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Veröffentlicht am 07.01.2024

Eine Fortsetzung, die begeistert

Eine halbe Ewigkeit
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25 Jahre ist es her, als Cora Hübsch aus dem Roman "Mondschrintarif" Daniel kennengelernt hatte. ⁣
Damals endete damit die Geschichte, die in Tagebuchform geschrieben ist. Heute, eine halbe Ewigkeit später, ...

25 Jahre ist es her, als Cora Hübsch aus dem Roman "Mondschrintarif" Daniel kennengelernt hatte. ⁣
Damals endete damit die Geschichte, die in Tagebuchform geschrieben ist. Heute, eine halbe Ewigkeit später, schlägt sie die letzte Seite des Tagebuchs wieder auf und fängt an zu schreiben. ⁣
Natürlich fragt man sich, nach Beenden des ersten Buches, ob aus Daniel und Cora ein Paar geworden ist, ob sie geheiratet und Kinder bekommen haben und vor allem, sind sie noch zusammen? Der neue Roman "Eine halbe Ewigkeit", worauf ich mich riesig gefreut habe, wird mir sicherlich Antworten liefern. ⁣

𝙀𝙞𝙜𝙚𝙣𝙚 𝙈𝙚𝙞𝙣𝙪𝙣𝙜: ⁣

Erst einmal, ich liebe es auf alte Bekannte, aus Büchern, zu treffen, vor allem wenn sie zu meinen Lieblingsbüchern gehören. Deswegen hat es mich gereizt, dieses Buch zu lesen, weil ich wissen wollte, was aus Daniel, Cora und deren Freundin Johanna geworden ist. Was mir nicht klar war, ist, dass wir hier ein ganz großes Familienfest feiern, mit all den Protagonisten aus, Mondscheintarif und  Morgen kann kommen. Selbst meine Namensvetterin Judith aus dem Buch "Es wird Zeit" hatte einen kurzen Gastauftritt. Ihre Geschichte gehört zu meinen absoluten Highlights, da es irgendwie auch meine eigene ist. Ich fand das richtig schön und aufregend zugleich, als wäre ich selbst ein Gast auf dieser Party. Stellt sich aber die Frage, für alle, die die Vorgänger nicht gelesen haben, kann man die Bücher auch  unabhängig voneinander und ohne Vorkenntnisse lesen? Ja! ⁣

Zurück zu Cora, die hier mit alltäglichen Problemen zu kämpfen hat. Inzwischen ist sie Mitte 50, verheiratet, hat 3 Kinder, die allsamt flügge geworden sind. Die Wechseljahre kollidieren mit Sorgen, Ängste, Erinnerungen, einer gewissen Abenteuerlust und der Frage, was wäre gewesen, wenn...? ⁣

Ildikó von Kürthy hat es wieder einmal geschafft, mit ihrer unverkennbaren Art, sich selbst auf die Schippe zu nehmen, es auf den Punkt zu bringen ohne wenn und aber, mit Humor und gleichzeitig Tiefgang, dass ich begeistert dieses Buch zugeschlagen habe. Coras Geschichte beschreibt, was Frauen in ihrem Alter, ist übrigens auch mein Alter, häufig fühlen. Klischees hin oder her, ich kann dabei auch über mich selbst lachen, habe aber auch geweint. ⁣

𝙁𝙖𝙯𝙞𝙩: ⁣

Ein Hoch auf Cora, die ihren Weg gefunden hat und auf all die anderen liebenswerten Charaktere, die Ildikó von Kürthy in einer halben Ewigkeit erschaffen hat. Es macht immer wieder so viel Spaß! 🥂⁣


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Veröffentlicht am 04.01.2024

Pageturner mit kleinen Schönheitsfehlern

Silvester
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Fast schon als Tradition gilt es, über die Tage zwischen Weihnachten und Neujahr ein gemeinsames Buch mit meiner Lesegruppe zu lesen. Was bietet sich da besser an, als ein Thriller mit dem Titel "Silvester"? ...

Fast schon als Tradition gilt es, über die Tage zwischen Weihnachten und Neujahr ein gemeinsames Buch mit meiner Lesegruppe zu lesen. Was bietet sich da besser an, als ein Thriller mit dem Titel "Silvester"? ⁣

𝙆𝙡𝙖𝙥𝙥𝙚𝙣𝙩𝙚𝙭𝙩: ⁣

Es sollte ein schöner Silvesterabend werden. Die frisch verliebten Teenager Ebba und Marlon wollen, dass sich ihre Eltern bei dem feierlichen Anlass endlich kennenlernen. Doch schnell wird klar, dass sich ihre Eltern längst kennen und sie etwas Furchtbares verbindet. Auch wenn sie versuchen, ihren Kindern zuliebe, das Beste aus der Situation zu machen, lange gelingt es ihnen nicht. Im Laufe des Abends steigert sich die angespannte Stimmung. Ein schrecklicher Verdacht erhärtet sich und schließlich wird ein Geheimnis gelüftet, das den Abend in einer Katastrophe enden lässt ... ⁣

𝙀𝙞𝙜𝙚𝙣𝙚 𝙈𝙚𝙞𝙣𝙪𝙣𝙜: ⁣

Kaum beendet, stelle ich mir die Frage, wie soll ich das nun bewerten?⁣
Da haben wir auf der einen Seite ein Buch, wo der Autor nicht gerade sensibel mit einem bestimmten Thema umgeht. Wir haben hier Charaktere, die allesamt nicht  nachvollziehbar sind, stellenweise sogar handeln, dass man die Augen verdrehen könnte. Und wir haben hier, glaube ich,  keine gute Übersetzung. Namen wurden vertauscht oder der Sinn ging damit verloren. Und dennoch und trotz alledem bin ich restlos begeistert. Wie kann das sein?⁣
Gut, dass der Autor mit dem besagten Thema weniger sensibel umgegangen ist, kann man sicherlich damit entschuldigen,  dass es sich hierbei um einen Thriller handelt und nicht um ein Buch, wo diese Thematik ausschließlich behandelt wird. Für die Übersetzung kann der Autor auch nichts, also kreide ich das eher dem Verlag an. Und dass die Charaktere nicht nachvollziehbar sind oder extremst komisch waren, machte den Thriller für mich dann tatsächlich zu einem absoluten Pageturner. Denn dadurch, dass alle nicht greifbar waren, machte das wiederum, jeden Einzelnen irgendwie auch verdächtig. ⁣
Ein spannender Thriller, wo man viele Theorien entwickelt, wo man nicht aufhören kann zu lesen und der mir so viel Spaß gemacht hat, dass ich über alles Negative hinwegsehen konnte. ⁣
Wenn mir ein Buch soviel Lesefreude bereitet, muss ich es einfach gut bewerten. ⁣

𝙁𝙖𝙯𝙞𝙩: ⁣

Ein Pageturner, mit kleinen Schönheitsfehlern. Trotzdessen, von mir,  eine absolute Leseempfehlung! ⁣


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Veröffentlicht am 04.01.2024

Enttäuschend

Die Einladung
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Auch wenn dieses Buch, wie fast jeder zweite Thriller klingt,  - einsame Insel, eine Handvoll Leute, keine Verbindung zur Außenwelt und plötzlich ein Toter, fand ich, klang die Grundstory gut. Ich bin ...

Auch wenn dieses Buch, wie fast jeder zweite Thriller klingt,  - einsame Insel, eine Handvoll Leute, keine Verbindung zur Außenwelt und plötzlich ein Toter, fand ich, klang die Grundstory gut. Ich bin bei sowas immer neugierig, wie Autor:innen so einen klassischen Plot umsetzen. Habe von sehr gut bis Flop alles schon gelesen, in diese Richtung.

𝙆𝙡𝙖𝙥𝙥𝙚𝙣𝙩𝙚𝙭𝙩:

Auf einer abgelegenen schottischen Insel trifft eine Gruppe von Fremden zu einer vermeintlich glamourösen Silvesterparty ein. Doch statt des erwarteten herrschaftlichen Anwesens finden sie ein verfallenes Herrenhaus vor, von Festvorbereitungen keine Spur. Unklar ist auch, wer das Fest organisiert und die Einladungen verschickt hat. Die Gäste beschleicht das ungute Gefühl, dass hier etwas nicht stimmt. Doch das nächste Boot zum Festland kommt erst nach den Feiertagen wieder vorbei, die Handys haben keinen Empfang, und die Gruppe ist von der Welt abgeschnitten. Am nächsten Morgen wird eine von ihnen tot aufgefunden, und unter den verbliebenen Gästen macht sich die Angst breit.

𝙀𝙞𝙜𝙚𝙣𝙚 𝙈𝙚𝙞𝙣𝙪𝙣𝙜:

Ein Thriller, der anfänglich noch atmosphärisch war, dann aber langweilig wurde. Für mich ein absolutes Hin und her, was die Spannung anging. Mal hatte das Kapitel meine volle Aufmerksamkeit, hatte Kopfkino und ich dachte, jetzt geht es richtig los, dann aber wieder totale Flaute, wo ich am liebsten abgebrochen hätte. So ging es die ganze Zeit, bis zum Schluss, als es wieder spannend war, da ich mit dem Täter wirklich nicht gerechnet hatte.  Aber eigentlich war es mir, aufgrund des ganzen Hickhacks und der unnahbaren Charaktere, fast schon egal, wie die Story enden wird. Habe aber durchgehalten, weil das Ende, wenn auch spät, tatsächlich gut war.

𝙁𝙖𝙯𝙞𝙩:

Für mich ein klassischer Fall von, Potential leider nicht genutzt!

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Veröffentlicht am 03.01.2024

Bis auf etwas zuviel Drama am Ende, wieder echt schön

Das kleine Schloss in Schottland
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Als großer Fan dieser Romance-Escape-Reihe freue ich mich immer sehr auf eine Neuveröffentlichung. Dieses Mal entführt uns die Autorin, in der Vorweihnachtszeit, nach Schottland.

𝙆𝙡𝙖𝙥𝙥𝙚𝙣𝙩𝙚𝙭𝙩:

Izzy ...

Als großer Fan dieser Romance-Escape-Reihe freue ich mich immer sehr auf eine Neuveröffentlichung. Dieses Mal entführt uns die Autorin, in der Vorweihnachtszeit, nach Schottland.

𝙆𝙡𝙖𝙥𝙥𝙚𝙣𝙩𝙚𝙭𝙩:

Izzy McBride hätte nie damit gerechnet, von ihrem Großonkel ein Schloss zu erben. In der Vorweihnachtszeit reist sie nach Schottland – nur um festzustellen, dass es sich bei dem Anwesen um eine einzige Baustelle handelt. Es wird viel Zeit und Geld kosten, bis daraus ein einladendes Bed&Breakfast wird. Denn genau das ist der Plan von Izzys übereifriger Mutter. Und damit etwas Geld in die Kasse fließt, hat diese bereits ein Zimmer an den gut aussehenden Autor Ross Adair vermietet. Für Izzy ein Wettlauf gegen die Zeit. Denn während sich der erste Schnee über die schottischen Highlands legt, versucht sie, das Anwesen zu einem gemütlichen Ort zu machen – bevor sie über die Feiertage einschneien …

𝙀𝙞𝙜𝙚𝙣𝙚 𝙈𝙚𝙞𝙣𝙪𝙣𝙜:

Erst einmal hat es mich erfreut, wieder alte Bekannte aus dem Irlandbuch zu treffen, wo Izzy die Kochschule besucht hatte und selbst noch Nebendarsteller war. Nun hat sie ihren persönlichen großen Auftritt. Ich mochte Izzy. Sie ist zwar weniger spontan, eher bodenständig, vorsichtig, wiegt lieber Pro und Contra ab, aber ihr Charakter ist sehr liebenswert. Ihre Mutter ist das komplette Gegenteil. Sie mochte ich anfangs noch sehr, aber im weiteren Verlauf, hat sie nicht nur mich, mit ihrer lockeren "Hau-raus-Art", in den Wahnsinn getrieben. Allerdings sorgt sie damit auch für einige Lacher.
Mit Ross hatte ich zum Ende hin meine Probleme. Sein äußeres Erscheinungsbild, das in meiner Vorstellung dem Jamie aus Outlander glich und seine unnahbare Art fand ich zu Anfang noch toll, dazu witzige Schlagabtausche mit Izzy. Alles hätte, zusammen mit der Kulisse, ein eingeschneites Schloss in Schottland, echt perfekt sein können, doch leider hat Ross am Ende, für mich, für unnützes Drama gesorgt. Da gab es meinerseits schon einiges an Augenrollen, weil ich mich da auch gefragt habe, wie alt er eigentlich ist.

Manchmal braucht eine Geschichte gar kein großes Drama am Ende, und schon erst recht keins, was pubertär wirkt, denn wie heißt es so schön? Manchmal ist weniger mehr.

Ansonsten habe ich wieder sehr gerne diese Story gelesen und freue mich schon auf den nächsten Teil, der mit dem Titel" Das kleine Weingut in Frankreich" am 12. März 2024 erscheint. Dort spielt Hattie die Hauptrolle, die hier in Schottland übrigens schon eine kleine Gastrolle hatte. Das mag ich immer besonders, auch wenn man die Bücher unabhängig voneinander lesen kann oder auch in wahlloser Reihenfolge.

𝙁𝙖𝙯𝙞𝙩:

Immer wieder gerne lese ich die Bücher von Julie Caplin und lasse mich damit, zumindest virtuell, an diesen Ort beamen. Tolle Geschichten zum Wohlfühlen und Entschleunigen.


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Veröffentlicht am 03.01.2024

Lässt mich sprachlos zurück

Sarahs Schlüssel
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Ich bin auf dieses Buch durch eine Freundin aufmerksam geworden, die davon sehr geschwärmt hat. ⁣

𝙆𝙡𝙖𝙥𝙥𝙚𝙣𝙩𝙚𝙭𝙩: ⁣

Paris im Sommer 1942. Sarah, ein zehnjähriges jüdisches Mädchen, wird nach der Deportation ...

Ich bin auf dieses Buch durch eine Freundin aufmerksam geworden, die davon sehr geschwärmt hat. ⁣

𝙆𝙡𝙖𝙥𝙥𝙚𝙣𝙩𝙚𝙭𝙩: ⁣

Paris im Sommer 1942. Sarah, ein zehnjähriges jüdisches Mädchen, wird nach der Deportation durch die französische Polizei von ihren Eltern getrennt. Nach angstvollen Tagen gelingt ihr die Flucht. Sie muss ihren kleinen Bruder retten, den sie zu Hause im Wandschrank versteckt hat – den Schlüssel dazu hält sie in der Hand ... Sechzig Jahre später findet die Journalistin Julia heraus, dass die Pariser Wohnung ihrer Schwiegereltern einmal Juden gehört hat. Sie ahnt noch nicht, dass die Spurensuche ihr Leben vollkommen verändern wird. ⁣

𝙀𝙞𝙜𝙚𝙣𝙚 𝙈𝙚𝙞𝙣𝙪𝙣𝙜: ⁣

Für mich eine sehr bedrückende, zugleich berührende und unglaublich gute Geschichte, wenn man mal bedenkt, dass sie wahre Gegebenheiten beinhaltet. Ich bin ehrlich, über das Vélodrome d'hiver in Paris und deren Geschichte habe ich vorher noch nie etwas gelesen, geschweige denn gehört. Umso schockierter war ich. ⁣
Das jüdische Mädchen Sarah beeindruckt einen von der ersten Seite an und man entwickelt soviel Mitleid für sie. Diese Schuldgefühle, die sie plagen und was sie durchmachen musste,  war sehr schlimm für mich . Es ist immer wieder schwer zu erfassen, wozu Menschen fähig sind. Diese zwei Zeitebenen, einmal Sarahs Geschichte und die einer Mutter, die nach den Spuren der Vergangenheit sucht, dabei auch die Wahrheit über sich selbst herausfindet, hat mir sehr gut gefallen, auch wenn ich an einer Stelle fassungslos das Buch kurz zur Seite gelegt und am Ende auch geweint habe. Einer der ergreifendsten Romane über das Schicksal jüdischer Kinder im Holocaust.⁣
Nach dem Buch habe ich mir auch den gleichnamigen Film angeschaut und finde, dass er wirklich gut umgesetzt wurde. ⁣

𝙁𝙖𝙯𝙞𝙩: ⁣

Sehr berührend, gleichzeitig schockierend und bedrückend lässt diese, teils wahre Geschichte, mich sprachlos zurück.⁣
Absolute Leseempfehlung!

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