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Meinungen aus der Lesejury

Veröffentlicht am 05.02.2022

Gut, aber nicht so gut wie der Vorgänger

Dein Herz in tausend Worten.
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Nach Rendezvous in zehn Jahren, was überwiegend in Amsterdam spielt und was mir überaus gut gefallen hat, wollte ich unbedingt auch nach Notting Hill und die schüchterne Millie kennenlernen. ⁣

𝙕𝙪𝙢 𝙄𝙣𝙝𝙖𝙡𝙩: ...

Nach Rendezvous in zehn Jahren, was überwiegend in Amsterdam spielt und was mir überaus gut gefallen hat, wollte ich unbedingt auch nach Notting Hill und die schüchterne Millie kennenlernen. ⁣

𝙕𝙪𝙢 𝙄𝙣𝙝𝙖𝙡𝙩: ⁣

Die schüchterne Millie arbeitet als Assistentin in einem Verlag und rettet heimlich abgelehnte Manuskripte. Eins davon hat es ihr besonders angetan - eine traurige Liebesgeschichte, deren Worte sie in ihrem Innersten berühren. Sie beginnt, einzelne Zeilen daraus heimlich in Cafés und in Läden zu verteilen, um auch anderen Menschen Trost zu spenden. Als der Autor William Winter einen Zettel entdeckt, ist er entsetzt. Wurde sein Roman geklaut? Macht sich jemand über ihn lustig? William will unbedingt herausfinden, wer das getan hat. Doch als er Millie das erste Mal unwissentlich begegnet, geschieht etwas mit ihm: Sie bringt ihn dazu, über sein Geheimnis zu sprechen, und berührt ihn tief in seinem Herzen. Nur Millie macht die plötzliche Nähe Angst, sie glaubt nicht an das Glück und flüchtet … ⁣

𝙀𝙞𝙜𝙚𝙣𝙚 𝙈𝙚𝙞𝙣𝙪𝙣𝙜: ⁣

Ich muss leider sagen, dass ich zunächst nicht richtig in die Geschichte gefunden habe. Sowohl was die Charaktere angeht als auch die Atmosphäre. Eigentlich finde ich ja, dass gerade die Portobello Road, mit all seinen Farben, die Sehnsucht dorthin zu reisen, dieses Potential hat. Doch Fernweh blieb aus. Auch die Protagonisten blieben schwach, sodass ich die Story zuerst etwas zäh fand. Plötzlich, ab Seite 116,  hatte ich dann meinen sogenannten "Magic Moment", wo die Geschichte was mit mir gemacht hat. Ab da hatte ich richtig Lust und Spaß weiterzulesen. Auch, wenn ich jetzt nicht sagen kann, dass mich diese Story so überzeugt hat wie der Vorgänger, fand ich sie am Ende doch ganz nett. Allem voran die Idee, aussortierte Manuskripte, die nicht den Weg in ein Buch schaffen, eine Chance zu geben, etwas zu bewirken. ⁣

𝙁𝙖𝙯𝙞𝙩: ⁣

Eine süße Geschichte für Zwischendurch.

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Veröffentlicht am 26.01.2022

Wieder überzeugt

Perfect Day
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Mit "Liebeskind" bin ich ein großer Romy Hausmann Fan geworden. Auch "Marta schläft" hat mich überzeugt. Logische Konsequenz?, ich habe mich riesig auf "Perfect Day, dem neuen Thriller der Autorin, gefreut. ...

Mit "Liebeskind" bin ich ein großer Romy Hausmann Fan geworden. Auch "Marta schläft" hat mich überzeugt. Logische Konsequenz?, ich habe mich riesig auf "Perfect Day, dem neuen Thriller der Autorin, gefreut. ⁣

Dieses Mal geht es um Ann, deren Vater, ein renommierter Psychologieprofesser, beschuldigt wird, der Schleifenmörder zu sein. Ein sogenannter "Mädchenmörder". ⁣
Ann kann das nicht glauben, dass ausgerechnet ihr liebevoller und fürsorgliche Vater, solch Gräueltaten vollbracht haben soll. Um die Unschuld zu beweisen, begibt sie sich auf die Spuren des eigentlichen Täters und kommt dabei dem Abgrund der menschlichen Seele, sehr nah.  ⁣

𝙀𝙞𝙜𝙚𝙣𝙚 𝙈𝙚𝙞𝙣𝙪𝙣𝙜: ⁣

Großartig, einfach nur großartig!⁣
Wieder einmal konnte mich Romy Hausmann, mit ihrer ganz speziellen Art zu Schreiben, restlos überzeugen. Bis zum Schluss war ich ahnungslos, auch wenn ich den tatsächlichen Täter zwischenzeitlich immer mal wieder auf dem Schirm hatte. Sicher war ich mir aber nie. Durch Perspektivwechsel zeigt uns die Autorin nicht nur verschiedene Sichtweisen, sondern führt einen damit auch ganz schön in die Irre. Mich hat das stellenweise wahnsinnig gemacht, im positiven Sinne. Denn, glaubte ich kurz zu wissen, wer hinter all dem steckt, belehrte mich Romy Hausmann eines Besseren. Zudem fühlte ich mich, bei den Aufnahmeszenen, ein wenig wie Clarice Starling, aus "Das Schweigen der Lämmer", als die Hannibal Lecter interviewt hat, was das Ganze zusätzlich auch zu einem Psychothriller macht. Das eigentliche Thema, fand ich super interessant und hatte davor auch noch nie darüber gelesen, geschweige denn gewusst, dass es solch ein Phänomen tatsächlich gibt. Dazu erklärt die Autorin im Nachwort noch ein wenig, was mich sehr berührt hat. ⁣


𝙁𝙖𝙯𝙞𝙩: ⁣

Einmal Romy Hausmann, immer Romy Hausmann. ⁣
Absolute Leseempfehlung!

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Veröffentlicht am 17.01.2022

Eine schöne Geschichte rund um das Thema Homosexualität früher und heute

Das geheime Leben des Albert Entwistle
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Ich mag Einzelgänger, Einzelkämpfer oder skurille Protagonisten, die eine Geschichte zu erzählen haben, warum sie so sind wie sie sind. Und ich mag Albert Entwistle. ⁣

𝙕𝙪𝙢 𝙄𝙣𝙝𝙖𝙡𝙩: ⁣

Albert Entwistle ...

Ich mag Einzelgänger, Einzelkämpfer oder skurille Protagonisten, die eine Geschichte zu erzählen haben, warum sie so sind wie sie sind. Und ich mag Albert Entwistle. ⁣

𝙕𝙪𝙢 𝙄𝙣𝙝𝙖𝙡𝙩: ⁣

Albert Entwistle vermeidet so viel Kontakt wie möglich mit den Bewohnern der Kleinstadt Toddington, was als Postbote des Orts umsichtige Planung erfordert. Doch als er pensioniert wird und auch noch seine Katze stirbt, nimmt er seinen Mut zusammen und beschließt den Menschen nicht länger aus dem Weg gehen. Stück für Stück schließt er unerwartete Freundschaften und begibt sich mit deren Hilfe auf die mühsame Suche nach seiner Jugendliebe George. Ein zartes und einfühlsames Buch über den Mut, sich der Welt zu öffnen. ⁣

𝙀𝙞𝙜𝙚𝙣𝙚 𝙈𝙚𝙞𝙣𝙪𝙣𝙜: ⁣

Throwback in die alten Zeiten... Homosexualität ist nicht normal. Schwule werden verpönt und treffen sich heimlich. Hier zeigt die Geschichte sehr schön, dass Homosexualität früher und heute, eben zwei Paar Schuhe sind. ⁣

Ich habe sehr mit dem Charakter Albert gelitten, der in seiner eigenen Bubble lebt, wo die Zeit stehengeblieben zu sein scheint. Aufgrund seiner Pensionierung erlebt er keinen Alltagstrott mehr. Dann stirbt auch noch seine Katze, die sein ein und alles war. In dieser schweren Zeit lernt man Albert kennen und ich auch lieben.⁣
Als er die Zeit Revue passieren lässt, driften seine Gedanken zu George, seiner großen Jugendliebe, die leider nie eine Zukunft hatte. Als Albert sich auf die Suche nach ihm begibt, habe ich so sehr gehofft, dass die Zwei sich noch einmal treffen. Die Menschen, die er dabei auf seinem Weg kennengelernt, lassen ihn erkennen, dass sich in den Köpfen der Menschen etwas getan hat und seine Sorgen, was George angeht, werden von mal zu mal geringer. Ob er es schafft George eines Tages doch nochmal gegenüber zu stehen? Hier habe ich sehr mitgefiebert. ⁣
Gut gefallen haben mir auch die Einblicke in Alberts Jugend. Wie schrecklich muss es gewesen sein, seinen Gefühlen, aufgrund der Gesellschaft, nicht freien Lauf lassen zu können. Dieses Erlebte haben diesen einsamen und verschlossen Menschen aus Albert gemacht, den ich sehr oft gerne in den Arm genommen hätte, um ihm Mut zu machen. Wer jetzt aber denkt, dass dies eine traurige und deprimierende Geschichte ist, dem kann ich sagen, dass auch ein gewisser Humor herrscht. Das empfand ich als ein gutes Gleichgewicht. Allerdings muss ich auch sagen, dass sie etwas kürzer hätte sein können, da ich manche Szenen als Lückenfüller empfunden habe. Der Rest war aber sehr schön. ⁣

𝙁𝙖𝙯𝙞𝙩: ⁣

Eine durchaus gefühlvolle, aber nicht bedrückende, eher humorvolle, Geschichte, die zeigt, dass zu oft die Gesellschaft vorgibt, was die Norm ist.

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Veröffentlicht am 12.01.2022

Enttäuscht!

Das Therapiezimmer
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Als ich dieses Buch entdeckt habe und einige Pressestimmen gelesen hatte, war ich im Glauben, dieser Thriller wird ein Jahreshighlight werden. Leider weit gefehlt. ⁣

𝙕𝙪𝙢 𝙄𝙣𝙝𝙖𝙡𝙩: ⁣

Der Psychotherapeut ...

Als ich dieses Buch entdeckt habe und einige Pressestimmen gelesen hatte, war ich im Glauben, dieser Thriller wird ein Jahreshighlight werden. Leider weit gefehlt. ⁣

𝙕𝙪𝙢 𝙄𝙣𝙝𝙖𝙡𝙩: ⁣

Der Psychotherapeut Sam und seine Frau Annie ziehen aus New York in die verschlafene Kleinstadt, in der Sam aufgewachsen ist. Dort arbeitet Sam fast rund um die Uhr in seiner Praxis im Souterrain mit seinen (fast nur weiblichen) Klientinnen, während Annie zu viel Zeit allein verbringt. Sam ahnt nicht, dass durch einen Lüftungsschacht all seine Therapiesitzungen im Obergeschoss zu hören sind: die Frau des Apothekers, die sich scheiden lassen möchte. Die Malerin mit dem enttäuschenden Liebesleben. All diese Geschichten mit anzuhören, ist unwiderstehlich. Doch dann taucht die betörende junge Französin in dem grünen Mini Cooper auf. Und Sam geht eines Tages zur Arbeit, um nicht wieder zurückzukehren … ⁣

𝙀𝙞𝙜𝙚𝙣𝙚 𝙈𝙚𝙞𝙣𝙪𝙣𝙜: ⁣

Die Story began ziemlich unspektakulär, wurde dann aber, Gott sei Dank, besser. Zumindest bis zum ersten Twist, der wirklich raffiniert war. Allerdings mochte ich die Erzählform nicht sonderlich. Es gab Momente, da war ich so verwirrt, dass ich den vorherigen Satz noch einmal gelesen hatte. Diese Verwirrtheit machte mich dann zunehmend unzufriedener. Meine Devise, erstmal weiterlesen, dass klärt sich gleich, hat leider nicht immer funktioniert. Ab dem zweiten Teil, verlor mich die Story mehr und mehr. Ich bin ehrlich, oft habe ich nur noch quer gelesen. Vielleicht bin ich nicht gemacht, für solch eine Art von Erzählform? Fakt ist, Teil 1 und 2, dieser Geschichte, konnten mich nicht mehr aus der Misere reißen. Das lag aber auch mit an Sam und Annies Beziehung, die überwiegend nur sexuell Bestand hatte. Gefühle waren nicht vorhanden. Leider war es mir dann auch egal, wie dieser Thriller endet. Ohne Zugang zu den Hauptprotagonisten fehlt mir einfach der Bezug zu der Geschichte. Auch, wenn die Twists gut und wirklich nicht zu erwarten waren, blieb der Rest der Story, für mich, oft verwirrend und einfach nur öde. ⁣

𝙁𝙖𝙯𝙞𝙩:⁣

Mich konnten die Protagonisten nicht überzeugen, nicht mitreißen und auch die Erzählform war nicht meine. Deshalb war mir der Ausgang der Geschichte auch nicht so wichtig. ⁣
Ich glaube aber, wer grundsätzlich gerne diese, ruhige, düstere Stimmung mag, dem könnte dieser Thriller gefallen. Allen voran, wegen der raffinierten Twists. Für mich war er leider nichts.

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Veröffentlicht am 12.01.2022

Konnte mich nicht ganz überzeugen

Ein ganzes Leben lang
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Wenn man bei einem Buch, das ziemlich häufig auf Instagram erschienen ist, sich endlich auch eine eigene Meinung bilden möchte, dann greift man zu seinem SuB und et voilà! ⁣

𝙕𝙪𝙢 𝙄𝙣𝙝𝙖𝙡𝙩: ⁣

Emma und ...

Wenn man bei einem Buch, das ziemlich häufig auf Instagram erschienen ist, sich endlich auch eine eigene Meinung bilden möchte, dann greift man zu seinem SuB und et voilà! ⁣

𝙕𝙪𝙢 𝙄𝙣𝙝𝙖𝙡𝙩: ⁣

Emma und Leo sind seit sieben Jahren glücklich verheiratet. Leo schreibt Nachrufe für eine große Tageszeitung, Emma ist eine brillante Meeresbiologin und ein ehemaliger Fernsehstar. Gemeinsam mit ihrer kleinen Tochter Ruby genießen sie das Familienidyll in Hampstead, London. Nur eines trübt das Glück – Emma leidet an einer schweren Krankheit. Und so erhält Leo den Auftrag, einen Nachruf auf seine geliebte Frau zu verfassen, falls es zum Schlimmsten kommt. Doch bei den Recherchen über ihr Leben stößt er auf eine schockierende Wahrheit: Alles, was Emma ihm über sich erzählt hat, ist eine Lüge … ⁣

𝙀𝙞𝙜𝙚𝙣𝙚 𝙈𝙚𝙞𝙣𝙪𝙣𝙜: ⁣

Es ist schon fast 4 Jahre her, als ich den Vorgänger "Ohne ein einziges Wort" gelesen habe. Trotzdem erinnere ich mich noch ganz genau, dass ich es, nach ein paar Startschwierigkeiten, ziemlich gut fand. ⁣

Hier ist es ähnlich, wenn auch nicht gleich. Wieder braucht die Autorin, bis die Story Fahrt aufnimmt. Das ist schade, weil mir so die Protagonisten verloren gehen. Ich mochte Emma und Leo zunächst, aber wenn es nur noch so vor sich hinplätschert, verliere ich nicht nur den Bezug, sondern auch die Lust am Weiterlesen. Einzig, die kleinen Brocken, die mir, bezüglich Emmas Vergangenheit, hingeworfen wurden, haben mich bei Laune gehalten. Ich wollte schon wissen, welches Geheimnis dahinter steckt, das sie nie ihrem Mann anvertrauen konnte. ⁣
Also habe ich weitergelesen. Mit dem Ergebnis, dass es schon spannende Stellen gab. Inzwischen war es eher ein Spannungs-, als ein Liebesroman und trotzdem muss ich sagen, dass ich fast ein wenig enttäuscht bin. Ich habe einfach mehr erwartet. Mehr Gefühl, mehr Drama, mehr Szenen, wo mir einfach die Kinnlade runterfällt. Denn solch einen Moment gab es auch im Vorgänger. Jetzt habe ich aber gemerkt, dass die Autoren gerne etwas ausführlicher beginnt. Hier, bis weit über den Mittelteil hinaus, was ich wirklich schade finde, denn Potenzial ist eigentlich vorhanden, daraus ein rundum gutes Buch zu machen. ⁣

𝙁𝙖𝙯𝙞𝙩: ⁣

Es ist kein schlechtes Buch. Für mich aber eben auch nicht komplett überzeugend. Zumal ich öfter gedacht habe, dass ich es endlich beenden möchte, um etwas anderes zu lesen? Blöd nur, wenn man dem Geheimnis aber noch auf die Schliche kommen möchte. Somit auch kein Buch zum Abbrechen. Ich würde sagen, es kann sich gut im Mittelfeld einsortieren. Wenn ich mir jetzt die beiden Bücher so nebeneinander anschaue, muss ich aber zugeben, dass sie echt schön zusammen aussehen. Ich mag die Cover und den damit verbundenen Wiedererkennungswert. ⁣

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