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Veröffentlicht am 15.09.2016

✎ Victoria Aveyard - Die Farben des Blutes 1 Die rote Königin

Die rote Königin (Die Farben des Blutes 1)
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meine Meinung:

Durch unsere gemeinsame Aktion 'vergessene Schätze' und den Beitrag dazu von BlaueLotusbluete bin ich erst so richtig auf dieses Buch aufmerksam geworden. Natürlich habe ich hier und dort ...

meine Meinung:

Durch unsere gemeinsame Aktion 'vergessene Schätze' und den Beitrag dazu von BlaueLotusbluete bin ich erst so richtig auf dieses Buch aufmerksam geworden. Natürlich habe ich hier und dort schon immer Rezensionen dazu gesehen, aber so richtig hatte es mich nicht angesprochen, weil ich dachte, dass es sowieso nichts für mich ist.

Ich habe es mir dann doch geholt und war ein wenig überrascht..

Nun ist es schon ein paar (mehr) Tage her, dass ich es beendet habe, aber die Geschichte ist mir noch gut in Erinnerung. Das liegt wahrscheinlich auch daran, dass sie mich sehr stark an 'Die Tribute von Panem' erinnert hat, welche ich (teilweise) sehr gut fand. Auch habe ich mich teilweise an 'Die Welle' erinnert gefühlt. Ich finde das immer ein bisschen schade, wenn man so sehr gute Geschichten in anderen Büchern wiederfindet - das spricht meist eher nicht für die Autorin.

Dennoch fühlte ich mich hier gut unterhalten. Victoria Aveyards Schreibstil ist flüssig und ließ mich angenehm durch die Seiten fliegen. Die Story an sich hat mich leider nicht so oft überraschen können, denn vieles kennt man einfach schon und mit Klischees wurde hier auch nicht gespart.
Hin und wieder gab es natürlich Wendepunkte, die ich so nicht vorausgeahnt habe und die mich dann doch ein wenig versöhnten.

Interessant fand ich die Welt, in der die Protagonisten leben. Auch hier natürlich nichts Neues: reich und arm - dazwischen existiert nichts; die Reichen regieren über die Armen;... Aber sie wurde für mich schlüssig rübergebracht, sodass ich mich gut damit anfreunden konnte. Es zeigt halt auch einfach auf, in welche Richtung sich unsere Welt langsam entwickelt.

Ich hoffe, dass wir im nächsten Teil vielleicht ein bisschen mehr Ursachen erfahren. Dass die Charaktere ein wenig mehr ausgearbeitet werden. Dass die Autorin eigene Ideen umsetzt und nicht nur Bekanntes aufgreift. Dass..

Ich dachte eigentlich, es wäre nur eine Dilogie - damit hätte ich mich auch super anfreunden können -, aber scheinbar gibt es (mindestens) 4 Teile, von denen noch nicht alle erschienen / übersetzt sind. Den zweiten Teil werde ich auf alle Fälle lesen, denn was genau uns die Autorin mitteilen möchte, dahingehend bin ich schon sehr neugierig. Aber ich bin mal gespannt, was genau in all den anderen Teilen noch passieren soll..

©2016



Zitate:

"Wenn. Das ist das schlimmste Wort der Welt." (S. 102)

"»Stärke und Macht«, wiederholt er. Das Motto hallt wie ein Echo durch den Raum, als alle die Worte wiederholen. (S. 105)

"Ich habe nicht den Luxus einer Wahl. Weder jetzt noch jemals." (S. 107)

"Sie wissen gar nicht, was Gefahr oder Angst oder Schmerz ist. Nur ihr Stolz kann ernsthafte Wunden davontragen." (S. 192)

"Ihr Leben ist so schrecklich, dass der Krieg die bessere Alternative ist, aber nicht mal die wird ihnen geboten." (S. 271)

"Nur darum ist es die ganze Zeit gegangen. Eifersucht, Rivalität." (S. 331)

Veröffentlicht am 15.09.2016

✎ Charlotte Brontë - Jane Eyre

Jane Eyre, die Waise von Lowood
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Ich habe das Buch schon vor Jahren einmal verschlungen.., wobei mir während des diesmaligen Lesens aufgefallen ist, dass ich es damals wahrscheinlich nur halb gelesen hatte.

Ich habe mich bewusst für ...

Ich habe das Buch schon vor Jahren einmal verschlungen.., wobei mir während des diesmaligen Lesens aufgefallen ist, dass ich es damals wahrscheinlich nur halb gelesen hatte.

Ich habe mich bewusst für eine ältere Übersetzung entschieden, denn einen modernen Stil finde ich für heutige Bücher ok, aber hier fand ich es einfach nur super passend. Für mich wirkte der Text so sehr authentisch und ich konnte mich gut in die damalige Zeit hineinversetzen. Die alte Sprache gab der Geschichte einen besonderen Charme.

Das, was mich wirklich gestört hat, waren die französischen Sätze, die darin vorkommen. Es ist jetzt nicht so übermäßig viel, aber ich mag es einfach nicht, in einer Geschichte unterbrochen zu werden, weil ich die Übersetzung nachschauen muss. (aber das ist so ein generelles Problem von mir - ich mag nicht so gerne Fremdsprachen in Büchern)

Stellenweise fand ich das Werk schon recht mühsam zu lesen. Die Leichtigkeit des Anfangs geht manchmal durch die wirklich langen Sätze und Monologe ein bisschen unter. Aber dann gab es Stellen, die waren einfach nur toll. Meist bin ich durch das Geschehen geflogen.

Charlotte Brontë weiß ihren Leser immer wieder zu überraschen. Es sind nicht unbedingt Wendungen, die das Buch nimmt, die man nicht voraussieht, sondern viel mehr Situationen an sich, mit denen man einfach nicht gerechnet hat. Es ist halt immer was, was einen wieder auffahren lässt, wenn man denkt, die Geschichte plätschert jetzt so dahin.

Toll fand ich auch die Figurenzeichnungen. Nichts kommt klischeehaft daher, keiner ist stereotypisch. Jeder hat seine ganz eigenen Eigenheiten, die sie mir mehr oder weniger sympathisch machten. Ich fieberte stets mit Jane mit, fand sie vorlaut, aber vor allem mutig. Auch die meisten anderen Personen schloss ich schnell ins Herz.

Das Ende fand das richtig emotional und das Allerbeste am ganzen Buch! Da hat die Autorin nochmals wirklich alles an Emotionen reingepackt, was ging - und es war mir echt nicht zu viel.

Ich bleibe dabei: Ich empfehle 'Jane Eyre' gerne und immer wieder weiter.

©2016

Veröffentlicht am 15.09.2016

✎ Katrina Leno - Ich und mein anderes Leben

Ich und mein anderes Leben
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Lange habe ich die Rezension nun vor mir hergeschoben, obwohl ich das Buch echt gut fand.. Ich musste das Ganze aber einfach noch ein wenig auf mich wirken lassen und bin noch immer nicht sicher, ob ich ...

Lange habe ich die Rezension nun vor mir hergeschoben, obwohl ich das Buch echt gut fand.. Ich musste das Ganze aber einfach noch ein wenig auf mich wirken lassen und bin noch immer nicht sicher, ob ich wirklich die richtigen Worte dafür finde..

Ich finde, die Autorin legt (teilweise) eine Wortgewalt hin, die mich ganz oft zum Nachdenken anregte, weil sie etwas widerspiegelt, was ich mich einfach nicht in Worte zu kleiden traue:

"Manchmal wünsche ich mir, dass ich nie geboren wäre, manchmal habe ich das Gefühl, ich könnte nicht atmen, manchmal weine ich völlig ohne Grund, und manchmal kann ich nicht einschlafen, aber manchmal, zum Beispiel jetzt, kann ich mir nicht vorstellen, irgendetwas anderes zu fühlen als Dankbarkeit." (S. 243)

Obwohl mir von Anfang an klar war, um welches Thema es in dem Buch gehen wird, langweilte mich die Geschichte keine Minute lang. Ich hatte vorher schon ein Buch gelesen, in dem dies thematisiert wurde, aber das beruhte auf Tatsachen und ist auch schon mindestens 8 Jahre her.
Molly könnte auch eine von Nebenan sein, denn für mich wirkte sie authentisch.

Auch die anderen Charaktere werden einem sympathisch gemacht und bleiben nicht als blasse Nebendarsteller im Verborgenen:

"Für ihn kommen die Menschen immer zuerst. Er schiebt einen nach vorn, wenn er muss, aber er lässt einen nie im Dunkeln verschwinden." (S. 76)

Die Story wird ja aus Mollys Sicht erzählt und so nimmt am aktiv an den Gedanken von ihr teil. Manchmal mag das ein bisschen verwirrend klingen, aber es gibt Momente, in denen ich am liebsten an ihrer Seite gewesen wäre und mit ihr über das, was sie denkt, gesprochen hätte..

"Warum erkundigen sich Leute nach Beerdigungen? Und was soll man über eine Beerdigung sagen?" (S. 83)

..auch, weil sie sich Sachen fragt, die man eher selten zu hören bekommt, weil sich keiner traut, sie auszusprechen oder jeder sie für selbstverständlich hinnimmt..

"Was ist schlimmer? Derjenige zu sein, dem das Herz gebrochen wird, oder selbst jemandem das Herz zu brechen?
Ich würde immer Ersteres wählen.
Ich bin gut darin, unglücklich zu sein.
Ich bin gut darin, meiner Traurigkeit ein Zuhause zu bieten." (S. 136)

Für mich war dieses Werk sehr eindringlich.
Vielleicht mag manchem das Thema zu wenig vertieft wurden sein, vielleicht sind manchem die Charaktere zu blass. Ich hingegen sehe es auch unter dem Aspekt, dass der Verlag das Buch ab 13 Jahren empfiehlt, obwohl Molly ein wenig älter ist und Jugendlichen, die sich an der Grenze zum jungen Erwachsenen befinden, leichter Zugang gewähren würde.

Von mir gibt es eine ganz klare Leseempfehlung!

©2016

Veröffentlicht am 15.09.2016

✎ Michael Acton Smith - Calm

Calm - Gelassen werden und die Welt verändern
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Beim Stöbern bin ich auf dieses Buch aufmerksam geworden.. und da ich in letzter Zeit immer wieder darüber nachgedacht habe, wie sehr andere Dinge - ständige Erreichbarkeit, ständiges Up-to-date-sein,.. ...

Beim Stöbern bin ich auf dieses Buch aufmerksam geworden.. und da ich in letzter Zeit immer wieder darüber nachgedacht habe, wie sehr andere Dinge - ständige Erreichbarkeit, ständiges Up-to-date-sein,.. - mein Leben wirklich bestimmen, wollte ich wissen, was das Buch dazu beitragen kann, dass ich mich wieder mehr auf mich besinne..

Als erstes ist mir aufgefallen, dass es keine Seitenzahlen beinhaltet. Das finde ich sehr gut! Beim Lesen meiner Bücher ist es mir nämlich bewusst geworden, dass ich oft nach Seiten lese. Ich stresse mich quasi selbst, weil ich denke: "Nur noch ein paar Seiten, damit du im Gesamten mehr schaffst!" Dabei sind Bücher doch zum Entspannen da..

Dann habe ich beim ersten Durchblättern gesehen, dass es sehr bunt wirkt. Aber die Farben haben beim Lesen dann total positiv auf mich gewirkt, weil nicht alles einfach in schwarz-weiß gehalten und der Text einfach runtergeschrieben wurde.

Direkt am Anfang ist eine wirklich wichtige Botschaft vermittelt wurden:

"Dieses Buch [...] ist so angelegt, dass du es nicht von vorn nach hinten zu lesen brauchst. Du kannst an verschiedenen Stellen eintauchen, Übungen ausprobieren, die dich ansprechen, oder einfach weiterblättern, wenn du dich überfordert fühlst."

Das hat es mir einfach leicht gemacht, mal hier, mal dort zu schauen und es vermittelte mir kein schlechtes Gewissen, wenn ich mal etwas überblättert habe, weil mir einfach gerade nicht danach war.

Das Werk an sich ist dann in 8 Kapitel unterteilt: Natur, Schlaf, Reisen, Beziehungen, Arbeit, Kinder, Kreativität und Essen. Jedes Kapitel enthält Informationen, regt zum Mitmachen an - und stellt zudem direkt den Platz dafür bereit, wenn man das Buch auch nutzen und nicht nur lesen mag - und endet mit dem Tagebucheintrag: "Wie hast du heute deine innere Ruhe gefunden? Wofür bist du dankbar? Was waren deine drei Highlights des Tages?"

Es gibt sogar eine Calm-App. Diese habe ich mir ganz kurz angeschaut, aber erstens ist sie auf Englisch - was ich ein bisschen schade finde, denn nicht jeder beherrscht diese Sprache. Und zweitens zeigt uns das Buch eigentlich zudem auf, dass man Handy, PC und Co. auch mal sein lassen soll - und das kann ich nicht, wenn ich die App nutzen mag.

Klar ist es "nichts Neues", wie manche vielleicht wieder sagen werden. Aber ich für mich persönlich brauche solche Bücher einfach manchmal - die mir aufzeigen, wie ich wieder bei mir selbst ankomme.

©2016

Veröffentlicht am 15.09.2016

✎ Christiane F. & Sonja Vukovic - Autobiographie 2 Mein zweites Leben

Christiane F. Mein zweites Leben
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'Wir Kinder vom Bahnhof Zoo' - eins DER Bücher in Schulen. Auch ich habe es dort gelesen und ebenfalls den Film dazu gesehen. Das Buch konnte mich damals nicht vom Hocker hauen - auch Jahre später nicht, ...


'Wir Kinder vom Bahnhof Zoo' - eins DER Bücher in Schulen. Auch ich habe es dort gelesen und ebenfalls den Film dazu gesehen. Das Buch konnte mich damals nicht vom Hocker hauen - auch Jahre später nicht, als ich es nochmals gelesen habe -, aber den Film finde ich sehenswert.

Schon damals habe ich mich gefragt: Und wie erging es Christiane F. in ihrem weiteren Leben? Nun habe ich eine kleine Vorstellung davon..

Natürlich muss ich hier aufpassen, dass ich nicht anfange, ihr Leben zu kritisieren / bewerten, sondern einzig allein das Buch - auch wenn es mir ein wenig schwer fällt, denn ich mag einfach nicht verstehen, wie man so (weiter)leben kann.

Ich habe das Ganze ja als Hörbuch genossen und das ist vielleicht auch der Punkt, der es mir einerseits manchmal leicht machte, zuzuhören, weil an ganz bestimmten Stellen zum Beispiel Musik eingespielt wurde, die einem einfach eine Gänsehaut über die Arme trieb. Auf der anderen Seite war es schon teilweise etwas verwirrend, da die Geschichte an sich nicht chronologisch erzählt wird, sondern es ziemlich viele Sprünge gibt.

In mehreren Episoden / Abschnitten wird erzählt, wie es Christiane F. nach dem Erscheinen ihres Buches (er)ging. Es kommen traurige Ereignisse zutage, aber auch schöne. Es zeigt Chancen auf, die der Junkie hatte, aber auch die Frage: "Hat dieses Image nicht die ganze Zukunft von vorneherein zerstört? Welche Rolle spielt die Gesellschaft im Bezug auf die wahren Chancen?"

Leider haben mich aber so manche Wiederholungen gestört. Ich bin mir auch nicht sicher, was genau sie mit denen erreichen möchte, denn wenn man etwas immer wieder sagt, dann möchte man doch, dass es in den Köpfen der Menschen bleibt. Aber: Ist es wirklich wichtig, dass sie mehrmals betont, dass sie von den Tantiemen ihres ersten Buches leben kann? Dass sie scheinbar viele Promis kennt?

Mir hätte es mehr zugesagt, wenn sie ihr Leben wirklich in den Griff bekommen hätte und mit diesem Buch vielleicht ein Vorbild sein könnte, denn 'Wir Kinder vom Bahnhof Zoo' kennt (wahrscheinlich) jeder (in Deutschland). Aber das hieße halt auch, dass ich nicht ihr Buch, sondern ihr Leben beurteilen würde - und das möchte / kann / darf ich nicht..

Als Information, wie es Christiane F. heute geht, ist das Buch ganz ok. Jedoch, wie gesagt, manchmal zu eingebildet, manchmal zu viele Wiederholungen und auch die fehlende Chronologie machten es nicht immer leicht, allem zu folgen..

Empfehlung? Jain. Für Leser, die überlesen können und sich für 'Deutschlands berühmtesten Junkie' interessieren, schon. Für alle anderen: Ihr verpasst nichts. Lasst es euch in drei Sätzen von jemanden, der das Buch kennt, erzählen. Auf keinen Fall würde ich es Jugendlichen oder Hoffnungsuchenden empfehlen - diese sucht ihr hier vergebens.

©2016