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Veröffentlicht am 22.05.2018

✎ Ruth Ware - Woman in Cabin 10

Woman in Cabin 10
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'Woman in Cabin 10' war / ist gefühlt in aller Munde, daher habe auch ich mich nun an den Thriller gewagt.

Der Aufbau des Buches war gut gewählt. Zum einen hat man die Hauptgeschichte, die man verfolgt. ...

'Woman in Cabin 10' war / ist gefühlt in aller Munde, daher habe auch ich mich nun an den Thriller gewagt.

Der Aufbau des Buches war gut gewählt. Zum einen hat man die Hauptgeschichte, die man verfolgt. Zum anderen gibt es Zeitungsartikel, die die Neugierde die ganze Zeit aufrecht erhalten und den Spannungsbogen somit nicht abflachen lassen.
Außerdem gibt es noch verschiedene Nachrichten, die eingeblendet werden und die ebenfalls das Gedankenkarussell anstoßen.

Einzig die etwas langgezogenen Stellen waren nicht immer leicht zu bewältigen. Darüber tröstet der Schreibstil der Autorin jedoch fast hinweg, denn dieser ist super flüssig und sehr angenehm zu lesen. Die Personen werden authentisch dargestellt und die Atmosphäre wurde gut eingefangen.

Das Ende war ok, aber es lässt mich mit zu vielen Fragen zurück. Ich hoffe dennoch, dass es keinen zweiten Teil geben wird, denn das Werk steht hervorragend für sich allein.

Ich habe mich für ein paar Stunden gut unterhalten gefühlt und daher gibt es von mir eine Leseempfehlung.

©2018

Veröffentlicht am 16.05.2018

✎ Joy Fielding - Nur wenn du mich liebst

Nur wenn du mich liebst
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Da ich mich von Anfang an auf einen Roman eingestellt habe, war ich am Ende nicht zu enttäuscht. Wer hier jedoch einen Psychothriller erwartet, sollte das Buch am besten gar nicht erst zur Hand nehmen.

Wie ...

Da ich mich von Anfang an auf einen Roman eingestellt habe, war ich am Ende nicht zu enttäuscht. Wer hier jedoch einen Psychothriller erwartet, sollte das Buch am besten gar nicht erst zur Hand nehmen.

Wie gewohnt, ließ mich der Schreibstil der Autorin auch hier wieder die Seiten schnell umblättern. Man bekommt nichts Kompliziertes serviert und kann alles gut nachvollziehen.

Die Charaktere werden eingehend beleuchtet und man bekommt einen Einblick in deren Leben. Es bleibt aber zu sehr an der Oberfläche und leider sind es alles Stereotypen, sodass man nichts Neues erwarten darf. Dennoch habe ich die Entwicklung gerne verfolgt.

Durch verschiedene Abschnitte zu jeder einzelnen Freundin versucht Joy Fielding Fährten zu legen, dir mir persönlich jedoch nicht imponierten. Im Gegenteil: Ich hatte sehr schnell einen Verdacht, der sich dann auch bestätigte.

Und das ist mein größter Kritikpunkt: Mir war, als hätte ich die Geschichte um den Mörder bereits einmal aus ihrer Feder gelesen. Die Umstände waren anders, das Motiv war ein anderes, ... und doch hat es sich zu sehr geglichen. Dadurch war die Spannung für mich weg.

Im Bezug auf die handelnden Personen hat Frau Fielding einen guten Job geleistet. Im Bezug auf den Mord bin ich leider enttäuscht wurden, sodass es von mir nur eine eingeschränkte Leseempfehlung gibt.

©2018

Veröffentlicht am 15.05.2018

✎ Manfred Mai & Martin Lenz - Pokki 2 Pokkis Abenteuer in Afrika

Pokki
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Ich war bereits von 'Pokkis Traum' schwer angetan und somit war für mich direkt klar, dass ich das zweite Abenteuer vom kleinen Pinguin ebenfalls lesen werde.

Auch dieses Buch ist mit der großen Schrift, ...

Ich war bereits von 'Pokkis Traum' schwer angetan und somit war für mich direkt klar, dass ich das zweite Abenteuer vom kleinen Pinguin ebenfalls lesen werde.

Auch dieses Buch ist mit der großen Schrift, den vielen Bildern und der Länge der Kapitel absolut kindgerecht aufgemacht. Als Vorlesebuch oder für Erstleser ist es ideal.

Kinder werden das Hardcover mögen. So kann das Werk immer wieder in die Hand genommen werden, ohne dass es zu schnell kaputt geht. Außerdem sind das Lesebändchen und der farbige Einband ein echter Hingucker - und optisch an den Vorgänger angepasst.

In dieser Erzählung hat Pokki ebenfalls einen Vorbildcharakter. Dabei ist er nicht frei von Fehlern, sondern lernt immer wieder dazu. Durch sein Erlebtes und die Bilder möchte man das Buch gar nicht mehr aus der Hand legen.

Es ist nicht zwingend erforderlich, den ersten Band zu kennen, aber um Pokkis Geschichte und seine Entwicklung nachvollziehen zu können, würde ich es dennoch raten, mit diesem zu beginnen.

Von mir gibt es wieder eine ganz klare (Vor)Leseempfehlung.

©2018

Veröffentlicht am 14.05.2018

✎ Christoph Koch - Ich bin dann mal offline

Ich bin dann mal offline
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Tagtäglich erstaunen mich meine Mitmenschen aufs Neue. Ich weiß nicht, ob es das Land ist, in dem ich mittlerweile lebe oder ob ich diese Beobachtung auch in Deutschland machen würde: Schon die Kleinsten ...

Tagtäglich erstaunen mich meine Mitmenschen aufs Neue. Ich weiß nicht, ob es das Land ist, in dem ich mittlerweile lebe oder ob ich diese Beobachtung auch in Deutschland machen würde: Schon die Kleinsten werden mit dem Handy ruhiggestellt. Da begegnen mir Eltern mit ihrem Kinderwagen und der Sprössling hat ein Handy in der Hand und schaut sich YouTube-Videos an.
Aber auch andere Szenen beobachte ich immer wieder: Da sitzt eine Mama in unserer Müttergruppe, stillt ihr Kleines und beschäftigt sich ausschließlich mit ihrem Handy. Da sitzen Leute in der Metro und nahezu jeder hat sein Handy in der Hand. Da sitzen Freunde draußen beisammen, wollen eigentlich eine Gemeinschaft bilden und trotzdem haben einige ihr Handy ständig am Wickel.

Diese Aufzählung könnte ich beliebig fortsetzen, denn sowohl draußen als auch in meinem näheren Umkreis muss ich des Öfteren feststellen: Es geht nicht mehr ohne Handy. (und Internet)

Und diese Entwicklung finde ich sehr traurig ...

Ich möchte beide Sachen gar nicht schlechtreden, denn ich finde, dass beides wirklich sehr gute Erfindungen sind. Selbst an mir merke ich es: Sie erleichtern das Leben teilweise sehr. Aber ich glaube auch, dass sich einige zu sehr von ihnen einnehmen lassen, das Leben zu sehr davon abhängig machen.

Daher war ich gespannt, was der Autor uns über seine Offlinezeit berichten wird - zumal ich bereits von Alex Rühle 'Ohne Netz' kenne.

Christoph Koch schildert seine anfänglichen Schwierigkeiten, zeigt auf, wie es ihm ergangen ist und was er für sich daraus mitgenommen hat. Dabei hat er eine wichtige Erkenntnis, die sicher auf sehr viele Handy- und Internetnutzer zutrifft:

»[...] was ein ganz entscheidender Faktor zumindest meiner Sucht nach Erreichbarkeit und Verbundensein mit den Netzwerken dieser Welt ist: die Angst, etwas zu verpassen.« (S. 32)

Er befragt auch einige andere Leute, die zum Beispiel gänzlich auf ein Handy verzichten. Oder die gar nicht ohne leben können. Diese Aspekte fand ich sehr interessant.

Mir war vor dem Lesen nicht bewusst, wie alt dieses Buch bereits ist. Der Autor spricht nämlich Sachen an (zum Beispiel Google Buzz), die gar nicht mehr existieren. Und was ich dabei gemerkt habe: Auch ich habe immer mal wieder zum Handy gegriffen, um solche Sachen zum Beispiel schnell zu erfahren / klären.

Leider muss ich sagen, dass mich seine abschließenden "Tipps" irgendwie genervt haben. Anfangs haben sie sich noch gut gelesen, aber er schlägt immer mehr einen Lehr(er)ton an, der mir gar nicht gefiel.

Alles in Allem eine solide Leistung, die man gelesen haben kann, jedoch nicht muss.

©2018

Veröffentlicht am 11.05.2018

✎ Meredith Russo - Als ich Amanda wurde

Als ich Amanda wurde
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Das Thema Transgender ist mir in einem Buch bisher noch nicht begegnet. Mir ist die Bedeutung des Begriffes jedoch geläufig und so war ich gespannt, wie die Autorin das Thema umsetzen wird.

Amanda wird ...

Das Thema Transgender ist mir in einem Buch bisher noch nicht begegnet. Mir ist die Bedeutung des Begriffes jedoch geläufig und so war ich gespannt, wie die Autorin das Thema umsetzen wird.

Amanda wird sehr sympathisch dargestellt. Sie bekommt ein Gesicht und hat Charakter. Durch die Ich-Erzählung aus ihrer Sicht kann man sich gut in sie hineinversetzen. Man erlebt mit, wie es ihr derzeit (er)geht und durch die Rückblenden erfährt man einiges aus der Zeit vor den Operationen.
Dass Amanda so stark herüberkommt, liegt sicher auch daran, dass die Autorin weiß, worüber sie schreibt, denn sie selbst hat diesen Prozess durchlaufen.

Die Nebendarsteller kommen ebenfalls authentisch rüber. Auch wenn das Hauptaugenmerk auf Amanda liegt, finde ich, dass die unterschiedlichen Reaktionen auf ihre Geschichte gut dargestellt wurden. Mir gefiel vor allem, dass es nicht nur 08/15-Reaktionen waren, die man sowieso vermutete.

Der Schreibstil der Autorin machte es einem einfach, dem Geschehen zu folgen. Ihre Worte sind der Zielgruppe angemessen.

Besonders gut fand ich das Nachwort. Ich finde, das brauchte man auch, denn während der Story tauchen so ein paar Fragen auf. Und 300 Seiten können nicht alle beantworten. Im Nachwort jedoch erklärt Meredith Russo so einiges und man versteht, wieso es genau so niedergeschrieben wurde.

Dennoch finde ich, hätte man hier gut einige Zeilen anhängen können. Mir kam es ein wenig so vor, als wollte die Schriftstellerin die Leser nicht mit zu vielen Informationen überfordern bzw. sie nicht mit einem zu langen Zeitraum langweilen. Aber genau diesen Zeitraum hatte ich erwartet. Ich denke, sie hätte uns hier ein wenig mehr zumuten können.

Nichtsdestotrotz finde ich dies einen guten Beitrag und ich empfehle das Werk gerne weiter.

©2018

Zitat:

»"Mut setzt voraus, dass man eine Wahl hat. Ich bin einfach nur ich selbst, [...]"« (S.202)