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JeanetteBuechereule

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Meinungen aus der Lesejury

Veröffentlicht am 04.11.2019

Mordserie im Hotel

Der zehnte Gast
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Die Gäste des Mitchell's Inn freuen sich auf ein gemütliches Winterwochenende. Dann werden jedoch mehrere Gäste ermordet. Die anderen wissen: Einer von ihnen ist der Mörder. Und er macht immer weiter, ...

Die Gäste des Mitchell's Inn freuen sich auf ein gemütliches Winterwochenende. Dann werden jedoch mehrere Gäste ermordet. Die anderen wissen: Einer von ihnen ist der Mörder. Und er macht immer weiter, während ein Schneesturm es unmöglich macht, Hilfe zu holen ...

Die Geschichte erinnert in einigen Punkten an Agatha Christies berühmtes Buch "Und dann gab's keines mehr", zum Beispiel das Setting in einem Hotel mit altmodischer Gemütlichkeit. Am Anfang dauert es etwas, bis die Geschichte Fahrt aufnimmt. Zunächst lernt man alle Protagonisten ausführlich kennen. Spannend ist in dieser Phase nur die Frage, wer zuerst ermordet werden wird und unter welchen Umständen. Danach nimmt die Spannung immer weiter zu, während die Gäste sich gegenseitig verdächtigen und immer mehr Morde passieren. Zwischendurch habe ich befürchtet, dass das Ende zu einer Kopie von Christies Auflösung werden könnte, weil die Aussagen einiger Personen darauf hingedeutet haben. Glücklicherweise hat Shari Lapena jedoch ein eigenes Ende gefunden, das zwar nicht ganz so raffiniert ist wie bei Christie, aber plausibel. Den Täter hatte ich schon eine Weile vor der Auflösung im Visier, es war jedoch eher eine Ahnung als ein begründeter Verdacht.

Fazit: Größtenteils spannender Krimi in Anlehnung an Agatha Christie, aber zum Glück mit abweichendem Ende, vier Sterne.

Veröffentlicht am 06.10.2019

Lustige Antworten von Schülern

Nenne drei Streichinstrumente: Geige, Bratsche, Limoncello
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Dieses Buch enthält (wie die beiden Vorgängerbände "Nenne drei Hochkulturen: Römer, Ägypter, Imker" und "Nenne drei Nadelbäume: Tanne, Fichte, Oberkiefer") eine Sammlung von lustigen Antworten, die unwissende ...

Dieses Buch enthält (wie die beiden Vorgängerbände "Nenne drei Hochkulturen: Römer, Ägypter, Imker" und "Nenne drei Nadelbäume: Tanne, Fichte, Oberkiefer") eine Sammlung von lustigen Antworten, die unwissende Schüler gegeben haben.
Teils sind die Antworten aus dem Mut der Verzweiflung entstanden, teils sind sie frech und teils beruhen sie auf einer Verwechslung von ähnlich klingenden Fachbegriffen. Das Buch ist nach Schulfächern (Erdkunde, Musik, Biologie, Deutsch, Chemie, Englisch, Mathe, Religion und Ethik, Geschichte und Politik) eingeteilt. Außerdem gibt es ein Kapitel mit den kreativsten Ausreden.
Aber nicht nur die Schüler, sondern auch die Lehrer werden aufs Korn genommen: Ein Kapitel widmet sich merkwürdigen Angewohnheiten von Pädagogen. Der letzte Teil des Buches heißt "Geständnisse aus dem Lehrerzimmer". Hier verraten Lehrer, warum sie Schulausflüge hassen oder nur noch gute Noten geben.
Da das Buch aus kurzen Anekdoten mit wenigen Sätzen als Überleitung dazwischen besteht, eignet es sich gut als Lektüre für kürzere Wartezeiten.

Fazit: Sammlung von lustigen Antworten unwissender Schüler und Anekdoten über merkwürdige Lehrer, ideal für kürzere Wartezeiten, 5 Sterne.

Veröffentlicht am 26.09.2019

Der helle Bahnsinn

„Grund dafür sind Verzögerungen im Betriebsablauf“ – Wie die Bahn uns alle irre macht
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In diesem Buch schildern Kunden der Deutschen Bahn, was sie bereits auf Zugreisen erlebt haben. Die Bandbreite reicht von allerlei Verspätungen und Zugausfällen bis hin zu unfreundlichen Zugbegleitern. ...

In diesem Buch schildern Kunden der Deutschen Bahn, was sie bereits auf Zugreisen erlebt haben. Die Bandbreite reicht von allerlei Verspätungen und Zugausfällen bis hin zu unfreundlichen Zugbegleitern. Die Geschichten sind teils amüsant zu lesen, oft ist es aber auch erschreckend, wieder einmal vor Augen geführt zu bekommen, was bei der Bahn alles im Argen liegt. Ich nutze regelmäßig Züge, um zur Uni und in den Urlaub zu fahren, weshalb ich selbst schon viele Organisationsmängel bei der Bahn erlebt habe.

Die meisten Berichte sind nur ein bis zwei Seiten lang, sodass sich das Buch gut eignet, um zwischendurch einmal hineinzuschmökern, z.B. beim Warten auf die Bahn. Allerdings empfiehlt es sich, das Buch nicht zu lesen, wenn gerade eine längere Zugfahrt ansteht. Ich fahre nächste Woche von Süd nach Nord durch komplett Deutschland und habe jetzt allerlei Horrorvorstellungen von unbequemen Nächten im liegengebliebenen ICE im Kopf. Immerhin endet das Buch positiv: Das letzte Kapitel widmet sich schönen Erlebnissen mit der Deutschen Bahn.

Fazit: Eine Sammlung von Berichten über schiefgelaufene Bahnfahrten - ideale Lektüre für geplagte Stammkunden der Deutschen Bahn oder auch für solche, die schon längst frustriert aufs Auto umgestiegen sind, vier Sterne.

Veröffentlicht am 15.09.2019

Typischer Christie-Krimi mit überraschender Auflösung

Vier Frauen und ein Mord
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Die alte Mrs. McGinty wurde ermordet. Alles deutet darauf hin, dass ihr Untermieter James Bentley sie aus Geldgier erschlagen hat. Doch der zuständige Kommissar Spence ist nicht davon überzeugt, dass er ...

Die alte Mrs. McGinty wurde ermordet. Alles deutet darauf hin, dass ihr Untermieter James Bentley sie aus Geldgier erschlagen hat. Doch der zuständige Kommissar Spence ist nicht davon überzeugt, dass er den wahren Schuldigen gefunden hat. Deshalb sucht er Rat bei Hercule Poirot. Dieser macht sich gemeinsam mit seiner alten Bekannten, der Krimiautorin Ariadne Oliver, auf die Suche nach Hinweisen, die ein neues Licht auf den Fall McGinty werfen. Rasch wird er fündig: Mrs. McGinty zeigte großes Interesse an einem Zeitungsartikel über vier unverurteilt gebliebene Verbrecherinnen. Liegt darin das Motiv für ihre Ermordung?

Das Buch ist ein typischer Krimi aus der Feder von Agatha Christie: Der unvergleichliche Poirot befragt Personen, bildet sich ein Urteil über sie, denkt ausgiebig nach und gibt gelegentlich rätselhafte "Hinweise" von sich. Lange Zeit scheint der Fall relativ vorhersehbar zu sein, doch am Ende hat es Christie wieder einmal geschafft, mich mit der Auflösung komplett zu überraschen.

Fazit: Ein typischer Christie-Krimi mit überraschender Auflösung, fünf Sterne.

Veröffentlicht am 25.08.2019

Auf positive Weise verworrener Krimi

Die sieben Tode der Evelyn Hardcastle
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Auf dem abgeschiedenen Landsitz Blackheath wird auf einem Ball Evelyn Hardcastle, die Tochter des Hauses, ermordet. Aiden Bishop bekommt von einem geheimnisvollen Mann im Pestdoktor-Kostüm den Befehl, ...

Auf dem abgeschiedenen Landsitz Blackheath wird auf einem Ball Evelyn Hardcastle, die Tochter des Hauses, ermordet. Aiden Bishop bekommt von einem geheimnisvollen Mann im Pestdoktor-Kostüm den Befehl, den Mord aufzuklären. Dazu wacht er eine Woche lang jeden Tag im Körper eines anderen Gastes auf. Erst wenn er am letzten Abend den Namen des Mörders nennen kann, darf er Blackheath verlassen.

Am Anfang habe ich mich schwer getan, in die Geschichte hineinzufinden. Doch nach ca. 100 Seiten, als Aiden zum ersten Mal den Wirt wechselt, hat das Buch begonnen, mich zu faszinieren. Danach war ich begeistert davon, den Tag immer wieder aus einer neue Perspektive zu erleben. Jeder Wirt erlebt andere Dinge, sodass dauernd neue Fragen, Vermutungen und Antworten entstehen. Ich habe immer wieder darüber gestaunt, wie der Autor es geschafft hat, bei so vielen parallel stattfindenden Ereignissen nicht den Faden zu verlieren.

Das Setting des Krimis auf einem englischen Landsitz und auch die Auflösung erinnern an Agatha Christie. Ungewöhnlich wird dieser Krimi jedoch dadurch, dass der Ermittler in die Körper mehrerer Personen schlüpft und den Mord und die vorangegangenen Ereignisse selbst aus verschiedenen Perspektiven erlebt, anstatt nur von Zeugen davon erzählt zu bekommen.

Fazit: Ein sehr gelungener Krimi, der den Ermittler denselben Tag des Mordes immer wieder aus einer anderen Perspektive erleben lässt, wodurch ein dichter Handlungsteppich entsteht, viereinhalb Sterne.