Profilbild von Igela

Igela

Lesejury Star
offline

Igela ist Mitglied der Lesejury

Melde dich in der Lesejury an, um dich mit Igela über deine Lieblingsbücher auszutauschen.

Anmelden

Meinungen aus der Lesejury

Veröffentlicht am 29.05.2019

Nett!

Glück ist meine Lieblingsfarbe
1

Juli hat ihren Job vor bei einer Versicherung in Hamburg gekündigt und ist Hals über Kopf nach La Palma ausgewandert. Dort schlägt sie sich mehr schlecht als recht mit einem Job in einem Foodtruck und ...

Juli hat ihren Job vor bei einer Versicherung in Hamburg gekündigt und ist Hals über Kopf nach La Palma ausgewandert. Dort schlägt sie sich mehr schlecht als recht mit einem Job in einem Foodtruck und als Hundesitterin durch. Seit drei Monaten lebt sie nun auf der Insel und hat nun auch noch einen Hund geerbt. Sie ist sich sicher, vorläufig auf der Insel bleiben zu wollen. Auch wenn ihre Mutter sie immer wieder versucht, zurück nach Hamburg zu lotsen. Als Juli Quinn kennen lernt, prickelt es ganz schön. Doch Quinn ist so ganz anders als Juli. Zielstrebig, mit Plänen und festen Zukunftsideen.

Der Plot zu diesem Buch ist gängig und eher einfach. Junge Aussteigerin geniesst das Leben und sieht sich plötzlich verantwortlich für ein anderes Lebewesen. Dazu kommt noch die Liebe und eine Menge Fragen und Probleme. So ist dieses Buch eines der Sorte leichte Lektüre mit nicht allzu viel Tiefgang. Ideal zum Abschalten und eine Weile die Welt vergessen.
Sehr gut gelungen sind der Autorin die Beschreibungen der Insel La Palma. Urlaubsstimmung kommt auf, wenn die Sonnenuntergänge und das Leben auch der Insel beschrieben werden. Auch Themen wie die spanische Trauer bei einem Todesfall und die folgende Beerdigung oder die Friedhofskultur werden erwähnt.
Ich denke, mein grosses Problem mit dieser Geschichte war die Figur Quinn. Laut Juli, ist er distanziert und unterkühlt. Wie recht sie hat. Romantische Szenen, die es ohne weiteres gibt, empfand ich als sehr unromantisch... ja fast aufgesetzt und holperig. Weil Quinn so ein Langweiler ist, hat es einfach für mich nicht gestimmt. So quälte ich mich leider durch diese Passagen.
Den Schreibstil habe ich als humorvoll empfunden. Zwar mit einigen Längen, jedoch im Grossen und Ganzen gut zu lesen. Eine starke Vorhersehbarkeit in Liebesangelegenheiten barg dann auch keine grosse Überraschung. Hier wäre es vielleicht toll gewesen, neben Holzklotz Quinn noch Konkurrenz für ihn einzubauen?

Veröffentlicht am 21.05.2019

Enttäuscht!

Das Verschwinden der Stephanie Mailer
1

Die Journalistin Stephanie Mailer ist sich sicher, dass 20 Jahre zuvor ein Unschuldiger als Mörder von vier Menschen verurteilt wurde. 1994 wurde in Orphea, in den Hamptons, der Bürgermeister, seine Frau ...

Die Journalistin Stephanie Mailer ist sich sicher, dass 20 Jahre zuvor ein Unschuldiger als Mörder von vier Menschen verurteilt wurde. 1994 wurde in Orphea, in den Hamptons, der Bürgermeister, seine Frau und sein Sohn, sowie eine Joggerin getötet. Nun scheint die Journalistin über Beweise zu verfügen, dass die damaligen Ermittler, Jesse Rosenberg und Derek Scott, den Falschen verhaftet haben. Doch dann verschwindet Stephanie Maier spurlos. Obwohl Rosenberg in 4 Tagen in Pension gehen soll, nimmt er die Ermittlungen noch mal auf und untersucht die schwarze Nacht von Orphea erneut.



Wer schon mal ein Buch von Joel Dicker gelesen hat, weiss, dass es ausschweifend wird. Auch hier, hat der Autor nicht gekleckert, sondern geklotzt. In der Personenzahl … in der Handlung mit den vielen Strängen … in der Seitenzahl ….. und im Schreibstil. Für mich war das alles zu detailliert, zu ausschweifend und sehr in die Länge gezogen.
Die Geschichte dreht sich nicht nur um das Verschwinden der Journalistin, sondern auch um viele andere nebeneinander laufenden Geschichten. Diese Nebengeschichten, bei denen die Figuren und die Handlung sich entwickelt, sind sehr zahlreich. Einige, wie die familiäre Situation von Jerry Eden, dem Generaldirektor von Chanel 14, hat mich gefesselt. Denn, Eden kämpft gegen und um seine 19jährige Tochter, die Drogen und alkoholabhängig ist. Gerade diese Geschichte hat mich schlussendlich bei der Stange gehalten. Andere, wie die des untalentierten Schauspielers und Regisseurs und die langatmigen Passagen über sein Theaterstück, eher gelangweilt. Die Story ist sehr, sehr komplex. Denn eine Hauptperson gibt es nicht wirklich. Stattdessen hat Joel Dicker eine grosse Anzahl Figuren in die Geschichte eingeflochten, die ein Eigenleben entwickeln und meilenweit von der Hauptsstory abweichen. Den Ueberblick zu behalten, trotz Personenglossar, viel mir öfters schwer. Hier hätte Herr Dicker straffen dürfen.
Einige der Handlungen empfand ich als abstrus. So, wie die, dass sich plötzlich etliche Figuren bei dem Theaterstück des nervigen Regisseurs versammeln. Dass, eine Jugendliche, als Strafe für ihren Drogenkonsum, von der Polizei die Teilnahme an einem Theaterstück aufgebrummt wird …. na ja. Oder, dass ein Anwalt dem Vater des Mädchens rät, als " Wiedergutmachung " für eine Tat, ihr Ferienhaus anzubieten, ist sehr, sehr weit hergeholt. Solche Beispiele gibt es etliche, die komplett überkonstruiert und überzeichnet wurden.
Die Story springt bunt durcheinander, durch Zeiten, die nicht chronologisch geordnet sind. Grundsätzlich ist die Idee gut, in diesem Durcheinander, über den Kapiteln klar zu deklarieren, wer denn nun im Mittelpunkt steht. Hier wirkt das Ganze trotzdem chaotisch, da die Perspektivwechsel so zahlreich sind.
Ich habe mich zeitweise zwingen müssen, weiter zu lesen. Bei der Stange haben mich, die an und für sich interessanten Charakterisierungen der Figuren, gehalten. Es gibt Figuren, die mir ans Herz gewachsen sind. Wie der Ermittler, Jesse Rosenberg, der sehr viel Biss zeigt und vor seiner Pensionierung noch diesen einen Cold Case lösen will. Oder Dakota, die aufmüpfige und drogenabhängige Tochter von Jerry Eden. Aber auch Steven Bergdorf, der Chefredakteur der New Yorker Review, der sich in einer schier ausweglosen privaten Lage befindet.
Interessanterweise haben mich diese Figuren mit ihren Geschichten weit mehr gefesselt als die Hauptstory, das Verschwinden der Journalistin.

Veröffentlicht am 20.05.2019

Wohlfühlroman!

Sommerzauber auf der kleinen Insel
1

Britta Hoffmann liebt ihren Job bei SE&P und ist begeistert, als sie als Projektleiterin in Dänemark ein Projekt übernehmen soll. Mit ihrem Kollegen Daniel, reist sie auf die Insel Laeso, wo ein Ferienpark ...

Britta Hoffmann liebt ihren Job bei SE&P und ist begeistert, als sie als Projektleiterin in Dänemark ein Projekt übernehmen soll. Mit ihrem Kollegen Daniel, reist sie auf die Insel Laeso, wo ein Ferienpark entstehen soll. Die Bewohner der Insel, nehmen sie seltsam auf. Britta hat den Eindruck, dass sie sehr vertraut mit ihr umgehen. Eines Tages, bei einem Spaziergang am Meer, wird auch klar weshalb die Menschen dort auf der Insel so vertraulich mit ihr umgehen.


Schade, schade … hier haben wir wieder mal ein Buch, bei dem ich mich vom Klappentext stark gespoilert fühle. Es wäre nämlich beim Lesen viel spannender gewesen, nicht zu wissen, wen Britta dort auf der Insel zufällig trifft und kennen lernt. So hat es leider, im ersten Drittel des Buches, eine Menge Spannung und Schwung aus der Geschichte genommen.
Abgesehen davon ist " Sommerzauber auf der kleinen Insel ", ganz wie der Titel verspricht ein zauberhafter Wohlfühlroman. Die kleine Insel dort in Dänemark ist toll. Das Setting sehr stimmungsvoll beschrieben und macht so richtig Lust auf Urlaub in Dänemark. Die Bewohner der Insel schauen auf und zueinander und kämpfen gegen das Projekt " Ferienpark ", das ihre Lebensqualität beschneiden würde. Und so erreicht das Autorenduo mit der Handlung auch jede Menge Realität. Wie viele Inseln und beschauliche Orte werden heutzutage mit Touristenghettos zugepflastert? Bis zum grossen Eklat zwischen Inselbewohnern und profitgierigen Investoren verläuft die Handlung Punkto Emotionen eher ruhig. Da kam die Figur Daniel gerade richtig. Seine naive und unselbstständige Art hat meine Emotionen beschäftigt, bis es auch in der Handlung emotionaler zur Sache ging. Es wird nämlich auch noch richtig romantisch. Und das ohne kitschig zu werden.
Ich will nicht zu viel verraten … aber eines ist sicher. Auch Fans von Liebesgeschichten kommen auf ihre Kosten.
Ich habe mich mit diesem Roman sehr gut unterhalten gefühlt. Denn ich empfand ihn als abwechslungsreich und die Handlung zu grossen Teilen nicht vorhersehbar. Ab und zu ergaben sich Handlungsdetails etwas zu leicht. So wie zum Beispiel Britta dort auf dieser Insel aufgenommen wird. Und die Bekanntschaften, die ich hier auch wieder spoilere, die sie schliesst. Oder wie sich beruflich für sie immer wieder ein neues Törchen öffnet. Ab und zu hatte ich da das Gefühl es geht für Britta zu glatt. Doch dies hat der guten Unterhaltung nicht geschadet.

  • Einzelne Kategorien
  • Cover
  • Handlung
  • Charaktere
  • Erzählstil
  • Gefühl
Veröffentlicht am 07.04.2019

Nun ist gut, Herr Autor

Mieses Karma hoch 2
1

Daisy lebt in einer WG und lebt in den Tag hinein. Sie träumt von einer Schauspielkarriere und hofft auf den grossen Durchbruch, als sie zu einem Casting eingeladen wird. Dort läuft aber alles schief, ...

Daisy lebt in einer WG und lebt in den Tag hinein. Sie träumt von einer Schauspielkarriere und hofft auf den grossen Durchbruch, als sie zu einem Casting eingeladen wird. Dort läuft aber alles schief, denn sie ist schuld, dass der Hund von Hollywoodstar Marc Barton, stirbt. Auf der Flucht ereignet sich ein Unfall und Daisy erliegt ihren Verletzungen, wird als Ameise wiedergeboren. Der Schock ist gross, als auch der arrogante Marc als Ameise neben ihr steht. Auch er muss gutes Karma sammeln, damit sie in etwas Grösseres als eine Ameise wiedergeboren werden. Die nächste Reinkarnation ist wieder ein Schock, denn nicht nur, dass das nächste Tier nur wesentlich grösser als eine Ameise ist …. wieder ist auch Marc von der Partie.


Der vordere Band " Mieses Karma " muss nicht gelesen werden, bevor man dieses Buch hier liest. Der Plot ähnelt sich stark, die Figuren und ihre Lebensumstände sind jedoch anders. Zwar nichts bahnbrechend Neues .... da ich das vordere Buch kenne, bietet "Mieses Karma Hoch 2 " trotzdem gute Unterhaltung.
Die Dialoge sind unheimlich witzig, die Situationen teilweise sehr amüsant. Allerdings auch ziemlich schräg und skurril. In den " Miesen Karma" Büchern muss man einfach beide Augen zudrücken Punkto Authentizität. Egal ob Pandabären plötzlich sprechen können, oder Mama Storch ihre Kleinen reihenweise aus dem Nest schubst.
Der Schreibstil von David Safier gefällt mir sehr. Er schafft es, dass trotz all dem Witz immer wieder mal eine nachdenkliche Note durchblinzelt. Seine amüsanten Wortspiele haben mich (wieder) schmunzeln lassen und mich gut unterhalten.
Die Figuren kann ich schwer beschreiben, da ich absolut nicht weiss, wie eine Ameise denkt und spricht … oder ein Goldfisch…oder ein Storch. Auf den ersten 50 Seiten agieren Marc und Daisy noch in Menschengestalt. Da erscheinen sie mir sehr klischeehaft, was ich nicht negativ meine. Daisy ist als Null Bock Nummer etwas nervig und absolut selbstbezogen und egoistisch. Marc der vom Erfolg verwöhnte Hollywoodstar, der allem und jedem sagt, was Sache ist. Zusammen sind sie das Traumpaar Punkto Nervigkeit schlechthin und sammeln unheimlich viel mieses Karma. Was ja wichtig ist, für den Plot der Geschichte.
Bei mir hat die Geschichte mit der selben Idee wie im ersten Buch auch noch ein zweites Mal funktioniert. Wohl auch, weil es schon Monate her ist, dass ich das erste Buch gelesen habe. Doch nun ist gut, Herr Autor. Ein drittes Buch wäre zu viel des Guten und die Idee nun ausgeschöpft.

Veröffentlicht am 25.03.2019

Unsterblich

Das Ambrosia-Experiment
1

Jule Rahn ist entsetzt, denn sie beobachtet einen Mord. Ein alter Mann wird von einer Eisenbahnbrücke in den Fluss geworfen. Der Täter entdeckt und verfolgt darauf hin Jule. Kommissar Lucas Prinz, der ...

Jule Rahn ist entsetzt, denn sie beobachtet einen Mord. Ein alter Mann wird von einer Eisenbahnbrücke in den Fluss geworfen. Der Täter entdeckt und verfolgt darauf hin Jule. Kommissar Lucas Prinz, der von Frankfurt neu nach Koblenz ins Morddezernat gewechselt hat, glaubt Jule erst nicht. Da sie unter Wahnvorstellungen und Zwangshandlungen leidet, liegt der Verdacht nahe, dass sie sich den Mord nur eingebildet hat. Umso mehr, da Lucas neuer Chef, Kommissar Brockamp von einem Selbstmord ausgeht. Doch Jule wird verfolgt und kann Lucas Prinz überzeugen, dass ihr Leben in Gefahr ist.


Schon der Start ins Buch hat bei mir Gänsehaut ausgelöst. Denn die Eingangsszene, in der Jule einen Mord beobachtet, ist so gut geschrieben, dass ich atemlos weiter gelesen habe. Auch im weiteren Verlauf der Story gibt es viele spannende, gruselige und auch Gänsehaut auslösende Szenen, die es in sich haben. Dabei geht es im Grossen und Ganzen unblutig zu. Der Fokus liegt in diesem Buch eher auf spannenden Szenen, denn auf Blut und Ekel. Leider kann (…und möchte ) ich nicht auf das zentrale Thema eingehen, um potentiellen Lesern nicht die Freude zu nehmen. Nur so viel dazu: Das Grundthema ist abscheulich und niederträchtig!! Und leider kann ich mir nur zu gut vorstellen, dass es genau aus diesem Grund auch in der realen Welt zu Verbrechen kommen kann.
Die Handlung ist gut aufgebaut. Ein, zwei zufällige Begegnungen haben mich leicht gestört. Sie haben jedoch dem Lesevergnügen nicht geschadet. Gerade zu Beginn erleichtern die klaren Perspektivwechsel den Einstieg. Kapitelweise wird erst Jule Rahn , dann wieder Lucas Prinz in den Mittelpunkt gerückt. So erfährt man viel von den beiden Hauptfiguren und man fühlt sich ihnen relativ schnell nahe.
Jule leidet unter zwanghaften Störungen. Zu Beginn war ich begeistert, wie authentisch diese beschrieben und Jule auf den Leib geschneidert wurden. Doch je länger ich las, je mehr wandelte sich diese Begeisterung zu einem schalen Gefühl. Es ist einfach unrealistisch, wie wenig im Verlauf der Handlung diese Krankheit Jule einschränkt. Erstaunlich, dass sich in gefährlichen Situationen die Störung völlig verflüchtigt. Da ja bekannt ist, dass gerade in Stress - Situationen, wozu ich gefährliche, lebensbedrohende auch zurechne, sich ein Zwangsverhalten verstärkt. Doch das hier ist eine fiktive Geschichte, mit erfundenen Figuren. Deshalb kann ich bedenkenlos ein Auge zudrücken im Anbetracht dieser enormen Entwicklung und Genesung Jules. Mir ist es dennoch wichtig in meiner Rezension zu vermerken, dass im realen Leben eine Zwangsstörung nicht so einfach überwunden werden kann!
Lucas Prinz gefiel mir unheimlich gut. Er muss sich in Koblenz, gezwungenermassen, an neue Kollegen und an eine neue Arbeitsstelle gewöhnen. Seine teilweise sarkastische Art mit seinem Ekel von Vorgesetzten umzugehen, hat mir gut gefallen. Denn, ich mag Ermittler mit Ecken und Kanten, die wissen was sie wollen und dafür einstehen. Es entwickelt sich eine Liebesgeschichte zwischen den beiden Hauptfiguren. Doch dies eher dezent und im Hintergrund. Auch ein Grund, warum mir dieser Thriller gefallen hat. Der Fall steht im Vordergrund und nicht wie oft die amourösen Belange der Ermittler.
Der Schreibstil gefiel mir unheimlich gut. In klaren Sätzen und ohne wirre Wendungen kommt der Autor auf den Punkt. Ich werde mich nun ganz sicher nach weiteren Werken von Volker Dützer umsehen.

  • Einzelne Kategorien
  • Cover
  • Erzählstil
  • Spannung
  • Charaktere
  • Handlung