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Veröffentlicht am 15.09.2016

Warum kann ich nicht mehr Sterne vergeben?

Todesmärchen
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Maarten S. Sneijder und Sabine Nemez ermitteln!...diesmal als Team!
In Bern wird eine Frau, unbekleidet und an den Haaren aufgehängt an einer Brücke aufgefunden. Die Frau hat auf ihrer Haut ein Zeichen ...

Maarten S. Sneijder und Sabine Nemez ermitteln!...diesmal als Team!
In Bern wird eine Frau, unbekleidet und an den Haaren aufgehängt an einer Brücke aufgefunden. Die Frau hat auf ihrer Haut ein Zeichen eingeritzt. Das erinnert Sneijder an die 5 Jahre zurückliegende Mordserie des Serientäter "Der Analphabet".
Hannah ,eine junge Psychologin, trifft auf Ostherversand ein.Dort wird sie ihre Praktikumsstelle in der Anstalt für abnorme Rechtsbrecher antreten. Einer der drei ihr zugewiesenen Psychopathen ist der wegen mehrfachen Mordes verurteilte Piet van der Loon. Der hat einen grossen Hass auf Sneijder...denn der hat ihn überführt und hinter Gitter gebracht.

Erst mal muss ich mich als grossen Fan von Andreas Gruber und speziell von der Figur Maarten S. Sneijder outen.So habe ich dann auch Wiedersehen gefeiert mit dem knurrigen und exzentrischem Ermittler und seiner nicht minder faszinierenden Kollegin Sabine Nemez.
Sneijder hat mich auch in diesem Buch nicht enttäuscht. Ihn kann man fast nicht beschrieben...ihn muss man lesen!

Egoistisch, sarkastisch bringt er seine manchmal schnoddrigen Bemerkungen immer auf den Punkt. Musste einige Male doch sehr lachen!
Nun zu dem Fall: Spannend von Beginn bis zum Schluss hat der Autor es geschafft mich völlig in den Bann zu ziehen. Ein paar Überraschungen, Wendungen in der Story machen diesen Thriller zu einem ganz besonderen Leckerbissen!
In zwei Erzählsträngen schaut man als Leser den Ermittlern über die Schulter und taucht ab in die unheimliche Atmosphäre der Anstalt für Psychopathen.
Zudem erfährt man nach und nach was 5 Jahre zuvor geschehen ist.
Und wenn ich schreibe "schaut man über die Schulter " meine ich das auch so. Die Ermittlungen, die Funde der Opfer sind so gut und bildlich beschrieben, dass man meint daneben zu stehen. So ist der Schreibstil auch sehr bildlich, liest sich toll und ist rasant. Langatmiges "Gelabbere" gibt es bei Andreas Gruber nicht.
Absolute Lesempfehlung ,die mich vor eine Frage stellt:Warum kann ich nicht mehr Sterne vergeben?

Veröffentlicht am 15.09.2016

Ein faszinierendes Buch!

Eins
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Tippi und Grace sind 16 jährige Teenager,die besonders sind. Sie sind an der Hüfte zusammengewachsen, also siamesische Zwillinge. Nun sollen sie in eine Schule gehen wie alle anderen Jugendlichen. Und ...

Tippi und Grace sind 16 jährige Teenager,die besonders sind. Sie sind an der Hüfte zusammengewachsen, also siamesische Zwillinge. Nun sollen sie in eine Schule gehen wie alle anderen Jugendlichen. Und zum ersten Mal in ihrem Leben erfahren sie , was es heisst sich zu verlieben, hart für die Schule zu arbeiten und Freunde zu finden.

Eines vorneweg:Als ich dieses Buch aufgeschlagen habe, bin ich erst erschrocken...Seitenweise fast leere oder nur minim beschriebene Seiten schauten mir entgegen. Mit der Zeit habe ich gemerkt, dass gerade dieser knappe, teilweise in Versform geschriebe Schreibstil dieses Buch so besonders macht.
Doch auch die Geschichte ist besonders und hat mich sehr berührt. Tippi und Grace, die ein aussergewöhnliches Leben führen müssen und doch einfach nur leben möchten wie alle andere Jugendliche. Der Kampf als Individuen angesehen zu werden kann man sehr gut nachvollziehen. Die Autorin hat geschickt aus der Ich Perspektive von Grace erzählt. Die Zerrissenheit zwischen der Liebe zu ihrer Schwester und den eigenen Wünschen ist hervorragend ausgearbeitet und authentisch.
Ein echter Hingucker ist das Cover. Mit einer transparenten, festen Folie, die bedruckt ist , ist es aussergewöhnlich !

Veröffentlicht am 15.09.2016

Etwas oberflächlich...

Der Junge, der mit dem Herzen sah
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Der 9 jährige Milo Moon ist verzweifelt...seine geliebte Grossmutter Lou wird von seiner Mutter ins Altenheim abgeschoben.Die alte Dame leidet unter Demenz und Milo soll sich nicht immerzu um sie kümmern ...

Der 9 jährige Milo Moon ist verzweifelt...seine geliebte Grossmutter Lou wird von seiner Mutter ins Altenheim abgeschoben.Die alte Dame leidet unter Demenz und Milo soll sich nicht immerzu um sie kümmern müssen. Denn der Junge hat selbst genug mit sich zu tun.Er leidet unter Retinitis pigmentosa, einer Augenkrankheit, die ihn nach und nach erblinden lassen wird.
Im Altenheim erkennt Milo, dass die Leiterin nicht unbedingt nur das Beste für ihre Schützlinge will und versucht seine Gran zu beschützen.

Die Geschichte ist aus verschiedenen Perspektive geschrieben,dies macht sie abwechslungsreich und flüssig zu lesen.
Die Autorin hat leider versucht viele Themen zwischen die Buchdeckel zu quetschen und so kam bei mir ziemlich schnell das Gefühl vom Fehlen eines roten Fadens auf.
Demenz und Eintritt ins Altenheim, der abwesende Vater, Geldsorgen der Mutter, ein geflüchteter syrischer Koch der seine Schwester sucht, miserable Zustände im Altenheim,Schulprobleme von Milo und nicht zuletzt seine Augenkrankheit...Ein bisschen viel "Spektakuläres"für eine einzige Geschichte.

Vor allem das Thema Augenkrankheit von Milo hat mich masslos enttäuscht. Da wird erwähnt unter was der Junge leidet,ab und zu wird das Thema wieder angeschnitten...doch zu grossen Teilen des Buches lebt und handelt er wie jeder andere Junge ohne Augenkrankheit. Ich habe ihm diese schlichtweg nicht abgenommen! So hatte ich den Eindruck, dass da schnell eine Krankheit gezaubert wurde, damit wieder ein Thema abgehakt werden konnte.
Ich kann mir nicht helfen,doch ich empfand die Story als oberflächlich!

Veröffentlicht am 15.09.2016

Harte Kost

Weiße Hand wie Schnee
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Scout, eine junge Frau und ihre vier Brüder haben sich vor ihrer Mutter in einer alten Burg versteckt.
Immer wieder werden sie dabei von einem geheimnisvollen Mann beobachtet.
Zur selben Zeit gewährt ...

Scout, eine junge Frau und ihre vier Brüder haben sich vor ihrer Mutter in einer alten Burg versteckt.
Immer wieder werden sie dabei von einem geheimnisvollen Mann beobachtet.
Zur selben Zeit gewährt im Chrichton Royal Hospital ,einer Psychiatrie, der zuständige Willi Mc Dollyn dem Patienten Art Aberforth Freigang. Dieser kehrt prompt nicht zur vereinbarten Zeit zurück. Mc Dollyn und seine Kollegin Hannah Holmes machen sich auf die Suche nach dem Flüchtigen.

Dieser Thriller ist anders als viele andere Thriller. Brutal gehts hier zur Sache und ist definitiv nichts für sensible Leser.
Der Schreibstil ist zeitweise sehr vulgär,dafür aber auch sehr authentisch . Bis Seite 13 wurden zum Beispiel schon je 2 mal das Wort "beschissen" und "Arschloch" benutzt. Zudem kann ich den Schreibstil als einfach, in kurzen Sätzen einstufen. Er liest sich schnell und flüssig.

Die Geschichte wird in Ich Perspektive aus der Sicht von Mc Dollyn und aus der Sicht von Scout beschrieben. Diese sind klar strukturiert...so, dass man als Leser stets weiss wer denn nun "spricht ".
Die Handlung ,die Anzahl Protagonisten wirkt nicht überladen,was mir sehr gut gefallen hat. Weniger ist oftmals mehr...und hier wurden nicht künstlich Handlungen oder Personen aufgebauscht.
Etwas gestört hat mich, dass vor all den brutalen,teils schwer zu verdauenden , Szenen die Täterfrage und somit die Spannung drumherum etwas in den Hintergrund rückt. Dafür rücken andere Fragen in den Mittelpunkt, wie zum Beispiel warum die Kinder sich vor ihrer Mutter verstecken.
Die Protagonisten sind gut gezeichnet. Die Handlungen von zwei Protagonisten konnte ich nicht immer ganz nachvollziehen. Die von Scout, da sie jedoch schwer traumatisiert ist, entschuldige ich Teile ihres Verhaltens damit. Willi Mc Dollyn jedoch....warum bewilligt er einem Psychopathen Freigang ? Und als dieser nicht zurückkehrt macht er sich mit seiner Kollegin alleine auf die Suche ?Das ist im höchsten Mass unprofessionel....

Veröffentlicht am 15.09.2016

Loslassen im Alter!

Alle meine Kinder
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Friederike, Ika, Beaufort ist Ende 60 und hat sich entschlossen aus ihrem grossen Haus in eine kleine Wohnung in der Stadt zu ziehen. Da sie keine eigenen Kinder hat, wird sie in diesem Vorhaben von Patensohn ...

Friederike, Ika, Beaufort ist Ende 60 und hat sich entschlossen aus ihrem grossen Haus in eine kleine Wohnung in der Stadt zu ziehen. Da sie keine eigenen Kinder hat, wird sie in diesem Vorhaben von Patensohn Carsten unterstützt.
Vor dem Umzug muss entrümpelt werden....das Haus und die Gedanken. Ika taucht ab in die Zeit, als sie mit ihrem Mann Ernst glücklich war und in Erinnerungen an eine schwierige Zeit, die sie gemeinsam meistern mussten.

Diese Geschichte rund um Ika zeigt deutlich wie schwierig es ist, loszulassen.Los lassen vom geliebten Daheim, von Erinnerungen, Wünschen und nicht erfüllten Träumen. Und wie wichtig dies trotzdem ist um etwas Neuem Raum zu geben.

Dieses Thema hat mich nachdenklich gemacht und meine Gedanken beschäftigt.
Die Geschichte dreht sich zu einem grossen Teil um diese nicht erfüllten Träume. Ikas Traum war es einmal Mutter zu werden. Diese Passagen waren zwar nicht langatmig, doch haben mir zu viel Raum eingenommen. Etwas langatmig habe ich hingegen die Beschreibungen zu den Liebesbeziehungen von Ernst und Ika empfunden.Da hätte meiner Meinung nach gestrafft werden können.
Die Story ist in Ich Perspektive aus der Sicht von Ika geschrieben.Dadurch ist die Protagonistin dem Leser sehr nahe, man kann nachvollziehen wie sie denkt und fühlt. Ich hatte ein paar Mal den Eindruck, dass sie doch ,und das im Hinblick auf die Beziehung mit ihren Geschwistern, sehr egoistisch denkt und handelt. Doch im Grossen und ganzen war mir Ika sympathisch.
Der Schreibstil ist toll,liest sich flüssig und ich habe das Buch in 2 Tagen in einem Rutsch ausgelesen.
Ich wage vorsichtig die Aussage, dass dieses Buch eher etwas für Leser über 40 Jahren ist und ,dass sich jüngere Leser weniger angesprochen fühlen könnten.