Dramen vor der Kulisse des Zweiten Weltkriegs
Das Vermächtnis des VatersDer zweite Teil der Clifton Chronicles setzt genau dort ein, wo der erste Teil geendet hat. Und diesen sollte man unbedingt vorher gelesen haben, da sonst viele Hintergründe und Anspielungen nicht verständlich ...
Der zweite Teil der Clifton Chronicles setzt genau dort ein, wo der erste Teil geendet hat. Und diesen sollte man unbedingt vorher gelesen haben, da sonst viele Hintergründe und Anspielungen nicht verständlich sind!
Die Protagonisten finden sich hier in einer schwierigen Ausganssituation wieder: Harry Clifton wurde offiziell für tot erklärt, befindet sich aber unter falschem Namen in einem amerikanischen Gefängnis. Emma glaubt nicht an den Tod ihres Geliebten und Vaters ihres Sohnes und fährt nach New York, um nach ihm zu suchen. Inzwischen muss Giles sich als Soldat einem gefährlichen Einsatz im afrikanischen Tobruk stellen.
Wenngleich es wenige Kampfesszenen gibt, bildet der Zweite Weltkrieg den Rahmen für diese Handlung, das Leben sämtlicher Cliftons und Barringtons wird durch seine Folgen beeinflusst und überschattet.
Die Geschichte ist spannungsgeladener als im ersten Teil und es gibt einige überraschende Wendungen.
Wieder wird abwechselnd aus verschiedenen Perspektiven erzählt, wobei ich vor allem Emmas Erlebnisse in New York einschließlich der Sichtweise einer jungen Engländerin auf den amerikanischen Lebensstil sehr interessant fand.
Andere Handlungsstränge sind dagegen weniger gelungen. Es gibt doch einige unrealistische Entwicklungen und bisweilen viel Hin-und-Her.
Außerdem sollte der Autor bezüglich der in seinen Büchern verwendeten biologischen Fakten besser recherchieren. Nachdem im ersten Teil bereits eine fragwürdige Konstellation betreffend die mögliche Vererbung von Farbenblindheit konstruiert wurde, werden hier die Vererbungsregeln des Rhesusfaktors falsch geschildert.
Der Roman endet wieder mit einem Cliffhanger, was durchaus zum Lesen der Fortsetzung animieren kann. Ich persönlich bevorzuge es aber, wenn auch die Teile einer Reihe jeweils in sich abgeschlossen sind.