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Veröffentlicht am 20.02.2018

berührende Geschichte aus Kindersicht

Ich bin das Mädchen aus Aleppo
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Das Buch "Ich bin das Mädchen aus Aleppo" hat den Untertitel "ich widme dieses Buch allen Kindern im Krieg. Ihr seid nicht allein." Die Autorin, die kleine Bana Alabed aus Syrien, ist auf dem Cover Bild ...

Das Buch "Ich bin das Mädchen aus Aleppo" hat den Untertitel "ich widme dieses Buch allen Kindern im Krieg. Ihr seid nicht allein." Die Autorin, die kleine Bana Alabed aus Syrien, ist auf dem Cover Bild groß zu sehen und so verrät das Buch schon von außen, welche Geschichte sich in ihm verbirgt. Es ist die Geschichte von Bana Alabed, einem syrischen Mädchen, das mit seiner Familie in Aleppo wohnt. Aus einem normalen und glücklichen Familienleben werden sie durch den Krieg in einer Abfolge schlimmer Ereignisse gerissen. Die Bombeneinschläge kommen immer näher und die Versorgung wird schlechter und die Familie entschließt sich, in die Türkei zu fliehen. Sie kehren zurück, weil sie hoffen, dass es in Syrien wieder sicher ist doch dann wird alles viel schlimmer und Aleppo gerät massiv unter Beschuss. Das Buch besteht abwechselnd aus Kapiteln aus der Sicht von Bana und ihrer Mutter, so hat man einen unterschiedlichen Blick von Menschen verschiedener Altersgruppen. Natürlich ist klar, dass ein Kind nicht alleine ein Buch schreiben kann und wohl auch ihr berühmt gewordener Twitter Account aus dem umkämpften Aleppo nur durch Unterstützung der Familie möglich war. Und doch ist es ein erschütterndes Zeugnis davon, dass Kinder im Krieg leider millionenfach auf dieser Welt erleben müssen. Mich hat das Buch sehr berührt, es ist ein interessant zu lesendes, wenn auch oft erschreckendes Beispiel, was Kinder im Krieg erleben. Ich wünsche diesem Buch viele Leserinnen und Leser, vor allem jetzt, wo der Krieg in Syrien langsam wieder aus dem Blickfeld der Öffentlichkeit gerät.

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  • Gefühl
  • Geschichte
Veröffentlicht am 13.11.2017

der Ursprung und das Schicksal der Menschheit

Origin
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Ich war sehr gespannt auf den neuen Dan Brown, denn die Buchreihe begleitet mich seit vielen Jahren und ist immer wieder für fesselnde Leseerlebnisse gut.
Das Buch ist nach dem bewährten Muster aufgebaut, ...

Ich war sehr gespannt auf den neuen Dan Brown, denn die Buchreihe begleitet mich seit vielen Jahren und ist immer wieder für fesselnde Leseerlebnisse gut.
Das Buch ist nach dem bewährten Muster aufgebaut, Robert Langdon steht vor einem Rätsel, dessen Entschlüsselung weltweite Auswirkungen haben kann, an seiner Seite eine gut aussehende Frau, und er wird verfolgt von mächtigen Gegnern. Dieses immer gleiche Schema könnte manche stören, für mich war es o.k.
Das Thema von Origin ist nichts Geringeres als der Ursprung und das Schicksal der Menschheit. Hierüber hat der exzentrische Computerspezialist Kirsch etwas Bahnbrechendes herausgefunden und will es unter spektakulären Umständen der ganzen Welt eröffnen. Kurz davor ruft er an einem geheimen Ort Vertreter der Weltreligionen zusammen um ihnen seine Erkenntnisse vorab mitzuteilen. Die gläubigen Männer sind zutiefst schockiert und einer von ihnen kommt kurz darauf um und er bleibt nicht das einzige Opfer. Wie immer lässt Dan Brown seine Geschichte an außergewöhnlichen Orten spielen, die diesmal vor allem in Spanien liegen. Die Beschreibung etwa der Sagrada Familia oder des Museums in Bilbao sind so lebendig dass ich mir alles gut vorstellen konnte, ohne jemals dort gewesen zu sein. Auch darüber hinaus ist die Erzählkunst des Autors nicht umsonst weltberühmt und das Buch hat mir spannende Lesestunden bereitet und mich am Ende sehr überrascht zurückgelassen. Ich gebe eine absolute Leseempfehlung für "Origin".

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  • Lesespaß
Veröffentlicht am 19.07.2017

ein Mädchen zwischen zwei Kulturen

Die Tochter des Seidenhändlers
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„Die Tochter des Seidenhändlers“ von Dinah Jefferies ist ein historischer Roman, der um 1950 in Vietnam spielt. Hauptfigur ist die junge Nicole, die als Tochter eines französischen Seidenhändlers und einer ...

„Die Tochter des Seidenhändlers“ von Dinah Jefferies ist ein historischer Roman, der um 1950 in Vietnam spielt. Hauptfigur ist die junge Nicole, die als Tochter eines französischen Seidenhändlers und einer Vietnamesin zwischen den Kulturen der Vietnamesen und der französischen Kolonialherren aufwächst. Zu Beginn der Story ist sie ein naives Mädchen, das für den attraktiven Amerikaner Mark schwärmt und sich mit ihrer Schwester Sylvie streitet. Nun soll sie Verantwortung lernen, indem sie in Hanoi ein Stoffgeschäft übernehmen soll. Eifrig macht sie sich an ihre neue Aufgabe und erlebt durch die Bekanntschaft mit einem Widerstandskämpfer die Ziele aber auch die brutale Vorgehensweise der Revolutionäre. Die Geschichte ist flüssig geschrieben und läst sich sehr gut lesen. Die Personen sind interessant gestaltet und auch Nebenfiguren haben ein eigenes Profil. Leider konnte ich mich mit dem Handeln der Hauptfigur nicht immer anfreunden.
Neben der spannenden und überraschenden Handlung erfährt man viel über das Leben in Vietnam um 1950. So war mir die französische Herrschaft dort nicht bewusst gewesen. Das alltägliche Leben ist vor allem zu Beginn sehr lebendig dargestellt, später tritt die Handlung rund um Nicoles Schicksal in den Vordergrund. Das Ende kam für mich überraschend schnell, hier hätte ich es mir ausführlicher gewünscht.
Mein Fazit: ich kann das Buch auf jeden Fall empfehlen und gebe 4 Sterne

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Veröffentlicht am 03.05.2017

lebendig erzählte deutsche Geschichte

Die fremde Königin
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Seit vielen Jahren sind die historischen Roman von Rebecca Gablé immer wieder Lesehighlights, denn ihr gelingt es, Figuren voller Leben zu erschaffen, die im Dialog mit tatsächlichen historischen Persönlichkeiten ...

Seit vielen Jahren sind die historischen Roman von Rebecca Gablé immer wieder Lesehighlights, denn ihr gelingt es, Figuren voller Leben zu erschaffen, die im Dialog mit tatsächlichen historischen Persönlichkeiten stehen und durch sie wird Geschichte lebendig. Mit "Das Haupt der Welt" begann die Autorin eine Reihe über die deutsche Geschichte um 1000 mit dem Schwerpunkt auf den Ottonen. "Die fremde Königin" ist der zweite Band um Otto den Großen und seine Frau Adelheid. Die ist italienische Königin, aber Fürst Berengar hat ihren Mann getötet und will sie zur Heirat mit seinem Sohn zwingen. Doch Otto lässt Adelheid von einem seiner Panzerreiter befreien. Dieser junge Mann, Gaidemar, steht im Mittelpunkt der Geschichte. Er hat es nicht leicht, denn seine uneheliche adlige Herkunft führt dazu, dass er sich seine Stellung im Leben hart erarbeiten muss. Gaidemar ist ein ritterlicher Mann, der treu zu seinen Freunden und seinem König steht und die Königin verehrt, auch wenn sie für ihn unerreichbar ist. Zusammen mit Gaidemar erlebt man beim Lesen die Machtkämpfe und Intrigen, die Otto und seine Verwandten und Verbündeten miteinander ausfechten. Es geht um Bündnisse und Schlachten, die Gefahr durch Ungarn und Slawen und Konflikte mit Italien. Wie immer bei Rebecca Gablé sind die Geschehnisse historisch korrekt dargestellt und wunderbar lebendig und spannend erzählt. Ein Nachwort erklärt, auf welchen Quellen und Informationen sie ihren Roman aufbaute. Neben der großen Politik kommen allgemeinmenschliche Themen wie Liebe und Hass, Rivalität und Freundschaft vor. Auch die unterschiedlichen Gebräuche der Volksgruppen werden durch die Personen und ihr Handeln lebendig. Besonders gut gefällt mir die Darstellung der Personen bis in kleine Nebenrollen hinein. Nach über 750 Seiten fiel mir der Abschied von den Charakteren schwer und ich hoffe auf eine Fortsetzung.

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Veröffentlicht am 24.01.2017

fesselnder historischer Roman mit sympathischer Hauptfigur

Die Tochter des Fechtmeisters
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"Die Tochter des Fechtmeisters" von Sabine Weiß ist ein historischer Roman, der im 16. Jahrhundert spielt. Es geht um zwei Brüder, die ihre Mutter durch ein unfaires Gerichtsurteil verlieren und sich danach ...

"Die Tochter des Fechtmeisters" von Sabine Weiß ist ein historischer Roman, der im 16. Jahrhundert spielt. Es geht um zwei Brüder, die ihre Mutter durch ein unfaires Gerichtsurteil verlieren und sich danach alleine durchschlagen müssen und um Kaiser Rudolf, der sich mehr für technische Spielereien und alchemistische Versuche interessiert als um sein Reich, was dazu führt, dass seine Absetzung geplant wird. Vor allem aber geht es ums Fechten und eine Familie, die sich dieser Kunst verschrieben hat. Fechtmeister Fritjoff lebt in Rostock und unterrichtet dort Schüler. Auch seine achtzehnjährige Tochter Clarissa gehört dazu und darf trotz der Bedenken der Mutter mit nach Frankfurt reisen, wo ein großes Schaufechten statt findet, bei dem einige der Schüler zu Fechtmeistern gekürt werden sollen. Man merkt, dass die Autorin viel recherchiert hat, denn die Fechtszenen sind gekonnt und mit der passenden Begrifflichkeit dargestellt.
Die Handlung ist spannend und abwechslungsreich, die Szenen bildhaft dargestellt und die Personen lebendig gezeichnet. Gut gefallen hat mir, dass der Charakter einer Person nicht nach ein paar Sätzen klar wird, sondern sich auch Entwicklungen und Wandlungen ergeben. Auch die Liebe kommt nicht zu kurz, ist aber nicht das dominierende Thema. Nebenbei erfährt man viel über die gesellschaftliche Situation und die religiösen und politischen Konflikte kurz vor Beginn des 30jährigen Krieges.
Mein Fazit: fesselnder historischer Roman mit sympathischer Hauptfigur und Fechten als ungewöhnlicher Thematik

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