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Veröffentlicht am 30.05.2021

Mobbing an Londoner Eliteschule

Lügen können töten
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Sadie Roper zieht mit ihrer Tochter Robin, nach der Trennung von ihrem Mann Andrew, von Brooklyn nach London. Unter der Bedingung, dass die Zehnjährige die renommierte Asham Schule für Mädchen besucht, ...

Sadie Roper zieht mit ihrer Tochter Robin, nach der Trennung von ihrem Mann Andrew, von Brooklyn nach London. Unter der Bedingung, dass die Zehnjährige die renommierte Asham Schule für Mädchen besucht, haben Sadie und Robin das Haus von Sadies Mutter geerbt. Sadie war früher ebenfalls in dieser Schule und sie hatte sich dort nie wohlgefühlt. Damit sie ein Dach über dem Kopf haben, beisst sie in den sauren Apfel und meldet Robin in Asham an. Es ist nicht einfach für Robin, denn sie erlebt Mobbing vom Gröbsten. Vor allem Daisy und ihre Mutter Julia lassen Sadie und Robin spüren, dass sie unerwünscht sind. Als Sadie beruflich Fuss fasst und als Junioranwältin Jeremy Tyler verteidigt, wandelt sich die Stimmung in der Schule und vor dem Schultor. Sadie ist skeptisch und fragt sich, ob die anderen Mütter ein falsches Spiel treiben?





Wie es der Klappentext schon verrät, geht vieles in diesem Buch um schulische Belange und familieninterne Probleme zwischen Kindern und Müttern. Doch da Sadie als Junioranwältin arbeitet, gibt es auch etliche Szenen, die bei Gerichtsverhandlungen, bei Zeugenaussagen und in der Kanzlei handeln. Dass die Autorin zehn Jahre lang als Prozessanwältin in London gearbeitet hat, spürt man sehr gut. Die beruflichen Details zu Sadies Arbeit sind sehr authentisch beschrieben.

Die Geschichte rund um das Mutter- Tochtergespann ist psychologisch gut ausgearbeitet. Es ist sehr spannend die unterschwellig wabernden Konflikte zu spüren und auf den grossen Knall zu warten.

Ein zentrales Thema ist Mobbing und das nicht nur unter Kindern, auch zwischen den Müttern brodelt es. Es gibt einige Szenen am Schultor, als die Mütter auf ihre Kinder warten, die sind überaus gemein und niederträchtig. Sehr gut hat Harriet Tyce die breite Palette von Mobbing gezeigt: Anführer, Mitläufer und Opfer! Dazu kommen Helikoptermütter, die sich und den Sprösslingen Druck machen, damit sie schulisch Top - Ergebnisse liefern und sich gegenseitig aus lauter Eifersucht an die Gurgel gehen. Das hochnäsige Getue einiger Mütter war da sehr amüsant zu lesen.

Hier hebt sich Sadie Roper wohltuend ab. Sie steht mit beiden Beinen auf dem Boden und ihre Tochter muss nicht immerzu die Beste sein, jedoch ihre Bestes geben. Oft spricht Sadie, bevor sie denkt, was zu allerlei peinlichen Szenen führt.

Die Geschichte kreist eigentlich das ganze Buch über um Sadie und Robin. Dabei wurde es nicht eintönig, denn allerhand Probleme stürzen auf Sadie ein oder es gibt Altlasten, die sie beschäftigen. wie zum Beispiel die mysteriöse Trennung von Andrew oder ihre schwierige Vergangenheit mit ihrer eigenen Mutter Lydia. Aber auch der Prozess, in dem sie Jeremy Tyler verteidigt, der sich als Lehrer mit einer minderjährigen Schülerin eingelassen haben soll. Mit dem Mobbing in der Schule ergibt das eine brisante Mischung, bei der mir nicht langweilig wurde.



Ich mochte sehr gerne, wie die Spannung langsam und stetig aufgebaut wurde. Nie war man ganz sicher, wem man trauen kann und wer Sadie und Robin Böses will.

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Veröffentlicht am 21.05.2021

Lesehighlight!

Sehnsucht in Aquamarin
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Polly ist 32 Jahre alt, lebt in Stuttgart und ist mit ihrem Leben und ihrem Job als freiberufliche Uebersetzerin zufrieden. Mit ihrer älteren Schwester Jette, die momentan in Alicante, Spanien, lebt, hat ...

Polly ist 32 Jahre alt, lebt in Stuttgart und ist mit ihrem Leben und ihrem Job als freiberufliche Uebersetzerin zufrieden. Mit ihrer älteren Schwester Jette, die momentan in Alicante, Spanien, lebt, hat sie sporadisch Kontakt. Deshalb ist Polly zuerst nicht begeistert, als Jette sie bittet, mit ihr in die USA zu reisen. Sie hat erfahren, dass Eva, die Mutter der Schwestern, nun in Maine leben soll. Eva hat vor 30 Jahren die Familie Hals über Kopf verlassen und seither haben Polly und Jette nie mehr etwas von ihr gehört. In Bar Harbor angekommen, machen sich die beiden Frauen auf die Suche und ihre Spur führt sie in den Acadia National Park. Mit der Hilfe vom Ranger Liam erfahren Polly und Jette was mit Eva geschehen ist.





Auch wenn es langsam langweilig klingt: Ich finde für den neuen Roman von Miriam Covi nur lobende Worte. Miriam Covi hat sich schon lange zu einer meiner Lieblingsautorinnen gemausert. Auch „Sehnsucht in Aquamarin“ konnte mich berühren, fesseln und begeistern.



Die Autorin versteht es wie keine Zweite, eine Liebesgeschichte so zu gestalten, dass es erstens nie kitschig wird und zweitens die Figuren weder überzogen noch unangemessen handeln und reagieren. Von Beginn weg spürt man das Knistern zwischen Polly und Liam und das ist so romantisch und witzig beschrieben, dass ich mich einfach durchwegs gut unterhalten gefühlt habe. Man kann sich nie ganz sicher sein, ob die beiden sich zum Schluss kriegen oder getrennte Wege gehen. Denn Polly und Liam sind grundverschieden und müssen ausloten, ob sie zueinander passen. Liam ist ein alleinerziehender Vater, der neben seinem Job auch noch Töchterchen Izzy zu versorgen hat. Er ist sehr naturverbunden, der Nationalpark ist ihm wichtig und er kann sich nicht vorstellen, irgendwo anders als dort mitten in der Natur zu leben.

Polly ist eine Stadtpflanze durch und durch, Campen findet sie furchtbar, jedes nächtliche Heulen eines Kojoten, lässt sie in Panik ausbrechen und Insekten hasst sie grundsätzlich. Doch Polly ist auch etwas tollpatschig, trägt ihr Herz oft auf der Zunge und ist sehr liebenswert.

Immer wieder hat die Autorin Szenen, Beispiele und Gedanken eingefügt, die diese Unterschiedlichkeit belegen. Oft habe ich herzhaft gelacht. Es gibt da ein paar Passagen, die sind pure Komik. Schmunzeln musste ich auch oft über die Dialoge zwischen den Figuren. Doch es wird auch tiefgründig und ernst, denn hinter der Liebesgeschichte steckt auch eine tragische Familiengeschichte, die mich berührt hat.



Die Geschichte hat mich von der ersten bis zur letzten Seite gefesselt, nie gab es langatmige Stellen oder trockene Beschreibungen. Selbst die Atmosphäre, dort im Nationalpark am Meer, ist so hervorragend beschrieben, dass man Sehnsucht nach Meeresrauschen kriegt.



Miriam Covi schreibt mit einem überragenden Schreibstil und mit jedem Buch, das ich von ihr lese, bin ich noch ein grösserer Fan von ihr. Sie webt in ihre Geschichten einen Zauber, dem ich mich nicht entziehen kann!

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Veröffentlicht am 17.05.2021

Was geschah zwischen Fritz und Emma?

Fritz und Emma
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Marie Eichendorf zieht ihrem Mann zuliebe nach Oberkirchbach, in die Pfalz. Jakob ist der neue Pfarrer des 821 Seelendorfes. Sehr schnell lernt Marie Fritz und Emma kennen, die beide 92 Jahre alt sind ...

Marie Eichendorf zieht ihrem Mann zuliebe nach Oberkirchbach, in die Pfalz. Jakob ist der neue Pfarrer des 821 Seelendorfes. Sehr schnell lernt Marie Fritz und Emma kennen, die beide 92 Jahre alt sind und seit mehr als 70 Jahren nicht mehr miteinander sprechen. So wohnt Fritz am Ortsausgang und Emma am Ortseingang. 1947, 2 Jahre nach Kriegsende, wollten Fritz und Emma heiraten. Doch dann hat eine Sache die beiden entzweit. Ein Streit, ein ganzes Leben lang? Für Marie unvorstellbar! Was ist geschehen zwischen Fritz und Emma, die eng miteinander verbunden waren und nun seit 70 Jahren keinerlei Kontakt mehr pflegen?





Die Geschichte wird auf zwei Zeitebenen geführt. In der Vergangenheit, das heisst in der Nachkriegszeit, in der sich Fritz und Emma ineinander verlieben und der grosse Bruch geschieht. Hier zeichnet die Autorin ein authentisches Bild der Nachkriegszeit. Zerbombte Häuser, in den Krieg eingezogene 18-jährige Männer, die mit traumatischen Erlebnissen oder überhaupt nicht aus dem Krieg zurückkehren. Mütter, Töchter und Frauen, die ihre Angehörigen verlieren.

Dann hat man in der Gegenwart Einblick in die Arbeit des Dorfpfarrers in einer strukturschwachen Gegend, wie Marie das Dorf mit einem Augenzwinkern nennt. Hier spielt auch die Dorfgemeinschaft, die aus Alteingesessenen und Neuzuzügern besteht, eine tragende Rolle. Oft wabert die Frage mit, was eigentlich vor 70 Jahren zwischen Fritz und Emma geschehen ist und was der Grund für den Streit, der schon fast das ganze Leben dauert, war? Mich hat sehr berührt, wie zwei Leben und die Liebe, die beide füreinander empfunden haben, hingeworfen wurden, da keine Einigung erzielt werden konnte.

Die Verbindung zwischen den zwei Zeitebenen sind in erster Linie die Figuren Emma und Fritz. Doch auch Nebenfiguren, die man 1947 kennenlernt, trifft man teilweise auch in der Gegenwart. So erfährt man, was aus den einstigen Kindern oder Jugendlichen geworden ist und ich mochte diesen Aspekt sehr. Beide Epochen beinhalten zudem eine Liebesgeschichte. In der Vergangenheit, die zwischen Fritz und Emma und in der Gegenwart zwischen Marie und ihrem Mann Jakob. Marie, die nicht heimisch wird in dem kleinen Dorf und Jakob, der einerseits seine Frau liebt, jedoch auch seine Arbeit als Pfarrer in Oberkirchbach. Marie ist zudem eine fröhliche, sensible und dynamische junge Frau, die mir sehr sympathisch war.



Oft enden die Kapitel mit einem Cliffhanger, die Lust darauf machen, gleich weiterzulesen. Dazu kommt der sehr gut zu lesende Schreibstil der Autorin, der einfach gehalten und fesselnd ist. Mich hat die Geschichte, ja fast kann man schon sagen, das tragische Leben, von Fritz und Emma sehr berührt und auch nachdenklich gemacht. All die verpassten Gelegenheiten, ein erfülltes Leben mit einem geliebten Menschen zu leben, wegen einer Sache, die man hätte klären müssen und können? Den Grund für den Bruch, den ich hier nicht verrate, konnte ich allerdings nachvollziehen. Von beiden Seiten!

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Veröffentlicht am 15.05.2021

Blutig, brutal und grausig!

Blinde Seele
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Detective Samuel Becket und sein Partner Martinez haben es mit einem perfiden Serientäter zu tun, den die Ermittler «Black Hole» nennen. Der Täter ermordet Frauen und die haben eine Gemeinsamkeit: Der ...

Detective Samuel Becket und sein Partner Martinez haben es mit einem perfiden Serientäter zu tun, den die Ermittler «Black Hole» nennen. Der Täter ermordet Frauen und die haben eine Gemeinsamkeit: Der Täter sticht ihnen die Augen aus und lässt sie mit einer Augenbedeckung zurück, entweder mit einer Sonnenbrille, einer Schlafmaske oder mit einer Bandage. Ausgerechnet jetzt muss Mildred, die Stiefmutter von Sam Becket, zum Augenarzt, um sich ein Auge operieren zu lassen. Als Billie Smith, eine junge und talentierte Schauspielerin, die mit Sam in einem Laienspieltheater ist, kurz vor der Hauptprobe verschwindet, ist Sam alarmiert. Wurde Billie Opfer von Black Hole?





Dieser Thriller ist nichts für zartbesaitete Leser, denn die Leichenfunde sind absolut grausig beschrieben und das Blut spritzt nur so durch die Seiten. «Blinde Seele» ist ein Thriller, wie ich sie mag. Brutal, spannend, grausig und mit einem bedrückenden Thema.



Der rote Faden, das Hauptthema in diesem Buch, sind das Augenlicht und das Auge generell. Einerseits verfolgt man da die Spur des Serientäters, der es einzig und allein auf die Augen der Opfer abgesehen hat. Andererseits leidet eine Figur unter einer Ommatophobie, einer Angst vor Blicken und Augenkontakt. Von dieser Phobie habe ich noch nie etwas gehört und ich empfand dies als lehrreich und fesselnd. Dann ist da auch noch Mildred, die Stiefmutter von Sam Becket, die sich den grauen Star an einem Auge operieren lassen muss und grosse Angst davor hat. Diese Passagen rund um Voruntersuchung, Operation und Nachbehandlung sind authentisch beschrieben und hier spürt man die sehr guten Recherchen der Autorin.

Eine wohltuende Abwechslung von all dem Blut und Leid ist die Reise nach Zürich von Dr. Grace Lucca - Becket, der Ehefrau von Sam. Sie ist Psychologin und hält an einer Konferenz einen Vortrag. Doch die Familie Becket wäre nicht die Familie Becket, wenn das normal ablaufen würde. Grace gerät an einen Stalker, der auch nicht vor Tochter Cathy haltmacht.



Die kurzen Kapitel, die teilweise nur eine Seite lang sind und immer wieder eine andere Figur der Familie Becket in den Mittelpunkt stellen, machen die Geschichte temporeich. Es geschieht immer irgendetwas und es wird nicht langweilig.



Obwohl dieses Buch schon der sechste Band rund um Sam Becket ist, hatte ich, ohne Vorkenntnisse der Vorgänger, keinerlei Verständigungsprobleme. Aufgekommen ist nun aber die Lust, noch weitere Bände mit Detective Samuel Becket zu lesen!

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Veröffentlicht am 04.05.2021

Leseempfehlung!

Der Bruder
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Rechtsmedizinerin Irena Jundt fährt nach Innertkirchen, um nach dem Tod ihres Vaters das Elternhaus zu räumen. Diese Reise in das Dorf ihrer Kindheit fällt Irena schwer, denn alles erinnert sie an den ...

Rechtsmedizinerin Irena Jundt fährt nach Innertkirchen, um nach dem Tod ihres Vaters das Elternhaus zu räumen. Diese Reise in das Dorf ihrer Kindheit fällt Irena schwer, denn alles erinnert sie an den Verlust ihres Bruders vor 30 Jahren. Beni wurde als 11-Jähriger entführt und nie mehr gefunden. Während Irena in Innertkirchen weilt, wird in Bern der 6-jährige Fabio Della Fortuna vermisst. Von ihm fehlt jede Spur und Polizeichef Sandro Bandini von der Kripo Bern ermittelt unter Zeitdruck. Mit jedem Tag sinkt die Chance den kleinen Jungen lebend zu finden. Seine Freundin Milla Nova, die als Journalistin beim Schweizer Fernsehen arbeitet, will unbedingt als Erste Ergebnisse publizieren und ermittelt mit unkonventionellen Methoden. Sehr zum Aerger von Sandro Bandini.







Ungeklärte Verbrechen in den 90er Jahren sind in der Schweiz noch heute mit einem grossen Fragezeichen behaftet. Zwischen 1981 und 1986 sind zahlreiche Kinder ermordet oder entführt worden und von einigen fehlt bis heute jede Spur. Genau auf diesen Verbrechen baut die Schweizer Autorin Christine Brand auf. Da ich mich noch gut an diese Taten in meiner frühen Jugendzeit erinnern kann, hat mich die Geschichte von Beginn weg nicht kaltgelassen. Zwar sind die im Buch beschriebenen Fälle rein fiktiv, so tragen die Opfer zum Beispiel nicht die Namen der Opfer in den 90er Jahren. Und doch bekommt die Story durch die Liste der wahren Opfer, übertitelt mit «Gegen das Vergessen», einen Hauch Authentizität. Vor 40 Jahren wurde Werner F. für das Verschwinden von 21 Kindern verurteilt. Noch heute fehlt die Spur von 7 Kindern und 12 Verbrechen konnten ihm nicht zugeordnet werden. Christine Brandt hebt mit ihrem Thriller diese Unsicherheit auf ein ganz besonderes Level. Was, wenn noch andere Täter die Hände im Spiel hatten und nicht nur Werner F.?



In verschiedenen Erzählsträngen ist das Hauptthema Verbrechen an Kindern. Das kann, wie im Falle der Rechtsmedizinerin Irena Jundt, ein Cold Case und 30 Jahre alt sein. Oder aber wie in dem Fall in der Gegenwart, als der 6-jährige Fabio verschwindet und Ermittler Sandro Bandini und Journalistin Milla Nova versuchen etwas über seinen Verbleib herauszufinden, hochaktuell. Nathanael Brenner ist da eine hervorragende Ergänzung, auch wenn er in diesem Band eher am Rand mitspielt. Nathanael ist blind und diese Beeinträchtigung ist perfekt dargestellt.



Trotz vieler Stränge mit gleichgestellten Protagonisten schafft die Autorin eine übersichtliche Struktur, in der man nie den Faden verliert. Ich denke Grund dafür ist auch die sehr gute Charakterisierung der Figuren und ihre Linientreue, denn man weiss immer, weshalb die Figuren so reagieren, wie sie gerade agieren.



Die Geschichte spielt hauptsächlich in der Schweiz, abwechselnd in der Gegend von Bern und in Zürich. Ich habe vieles wiedererkannt, da merkt man gut, dass die Autorin in Zürich lebt. Die Strafanstalt Thorberg durfte ihren realen Namen behalten. Schmunzeln musste ich allerdings, dass aus dem Wald bei Bern aus Dalhölzli das Dickenhölzli wurde. Auch das Wahrzeichen von Bern, der Zytgloggeturm findet Erwähnung und so finde ich die Stadt Bern, wie ich sie kenne und mag.



Ich mag den unaufgeregten Schreibstil von Christine Brandt sehr gerne. Sehr spannend verknüpft sie verschiedene Fälle und webt sie schlüssig zu einem grossen ganzen. Obwohl «Der Bruder» schon der dritte Band rund um die Journalistin Milla Nova und den Polizeichef Sandro Bandini ist, kann er auch ohne Vorwissen gelesen werden. Denn die Autorin erklärt Wichtiges in kurzen Sätzen, damit auch Neuleser auf ihre Kosten kommen. Für dieses Buch mit einem berührenden Thema gebe ich ganz klar eine Leseempfehlung ab!

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