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Veröffentlicht am 12.05.2023

Eine Frau zwischen den Fronten

Northern Spy – Die Jagd
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Tessa arbeitet für die BBC in Belfast und sieht dort plötzlich ihre Schwester Marian, die Rettungssanitäterin ist, als Verdächtige eines Raubüberfalls der IRA im Fernsehen. Sie glaubt zunächst an einen ...

Tessa arbeitet für die BBC in Belfast und sieht dort plötzlich ihre Schwester Marian, die Rettungssanitäterin ist, als Verdächtige eines Raubüberfalls der IRA im Fernsehen. Sie glaubt zunächst an einen Irrtum, da sie meinte, ihre Schwester sehr gut zu kennen und dachte, dass sie wie sie für den Frieden in Nordirland ist. Aber sie hat wohl die ganze Zeit ein Doppelleben geführt, von dem nichtmal Tessa wusste. Nun ist Tessa zwiegespalten, ob sie ihre Schwester weiterhin unterstützen soll, sollte diese ihre Hilfe brauchen, oder ob sie sich und ihren kleinen Sohn damit nur noch mehr in Gefahr bringt.

Ich fand das Thema des Buches sehr spannend, da der Nordirland-Konflikt selten im Mittelpunkt eines Romans, Krimis oder Thrillers steht. Allerdings erschien mir das, was im Verlauf der Handlung alles passierte, dann doch etwas zu extrem dafür, dass die letzten Jahrzehnte dann ja doch relativ friedlich verliefen. Da hätte ich mir lieber etwas mehr Realitätsbezug und weniger Dramatik gewünscht. Tessa war mir grundsätzlich sehr sympathisch, auch wenn ich nicht all ihre Handlungen voll verstehen konnte. Der Schreibstil war flüssig und gut verständlich.

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Veröffentlicht am 12.05.2023

Der Traum vom Steckerleis

Träume aus Eis
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Erna und Josef Pankofer eröffnen einige Zeit nach dem Ende des Ersten Weltkrieges einen der ersten Eissalons Münchens, wo sie zunächst einige Sorten Speiseeis im Becher verkaufen, aber Josef ist ständig ...

Erna und Josef Pankofer eröffnen einige Zeit nach dem Ende des Ersten Weltkrieges einen der ersten Eissalons Münchens, wo sie zunächst einige Sorten Speiseeis im Becher verkaufen, aber Josef ist ständig am Tüfteln, was neue Eissorten angeht und setzt sich irgendwann in den Kopf, der erste in München sein zu wollen, der Eis am Stiel anbietet. Währenddessen verliebt sich eine seiner Töchter ausgerechnet in den Sohn eines verhassten Konkurrenten und seine andere Tochter erleidet einen schlimmen Unfall.
Mir hat die Zeitreise ins München zwischen den beiden Weltkriegen und zu den Anfängen der Speiseeisherstellung sehr gut gefallen und ich fand es interessant, mehr darüber zu erfahren, wie man das alles unter den damaligen Bedingungen bewerkstelligte. Auch die Familie Pankofer war mir sehr sympathisch und ich habe mit ihnen mitgefiebert, sodass mich der Roman ziemlich gefesselt hat. Der Schreibstil der Autorin war gut lesbar und anschaulich. Münchener Lokalkolorit war auch ausreichend vorhanden.

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Veröffentlicht am 12.05.2023

Die Kindsmörderin

Mutterliebe
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Sylvia Bentz ist angeklagt, weil sie ihren kleinen Sohn im Wald umgebracht haben soll und das bei ihrer Tochter ebenfalls versucht haben soll. Die Familie bewohnte eine große Villa und alles schien auf ...

Sylvia Bentz ist angeklagt, weil sie ihren kleinen Sohn im Wald umgebracht haben soll und das bei ihrer Tochter ebenfalls versucht haben soll. Die Familie bewohnte eine große Villa und alles schien auf den ersten Blick in bester Ordnung gewesen zu sein. Nun will die Gerichtsreporterin Kiki Holland herausfinden, wie es zu dieser Tragödie kommen konnte und stellt auch außerhalb des Gerichtssaals Nachforschungen im Umfeld der Familie Bentz an, was nicht jedem gefällt, sodass sie sich in große Gefahr begibt.

Grundsätzlich ist der Fall sehr spannend und durch die zwei Zeitebenen erfährt man nach und nach immer mehr über die Hintergründe und Zusammenhänge. Nicht alle Begebenheiten und Zufälle erscheinen mir aber in ihrer Häufung vollkommen realistisch. Außerdem ist es mir nicht so recht gelungen, mir ein wirkliches Bild von Kiki Holland zu machen, was ihr Alter, ihr Aussehen und ihren Charakter angeht. Auch, was die Auflösung des Falls angeht, erschloss sich mir am Ende das Motiv hinter der Tat weiterhin nicht voll. Der Schreibstil war einerseits gut verständlich, andererseits hat es mich aber teilweise auch genervt, dass immer wieder entfernte Bekannte oder Erinnerungen aus der Kindheit als Vergleich herhalten mussten, was etwas an den Haaren herbeigezogen wirkte und auch, dass regelmäßig erläutert wurde, warum Kiki in dem Moment so reagierte, wie sie es tat, obwohl man sich das auch selbst denken konnte, hat mich gestört.

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Veröffentlicht am 12.05.2023

Rettende Rosinenbomber

Die Kinder der Luftbrücke
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Bei diesem historischen Roman hat mich das Cover direkt angesprochen, es passt sehr gut zur Thematik des Buches und die Gestaltung wirkt modern und lebendig, obwohl der Roman kurz nach dem Ende des Zweiten ...

Bei diesem historischen Roman hat mich das Cover direkt angesprochen, es passt sehr gut zur Thematik des Buches und die Gestaltung wirkt modern und lebendig, obwohl der Roman kurz nach dem Ende des Zweiten Weltkrieges, im Jahr 1948, spielt.

Der Ort der Handlung ist der Westsektor Berlins. Nora lebt mit ihrer Mutter, ihrer Schwester und ihren beiden kleinen Kindern nahe des Flughafens Tempelhof, ihr Mann gilt als verschollen. Sie hat Mühe, ihre Kinder satt zu bekommen und ist unendlich froh, als sie eine Stelle als Übersetzerin bei den Amerikanern am Flughafen Tempelhof antreten kann. Dort bekommt sie oft Dinge mit, die der restlichen Bevölkerung noch nicht bekannt sind und ist schließlich auch dabei, als der erste Rosinenbomber landet, der die West-Berliner mit Lebensmitteln versorgen soll, nachdem die Russen alle Zufahrten zum Westsektor blockiert haben. So lernt sie auch den Piloten Matthew kennen und ist irgendwie gleich fasziniert von ihm.

Mir hat der Roman sehr gut gefallen. Ich mag Romane, die in der jüngeren deutschen Vergangenheit spielen, aber über die Zeit der Luftbrücke habe ich noch wenig gelesen und fand es sehr interessant, mehr darüber zu erfahren, wie das damals alles anlief und wie riskant alles war. Zudem war Nora als Protagonistin mir sehr sympathisch und ich konnte mich gut in sie hineinversetzen und mit ihr fühlen. Auch ihre Freundin und Kollegin Ella und ihre Schwester Hanna mochte ich sehr. Der Schreibstil der Autorin ist sehr gut lesbar und anschaulich. Sie hat mich mit ihrer Geschichte gefesselt und ich wollte das Buch, nachdem ich mit dem Lesen begonnen hatte, kaum noch aus der Hand legen.

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Veröffentlicht am 07.05.2023

Bäckers Seven

Schnappt Scholle
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Scholle, der viel Zeit seines Lebens im Gefängnis verbracht hat, ist gerade wieder frisch entlassen und plant ein letztes großes Ding. Diesmal hat er es auf die hohen Einnahmen der Insel-Fähren am langen ...

Scholle, der viel Zeit seines Lebens im Gefängnis verbracht hat, ist gerade wieder frisch entlassen und plant ein letztes großes Ding. Diesmal hat er es auf die hohen Einnahmen der Insel-Fähren am langen Pfingstwochenende abgesehen, die im Tresorraum der Raiffeisenbank in Fredenbülls Nachbarort Schlütthörn lagern sollen. Wie praktisch, dass seine Knastbekanntschaft Timo im Gefängnis zum Bäcker ausgebildet wurde und die verwaiste Bäckerei gegenüber der Bank übernehmen möchte. Zusammen mit fünf anderen alten Bekannten möchte Scholle nun einen Tunnel von der Backstube zum Tresorraum graben, was natürlich nicht ohne eine Menge Komplikationen von statten geht.

Man darf hier, wie bei allen anderen Krimis rund um Fredenbüll und seine Bewohner, natürlich keine 100 Prozent realistische Handlung erwarten. Dafür bekommt man aber eine Menge liebenswerte und meist auch leicht skurrile Charaktere, viele alte Bekannte, aber auch immer wieder ein paar neue Gesichter. Der Autor schreibt zudem mit sehr viel Sprachwitz in Form von eingängigen Alliterationen und Wortspielen, was zur Unterhaltung beiträgt. Nichtsdestotrotz ist aber, wie es sich für einen Krimi gehört, aber auch eine Dosis Spannung vorhanden und es kommt zu teils überraschenden Wendungen. Auch das Cover ist wieder sehr witzig gestaltet und passt gut zum aktuellen Fall. Am Ende gibt es sogar noch ein paar Rezepte für die im Buch erwähnten Klassiker aus Bäckerei und Imbiss. Liebhaber:innen der Krimireihe werden auf jeden Fall auf ihre Kosten kommen, man kann den aktuellen Teil aber auch gut ohne Kenntnis der Vorgängerbände lesen.

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