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Meinungen aus der Lesejury

Veröffentlicht am 12.02.2025

Außergewöhnliche Geschichte

Knochenblumen welken nicht
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Das Buch hält die außergewöhnliche Geschichte, die der Klappentext verspricht. Es wird eine düstere und magische Welt geschaffen, die von Zwiespalt beherrscht wird.
Allerdings scheint die Handlung am ...

Das Buch hält die außergewöhnliche Geschichte, die der Klappentext verspricht. Es wird eine düstere und magische Welt geschaffen, die von Zwiespalt beherrscht wird.
Allerdings scheint die Handlung am Ende ohne den zweiten Teil doch irgendwie unvollständig zu sein.

Die Handlung baut sich langsam auf und man lernt immer mehr über die Hintergründe der Welt. Im Hintergrund herrscht im Reich Zwiespalt zwischen magiebegabten und magielosen Menschen, wobei zusehends Magiebegabte in den Krieg geschickt und „geopfert“ werden. Die Handlung fokussiert sich allerdings auf Aurelia und Meister Marius, die sich durch einen Mord, bei dem Aurelia Augenzeugin werden musste, bei den Ermittlungen kennen. Im Zuge dessen erfährt Aurelia, dass sie magisch begabt ist, woraufhin Meister Marius sie als Lehrling bei sich aufnimmt. Im Endeffekt ist dies die eigentliche Handlung im Buch. Im Wesentlichen dreht es sich um die Lehre der Magie, die Beziehung von Meister Marius, Aurelia und ein paar Nebencharakteren sowie die Hintergründe von Meister Marius. Dieser Arbeitet eigentlich als eine Art Medium zwischen der Welt der Lebenden und der Toten, viel ist allerdings nicht über ihn bekannt.

Insgesamt hat mir das Buch, vor allem durch seine Andersartigkeit gut gefallen. Das Buch folgt keiner klassischen Fantasy-Handlung. Es handelt sich um eine Mischung aus dystopischer Welt mit Magiesystem, dem Verhältnis zwischen Meister, Lehrling und dessen Lehre der Magie sowie einer Kriminalermittlung. Allerdings kam mir das Buch am Ende ohne den zweiten Teil der Diologie doch unvollständig vor, vor allem da gerade die Aspekte des Kriegs und die Hintergründe von Meister Marius noch nicht ausführlich beschrieben wurden und deren Zusammenhänge klar sind.

Veröffentlicht am 12.02.2025

Nicht überragend, aber eine interessante Grundidee

Dungeon Planet
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Eine spannende Idee: In der Zukunft hat sich die Menschheit im Weltall ausgebreitet, neue Kulturen gebildet und außerirdisches Leben entdeckt. Dennoch können Milliarden Menschen jedes Jahr zusammen, um ...

Eine spannende Idee: In der Zukunft hat sich die Menschheit im Weltall ausgebreitet, neue Kulturen gebildet und außerirdisches Leben entdeckt. Dennoch können Milliarden Menschen jedes Jahr zusammen, um an einer primitiven Spielshow teilzuhaben.

Die Spielshow Dungeoncrawler dreht sich um den Planeten Laurel, dessen Inneres größtenteils ausgehöhlt ist und aus einem riesigen Labyrinth besteht und jedes Jahr mit neuen außerirdischen Wesen bestückt, gegen die 50 freiwillige Teilnehmer 10 Tage lang auf Leben und Tod kämpfen. Diese Teilnehmer partizipieren aus verschiedenen Gründen: Mut (oder Leichtsinn, wer weiß), Ruhm, Reichtum, oder in Jephrons Fall moralischer Zwang.

Jephron Girant ist einer der Survivors von Dungeoncrawler, hat also bereits einen Crawl überlebt. Er weiß also, worauf sich die Teilnehmer, meist unwissender-, oder unterschätzenderweise einlassen. Dennoch kehrt er ein weiteres Mal in den Kampf zurück, als die Schwestern Bjanje und Syonje Cillings ihn kurz vor knapp als bezahlten Wächter bzw. Partner für Bjanjes Crawl anheuern.

Zu Beginn braucht die Geschichte etwas, bis Jephron und Bjanje in die Dungeons einkehren und die Handlung Fahrt und Spannung aufnimmt. Dabei ist der Schreibstil anfangs etwas gewöhnungsbedürftig; Sätze haben eine unübliche Struktur und erfundene „futuristische“, oder „außerirdische“ Namen sind bei der Aussprache reine Interpretationssache. Auch die klare Aufteilung in zwei Teile mit einem längeren Zeitsprung ist ungewöhnlich, gerade weil nicht behandelt wird, was in der Zwischenzeit passiert. Alles in allem aber eine gute SciFi-Geschichte, die Spaß beim Lesen bereitet hat.

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Ich (weiblich - schade, dass man das hierfür explizit erwähnen muss) habe das Buch gemeinsam mit meinem Freund gelesen.
Im Gegensatz zu MISSFOXYREADS sind uns keine »sexistische Gedanken«, oder gar »das wiederholte Ansprechen auf “typisch männliche Gedanken”« aufgefallen, geschweige denn Passagen, die an »Erotikromane und Pornos« erinnern würden. Wenn man aber solche Gedanken in einem Buch sucht selbst hineininterpretiert … Im Gegenteil versucht Jephron die Schwestern zu schützen. Wenn dabei die Rede von ihren körperlichen Fähigkeiten die Rede ist, geht es nicht um sexistische Kommentare.

»Und Jephron, der einzige Charakter, bei dem man von ausgearbeitet reden kann, wäre mir etwas blasser lieber gewesen. Er ist schwarz. Obwohl ich für mehr Diversity bin, verstehe ich immer noch nicht, weshalb man als weißer deutscher Mann unbedingt meint, aus der Sicht eines Schwarzen schreiben zu müssen.« Tatsächlich ist Jephrons Hautfarbe für die Handlung des Buches natürlich völlig irrelevant. Ja, es gibt die Erwähnung von Rassismus und Unterdrückung. Da es sich aber um eine SciFi-Erzählung handelt, die weit in der Zukunft spielt, kann es sich demnach genauso gut um Fiktion handeln. Zumal hier nicht nur von Hautfarben die Rede, sonder auch von außerirdischen Spezies.
Wen das dennoch noch stört, kann hinten im Buch das Schlusswort des Autors Tobias O. Meißner lesen, in dem er erklärt, dass ihn Kultur schon immer faszinierte und begeisterte und er damit absichtlich mehr Aufmerksamkeit auf solche Thematiken lenken wollte (daher übrigens auch die ganzen Referenzen auf Songs in Jephrons Playlist).

»Die fehlende Tiefe zeigt sich für mich auch im Umgang mit den sogenannten Monstern dieses Dungeons. […] Bin ich nur zu empathisch oder bricht der Gedanke, dass Lebewesen dort auf engstem Raum gehalten werden auch euer Herz? Diese Tiere werden getötet, ohne dass seitens der Charaktere nur einmal die Frage aufkommt, ob man hier tatsächlich von “bösen Monstern” sprechen kann?«
Das entspricht nicht den Entwicklungen im Buch. Natürlich ist im allgemeinen Verständnis von »Monstern« die Rede - das ist schlicht dem Konzept der Sendung »Mensch gegen Monster« geschuldet, schließlich sollen die Lebewesen die Teilnehmer ja (möglichst brutal) umbringen und da ist Mitleid mit den »Monstern« seitens der Teilnehmer und Zuschauer natürlich von Nachteil. Syonje dagegen ist sehr emphatisch gegenüber den eingesperrten Wesen. Dadurch vermeiden sie und Jephron jeden Kampf und Tod, soweit möglich. Noch dazu wird über die Schönheit der Tiere geredet und wie sehr es Syonje Leid tut sie töten zu müssen.

Veröffentlicht am 12.02.2025

Neuauflage klassischer Aspekte

Die dunkle Spur
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Im Wesentlichen geht es hier um einen Vermisstenfall. Claires Schwester Holly übernahm einen Ferienjob in Martha’s Vineyard und hat sich seit ein paar Tagen nicht mehr gemeldet, woraufhin Claire ihrer ...

Im Wesentlichen geht es hier um einen Vermisstenfall. Claires Schwester Holly übernahm einen Ferienjob in Martha’s Vineyard und hat sich seit ein paar Tagen nicht mehr gemeldet, woraufhin Claire ihrer Schwester nachreist, um herauszufinden, was mit ihr geschehen ist.

Martha’s Vineyard bietet eine nette Umgebung für die Handlung zwischen einer schönen Landschaft, naiven Inselbewohnern und reichen Schnöseln; auch wenn das ein eher stereotypisches Setting ähnlich vielen anderen Geschichten bietet. Es ist nicht das erste Mal, dass ein junges Mädchen in den Sommermonaten auf der Insel verschwindet, dennoch unternimmt die Polizei nichts. Also ermittelt Claire selbst im Fall ihrer Schwester und mischt sich unter das Volk der Insel, um Hollys letzte Tage vor ihrem Verschwinden zu rekonstruieren. Dabei finden sich immer mehr verdächtige Bewohner - vom Arbeitgeber und dessen Frau über ein paar reiche Jungs bis hin zu einer leicht verrückten Freundin eines früheren mysteriösen Todesfalls auf der Insel.

Das Buch liest sich entsprechend locker und zum Großteil wie ein Kriminalfall im Urlaubsparadies. Es handelt sich um einen leichten Thriller, ohne wirklich gruselige, blutige oder psychologisch tiefe Elemente, vor allem da die Schwester spurlos verschwunden ist und bis kurz vor Schluss nicht klar ist, was mit ihr geschehen ist und ob / wie sie aufgefunden wird. Entsprechend ist die Spannungskurve bis zum ende verhältnismäßig flach. Das Ende war dennoch nicht zu vorhersehbar und klärt den Fall hinreichend auf. Zusammenfassend eine gute Geschichte, jedoch nicht allzu innovativ, da doch alle Komponenten recht typisch sind für das Setting.

Veröffentlicht am 12.02.2025

Zu viele offene Fragen am Ende

The Trap. Wie weit würdest du gehen, um deine Schwester zu retten?
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Der Klappentext verspricht eine unübliche Handlung - die Schwester eines Entführungsopfers versucht sich absichtlich entführen zu lassen um ihre Schwester zu befreien das Verbrechen aufzuklären. Der Prolog ...

Der Klappentext verspricht eine unübliche Handlung - die Schwester eines Entführungsopfers versucht sich absichtlich entführen zu lassen um ihre Schwester zu befreien das Verbrechen aufzuklären. Der Prolog gestaltet sich durch die Perspektive und den Schreibstil super spannend und auch in der folgenden Geschichte finden in den Kapiteln immer wieder Wechsel der Perspektiven statt. Insgesamt gestaltet sich die Handlung spannend bis zum Schluss, wo zudem ein großer Plot-Twist auf die Leser wartet. Dann allerdings endet das Buch recht abrupt, wobei eine (vollumfängliche) Aufklärung ausbleibt.

Es geht um den Fall der vermissten Nicki sowie zwei anderer junger Frauen. Lucy (Nickis Schwester) versucht daher zu Beginn des Buches, sich absichtlich entführen zu lassen um so ihre Schwester zu befreien. Die Handlung wird hauptsächlich aus der Perspektive von Lucy erzählt und den Ermittlerinnen Denise und Angela erzählt, wobei einzelne Kapitel aus der Sicht des Täters eingeschoben sind. Insbesondere die Täter-Kapitel vom Schreibstil, der Atmosphäre und dem psychologischen Aspekt sind hier interessant und haben mir besonders gefallen. Diese hätten meiner Meinung nach gerne ausführlicher bzw. vermehrt vorhanden sein dürfen. Hier wurde beim Schreibstil vor allem darauf geachtet, dass der Leser weiterhin im Dunkeln tappt was die Identität des Täters angeht, oder die Person zu der er spricht. So bleibt die Handlung spannend und es gibt viel Raum für eigenen Theorien.

Das Buch hatte mich bis kurz vor dem Ende überzeugt und ich hatte Spaß am Lesen, was insbesondere dem Schreibstil zuzuschreiben ist. Die perspektivischen Wechsel bringen Dynamik in das Buch und sorgen dafür, dass der Leser immer etwas mehr über die Handlungen und das Wissen einzelner Figuren weiß als die anderen Charaktere, ohne jedoch den Fall aufklären zu können. Kurz vor dem Ende des Buchs kommt ein wesentlicher Plot-Twist, der mehr oder weniger glaubwürdig erscheint. Allerdings ist er auf jeden Fall unerwartet und rückt vorherige Abschnitte nochmal in ein völlig anderes Licht; wobei mir dieser Part wiederum gefallen hat. Kurz darauf wird die Geschichte ohne eine vollumfängliche Aufklärung des Falls beendet. Mir persönlich blieben zu viele offene Fragen, weil nicht einmal die grundlegendsten Fragen einer abgeschlossenen Kriminalermittlung beantwortet wurden. Das ist schade, vor allem da sich der Rest des Buchs wirklich gut gemacht hat und das Potential nicht voll ausgeschöpft wurde. So bleibt leider eine Enttäuschung zurück.

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  • Handlung
  • Erzählstil
  • Charaktere
  • Spannung
  • Cover
Veröffentlicht am 10.02.2025

Herzerwährmende Geschichte

Du hast gesagt, es ist für immer
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Eigentlich ist mit das Buch durch sein verträumt-romantisches Cover aufgefallen. Dazu dann noch der rührende Klappentext und schon war es gekauft. Das Buch hält was der Klappentext verspricht - eine dramatische, ...

Eigentlich ist mit das Buch durch sein verträumt-romantisches Cover aufgefallen. Dazu dann noch der rührende Klappentext und schon war es gekauft. Das Buch hält was der Klappentext verspricht - eine dramatische, romantische und humorvolle Geschichte zweier verlorener Seelen, die sich auf wundersame Weise finden und verlieben.

Ein Jahr nachdem sich ihr Verlobter das Leben genommen hat, beschließt Anna die von ihrem Liebsten jahrelang geplante Segeltour dennoch zu bestreiten - von heute auf morgen findet sich Anna allein und ohne jegliche Erfahrung auf einem Boot vor der Küste Amerikas wieder. Nachdem sie auf der ersten Etappe bereits mehrmals beinahe kentert, beschließt Anna sich Hilfe zu suchen. So gabelt sie betrunken den professionellen Segler Keane auf, welcher nach einem Unfall bei dem er sein Bein verlor immer wieder mit Vorurteilen zu kämpfen hat. Nach anfänglichen Zweifeln begeben sich die beiden auf eine aufregende Tour entlang der Küste Amerikas, auf der sich Anna und Keane unter Tränen, Gelächter und dem Schwelgen in Erinnerungen immer besser kennen lernen und näher kommen.

Der Erzählstil ist locker und entspannt zu lesen. Neben den dramatischen und traurigen Passagen, die die beiden Hauptfiguren zusammengebracht hat gibt es einen anschaulichen Einblick in die Atmosphäre von Landschaft und der Umgebung. Anna und Keane erleben viel auf ihrer gemeinsamen Reise, sehen die unterschiedlichsten Orte, erleben kleine Abenteuer und treffen auf andere herzliche Reisende und Inselbewohner. Kurzum einfach eine schöne Geschichte.