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Irmi

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Meinungen aus der Lesejury

Veröffentlicht am 07.08.2019

Beeindruckende Familiengeschichte

Die Leben der Elena Silber
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Die epische Erzählung beginnt im Russland zu Beginn des zwanzigsten Jahrhunderts. Das Leben der kleinen Elena verändert sich dramatisch, als ihr Vater hingerichtet wird. Ihr Weg führt sie schliesslich ...

Die epische Erzählung beginnt im Russland zu Beginn des zwanzigsten Jahrhunderts. Das Leben der kleinen Elena verändert sich dramatisch, als ihr Vater hingerichtet wird. Ihr Weg führt sie schliesslich nach Deutschland. Dort verliert sie, bereits erwachsen, ihren Ehemann und bleibt alleine mit ihren Kindern zurück. Der Autor hat ein episches Werk verfasst, das zum Grossteil autobiographisch geprägt ist.
Elena gab es in seiner Familiengeschichte wirklich. Mich hat die Schilderung des harten Lebens in Russland sehr beeindruckt. Elena musste wirklich viel hinnehmen und erdulden, das Schicksal meinte es nicht gut mit ihr. Das hat ihr Wesen geprägt, manchmsl ist es schwer sie zu verstehen
Ihre Gedanken zu erfassen.
Herr Osang schreibt sehr authentisch über das Leben seiner Mutter. Die Tatsache, dass Vieles genauso geschehen ist, hat mich den Roman mit einer ganz eigenen Sicht lesen lassen und mich auch emotional sehr berührt.
Streckenweise ist die Geschichte etwas langatmig, aber bei der Seitenzahl des Buches kein Wunder.6
Insgesamt hat mich ,,Die Leben der Elena Silber" sehr beeindruckt und ich empfehle das Buch hier gerne weiter.

Veröffentlicht am 06.08.2019

Viel beworben - nichts dahinter!

Something in the Water – Im Sog des Verbrechens
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Das Buch ist unheimlich viel beworben, erst heute habe ich in einer Düsseldorfer Buchhandlung wieder einen grossen Tisch mit Bergen dieses Buchs gesehen, toll dekoriert mit Merch wie z.b. Poster und einem ...

Das Buch ist unheimlich viel beworben, erst heute habe ich in einer Düsseldorfer Buchhandlung wieder einen grossen Tisch mit Bergen dieses Buchs gesehen, toll dekoriert mit Merch wie z.b. Poster und einem Boot mit Angel.
Was mir an diesem Spannungsroman nicht gefallen hat, ist die Tatsache, dass bereits zu Beginn das Ende vorweggenommen wird - und damit auch jeder Thrill zerstört! Die Leseprobe beginnt damit, dass unsere Protagonistin Erin ein Grab schaufelt und es wird auch verraten für wen.
Dann geht wirft uns die Autorin drei Monate in der Zeit zurück. Das Paar Mark und Erin feiert ihren ersten Hochzeitstag ziemlich mondän auf Bora Bora. Der Roman ist aus Erins Sicht geschrieben, die sich an diesem Tag detailliert an das erste Kennenlernen, die Hochzeitsvorbereitungen, die Trauung und die Kündigung von Marks Job und damit verbundene Geldprobleme erinnert. Hier schon beginnt die Erzählung in Teilen langatmig zu werden. Ich habe dennoch versucht durchzuhalten, musste das Buch aber oft zur Seite legen. Ich hatte eigentlich einen Thriller erwartet, Spannung kam aber nicht auf. Stattdessen wird man mit Erins sich wiederholenden Gedanken zur Beziehung konfrontiert, die ich jetzt auch nicht immer nachvollziehen konnte.
Als die Beiden beim Tauchen in einem Flugzeugwrack einen Geldkoffer finden kommt endlich etwas (unglaubwürdige) Action in die Handlung.
Die nun in die Handlung eingefügten Wendungen führten leider nicht dazu, dass mich das Buch noch begeistern konnte.
So hat sich dieser extremst beworbene Thriller für mich leider als ziemlicher Flopp erwiesen, den ich nicht weiterempfehlen würde.

Veröffentlicht am 03.08.2019

Pageturner mit einigen Wendungen

ATME!
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Nile hat sich in den verheirateten Ben verliebt, er ist ihre grosse Liebe. Aus heimlichen Treffen und gestohlenen Stunden im Hotel wird mehr. Auch Ben scheint so zu fühlen, die Scheidung ist bald eingereicht ...

Nile hat sich in den verheirateten Ben verliebt, er ist ihre grosse Liebe. Aus heimlichen Treffen und gestohlenen Stunden im Hotel wird mehr. Auch Ben scheint so zu fühlen, die Scheidung ist bald eingereicht und seit einiger Zeit lebt das junge Paar in einer gemeinsamen Wohnung und verbringt jede freie Minute miteinander. Nile könnte glücklicher nicht sein.
Ben und Nile möchten sobald wie möglich heiraten und die Beziehung noch mehr festigen.
Doch dann passiert etwas Unfassbares: bei einem Einkaufsbummel verschwindet Ben spurlos. In einer kleinen Boutique probiert Nile ein Kleid an, doch als sie die Umkleidekabine verlässt, ist Ben nicht mehr da. Ihre Anrufe auf sein Handy laufen ins Leere! Nile reagiert panisch - hatte Ben einen Unfall? Ist er entführt worden? Auf Anraten der Polizei kontaktiert Nile Bens wenige Freunde, doch niemand möchte ihr helfen. Alle sind der Meinung, dass Nile Ben mit Ihrer Klammerei und Kontrollsucht vertrieben hat und er vor ihr geflohen ist, sich trennen wollte. Doch Nile ist sich sicher, dass dies keine Option ist. Ben liebt sie innig.
Schliesslich findet sie völlig unerwartet Unterstützung bei Bens Exfrau Flo, die ihr glaubt und ihr bei der Suche hilft. Nile und Flo verfolgen eine Spur, die Bens Verschwinden erklären könnte. Ab hier wird der Leser einige Überraschungen erleben, eine rasante Jagd beginnt und eine Begebenheit in Niles Vergangenheit könnte die Erklärung liefern.
Mir hat der Thriller sehr gefallen. Er lässt sich Dank kurzer Kapitel schnell und flüssig lesen, man möchte das Buch irgendwann nicht mehr aus der Hand legen, weil immer neue Fakten zutage kommen. Die Geschichte ist aus Niles Sicht geschrieben, man spürt ihre Panik und ihr Misstrauen. In Rückblenden wird ihre Beziehung zu Ben beschrieben.
Das Ende hat mich übrigens richtig überrascht! Ein wirklich guter und unblutiger Thriller für zwischendurch, ich habe ihn in 2 Tagen gelesen.

Veröffentlicht am 29.07.2019

Klassiker mit der kapriziösen Hobbydetektivin

Tod am Strand
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Fast schon ein Klassiker, denn wer Agatha Christies Miss Marple mag, der wird auch Kerry Greenwoods Protagonistin Phryne Fisher in sein Herz schliessen.


Die Aristokratin Miss Fisher löst im Melbourne ...

Fast schon ein Klassiker, denn wer Agatha Christies Miss Marple mag, der wird auch Kerry Greenwoods Protagonistin Phryne Fisher in sein Herz schliessen.


Die Aristokratin Miss Fisher löst im Melbourne der 20er Jahre ( mehr oder weniger ) gemeinsam mit der Polizei mysteriöse Mordfälle.
Dabei pfeift die hedonistische Lady auf alle Konventionen und gibt sich stets sehr mutig und entschlossen.
Der Kriminalroman ist sehr unterhaltsam und locker mit viel Witz geschrieben. So wird die australische Highsociety, die Miss Fisher über alle Maßen langweilt, ein ums andere Mal auf die Schippe genommen. Die Geschichte beginnt mit dem Besuch eines Elefanten in Miss Fishers Vorgarten und endet - nun ja - widerrum mit einem Kriminalfall, den es zu lösen gilt. Nebenbei erfahren wir, was Frau in den Roaring Twenties trug und welche Liebschaften Zeit mit der ehrenwerten Miss Fisher verbringen durften.
Natürlich wird aber auch Phrynes andere Seite beschrieben: ihr wirklich grosses Herz. Man muss sich in sie verlieben.

Ein absolutes Must Read für Fans der grossartig besetzten TV Serie "Miss Fisher", denn man hat die Charaktere beim Lesen förmlich vor Augen

Veröffentlicht am 29.07.2019

Eat, pray and Love yourself

Und morgen die Welt
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Die Mittzwanzigerin Samira träumt vom Reisen, davon ihre Heimatstadt Berlin zu verlassen, den sicheren Job hinzuschmeissen und einfach loszulassen. Diesen Traum haben viele junge Menschen, aber Samira ...

Die Mittzwanzigerin Samira träumt vom Reisen, davon ihre Heimatstadt Berlin zu verlassen, den sicheren Job hinzuschmeissen und einfach loszulassen. Diesen Traum haben viele junge Menschen, aber Samira hat seit einigen Jahren Multiple Sklerose. Eine Weltreise in Länder mit völlig anderem Standart im Gesundheitswesen und Hygiene. Geht das? Alleine reisen, ohne Freunde und Familie? Samira ist unfassbar mutig und wagt dieses Abenteuer.

Mit 2/3 Medikamenten im Gepäck fliegt sie los nach Thailand, später Kolumbien und am Ende Toskana. Sie lernt viele nette Menschen kennen, die sie bewundern und ihr Kraft und Hoffnung schenken. Nach einigen Monaten kommt ihr Partner dazu und sie leben eine Zeit lang in Kolumbien. Ein Test, denn beide denken ans Auswandern.Diese Reise verläuft nicht ohne Schwierigkeiten und ist am Ende eine Reise zu sich selbst. Samira lernt, auf ihren Körper zu hören und mit, nicht gegen ihre Krankheit zu leben. Anfangs will sie zu viel, zu schnell. Nach einem Tiefpunkt und einem daraus resultierendem Streit mit ihrem Freund geht sie in sich, sucht Ruhe und trifft eine weise Entscheidung, die sie innerlich reifen lässt. Sie vermisst Europa, sie möchte wieder zurück. Sie muss sich nichts beweisen

Ich habe Samiras Buch gerne gelesen und bin dankbar, dass sie uns auf diese Weise an ihren Erfahrungen teilhaben lässt. Durch ihre Schilderung der Krankeit MS habe ich ein ganz anderes Verständnis hierüber gewonnen. Samira sieht man ihre Krankheit nicht an, dennoch muss sie mit dieser lebensverändernde Situation leben.

Etwas ganz Wichtiges habe auch ich aus dieser Geschichte mitgenommen: Wenn man in ähnlicher Situation als kranker Mensch Zuwendung und Hilfe braucht, dann darf man sie einfordern.

Die Autorin lebt mittlerweile erfolgreich als digitale Nomadin, zur Zeit in Berlin. Alles andere steht ihr offen.