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Veröffentlicht am 22.05.2018

✎ Sebastian Fitzek - Noah

Noah
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Aufgrund einer Empfehlung einer Freundin habe ich zum vorliegenden Werk gegriffen. Ich muss ehrlich gestehen, dass ich es wohl eher nicht in die Hand genommen hätte, weil mich der Klappentext so gar nicht ...

Aufgrund einer Empfehlung einer Freundin habe ich zum vorliegenden Werk gegriffen. Ich muss ehrlich gestehen, dass ich es wohl eher nicht in die Hand genommen hätte, weil mich der Klappentext so gar nicht ansprach. Auch eine Andeutung meiner Freundin, um welches Thema es sich handelt, hat mich keine Freudensprünge machen lassen. Und doch war ich neugierig und so lieh ich mir die gekürzte Hörbuchversion aus.

Obwohl ich auch jetzt, nach dem Hören, noch sage, dass es nicht unbedingt mein Lieblingsbuch werden wird, bin ich dennoch erstaunt, was Sebastian Fitzek hier zu Papier gebracht hat.

Er thematisiert eine Sache, die uns alle angeht. Und sicher haben viele auch schon darüber nachgedacht. Ob man nach der Lektüre noch mehr über sein Handeln und die Konsequenzen daraus nachdenkt, vermag ich nicht zu beurteilen. Ich denke, es ist wie mit so Vielem, was Schlimm klingt: Zuerst macht man sich einen Kopf, ändert vielleicht auch etwas, aber irgendwann verfällt man doch wieder in alte Muster. Hut ab vor denen, die etwas ändern und es dann auch dauerhaft durchziehen.

In Papierform wäre das Buch von mir nie zu Ende gelesen worden, als gekürzte Hörbuchversion war es ok - was auch dem tollen Sprecher angelastet werden kann. Simon Jäger hat das Geschehen gut rüber gebracht und Spannung an den richtigen Stellen erzeugt.

Leider war es mir an der ein oder anderen Stelle ein wenig viel, was der Schriftsteller hier verarbeitet hat. Zwar hat er so immer wieder Wendungen in die Handlung eingebaut, aber dadurch wirkte es teilweise auch sehr überladen.

Fast schon berühmt ist Herr Fitzek für sein Nachwort - zumindest für mich. Oft erklärt er dort nochmals einige Dinge oder gibt Hinweise zu weiterführender Literatur. Schade, dass ich dies nur durch meine Freundin erfahren habe und es gänzlich beim Hörbuch fehlt.

Ich denke, hier liegt ein guter Thriller vor, der leider meinen persönlichen Geschmack nicht getroffen hat, was ich dem Autor jedoch nicht anhänge(n kann). Daher gibt es von mir trotzdem eine Hörempfehlung.

©2018

Veröffentlicht am 22.05.2018

✎ Ruth Ware - Woman in Cabin 10

Woman in Cabin 10
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'Woman in Cabin 10' war / ist gefühlt in aller Munde, daher habe auch ich mich nun an den Thriller gewagt.

Der Aufbau des Buches war gut gewählt. Zum einen hat man die Hauptgeschichte, die man verfolgt. ...

'Woman in Cabin 10' war / ist gefühlt in aller Munde, daher habe auch ich mich nun an den Thriller gewagt.

Der Aufbau des Buches war gut gewählt. Zum einen hat man die Hauptgeschichte, die man verfolgt. Zum anderen gibt es Zeitungsartikel, die die Neugierde die ganze Zeit aufrecht erhalten und den Spannungsbogen somit nicht abflachen lassen.
Außerdem gibt es noch verschiedene Nachrichten, die eingeblendet werden und die ebenfalls das Gedankenkarussell anstoßen.

Einzig die etwas langgezogenen Stellen waren nicht immer leicht zu bewältigen. Darüber tröstet der Schreibstil der Autorin jedoch fast hinweg, denn dieser ist super flüssig und sehr angenehm zu lesen. Die Personen werden authentisch dargestellt und die Atmosphäre wurde gut eingefangen.

Das Ende war ok, aber es lässt mich mit zu vielen Fragen zurück. Ich hoffe dennoch, dass es keinen zweiten Teil geben wird, denn das Werk steht hervorragend für sich allein.

Ich habe mich für ein paar Stunden gut unterhalten gefühlt und daher gibt es von mir eine Leseempfehlung.

©2018

Veröffentlicht am 16.05.2018

✎ Joy Fielding - Nur wenn du mich liebst

Nur wenn du mich liebst
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Da ich mich von Anfang an auf einen Roman eingestellt habe, war ich am Ende nicht zu enttäuscht. Wer hier jedoch einen Psychothriller erwartet, sollte das Buch am besten gar nicht erst zur Hand nehmen.

Wie ...

Da ich mich von Anfang an auf einen Roman eingestellt habe, war ich am Ende nicht zu enttäuscht. Wer hier jedoch einen Psychothriller erwartet, sollte das Buch am besten gar nicht erst zur Hand nehmen.

Wie gewohnt, ließ mich der Schreibstil der Autorin auch hier wieder die Seiten schnell umblättern. Man bekommt nichts Kompliziertes serviert und kann alles gut nachvollziehen.

Die Charaktere werden eingehend beleuchtet und man bekommt einen Einblick in deren Leben. Es bleibt aber zu sehr an der Oberfläche und leider sind es alles Stereotypen, sodass man nichts Neues erwarten darf. Dennoch habe ich die Entwicklung gerne verfolgt.

Durch verschiedene Abschnitte zu jeder einzelnen Freundin versucht Joy Fielding Fährten zu legen, dir mir persönlich jedoch nicht imponierten. Im Gegenteil: Ich hatte sehr schnell einen Verdacht, der sich dann auch bestätigte.

Und das ist mein größter Kritikpunkt: Mir war, als hätte ich die Geschichte um den Mörder bereits einmal aus ihrer Feder gelesen. Die Umstände waren anders, das Motiv war ein anderes, ... und doch hat es sich zu sehr geglichen. Dadurch war die Spannung für mich weg.

Im Bezug auf die handelnden Personen hat Frau Fielding einen guten Job geleistet. Im Bezug auf den Mord bin ich leider enttäuscht wurden, sodass es von mir nur eine eingeschränkte Leseempfehlung gibt.

©2018

Veröffentlicht am 15.05.2018

✎ Manfred Mai & Martin Lenz - Pokki 2 Pokkis Abenteuer in Afrika

Pokki
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Ich war bereits von 'Pokkis Traum' schwer angetan und somit war für mich direkt klar, dass ich das zweite Abenteuer vom kleinen Pinguin ebenfalls lesen werde.

Auch dieses Buch ist mit der großen Schrift, ...

Ich war bereits von 'Pokkis Traum' schwer angetan und somit war für mich direkt klar, dass ich das zweite Abenteuer vom kleinen Pinguin ebenfalls lesen werde.

Auch dieses Buch ist mit der großen Schrift, den vielen Bildern und der Länge der Kapitel absolut kindgerecht aufgemacht. Als Vorlesebuch oder für Erstleser ist es ideal.

Kinder werden das Hardcover mögen. So kann das Werk immer wieder in die Hand genommen werden, ohne dass es zu schnell kaputt geht. Außerdem sind das Lesebändchen und der farbige Einband ein echter Hingucker - und optisch an den Vorgänger angepasst.

In dieser Erzählung hat Pokki ebenfalls einen Vorbildcharakter. Dabei ist er nicht frei von Fehlern, sondern lernt immer wieder dazu. Durch sein Erlebtes und die Bilder möchte man das Buch gar nicht mehr aus der Hand legen.

Es ist nicht zwingend erforderlich, den ersten Band zu kennen, aber um Pokkis Geschichte und seine Entwicklung nachvollziehen zu können, würde ich es dennoch raten, mit diesem zu beginnen.

Von mir gibt es wieder eine ganz klare (Vor)Leseempfehlung.

©2018

Veröffentlicht am 14.05.2018

✎ Christoph Koch - Ich bin dann mal offline

Ich bin dann mal offline
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Tagtäglich erstaunen mich meine Mitmenschen aufs Neue. Ich weiß nicht, ob es das Land ist, in dem ich mittlerweile lebe oder ob ich diese Beobachtung auch in Deutschland machen würde: Schon die Kleinsten ...

Tagtäglich erstaunen mich meine Mitmenschen aufs Neue. Ich weiß nicht, ob es das Land ist, in dem ich mittlerweile lebe oder ob ich diese Beobachtung auch in Deutschland machen würde: Schon die Kleinsten werden mit dem Handy ruhiggestellt. Da begegnen mir Eltern mit ihrem Kinderwagen und der Sprössling hat ein Handy in der Hand und schaut sich YouTube-Videos an.
Aber auch andere Szenen beobachte ich immer wieder: Da sitzt eine Mama in unserer Müttergruppe, stillt ihr Kleines und beschäftigt sich ausschließlich mit ihrem Handy. Da sitzen Leute in der Metro und nahezu jeder hat sein Handy in der Hand. Da sitzen Freunde draußen beisammen, wollen eigentlich eine Gemeinschaft bilden und trotzdem haben einige ihr Handy ständig am Wickel.

Diese Aufzählung könnte ich beliebig fortsetzen, denn sowohl draußen als auch in meinem näheren Umkreis muss ich des Öfteren feststellen: Es geht nicht mehr ohne Handy. (und Internet)

Und diese Entwicklung finde ich sehr traurig ...

Ich möchte beide Sachen gar nicht schlechtreden, denn ich finde, dass beides wirklich sehr gute Erfindungen sind. Selbst an mir merke ich es: Sie erleichtern das Leben teilweise sehr. Aber ich glaube auch, dass sich einige zu sehr von ihnen einnehmen lassen, das Leben zu sehr davon abhängig machen.

Daher war ich gespannt, was der Autor uns über seine Offlinezeit berichten wird - zumal ich bereits von Alex Rühle 'Ohne Netz' kenne.

Christoph Koch schildert seine anfänglichen Schwierigkeiten, zeigt auf, wie es ihm ergangen ist und was er für sich daraus mitgenommen hat. Dabei hat er eine wichtige Erkenntnis, die sicher auf sehr viele Handy- und Internetnutzer zutrifft:

»[...] was ein ganz entscheidender Faktor zumindest meiner Sucht nach Erreichbarkeit und Verbundensein mit den Netzwerken dieser Welt ist: die Angst, etwas zu verpassen.« (S. 32)

Er befragt auch einige andere Leute, die zum Beispiel gänzlich auf ein Handy verzichten. Oder die gar nicht ohne leben können. Diese Aspekte fand ich sehr interessant.

Mir war vor dem Lesen nicht bewusst, wie alt dieses Buch bereits ist. Der Autor spricht nämlich Sachen an (zum Beispiel Google Buzz), die gar nicht mehr existieren. Und was ich dabei gemerkt habe: Auch ich habe immer mal wieder zum Handy gegriffen, um solche Sachen zum Beispiel schnell zu erfahren / klären.

Leider muss ich sagen, dass mich seine abschließenden "Tipps" irgendwie genervt haben. Anfangs haben sie sich noch gut gelesen, aber er schlägt immer mehr einen Lehr(er)ton an, der mir gar nicht gefiel.

Alles in Allem eine solide Leistung, die man gelesen haben kann, jedoch nicht muss.

©2018