Interessant aber nicht überwältigend
Die Bestatterin von KilcrossJeanie Masterson soll die Bestattungsfirma ihres Vaters übernehmen, als dieser sich zur Ruhe setzen will um das Familienunternehmen fortzuführen. Sie hat ein besonderes Händchen für die Toten, da sie mit ...
Jeanie Masterson soll die Bestattungsfirma ihres Vaters übernehmen, als dieser sich zur Ruhe setzen will um das Familienunternehmen fortzuführen. Sie hat ein besonderes Händchen für die Toten, da sie mit ihnen nach dem Tod noch eine kurze Weile kommunizieren kann und mit dieser Gabe den Hinterbliebenen noch letzte Worte, Wünsche und andere Dinge, die nie ausgesprochen wurden, übermitteln kann.
Auch wenn sich Jeanie vor Jahren bewusst für das Leben in Kilcross, eine Kleinstadt in Irland, und die Arbeit im Bestattungsinstitut entschieden hat, stellt sie sich ob des nahenden Umbruchs die Frage, ob sie in ihrem Leben die richtigen Entscheidungen getroffen hat.
Jeanie erzählt in der ersten Person über ihr Leben, beginnend im Teenager-Alter, als sie Fionn, ihre erste große Liebe kennenlernt und endend mit dem drohenden Bruch zwischen ihrem Ehemann Niall. Stets fragt man sich was vorgefallen ist, dass sie nun mit Niall und nicht mit Fionn verheiratet ist und auf was die Geschichte hinauslaufen wird. Es gibt, soviel sei verraten, einen überraschenden Plottwist, der die Aufmerksamkeit der Geschichte nochmal in eine andere Richtung lenkt, was mir sehr gut gefallen hat, auch wenn dieser reichlich spät (vielleicht einen Hauch zu spät sogar) kommt
Das etwas mystische Element der Zwiegespräche mit den Toten findet in einem sehr passenden Rahmen Platz und hält die Erzählung auf einer nahezu realen Ebene und schweift kaum in das Fantastische ab. Es geht mehr um Selbstfindung, Selbstverwirklichung und die große Liebe. Bei letzterem Punkt war mir leider die emotionale Abhängigkeit zu Fionn dann doch too much, was die sonst gelungene Geschichte für mich etwas runtergezogen hat.