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Veröffentlicht am 22.04.2024

Gegen die Wellen

Windstärke 17
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Nachdem ich bereits "22 Bahnen" von Caroline Wahl gelesen habe, war ich natürlich auch auf ihren neuen Roman sehr neugierig und das Cover mit dem Meeresmotiv hat mich direkt noch zusätzlich angesprochen.

Im ...

Nachdem ich bereits "22 Bahnen" von Caroline Wahl gelesen habe, war ich natürlich auch auf ihren neuen Roman sehr neugierig und das Cover mit dem Meeresmotiv hat mich direkt noch zusätzlich angesprochen.

Im Mittelpunkt der Handlung steht nun Ida, die kleine Schwester von Tilda aus dem Vorgängerroman. Ida ist mittlerweile eine junge Frau. Nach dem Wegzug Tildas ist sie bei ihrer alkoholabhängigen Mutter geblieben, die sich vor zwei Monaten durch eine Überdosis Tabletten das Leben genommen hat. Ida hat sie gefunden und macht sich Vorwürfe, sie nicht gerettet zu haben. Ihr Traum vom Schreiben liegt nun erstmal auf Eis. Mit Tilda will sie keinen Kontakt und so landet Ida mehr oder weniger zufällig auf Rügen bei Knut und Marianne. Sie kellnert in Knuts Kneipe "Robbe" und mit Marianne, einer ehemaligen Grundschullehrerin verbringt sie den Rest des Tages. Manchmal versucht sie die quälenden Gedanken zu verdrängen, indem sie weit auf die Ostsee hinausschwimmt oder nachts durch den Wald rennt. Dabei begegnet ihr immer wieder Leif, der sich um seinen dementen Opa kümmert, was ihn ebenfalls sehr belastet.

Mich hat auch dieser neue Roman der Autorin schwer begeistert. Man kann ihn definitiv auch ohne Kenntnis des Vorgängers lesen, auch wenn dieser natürlich ebenfalls sehr lesenswert ist. Es ist keine leichte Kost, die Caroline Wahl serviert, da es unter anderem um Sucht, Trauerbewältigung und Krankheit geht. Sie hat aber einen tollen Schreibstil und schafft es, für alles passende Worte, gespickt mit tollen sprachlichen Bildern zu finden. Sie schreibt recht modern, aber nie nervig umgangssprachlich und es gelingt ihr, dass man sich sehr gut in Ida und all das, was in ihr vorgeht, hineinversetzen kann. Handlung gleitet dabei aber nie zu sehr ins Kitschige ab. Neben Ida als Protagonistin gibt es noch eine Reihe sehr liebenswerter Nebenfiguren, die ebenfalls überzeugend ausgestaltet wurden und auch die Insel Rügen als Schauplatz der Handlung kommt nicht zu kurz und bietet die passende Umgebung für das Chaos, was in Ida herrscht. Auf jeden Fall eines der Highlights des bisherigen Lesejahres.

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Veröffentlicht am 22.04.2024

Spannender Thriller mit überraschenden Wendungen

Die Influencerin
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Die österreichische Lifestyle-Influencerin Sarah Rode ist sehr erfolgreich in dem, was sie tut. Sie hat viele Follower, wird mit kostenlosen Produkten nur so überhäuft, bewohnt ein tolles Haus, hat einen ...

Die österreichische Lifestyle-Influencerin Sarah Rode ist sehr erfolgreich in dem, was sie tut. Sie hat viele Follower, wird mit kostenlosen Produkten nur so überhäuft, bewohnt ein tolles Haus, hat einen ebenfalls erfolgreichen Mann und eine Tochter. Es läuft so gut, dass sie ihre Schwester als persönliche Assistentin anstellen konnte. Aber dann kippt von einem Tag auf den anderen alles, weil man ihr die Schuld am Tod einer jugendlichen Followerin gibt. Sarah legt ihre Accounts still, aber kurz darauf gibt es einen Fake-Account, der sehr private Bilder von ihr postet und sie wird mit Hassnachrichten überhäuft, verfolgt und bedroht. Nach und nach tun sich immer neue Abgründe auf und sie weiß immer weniger, wem sie noch trauen kann.

Ich fand die Thematik, mit den Schattenseiten des Influencer-Daseins, gleich sehr interessant. Dadurch, dass es immer wieder zu überraschenden Wendungen kam, blieb die Handlung auch sehr lange spannend. Sarah war mir trotz ihrer Tätigkeit nicht unsympathisch, da sie nicht total egoistisch und oberflächlich herüberkam, sondern durchaus sehr reflektiert und, weil sie das, was passiert war, nicht kalt ließ. So hat mich ihre Geschichte sehr gefesselt und ich wusste selbst oft nicht mehr, wem man noch trauen kann, da immer wieder falsche Fährten gelegt wurden. Der Schreibstil der Autorin war angenehm lesbar und der Thriller insgesamt nicht zu blutig.

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Veröffentlicht am 22.04.2024

Zurück im alten Leben

Not Worth Saving
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Brooke, Anfang 20, kehrt nach zwei Jahren in ihr Elternhaus in einer eher ländlich geprägten Gegend Neuseelands zurück, wo ihr Vater ein Repaircafé betreibt und Ferienwohnungen vermietet, aber nun nach ...

Brooke, Anfang 20, kehrt nach zwei Jahren in ihr Elternhaus in einer eher ländlich geprägten Gegend Neuseelands zurück, wo ihr Vater ein Repaircafé betreibt und Ferienwohnungen vermietet, aber nun nach einem Unfall im Krankenhaus liegt. Ihr Bruder empfängt sie nicht gerade mit offenen Armen, seinen besten Freund Noah, der die Semesterferien auf dem Hof verbringt, wollen aber beide Geschwister nicht einweihen, was damals so einen großen Keil zwischen sie getrieben hat. Definitiv ist Noah aber tabu für Brooke und umgekehrt, das würde Brookes Bruder ihnen nicht verzeihen. Aber natürlich fühlen beide sich sofort voneinander angezogen.

Das Cover ist in einem Stil gestaltet, der sofort auf einen Young Adult Roman hindeutet. Die Geschichte selbst ist dann auch recht klassisch aufgebaut, indem Brooke und Noah nicht zusammenkommen dürfen. Der Grund dafür und das viele Hin und Her deswegen haben mich aber nicht voll überzeugt. So dramatisch fand ich das alles gar nicht. Außerdem hatte ich erwartet, dass das Repaircafé noch mehr im Mittelpunkt der Handlung steht. Brooke legt dort eigentlich einen fulminanten Start hin, als junge Frau, die das mit der Technik voll drauf hat, aber das spielt im weiteren Verlauf eigentlich gar keine Rolle mehr, stattdessen wird sie auf ihre Vergangenheit und ihr Verlangen nach Noah reduziert, wodurch sie bei mir einige Sympathiepunkte eingebüßt hat. Ich hätte mir auch noch eine größere Dosis Lokalkolorit gewünscht, da Neuseeland ein sehr interessanter Schauplatz ist. Die Sexszenen hätten für meinen Geschmack etwas weniger explizit ausfallen dürfen. Der Schreibstil war an sich gut lesbar, insbesondere bei Noah hat mich das häufige "Fuck" aber auf Dauer echt genervt.

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Veröffentlicht am 22.04.2024

Neustart

The Happiness Blueprint
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Klara kommt von London, wo sie für die Hotline eine Maklerbüros arbeitet zurück nach Schweden, ins Umland von Malmö, wo ihr geschiedener Vater einen kleinen Handwerksbetrieb führt, auf Grund seiner Krebserkrankung ...

Klara kommt von London, wo sie für die Hotline eine Maklerbüros arbeitet zurück nach Schweden, ins Umland von Malmö, wo ihr geschiedener Vater einen kleinen Handwerksbetrieb führt, auf Grund seiner Krebserkrankung aber eine Vertretung benötigt. Von Handwerk hat sie wenig Ahnung, zudem ist sie Diabetikerin und weist leicht autistische Züge auf. Die Mitarbeiter ihres Vaters machen ihr den Einstieg auch alles andere als leicht und so kann sie froh sein, mit Alex einen neuen Tischler gefunden zu haben, der ganz anders zu sein scheint. Was sie nicht weiß, ist, dass er um seinen Bruder trauert und den Job vor allem deshalb angenommen hat, um den Schuldigen für dessen Unfall zur Verantwortung ziehen zu können und, dass der vermeintliche Ehering seinem Bruder gehört hat und er gar nicht verheiratet ist.

Die Covergestaltung des Romans passt zur Thematik und zur Stimmung des Romans. Der Titel hat mich persönlich jetzt nicht so angesprochen, er war mir irgendwie zu beliebig. Protagonistin Klara war mir direkt sympathisch, mit ihren kleinen Schrulligkeiten und damit, dass sie kein Blatt vor den Mund nimmt. Sie ist nicht zu beneiden, mit der verantwortungsvollen Aufgabe, von der sie eigentlich keine Ahnung hat. Auch Alex wirkt sympathisch und hat das Herz auf dem rechten Fleck. Der Schreibstil der Autorin war gut lesbar und es gab sehr viele humorvolle Stellen, die aber nie zu plump ausfielen. Das Setting liefert einfach auch viel Raum für Situationskomik und Klara als Protagonistin hat selbst einen herrlich trockenen Humor. Auch schwedischer Lokalkolorit war immer wieder vorhanden. Die Handlung ist sicher teilweise etwas vorhersehbar und nicht alles zu 100 Prozent realistisch, aber, das ist bei dem Genre auch in Ordnung und man kann das Buch entspannt vor dem Einschlafen oder im Liegestuhl lesen.

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Veröffentlicht am 21.04.2024

Dating in emanzipiert

That Girl
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Das Cover hätte mich von der Farbgestaltung und vom Stil der Illustrationen her jetzt nicht direkt angesprochen, aber die Handlung klang recht interessant und nach einer eher entspannten Lektüre.

Handlungsort ...

Das Cover hätte mich von der Farbgestaltung und vom Stil der Illustrationen her jetzt nicht direkt angesprochen, aber die Handlung klang recht interessant und nach einer eher entspannten Lektüre.

Handlungsort ist Hannover und nicht die USA oder London, wie bei vielen Romanen für diese Altersgruppe zur Zeit. Protagonistin Tess Raabe ist ein "That Girl" mit einem erfolgreichen Social-Media-Account. Vor kurzem erschien ihr erstes Buch »Date Me«, das sich um ihre mehr oder weniger schrägen Tinderdates dreht, ein weiteres Buch ist gerade in Arbeit. Leo lernt sie dann aber ganz ohne die Hilfe von Tinder kennen und er scheint das Potenzial zum perfekten Partner zu haben und sie kann echt viel Spaß mit ihm haben. Aber vielleicht ist auch alles zu perfekt?

Der Schreibstil des Buches hat mir sehr gut gefallen. Er ist modern, aber zugleich sprachlich recht ausgefeilt. Außerdem wechseln sich erzählte Passagen mit Mails von Tess Lektorin, Posts oder Nachrichten ab, wodurch sich das Lesen sehr abwechslungsreich gestaltet. Gut finde ich auch, dass Tess nicht mit einer rosaroten Brille durch's Leben geht, sondern alles recht realistisch sieht. Ab und an kommt es auch zu humorvollen Szenen, die aber nie zu plump ausfallen. Es ist auf jeden Fall wohltuend, hier eine sympathische Protagonistin vorzufinden, die ihre eigenen Entscheidungen trifft und nicht blind vor Liebe agiert, und so auch mal anders handelt, als man es bei einem Roman für Young Adults erwartet hätte.

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