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Meinungen aus der Lesejury

Veröffentlicht am 12.06.2020

Hauptfokus ist die aktuelle Corona-Pandemie

Pest und Corona
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Besonders die 'Pandemien in der Geschichte' haben mich an diesem Buch gelockt, doch viel mehr als das wenige was ich schon wusste, habe ich hier nicht erfahren. Interessiert hätte mich vor allem, wie vor ...

Besonders die 'Pandemien in der Geschichte' haben mich an diesem Buch gelockt, doch viel mehr als das wenige was ich schon wusste, habe ich hier nicht erfahren. Interessiert hätte mich vor allem, wie vor 100 Jahren mit der "Spanischen Grippe" umgegangen wurde, die immerhin mehr Todesopfer weltweit forderte als der gerade zu Ende gegangene 1. Weltkrieg. Doch die wird nur mal kurz erwähnt, und ob und welche Maßnahmen getroffen wurden - dazu gibt es gerade mal einen Satz.

Dafür waren - zumindest für mich - die eingehenden wissenschaftlichen Erörterungen zum Virus an sich und deren Übertragung und Verbreitung ein Tick zu ausführlich. Zur Zukunft - wird es jetzt immer öfter solche Pandemien wie 2020 geben, und wenn ja wie soll damit umgegangen werden - gibt es dann auch nur wenige und allgemeingültige Stichworte. Klar ist: man weiß nichts. Außer dass es meist doch kostengünstiger ist, Millionen Euro in eine gescheite Vorsorge zu investieren als hinterher Billionen in die eingebrochene Wirtschaft zu pumpen.

Vielleicht bin ich auch mit falschen Erwartungen an das Buch herangegangen und war in dem Fall nicht die richtige Zielgruppe.

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Veröffentlicht am 10.06.2020

Austin & Holly

Lessons from a One-Night-Stand
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Manchmal ist so eine cheesy love-story genau das Richtige, wenn sie nicht zu plump geschrieben ist. Das war hier zum Glück nicht der Fall, auch wenn sich gewisse Dinge ein bisschen oft wiederholt haben, ...

Manchmal ist so eine cheesy love-story genau das Richtige, wenn sie nicht zu plump geschrieben ist. Das war hier zum Glück nicht der Fall, auch wenn sich gewisse Dinge ein bisschen oft wiederholt haben, z.B. dass Austin sowieso in drei Monaten die Fliege machen würde wurde an jede Ecke erwähnt, ebenso wie bei jedem Aufeinandertreffen von Austin und Holly auf ihr erstes Date im Jeep verwiesen wurde - dass die beiden sich scharf finden, hätte das Autorenduo Piper Rayne auch auf kreativere Weise deutlich machen können. Und ich fand es schade, dass wir von den 'richtigen' Dates der beiden dann nur im Zeitraffer-Modus erfahren statt sie miterleben zu dürfen.

Aber das sind auch schon meine einzigen Kritikpunkte. Die beiden Protagonisten fand ich beide sehr sympathisch, ihre Drumherumgeschichte war ebenfalls ok und das Setting in Alaska war ganz neu für mich. Es spielte aber in diesem ersten Teil nur eine untergeordnete Rolle. Vielleicht gibt es davon ja mehr in den anderen Büchern über die restlichen Mitglieder der Familie Bailey.

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Veröffentlicht am 09.06.2020

Don als Vater

Das Rosie-Resultat
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Der 2. Teil endete mit der Geburt von Dons und Rosies Sohn. Jener Hudson ist mittlerweile 10 Jahre alt, bald 11, und muss den Umzug von New York 'zurück' nach Australien verarbeiten. So einen Ortswechsel ...

Der 2. Teil endete mit der Geburt von Dons und Rosies Sohn. Jener Hudson ist mittlerweile 10 Jahre alt, bald 11, und muss den Umzug von New York 'zurück' nach Australien verarbeiten. So einen Ortswechsel mag kein Kind, und so hat auch Hudson damit so seine Probleme. Woraufhin Don plötzlich ein neues Projekt hat: seinem Sohn helfen, sich in der neuen Schule einzugewöhnen und anzupassen. Dabei stellt sich sowohl der Vater, der Sohn, aber auch die Schulleiterin mehrfach die Frage, ob Hudson eventuell Autist ist.

Mehr noch als in den zwei Vorgängerbüchern wird hier das Thema Autismus in der Gesellschaft in einer etwas theoretischeren Form bearbeitet, z.B. wenn Rosie und Don einen Vortrag dazu besuchen. Oder wenn Don eine innere Checkliste abarbeitet um zu evaluieren, ob sein Sohn irgendwo 'im Spektrum' ist. Was Hudson keinesfalls will, aus dem einfach Grund weil er befürchtet, in dem Fall in der Schule gehänselt zu werden. Also verfolgt er sein eigenes kleines Projekt, knüpft Kontakte, sucht sich Hilfe - um ja nicht diesen offiziellen Test machen zu müssen, der ihn als Autisten abstempeln könnte.

Don Tillman ist zwar weiterhin der Ich-Erzähler und unsere erste Bezugsperson, aber ich finde dieses Buch ist mindestens in gleichem Maße ein Buch über seinen Sohn, und die Entwicklung die er durchmacht. Eine richtige Coming-of-Age-Story könnte man also sagen, obwohl Hudson mit seinen 11 Jahren ja noch nicht mal Teenager ist. Aber er zeigt eine enorme Reife - was man wahrscheinlich nicht so häufig woanders liest - verhält sich aber ansonsten wie jeder andere Junge auch. Autist hin oder her.

Es fehlten hier vielleicht die witzig-peinlichen Episoden, die ich aus den anderen 2 Büchern kannte, aber Autor Graeme Simsion baut dennoch ständig humorvolle Stellen ein, z.b. wenn er Don im Hinblick auf Dinge, die er seinem Sohn beibringen muss, sagen lässt "Es ist wichtig, auch unangenehme Aufgaben erledigen zu können. Windeln zu wechseln, Erbrochenes aufzuwischen und Verwandte zu umarmen sind essentielle Lebenskompetenzen."
Ich habe mich beim Lesen sehr gut unterhalten und die Familie Tillmann - und ihren sich ständig erweiternden Freundeskreis - in mein Herz geschlossen.

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Veröffentlicht am 07.06.2020

Vielschichtig und ungewöhnlich

Schiffsmord
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Bei "Schiffsmord" handelt es sich um einen ausgesprochen verzwickten Fall, der nicht sehr leicht zu entwirren ist. Trotzdem schaffen es Romy Beccare und ihre Kollegen mit unermüdlicher Ermittlertätigkeit, ...

Bei "Schiffsmord" handelt es sich um einen ausgesprochen verzwickten Fall, der nicht sehr leicht zu entwirren ist. Trotzdem schaffen es Romy Beccare und ihre Kollegen mit unermüdlicher Ermittlertätigkeit, immer und immer mehr aufzudecken. Obwohl das Ganze in typisch deutscher Manier abläuft (höfliche Nachfragen, ein bisschen Observation und viel Kombinationsgabe) - und nicht auf spektakulär amerikanische Art & Weise - ist das Buch dennoch ziemlich spannend. Zumal es hier kein 08/15 Scenario gibt, sondern ein sehr ausgeklügeltes Konzept, das gar nicht mal so unwahrscheinlich klingt.

Nur der finale Zugriff war dann überraschend kurz (kurzzeitig befürchtete ich schon ein offenes Ende oder Cliffhanger, als immer weniger Seiten übrig blieben und noch kein Showdown in Sicht war), und es gab nur eine knappe Seite "Epilog". Das hat mich ein bisschen unbefriedigt zurück gelassen.

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Veröffentlicht am 05.06.2020

Geschichtlich fehlerhaft aber trotzdem interessant

Ramses: Der Sohn des Lichts
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Nachdem der Autor ein Ägyptologe ist, nahm ich an dass alles in diesem Buch den geschichtlichen Tatsachen entspricht. Ein bisschen googeln zeigte mir aber, dass er sich sehr wohl zahlreiche dichterische ...

Nachdem der Autor ein Ägyptologe ist, nahm ich an dass alles in diesem Buch den geschichtlichen Tatsachen entspricht. Ein bisschen googeln zeigte mir aber, dass er sich sehr wohl zahlreiche dichterische Freiheiten genommen hat. Und zwar nicht nur bei den Dingen, die man sich zwangsläufig ausdenken muss weil man sie gar nicht wissen kann, sondern auch was belegte Fakten bezüglich der familiären Verhältnisse angeht. So wurde Ramses II. in Wirklichkeit bereits mit 14 verheiratet. Und er hatte zwar einen älteren Bruder, doch dieser verstarb bereits als Teenager. Somit ist die zentrale Story - die intriganten Machenschaften des eifersüchtigen Bruders, der selbst gerne Thronfolger werden würde - komplett erfunden. Schade, aber Christian Jacq meinte wohl, er müsse die Geschichte spannender machen als sie in Wirklichkeit war.

Das generelle Leben in Ägypten zu dieser Zeit, und besonders am Hofe, fand ich allerdings auch sehr interessant. Ich bin immer wieder erstaunt, wie weit entwickelt diese Gesellschaft schon war, was sie schon wussten, konnten und erfunden hatten - und wie ungebildet und primitiv das Volk 2500 Jahre später im Mittelalter lebte. Zumindest in Mitteleuropa, über Ägypten aus dieser Zeit weiß ich gar nichts. Ebenfalls spannend finde ich, wie viel Archäologen aus den Fundstücken aus dieser Pharaonenzeit herauslesen und rekonstruieren können. Wirklich beeindruckend! Wenn ich mir jetzt nochmal einen Beruf aussuchen könnte, wäre es - zumindest kurz nach dieser Lektüre - auf jeden Fall Archäologe gewesen.

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