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Veröffentlicht am 03.03.2024

Revolution in Böllersum

Bella und die Böllersum-Bande
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Bella und ihre Freund:innen leben in dem kleinen Dorf Böllersum und besuchen dort die Dorfschule. Diese soll nun aber geschlossen werden und die Kinder müssten dann auf verschiedene Schulen in der Umgebung ...

Bella und ihre Freund:innen leben in dem kleinen Dorf Böllersum und besuchen dort die Dorfschule. Diese soll nun aber geschlossen werden und die Kinder müssten dann auf verschiedene Schulen in der Umgebung verteilt werden. Eine Horrorvorstellung für die Kinder. Sie beschließen, mit allen, ihnen zur Verfügung stehenden, Mitteln für den Erhalt ihrer Schule zu kämpfen und werden bei ihrem Protest sehr kreativ.

Die Kinder in dieser Geschichte lieben die Möglichkeiten, die ihnen das Landleben bietet, sie hecken gerne kleinere Streiche aus und haben sich ein Lager gebaut, wo sie sich treffen können. Sie sind Freund:innen und halten zusammen, auch wenn jede:r andere Stärken und Vorlieben hat. Durch das bunte, ansprechend gestaltete Cover bekommt man schon mal einen Eindruck von den Hauptpersonen und auch auf fast jeder Buchseite finden sich weitere schöne Illustrationen, sodass man sich noch besser in die Geschichte hineinversetzen kann. Was die Themen angeht, sind diese durchaus realitätsnah und ich finde es gut, wenn thematisiert wird, dass es sich lohnt, sich für etwas einzusetzen, was einem wichtig ist und mit welchen Methoden man die Aufmerksamkeit Erwachsener gewinnen kann. Der Ausgang der ganzen Sache ist doch etwas utopisch, aber es ist ja auch ein Kinderroman. Der Schreibstil ist altersangemessen und gut lesbar. Die Begriffe, die im Zusammenhang mit den Protestaktionen verwendet werden, werden dann am Ende auch nochmal in einer Art Glossar genauer erklärt. Zusätzlich hätte ich es aber noch ganz schön gefunden, wenn es auch noch Anleitungen zum Nachmachen für die immer wieder erwähnten verschiedenen Knoten, die alle Bandenmitglieder beherrschen, geben würde. Was das Alter angeht, würde ich das Buch für Kinder von der 3. bis zur 5. Jahrgangsstufe empfehlen.

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Veröffentlicht am 25.02.2024

Irgendwann wirst du ermordet

Das Mörderarchiv
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Frances Adams bekam als 17-Jährige auf einem Jahrmarkt von einer Wahrsagerin prophezeit, dass sie keines natürlichen Todes sterben würde. Dieses Wissen sollte sie ihr Leben lang beschäftigen. Sie verdächtigte ...

Frances Adams bekam als 17-Jährige auf einem Jahrmarkt von einer Wahrsagerin prophezeit, dass sie keines natürlichen Todes sterben würde. Dieses Wissen sollte sie ihr Leben lang beschäftigen. Sie verdächtigte jeden in ihrem Umfeld und legte auf ihrem Landgut in Dorset sogar ein "Mörderarchiv" mit belastenden Informationen über alle mögliche Personen an. Bis zu ihrem Tod dauerte es dann aber noch 60 Jahre. Aber auch für danach hatte sie noch vorgesorgt. Ihre Großnichte Annie, die ihre Großtante Frances aber nie kennengelernt hat, oder ihr Stiefneffe sollten ihr Vermögen unter der Bedingung erben, dass sie herausfinden, wer die alte Dame ermordet hat. So begeben sich beide auf Spurensuche, die auch weit in die Vergangenheit zurückführt.

Es gibt zwei Handlungsebenen, einmal die Gegenwart, in der Annie bei ihren Ermittlungen auch immer wieder in Gefahr gerät und die Vergangenheit, beginnend mit Großtante Frances Zeit als junge Erwachsene. Nach und nach kommt immer mehr Überraschendes ans Licht und es ergeben sich so immer neue Verdachtsmomente. Neben den beiden potentiellen Erben ermittelt natürlich auch die Polizei, die den Fall aber nicht zuerst lösen sollte, weil das Erbe sonst an die Krone fällt. Zum Glück ist der örtliche Polizist Annie recht wohlgesonnen. Die Handlung bleibt durch überraschende Wendungen und die aufgedeckten Geheimnisse aus der Vergangenheit lange spannend. Der Schreibstil ist anschaulich und gut nachvollziehbar. Fans relativ klassischer britischer Krimis, bei denen der Fokus auf der Ermittlungsarbeit liegt, werden sicher eine Freude daran haben. Zudem ist die Idee, dass die Ermordete selbst jahrzehntelang die Ermittlungen zu ihrem eigenen Tod übernommen hat, mal etwas anderes.

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Veröffentlicht am 25.02.2024

Was wächst denn da?

Nature Guide Wildpflanzen
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In diesem neuen Naturführer aus dem Kosmos Verlag geht es um Wildpflanzen. Vorgestellt werden diese von Theresa Ester, die Ernährungswissenschaftlerin ist und nebenbei auf ihrem Instagram-Kanal Wildpflanzen ...

In diesem neuen Naturführer aus dem Kosmos Verlag geht es um Wildpflanzen. Vorgestellt werden diese von Theresa Ester, die Ernährungswissenschaftlerin ist und nebenbei auf ihrem Instagram-Kanal Wildpflanzen vorstellt.

Die Aufmachung des Buches ist modern, die Seiten sind nicht überladen und die Fotos und die verschiedenen Schriftarten sehr ansprechend. Neben einigen zusätzlichen Hintergrundinfos wird meist auf einer Seite oder manchmal auch einer Doppelseite eine Wildpflanze vorgestellt. Man erfährt, wo man sie häufig finden kann, wann sie blüht, woran man sie eindeutig erkennt, ob sie giftig ist und falls nicht, welche Bestandteile man wofür verwenden kann. Detailaufnahmen tragen dazu bei, dass man noch besser erkennen kann, worauf man beim Bestimmen oder Sammeln besonders achten sollte.

Angeordnet sind die Pflanzen nach der Farbe ihrer Blüten, was dazu beitragen soll, dass man leichter nachschlagen kann, wenn man eine Pflanze gefunden hat, die man noch nicht kennt. Dadurch wechseln sich aber auch giftige und ungiftige Pflanzen seitenweise ab. Mir persönlich wäre es lieber gewesen, wäre das Buch in essbare und giftige Pflanzen untergliedert. Zum ersten Bestimmen, was es in etwa sein könnte, dient ja heutzutage oft eine App.

Gut gefallen mir die Tipps und Anregungen, wofür man die Bestandteile der ungiftigen Wildpflanzen verwenden kann. Hiervon hätte es für mich gern noch mehr geben dürfen. Aber auch so regt das Buch definitiv dazu an, mit offeneren Augen durch die Natur zu gehen und seinen Speiseplan um einige Wildpflanzen zu erweitern. Das Buch hat zudem eine Größe, die sich recht gut im Rucksack mitnehmen lässt, ohne für zu viel zusätzliches Gewicht zu sorgen.

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Veröffentlicht am 17.02.2024

Faszinierende Naturgewalten

Wieso? Weshalb? Warum? Wir erforschen die Vulkane
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"Wir erforschen die Vulkane" stammt aus der bekannten Reihe "Wieso? Weshalb? Warum?" für vier- bis siebenjährige Entdecker:innen von Ravensburger. Das ist auch auf den ersten Blick an der Aufmachung des ...

"Wir erforschen die Vulkane" stammt aus der bekannten Reihe "Wieso? Weshalb? Warum?" für vier- bis siebenjährige Entdecker:innen von Ravensburger. Das ist auch auf den ersten Blick an der Aufmachung des Buches erkennbar.

Das Thema ist definitiv ein sehr spannendes (nicht nur für Kinder) und gerade auch besonders aktuell, da in den Nachrichten ja immer wieder Bilder der jüngsten Vulkanausbrüche auf Island zu sehen waren. Da möchte man dann gern mehr über die Hintergründe erfahren.

Das Buch informiert dann altersangemessen, aber dennoch mit vielen interessanten Informationen (gerade diese Altersgruppe möchte ja immer alles sehr genau wissen) über die Entstehung von Vulkanen, verschiedene Arten, wo Vulkane vorkommen und darüber, was da genau passiert, dass es zu einem Ausbruch kommt. Aber auch das Leben in Vulkangebieten und die Gefahren kommen nicht zu kurz. Dazu gibt es realistische und ansprechend gestaltete Bilder und auch die beliebten Klappen, hinter denen sich zusätzliche Informationen verbergen und die die Lesemotivation noch etwas steigern.

Ich denke, das Buch eignet sich mit seinen vielen und gut aufbereiteten Informationen zum Thema nicht ausschließlich für die Kindergartenzeit, sondern auch noch darüber hinaus, z. B. als Grundlage für Referate in der Grundschule und selbst Erwachsene nehmen beim Vorlesen sicher noch das eine oder andere mit, was ihnen bisher noch nicht über Vulkane bewusst war.

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Veröffentlicht am 17.02.2024

Wo man herkommt

Mühlensommer
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"Mühlensommer" hat direkt mein Interesse geweckt, da ich selbst in Mittelfranken lebe, wo sich auch die Heimat der Protagonistin Maria befindet. Und auch das Landleben in einem kleinen fränkischen Dorf ...

"Mühlensommer" hat direkt mein Interesse geweckt, da ich selbst in Mittelfranken lebe, wo sich auch die Heimat der Protagonistin Maria befindet. Und auch das Landleben in einem kleinen fränkischen Dorf ist mir durch Aufenthalte bei meinen Großeltern noch vertraut.

Maria lebt mittlerweile in München, betreibt eine Werbeagentur und ist alleinerziehende Mutter zweier Teenie-Töchter, während ihr Bruder Thomas mit seiner Frau und seinen Kindern am elterlichen Hof in der fränkischen Provinz, fernab jeder Großstadt, geblieben ist. Als ihr Vater sich im Wald lebensgefährlich verletzt, braucht die Mutter dringend Marias Hilfe und so wird sie zurück in ihre Vergangenheit katapultiert, sowohl was die von früher gewohnten Tätigkeiten am Hof angeht als auch ihre Erinnerungen an das Aufwachsen dort, verbunden mit so einigen Entbehrungen, aber auch unvergesslichen Erlebnissen. Und auch mit dem Verhältnis zu ihrem Bruder, das früher einmal so gut war und nun sehr distanziert, wird sie konfrontiert. Und damit, wie alles mit dem Hof weitergehen soll, wenn die Eltern nicht mehr können.

Mir hat die Geschichte sehr gut gefallen, ich bin zwar selbst nicht auf einem Hof aufgewachsen, aber so manches, was die Autorin beschreibt, kenne ich doch von Aufenthalten bei meinen Großeltern und musste immer wieder schmunzeln (oder mich im Falle der Hausschlachtungen nachträglich noch einmal gruseln) und an eigene Kindheitserinnerungen denken. Aber auch die Thematik mit den Geschwistern, die sich durch unterschiedliche Lebensentwürfe entfremden und der Verantwortung für die Eltern und deren Lebenswerk fand ich sehr treffend wiedergegeben. Die Autorin schildert das alles sehr authentisch, auf eine Art auch humorvoll und zugleich auch sehr feinsinnig. Ihr Schreibstil ist anschaulich und sehr gut lesbar. Im Nachwort habe ich dann noch erfahren, dass einer meiner liebsten Sänger, Thees Uhlmann, sie quasi zu diesem Roman genötigt hat, was dem Ganzen noch einen zusätzlichen Sympathiepunkt einbringt.

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