal Gänsehaut gespürt…und die Geschichte hat mich nicht mehr los gelassen. Denn die Grundthemen des Buches, Verbrechen an Kindern, ein Serientäter und der ganz persönliche Feldzug des Täters gegen den Ermittler Paul Simon, sind äusserst fesselnd. Dazu kommt ein sehr guter Schreibstil, der sich sehr flüssig liest und mir gefallen hat. Gerade die Perspektivwechsel, in dem erst der Ermittler und dann wieder der Täter im Mittelpunkt stehen, sind sehr abwechslungsreich und machen die Geschichte äusserst temporeich. Hautnah ist man als Leser während den Taten dabei und die Grundsatzfrage, ob das Opfer den Tod verdient hat oder nicht, machen diesen Thriller aussergewöhnlich. Sehr gut gefallen hat mir, wie die Täterstudien ausgearbeitet und wieviel Gewicht in den Ermittlungen darauf gelegt wurde. Als kleiner Kritikpunkt habe ich empfunden, dass der Ermittler Paul Simon " das Böse riechen" kann. Und zwar als leichter Hauch von Kupfer im Gaumen…und diese Erkenntnis sorgt für einen Fortschritt in den Ermittlungen. Das ist mir einfach zu abstrakt und zu weit hergeholt.
Normalerweise ist es ja so in Thrillern, dass einerseits eine Tat geschieht und ermittelt wird. Andererseits wird das Privatleben der Ermittler thematisiert, um diesen Tiefe zu geben. Hier in "Dinge, die mir gehören" verstrickt der Autor das Private des Ermittlers auf eine spannende Weise in die Ermittlungen. Noch dazu sehr schlüssig. Hat mir sehr gut gefallen.
Der Täter ist psychisch gestört, wie wohl alle Täter. Diese Störung und die Gründe dafür sind sehr gut ausgearbeitet und so hat mich nicht nur das Motiv überzeugt, sondern auch die Figuren.
Ein Thriller, der seinen Namen verdient und der mich sehr gefesselt hat durch seinen guten Aufbau und den durchdachten Plot.

Veröffentlicht am 31.07.2018

Herrlich sarkastisch

Die Elternsprecherin
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Jennifer Dixon ist die neue Elternsprecherin der Vorschulstufe der William-H.-Taft Grundschule. Ihr Sohn Max ist in der Vorschulklasse und es ist für Jennifer selbstverständlich, sich zu engagieren. Die ...

Jennifer Dixon ist die neue Elternsprecherin der Vorschulstufe der William-H.-Taft Grundschule. Ihr Sohn Max ist in der Vorschulklasse und es ist für Jennifer selbstverständlich, sich zu engagieren. Die Mails, die sie an die anderen Eltern schreibt, kommen nicht immer gut an. Jenn muss sich mit so einigem herumschlagen…von den teils überempfindlichen Eltern bis zu einer Geburtstagsparty, die sie für den 5jährigen Max organisiert, und die aus dem Ruder zu laufen droht....bis zu Liebesproblemen ihrer älteren Teenagertöchter Vivs und Laura.


Eigentlich ist diese Geschichte ein einziges grosses Klischee. Und wie so oft, amüsieren und unterhalten klischeebeladene Geschichten. Hier spielt eine amerikanische Ehefrau und Mutter die Hauptrolle, die sich in der Vorschule ihres Nachzüglers engagiert. Etliche der anderen Eltern sehen ihr Kind als der Nabel der Welt an, und verlangen von nussfreier Nahrung bis zu lehrreichen Ausflügen so einiges von der Schule. Dass, da so manches mal Rücksichtnahme oder Verständnis für die anderen Kinder und / oder die anderen Eltern auf der Strecke bleibt wird als gegeben angesehen.
Die Figur Jennifer ist sehr gut gelungen. Sehr sarkastisch und mit viel Liebe und Hingabe für ihre drei Kinder, versucht sie in Form zu bleiben um ihrem Ehemann eine ansprechende und liebevolle Frau zu bleiben. Auch wenn sie einen lauwarmen sms Flirt mit einem anderen Vater verfolgt. Allerdings frage ich mich, was Jenn den lieben langen Tag denn so treibt? Denn, ausser sich mit dem persönlichen Fitnesstrainer im Keller des Hause zu stählen, Mails zu versenden und ihren Sohn abzuholen, tut Jenn nicht viel.
An die Mails, die Jenn an die Eltern schreibt, musste ich mich gewöhnen. Denn, diese sind so überspitzt sarkastisch geschrieben, dass ich sie zu Beginn zu überdreht fand. So schreibt einfach niemand…ausser wohl Jenn. Ich empfand sie nach einer Eingewöhnungsphase doch noch ganz witzig, auch wenn ich das ganze Buch über nicht in grosse Lacher ausgebrochen bin. Gelacht habe ich darüber, dass Jenn unter den Vätern beim Elternabend eine alte Liebe entdeckt…und, sie ihn wie in der Schulzeit konsequent "SoEinHottie" nennt...Ueber solche Perlen konnte ich lachen und schmunzeln.
Der Schreibstil ist humorvoll und er beinhaltet etliche witzige Dialoge.
Ich war direkt froh, drehte sich nicht alles nur um Schule und überbesorgte Eltern. Gerade die beiden Teenietöchter bringen Abwechslung in Spiel. Denn sie studieren zwar ausserhalb und verbringen wenig Zeit mit der Familie. Doch wenn sie nach Hause kommen, wird plötzlich anderes als Schulbelange wichtig für Jenn, und es geht rund.
Mir hat das Thema, dass man auch mit unterschiedlichen Ansichten und Arbeitsweise zusammen arbeiten kann, sehr gefallen. Denn Jenn rappelt sich mit ihrer ärgsten Feindin zusammen und dabei decken sie sogar noch eine mysteriöse Sache auf.
Diese Geschichte empfand ich zu keiner Zeit oberflächlich und platt, wenn auch vielleicht meine Einleitung in diese Rezension, dies vermitteln könnte. Ich empfand das Buch als humorvoll, wenn auch einige Passagen als leicht überspitzt.
Mich hat das Buch gut unterhalten, als Leser sollte man gewappnet sein, dass sich vieles um Schule und Kinder dreht.