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Veröffentlicht am 25.05.2025

Erstmal genug von Männern!?

Note to myself: Liebe ist keine Option
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Alice erwischt ihren Freund in ihrem Bett mit einer ihrer Freundinnen, als sie spontan früher von ihrer Arbeit im Buchladen kommt. Als Reaktion darauf, wirft sie die Matratze aus dem Fenster und trifft ...

Alice erwischt ihren Freund in ihrem Bett mit einer ihrer Freundinnen, als sie spontan früher von ihrer Arbeit im Buchladen kommt. Als Reaktion darauf, wirft sie die Matratze aus dem Fenster und trifft damit Lennon, der zufällig in dem Moment vorbeiläuft. Als Entschuldigung lädt Alice ihn dann auf einen Drink ein, ist aber zugleich der Meinung, erstmal genug von Männern zu haben und bestätigt sich selbst in dieser Entscheidung, indem sie Listen mit Dingen führt, die ohne Männer mehr Spaß machen. Lennon bringt diesen Vorsatz aber immer mehr ins Wanken, da er immer neue Ideen hat, die Alice gefallen.

Ich fand die Geschichte sehr unterhaltsam. Der Schauplatz ist New York und dort insbesondere die Buchhandlung, in der Alice arbeitet, aber auch das bekannte Naturkundemuseum. Neben Lennon und Alice und deren Exfreund nehmen Alices Chefin und zugleich Freundin sowie ihr homosexueller Kollege die Nebenrollen ein. Die Charaktere sind, abgesehen vom Ex natürlich, alle sehr sympathisch. Die Handlung ist trotz des Genres nicht komplett vorhersehbar und es gibt natürlich auch zwischen Lennon und Alice gewisse Komplikationen. Dem Hörbuch konnte man gut folgen, da die Sprecherin zur Geschichte und ihren Figuren passte und auch das Sprechtempo angemessen war.

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Veröffentlicht am 25.05.2025

Ein Leben im Zeitraffer

Der ewige Tanz
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Die Covergestaltung passt sehr gut zu der Zeit, in der die Protagonistin Anita Berber lebte. Die wilden 20er Jahre. Daher war mein Interesse an ihrer Lebensgeschichte, von der ich bis dahin nur recht wenig ...

Die Covergestaltung passt sehr gut zu der Zeit, in der die Protagonistin Anita Berber lebte. Die wilden 20er Jahre. Daher war mein Interesse an ihrer Lebensgeschichte, von der ich bis dahin nur recht wenig wusste, direkt geweckt.

Im Roman gibt es dann einen Wechsel zwischen verschiedenen Zeitebenen. Im Sommer 1928 liegt die einst gefeierte Anita Berber mit Ende 20 schwer an Tuberkulose erkrankt in einem christlichen Berliner Krankenhaus, wo die Schwestern sie für ihren exzessiven Lebenswandel verurteilen. Sie erinnert sich an ihr bisheriges Leben, ihre Erfolge als (oft leicht bekleidete) Tänzerin, ihre Partner:innen auf und abseits der Bühne, Wegbegleiter, wie Otto Dix, ihre distanzierte Mutter, ihre sie liebende Großmutter, den sie ablehnenden Vater und auch so manch andere Demütigung und Rückschläge.

So erfährt man einiges über das Leben in den 20er Jahren allgemein und insbesondere über das als Tänzerin im Nachtleben der damaligen Zeit und Anita Berbers Lebensumstände mit Drogen, Affären mit Männern wie auch Frauen und der dennoch vorhandenen Einsamkeit. Das alles wirkt sorgfältig recherchiert und authentisch. Leider blieb aber trotzdem eine recht große Distanz zur Hauptperson, so richtig in sie und ihre Handlungen hineinversetzen und Mitgefühl mit ihr entwickeln konnte ich nicht. Manche Passagen fielen für meinen Geschmack auch etwas zu lang aus, ohne, dass sie dadurch wesentliche neue Erkenntnisse brachten. Ich habe das Hörbuch, eingelesen vom Autor selbst, gehört. Diesem konnte man gut folgen, die Vortragsweise trug aber auch nicht dazu bei, die verbliebene Distanz zu Anita Berber weiter zu reduzieren.

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Veröffentlicht am 25.05.2025

Ungeahnte Wurzeln

Der Duft von Kuchen und Meer
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Ich habe schon einige Romane der Autorin gelesen, die mir gut gefallen haben, und so hat auch ihr neuestes Buch mein Interesse geweckt, zumal der Schauplatz Amrum ist, wo es mir gut gefallen hat.

Konditorin ...

Ich habe schon einige Romane der Autorin gelesen, die mir gut gefallen haben, und so hat auch ihr neuestes Buch mein Interesse geweckt, zumal der Schauplatz Amrum ist, wo es mir gut gefallen hat.

Konditorin Maren ist seit dem überraschenden Tod ihres Partners alleinerziehende Mutter der sechsjährigen Leni. Zum Glück erhält sie viel Unterstützung von ihrer rüstigen Oma Undine. Diese teilt Maren dann plötzlich mit, dass sie ein Haus auf Amrum besitzt, dass sie an ihre Enkelin abgeben möchte, damit sie es verkaufen oder vermieten kann. Außerdem gibt es auf der Insel noch einige Verwandte, von denen Maren bisher nichts ahnte. Sie reist mit Leni nach Amrum, um sich einen ersten Eindruck vom Haus ihrer Oma zu verschaffen. Dort wird sie nicht von allen freundlich empfangen, aber lernt auch den attraktiven Insulaner Mattes kennen und erfährt nach und nach mehr darüber, warum ihre Großmutter die Insel seit ihrem überstürzten Weggang jahrzehntelang nicht mehr betreten hat.

Ich habe den Roman sehr gerne gelesen. Der Schreibstil war flüssig und gut lesbar, wie von der Autorin gewohnt. Bezüglich Amrum ist eine Menge Lokalkolorit vorhanden, immer wieder kommen Orte, Besonderheiten und Lokalitäten vor, die so wirklich auf der Insel existieren. Auch allgemein über das Leben und die Natur an der Nordsee erfährt man nebenbei einiges, zum Beispiel über die Arbeit der Seenotretter oder den Unterschied zwischen Kegelrobben und Seehunden sowie die Bedeutung des Grußes "Moin". Manches wusste auch ich so noch nicht, obwohl ich oft im Norden Urlaub mache. Auch das Kulinarische kommt natürlich nicht zu kurz, immer wieder spielen (insbesondere süße) Spezialitäten der Insel eine Rolle und am Ende gibt es auch ein paar Rezepte zum zuhause Nachbacken. Der Schluss des Romans kam für meinen Geschmack dann etwas plötzlich, aber vielleicht ist ja noch ein zweiter Teil vorgesehen.

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Veröffentlicht am 15.04.2025

Blick zurück

Das Leben fing im Sommer an
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Das Cover dieses (wohl ziemlich autobiografischen) Romans des ehemaligen Fußball-Nationalspielers und Weltmeisters Christoph Kramer hat direkt mein Interesse geweckt, weil es einfach Sommerstimmung vermittelt.

Die ...

Das Cover dieses (wohl ziemlich autobiografischen) Romans des ehemaligen Fußball-Nationalspielers und Weltmeisters Christoph Kramer hat direkt mein Interesse geweckt, weil es einfach Sommerstimmung vermittelt.

Die Handlung beginnt im Sommer 2006, es ist sehr heiß, die Fußball-Weltmeisterschaft fesselt die Menschen und Protagonist Christoph ist gerade 15, aus dem Nachwuchskader von Bayer Leverkusen aussortiert worden und kämpft mit unreiner Haut. Doch dann zeigt ausgerechnet die hübsche Debbie aus seiner Schule Interesse an ihm und er ist zum ersten Mal verliebt, bekommt aber auch direkt wieder das Herz gebrochen. Doch zum Glück bringen seine beiden Freunde Johnny und Salvo ihn immer wieder auf andere Gedanken, auch wenn manche Aktion nicht ganz ungefährlich ist.

Der Roman ist eine kleine Zeitreise in die Vergangenheit, als es noch SMS, ICQ und Schülervz anstatt WhatsApp und TikTok gab und lange Sommertage im Freibad und improvisierte Partys. Christoph Kramer lässt einen teilhaben an seiner doch sehr normalen Jugend zwischen Kleinstadt-Gymnasium und Landleben und gibt dabei auch viele sehr private Einblicke. Der Sprachstil ist dabei gut lesbar und es finden sicher immer wieder schöne sprachliche Bilder, die die jeweilige Stimmung in Worte fassen.

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Veröffentlicht am 14.04.2025

Verwicklungen im hohen Norden

Felsengrund
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Bei "Felsengrund" handelt es sich um den zweiten Teil einer dreiteiligen Thrillerreihe um einen reichen norwegischen Familienclan. Schon das die Covergestaltung vermittelt die passende Atmosphäre zu den ...

Bei "Felsengrund" handelt es sich um den zweiten Teil einer dreiteiligen Thrillerreihe um einen reichen norwegischen Familienclan. Schon das die Covergestaltung vermittelt die passende Atmosphäre zu den Schauplätzen.

Diesmal wird die Handlung neben Oslo auch oft ganz hoch in den Norden, nach Spitzbergen verlegt. Es gibt große Spannungen innerhalb der einflussreichen Falck-Familie, wer die Führung ihrer SAGA-Stiftung übernehmen soll. Dabei spielen auch viele Geheimnisse aus der Vergangenheit einzelner Familienmitglieder eine Rolle. Zugleich geht es aber auch um Spionage und die aktuellen weltpolitischen Spannungen.

Ich habe bereits den ersten Teil der Reihe gelesen, was ich auch empfehlen würde, um alle Zusammenhänge zu verstehen. Dann erhält man einen spannenden Thriller, der nach und nach immer mehr Überraschendes aus der Vergangenheit der Protagonist:innen aufdeckt und am Ende mit einem Cliffhanger die Spannung für den letzten Band aufbaut. Die Charakter sind überzeugend ausgestaltet und auch eine gute Dosis Lokalkolorit ist vorhanden, wozu natürlich auch die interessanten Schauplätze beitragen. Der Schreibstil des Autors ist dabei gut verständlich.

Was das Hörbuch angeht, empfand ich die Sprecher:innen als passend gewählt. Ich konnte ihnen gut folgen und sie passten sich der jeweiligen Atmosphäre des Kapitels an. Der Wechsel zwischen Männer- und Frauenstimme sorgte zudem für noch mehr Authentizität und gestaltete das Zuhören abwechslungsreicher.

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