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Meinungen aus der Lesejury

Veröffentlicht am 13.10.2023

Menschlich und mutig

Über Menschen
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Nach "Unterleuten" wollte ich dann auch "Übermenschen" lesen. scheint doch eine Verwandtschaft auf, die sich alsbald zeigt: Der Roman spielt auch auf dem Lande. Eine freudig erregte Berlinerin flieht vor ...

Nach "Unterleuten" wollte ich dann auch "Übermenschen" lesen. scheint doch eine Verwandtschaft auf, die sich alsbald zeigt: Der Roman spielt auch auf dem Lande. Eine freudig erregte Berlinerin flieht vor ihrem von Coronaangst geplagten Freund nach Brandenburg und fühlt sich gleich viel besser. Dann entdeckt sie direkt auf dem Nachbargrundstück den Nazi. Und der hat auch ein Kind.
Wohl wissend, dass sie nicht eingerichtet ist, kaum jemanden kennt und man im Dorf fast jeden mal braucht, schließt sie nicht uneigennützig einen Burgfrieden mit ihm. Hätte sie eine Feindschaft spüren lassen, hätte es Polizei, von denen man realiter nicht weiß, wie sie eingestellt ist und bald Gerichtsverhandlungen gegeben. Jedenfalls so läuft das in dauerhaften feindlichen Nachbarschaften auf dem Dorf ab. Das kostet Geld und sehr viel Nerven und bringt gar nichts „Unter Leuten“ war schon sehr gut, aber nach der Lektüre von „Über Menschen“ fehlt mir der sechste zu vergebende Stern.
Unglaublich mit welcher Klugheit, Empfindsamkeit, Aufmerksamkeit und Menschenliebe Juli Zeh diese Geschichte erzählt. Das ist ganz große Literatur.

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Veröffentlicht am 13.10.2023

Spannend und kurzweilig

D.I. Grace: Einer lebt, einer stirbt
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Die Ermittlerin - eine Frau mit psychischen Problemen hat eine Mordserie aufzuklären, in der die Mörderin jeweils zwei Opfer entführt und dazu bringt, dass eines den jeweils anderen tötet. Das überlebende ...

Die Ermittlerin - eine Frau mit psychischen Problemen hat eine Mordserie aufzuklären, in der die Mörderin jeweils zwei Opfer entführt und dazu bringt, dass eines den jeweils anderen tötet. Das überlebende Opfer gerät dadurch allerdings selbst in eine schwierige psychisch problematische Situation. Die Entdeckung der eigentlichen Täterin überrascht am Ende jedoch sehr und stürzt die Ermittlerin in eine weitere psychische Krise.

Dem Roman merkt man deutlich an, dass der Autor eigentlich Drehbuchschreiber ist. Das ist literarisch betrachtet nicht sehr gut für das Buch, trotzdem halte ich das Buch für lesenswert für Freunde der Spannungsliteratur.

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Veröffentlicht am 13.10.2023

Leider eine Achterbahnfahrt beim Lesen

Babel
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Möglichkeit, nach Oxford zu gehen, um sich in Babel, dem Königlichen Institut für Übersetzung, einzuschreiben und dort studieren zu können. Robin ist zunächst begeistert, denn hier kann er sich entfalten ...

Möglichkeit, nach Oxford zu gehen, um sich in Babel, dem Königlichen Institut für Übersetzung, einzuschreiben und dort studieren zu können. Robin ist zunächst begeistert, denn hier kann er sich entfalten und seine Fähigkeiten voll ausschöpfen. Zusammen mit seinen neu gefundenen Freunden Rami, Letty und Victoire stürzt er sich mit Feuereifer in die Studien.
Als Griffin auf ihn zutritt und ihn mit dem Hermes-Bund in Berührung bringt, fängt Robin an zu zweifeln, ob das, was in Babel gelehrt und durchgeführt wird, richtig ist. Denn von Großbritannien und gerade Oxford und Babel geht eine Macht aus, die sich bis in die fernen Länder streckt. Auch China ist davon betroffen. Das Imperium Babel weitet sich immer weiter aus. Die Unterdrückung anderer Länder zieht Konsequenzen nach sich. Und Hermes will sich dagegen wehren. Doch wird dafür das wertvolle Silber gebraucht, mit dem Babel unter anderem arbeitet.
Robin muss sich entscheiden, ob er gegen das kämpft, was für ihn wichtig ist. Inhaltlich kommt man sich teilweise vor, wie bei einer Vorlesung. Die Sprache wird erklärt - und zwar ganz genau. Geschichtlich ist das Buch auch interessant: Opiumkrieg, Rassismus, Kolonialismus und Stand der Arbeiter im 19. Jhd.
Was die Spannung betrifft, muss ich sagen, hat das Buch geschwächelt. Ich habe mir wesentlich stärkere Elemente in der Geschichte bezüglich der Magie gewünscht. Darauf kann man hier leider lange warten. Insgesamt hat der Roman von Kuang in meinen Augen auch zahlreiche erzählerische Schwächen und auch ein stark schwankendes Spannungsniveau. Für mich ergibt sich dadurch ein sehr uneinheitliches Bild. Und ich mag eher Bücher, in denen ich die ganze Zeit gefesselt werde. Auch der Start ins Buch verläuft eher schleppend. Man braucht schon etwas Geduld, bevor die Handlung ihren Reiz entfaltet. Kurzum: Ein paar spannungserregende Momente und Impulse mehr hätten dem Inhalt gut getan.Ein Vergleich mit Harry Potter ist hier vollkommen fehl am Platz! Ich persönlich bin in das Buch mit komplett falschen Vorstellungen gestartet. Ich hatte wirklich ein wortgewaltiges grandioses Fantasywerk erwartet und gelesen habe ich einen Roman, der weit davon entfernt ist. Für mich ist es ein Roman, der die damalige Zeit wieder aufleben lässt und uns den Spiegel vorhält und die Radikalisierung in den Fokus nimmt. Doch obwohl das Buch riesiges Potenzial für einen epischen Klassiker hat, fehlt es leider an fesselnder und begeisternder Erzählkunst. Daher kann ich schweren Herzens nur 3 Sterne vergeben.

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Veröffentlicht am 13.10.2023

Leider eine Achterbahnfahrt beim Lesen

Babel
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Möglichkeit, nach Oxford zu gehen, um sich in Babel, dem Königlichen Institut für Übersetzung, einzuschreiben und dort studieren zu können. Robin ist zunächst begeistert, denn hier kann er sich entfalten ...

Möglichkeit, nach Oxford zu gehen, um sich in Babel, dem Königlichen Institut für Übersetzung, einzuschreiben und dort studieren zu können. Robin ist zunächst begeistert, denn hier kann er sich entfalten und seine Fähigkeiten voll ausschöpfen. Zusammen mit seinen neu gefundenen Freunden Rami, Letty und Victoire stürzt er sich mit Feuereifer in die Studien.
Als Griffin auf ihn zutritt und ihn mit dem Hermes-Bund in Berührung bringt, fängt Robin an zu zweifeln, ob das, was in Babel gelehrt und durchgeführt wird, richtig ist. Denn von Großbritannien und gerade Oxford und Babel geht eine Macht aus, die sich bis in die fernen Länder streckt. Auch China ist davon betroffen. Das Imperium Babel weitet sich immer weiter aus. Die Unterdrückung anderer Länder zieht Konsequenzen nach sich. Und Hermes will sich dagegen wehren. Doch wird dafür das wertvolle Silber gebraucht, mit dem Babel unter anderem arbeitet.
Robin muss sich entscheiden, ob er gegen das kämpft, was für ihn wichtig ist. Inhaltlich kommt man sich teilweise vor, wie bei einer Vorlesung. Die Sprache wird erklärt - und zwar ganz genau. Geschichtlich ist das Buch auch interessant: Opiumkrieg, Rassismus, Kolonialismus und Stand der Arbeiter im 19. Jhd.
Was die Spannung betrifft, muss ich sagen, hat das Buch geschwächelt. Ich habe mir wesentlich stärkere Elemente in der Geschichte bezüglich der Magie gewünscht. Darauf kann man hier leider lange warten. Insgesamt hat der Roman von Kuang in meinen Augen auch zahlreiche erzählerische Schwächen und auch ein stark schwankendes Spannungsniveau. Für mich ergibt sich dadurch ein sehr uneinheitliches Bild. Und ich mag eher Bücher, in denen ich die ganze Zeit gefesselt werde. Auch der Start ins Buch verläuft eher schleppend. Man braucht schon etwas Geduld, bevor die Handlung ihren Reiz entfaltet. Kurzum: Ein paar spannungserregende Momente und Impulse mehr hätten dem Inhalt gut getan.Ein Vergleich mit Harry Potter ist hier vollkommen fehl am Platz! Ich persönlich bin in das Buch mit komplett falschen Vorstellungen gestartet. Ich hatte wirklich ein wortgewaltiges grandioses Fantasywerk erwartet und gelesen habe ich einen Roman, der weit davon entfernt ist. Für mich ist es ein Roman, der die damalige Zeit wieder aufleben lässt und uns den Spiegel vorhält und die Radikalisierung in den Fokus nimmt. Doch obwohl das Buch riesiges Potenzial für einen epischen Klassiker hat, fehlt es leider an fesselnder und begeisternder Erzählkunst. Daher kann ich schweren Herzens nur 3 Sterne vergeben.

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Veröffentlicht am 25.09.2023

Nervenkitzel, Wissen und toller Schreibstil, super Buch

Der Wald
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Wenn man sich vornimmt das Buch nur mal kurz anzulesen und dann später weiterlesen möchte….Ich kann aus eigener Erfahrung bestätigen, da liegt man bei dem neuen Buch von Tibor Rode leider falsch. Der ...

Wenn man sich vornimmt das Buch nur mal kurz anzulesen und dann später weiterlesen möchte….Ich kann aus eigener Erfahrung bestätigen, da liegt man bei dem neuen Buch von Tibor Rode leider falsch. Der Wald ein Thriller den man eigentlich nicht mehr aus der Hand legen möchte und immer weiter lesen möchte. Wie bei einem Waldspaziergang bei dem man vom Wege abkommt und immer tiefer ins Grün eintaucht, so erging es mit diesem Thriller. Ich habe es innerhalb eines Wochenendes durchgelesen und war restlos überzeigt und begeistert. Der Plot, dass Pflanzen sich zu „ Killerwesen“ entwickeln und alles eliminieren was ihnen in den Weg kommt ist einfach genial. Auf der ganzen Welt erhalten Personen plötzlich kleine Umschläge, in denen sich Saatgut befindet. Viele von ihnen werden neugierig und säen die merkwürdig anmutenden Bohnen, weil sie wissen möchten, was das ist. Doch schnell stellt sich heraus, dass das Saatgut eine Pflanze hervorbringt, die für Menschen gefährlich, für viele sogar tödlich ist. Die Stunden flogen nur so dahin und ich habe viel Neues dazugelernt, was ich im Nachhinein immer sehr gut finde, da ich gerne auch nachrecherchiere. Die Handlungsstränge spielen auf verschieden Zeitebenen und sind absolut nervenaufreibend und dennoch mit viel wissenschaftlichem Hintergrund gespickt. Eine breite und sehr umfangreiche Recherche muss vor diesem Buch gestanden sein, es hat sich gelohnt. Tibor Rode ist wieder ein außerordentlich lesenswerter Thriller gelungen. Danke

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