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Meinungen aus der Lesejury

Veröffentlicht am 25.01.2017

Restlos begeistert!

Elbschuld
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Kommissar Philip Goldberg tritt seine neue Stelle in dem kleinen Kaff Kophusen an. In Berlin ,seiner vorherigen Arbeitsstelle, hatte er ganz schön viel zu tun und stellt sich nun auf eine etwas ruhigere ...

Kommissar Philip Goldberg tritt seine neue Stelle in dem kleinen Kaff Kophusen an. In Berlin ,seiner vorherigen Arbeitsstelle, hatte er ganz schön viel zu tun und stellt sich nun auf eine etwas ruhigere Tätigkeit ein. Doch kaum angekommen ruft ihn einer seiner neuen Kollegen an. Die Obsthofbesitzerin Hilde Deterding ist überzeugt, dass ihr verstorbener Mann sie umbringen will. Erst wird sie belächelt von den Kollegen, nur Goldberg nimmt die alte Dame ernst. Als ihr Hund vergiftet und menschliche Asche gefunden wird, vergeht das Lachen auch den Kollegen.

Dies ist der erste Teil rund um Kommissar Philip Goldberg und die Autorin Nicole Wollschlaeger hat mich restlos überzeugt.
Die Geschichte kommt mit sehr wenig Blutvergiessen aus und trotzdem liest sich sie sich sehr spannend. Sehr aussergewöhnlich ist hier, dass der Krimi abweicht vom 08/15 Schema : Mord , Ermittlungen,Aufklärung.Dies ,weil ein Mord an einem Menschen fehlt ,und trotzdem ermittelt wird . Absolut unvorhersehbar bis zum Schluss war für mich, wie denn die ganze Story um die Morddrohungen zusammen hängt. Eine schlüssige und doch überraschende Auflösung, die mir gut gefallen und mich restlos überzeugt hat.

Dieser Krimi kommt mit einer überschaulichen Anzahl Protagonisten aus,was ich sehr geschätzt habe. Trotzdem ist es keine Minute langweilig und ich habe mich mit den Figuren wohl gefühlt. Goldmann kommt neu in das Team in Kophusen, das aus zwei Personen besteht. Einerseits der junge Hauke Thomson, der durch seine witzigen Kommentare mich sofort für sich eingenommen hat. Anderseits der Dienstälteste Peter Brandt, der sich abgeklärt und ruhig in die Ermittlungen stürzt. Dazu Philip Goldmann,der versucht sich in das bestehende Team einzufügen ,und das mit viel Charme und Feingefühl. Den Umgangston,der untereinander herrscht, wie sie sich auf die Schippe nehmen , der feine Humor hat mich einige Male schmunzeln lassen und begeistert.
Gespannt warte ich auf den zweiten Fall rund um Goldmann und seinem Team !

Veröffentlicht am 18.01.2017

Ausschweifend...zu viele verschiedene Figuren!

Das Nest
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Die Geschwister Melody, Jack, Leo und Bea Plumb warten nur auf eines : dass, die Jüngste von ihnen, Melody.,40 Jahre alt wird und sie endlich erben. Ihr Vater hat vor seinem Tod verfügt, dass das Vermögen, ...

Die Geschwister Melody, Jack, Leo und Bea Plumb warten nur auf eines : dass, die Jüngste von ihnen, Melody.,40 Jahre alt wird und sie endlich erben. Ihr Vater hat vor seinem Tod verfügt, dass das Vermögen, genannt "Das Nest" ,erst an diesem Tag aufgeteilt wird.
Doch kurz vor dem grossen Tag wird Leo in einen Unfall verwickelt und die Mutter verwendet das Geld um ihm aus der Patsche zu helfen. Die Geschwister können es nicht fassen.
Jack wollte mit seinem Anteil seinen Antiquitätenladen retten. Melody plante damit ihre 16 jährigen Zwillingstöchter auf das College zu schicken. Und Bea, eine Schriftstellerin braucht das Geld dringend, da ihr letztes Buch schon eine Weile her ist und neue Projekte kosten.

Eine Familiengeschichte?Toll!
Ich lese gerne Geschichten über Familien, ihr Leben und die Beziehungen untereinander. Unter diesem Gesichtspunkt startete die Story sehr gut. Nacheinander lernt man als Leser die vier Geschwister der Familie Plumb , ihre Partner und Kinder kennen. Schon diese Anzahl an Personen ist anspruchsvoll,sind das doch schon elf verschiedene Charaktere, unterschiedliche Wünsche, Hoffnungen, Sorgen und Leben. Leider hat es die Autorin aber nicht dabei belassen. Immer wieder tauchen Ex Freundinnen,Arbeitskollegen, Freunde der Kinder,Nachbarn ...und...und...und, auf . Und dies nicht immer nur in Nebenrollen. Nein. Auschweifend wird erzählt, ausgeschmückt und wieder erzählt. So ausschweifend, dass mir plötzlich der Kopf schwirrte. Zu viel, zu detailliert , zu sehr in die Länge gezogen...so, das man immer wieder die Hauptgeschichte aus den Augen verliert.

Schade, denn die Idee, der Plot wäre sehr gut!
Dazu kommen sehr lange Sätze, die teilweise verschachtelt sind. Wie zum Beispiel der erste Satz in diesem Buch. Der geht fast über die gesamte erste Ebook Seite.
Was mir gefallen hat ,ist, dass die Figuren sehr lebendig und authentisch daher kommen.Ich weiss nicht, wie die Autorin das macht, doch ich habe mich mit allen Mitgliedern der Familie Plumb wohl gefühlt ,ihnen ihre Rolle abgenommen. Einige waren mir näher, wie die überbesorgte Mutter Melody oder der witzige Lebemann Leo. Andere habe ich distanzierter erlebt (Jack!)
Um ein wahres Lesevergnügen gewesen zu sein, hätten einige Figuren gestrichen oder zumindest weniger Platz einnehmen dürfen.

Veröffentlicht am 17.01.2017

Gähn....

Eine wie Alaska
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Der 16 jährige Miles kommt ins Internat und hofft dort neu beginnen zu können und Freunde zu finden. Auf seiner alten Schule war er nämlich der Loser vom Dienst und hatte keine Freunde. Und tatsächlich ...

Der 16 jährige Miles kommt ins Internat und hofft dort neu beginnen zu können und Freunde zu finden. Auf seiner alten Schule war er nämlich der Loser vom Dienst und hatte keine Freunde. Und tatsächlich ...er findet in seinem Zimmergenossen Chip, genannt "der Colonel", einen Freund. Zu der Clique gesellen sich nach und nach auch noch Takumi , Lara ....und dann ist da noch Alaska. Miles verliebt sich Hals über Kopf in Alaska ,doch die hat einen Freund. Wie kann Miles sie für sich gewinnen und trotzdem sich selbst bleiben?Miles ist sich sicher, dass ein Mädchen wie Alaska sich nie mit einem Loser wie ihm abgeben wird.

Der Schreibstil von John Green hat mich schon in anderen Büchern begeistert und so war ich sicher, dass auch dieses Buch...noch dazu ein Hype -Buch !!!! ....begeistern kann.
Weit gefehlt....
Ich weiss nicht was John Green sich hier gedacht hat, denn sein bekannter ,flüssiger Schreibstil kam in der ersten Hälfte des Buches verkrampft und gezwungen daher. Immer wieder bin ich über langatmige Passagen gestolpert und ich musste mich zwingen, dieses Buch nicht weg zu legen.
Die Geschichte ist in Ich Perspektive aus der Sicht von Miles geschrieben. Dies wurde mit der Zeit doch etwas eintönig und langweilig. X mal zu lesen wie grosse Probleme , wie wenige Freunde Miles hat, ist nun mal nicht besonders anregend für den Fortlauf der Handlung.
Dazu kommt noch die Figur Alaska,eine Dramaqueen, die egoistisch und oberflächlich zuguckt wie alle sie möglichst anzuhimmeln haben. Eine unsympathische Protagonistin, die mich auch nicht unbedingt mitgerissen hat.
Die Handlung plätschert bis Seite 187...da geschieht endlich mal was Überraschendes , Emotionales (und nein die Sex Geschichten, die Liebeleien und Schwärmereien reihe ich nicht in die Rubrik "Emotionales " ein) und ab da wars auch weniger langatmig.
Ein Buch voller Klischees das mich einfach nicht packen konnte.

Veröffentlicht am 12.01.2017

Hat mich mitgerissen und fasziniert.

Youma
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Youma wächst als Sklavin von Leonie Peyronnette auf Martinique auf. Zusammen mit der gleichaltrigen Aimee, der Tochter ihrer Besitzer ,hat Youma zwar eine schöne Kindheit, ihr ist jedoch immer bewusst,dass ...

Youma wächst als Sklavin von Leonie Peyronnette auf Martinique auf. Zusammen mit der gleichaltrigen Aimee, der Tochter ihrer Besitzer ,hat Youma zwar eine schöne Kindheit, ihr ist jedoch immer bewusst,dass sie als Sklavin keinerlei Rechte hat. Als Aimee heiratet und Mutter der kleinen Mayotte wird, folgt Youma ihr und kümmert sich als Amme um das Baby, auch nach dem Tod von Aimee. Als Youma sich verliebt und ihr die Heirat verweigert wird, denkt sie über eine Flucht nach. Doch kann sie Martinique, ihre Herrin und vor allem die kleine Mayotte verlassen ?

Der Schreibstil von Lafcadio Hearn ist speziell und ich brauchte eine Anlaufzeit um mich daran zu gewöhnen. Durch die rar eingesetzte direkte Rede, ähnelt die ganze Geschichte einer Erzählung. Dadurch hatte ich erst Mühe mit den Personen warm zu werden, mich in sie einfühlen zu können. Je länger ich las, je mehr konnte ich die Zerrissenheit von Youma nachvollziehen. Aufgewachsen als Sklavin ohne Rechte, doch durch die Besitzerfamilie ernährt und versorgt,den Schritt ins Ungewisse zu tun ,muss nicht einfach sein.Gerade diese Zerrissenheit konnte ich mit meiner Einstellung nicht immer nachvollziehen. Dadurch wurde das Buch, die Geschichte von Youma für mich eine Herausforderung. Ich musste meine Sicht und meine Einstellung über die Sklaverei über Bord werfen um mich in Youma hinein versetzen zu können.
Erst habe ich mich daran gestossen, dass das Leben der Sklaven hier so verklärt dar gestellt wird. Von Recht auf Feiertage und Tanzabende bis zum Garten zum Selbstbebauen wird das Leben der Sklaven auf Martinique weder getrübt von stundenlangem Arbeiten noch Schlägen. Doch dann ereignet sich eine Situation in Youmas Leben, die klar stellt :Sie ist eine Sklavin und ihr Besitzer entscheidet über sie und ihr Leben.
Die Beschreibung von Martinique , dieser Insel in der Karibik, ist sehr anschaulich beschrieben. Authentisch hat der Autor immer wieder kreolische und französische Ausdrücke , die am Schluss des Buches in einem Glossar übersetzt werden, eingeflochten.
Mich hat die Geschichte von Youma sehr mitgerissen und fasziniert,auch nachdenklich gestimmt!

Veröffentlicht am 11.01.2017

Frauenfreundschaft in Paris...

Fast perfekte Heldinnen
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In Paris leben die vier Freundinnen Lucie, Alice, Eva und Mathilde mit ihren Familien. Die Frauen arbeiten in unterschiedlichen Berufen, haben kleine , schon grössere oder keine Kinder und sie verbindet ...

In Paris leben die vier Freundinnen Lucie, Alice, Eva und Mathilde mit ihren Familien. Die Frauen arbeiten in unterschiedlichen Berufen, haben kleine , schon grössere oder keine Kinder und sie verbindet vor allem eines : eine tief verwurzelte Freundschaft. Ob nun Alice, die von ihrem Mann getrennt ist oder Eva, die trotz grossem Kinderwunsch nicht schwanger wird , Hilfe und Zuspruch brauchen. Die vier Frauen sind füreinander da, bedingungslos und solidarisch. Als es in Ehe von Mathilde und ihrem Mann zu kriseln beginnt, versucht sie erst alleine mit den ehelichen Problemen klar zu kommen....ist doch Alice wieder frisch verliebt, Eva mit der Familienplanung beschäftigt und Lucie mit ihrem Kleiderladen für Kinderkleider . Doch auch diese Hürde muss Mathilde nicht alleine bewältigen, die Freundinnen stehen ihr zur Seite.


Frauenfreundschaft- ein Thema, das so breit gefächert ist wie es unterschiedliche Frauen gibt.
Und genau das hat die Autorin gekonnt eingefangen. Jede der vier Frauen ist völlig verschieden und lebt in ganz unterschiedlichen Verhältnissen als die Freundin. Und so ist die Beziehung zwischen Eva und Alice anders als die zwischen Alice und Mathilde oder Lucie.
Authentisch wie im realen Leben! Ebenfalls sehr authentisch ist der Spagat zwischen Karriere und Kinder, die die Frauen zu meistern versuchen. Zwar sind sie privilegiert , stammen aus der Pariser Oberschicht ,und haben das nötige Kleingeld um sich Kindermädchen und Reinigungspersonal zu leisten. Die Gefühle, den Kindern oder dem Job nicht gerecht zu werden bleiben jedoch bestehen. Themen wie Arbeitslosigkeit , Beziehung in der Alltagsroutine und Muttersein werden ebenfalls thematisiert und haben mich nachdenklich werden lassen.
Die Erzählsstränge wechseln sich ab, mal ist die eine Freundin im Mittelpunkt, mal die andere. Zwar hat Mathilde und ihr Leben den meisten Platz abgekriegt , doch durch die verschiedenen Erzählperspektiven ist die Geschichte sehr abwechslungreich und hat mir unterhaltsames Lesevergnügen bereitet.
Hervorheben möchte ich die sehr gute Uebersetzung und die nicht vorhandenen Schreibfehler! Etwas, das ich in letzter Zeit leider selten in einem Buch antreffe.
Zu Beginn des Buches ist ein Personenverzeichnis mit den wichtigsten Details zu den Personen aufgeführt. Dies hat mich erst ein wenig enttäuscht, hatte ich doch das Gefühl, es verrät zu viel von der Geschichte. Doch ehrlich gesagt, war ich danach doch ab und zu froh ,schnell nachlesen zu können wer denn nun genau wer ist. Ab Mitte Buch hat sich das dann auch erübrigt, da mir die Personen vertraut waren.
Die Charakterisierung der Figuren ist meiner Meinung nach sehr gelungen. Ob die etwas oberflächliche und reiche Lucie, Alice, die im anstrengenden Beruf als Köchin ihren Mann steht oder Eva, die tief in ihrer Traurigkeit versinkt.Sie alle waren liebevoll und hervorragend gezeichnet. Meine Lieblingsfigur war jedoch eindeutig Mathilde. Ihr habe ich ihre Rolle nicht nur abgenommen, sie und ihr Leben wurden von der Autorin fantastisch beschrieben!
Am Ende des Buches dürfen wir noch eine Leseprobe des Gegenstücks "Männer von fast perfekten Heldinnen " lesen. Auf dieses Buch bin ich gespannt und ich werde es mir besorgen!