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Meinungen aus der Lesejury

Veröffentlicht am 24.03.2024

Eine besondere Freundschaft

Der ehrliche Finder
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Lize Spits Roman "Der ehrliche Finder" ist eine Geschichte, die sich mit den Themen Freundschaft, Flucht und dem Erwachsenwerden auseinandersetzt. Durch die Augen des jungen Jimmy erleben wir, wie er und ...

Lize Spits Roman "Der ehrliche Finder" ist eine Geschichte, die sich mit den Themen Freundschaft, Flucht und dem Erwachsenwerden auseinandersetzt. Durch die Augen des jungen Jimmy erleben wir, wie er und Tristan, ein Junge aus dem Kosovo, eine ungewöhnliche Freundschaft aufbauen. Die Autorin schafft es, die kindliche Unschuld mit der harten Realität zu kontrastieren und dabei eine Geschichte zu weben, die sowohl herzerwärmend als auch nachdenklich stimmt.

Die Erzählung ist geprägt von Jimmys Perspektive, einem Außenseiter, der in Tristan nicht nur einen Freund, sondern auch eine Flucht aus seiner eigenen, oft schwierigen Realität findet. Spit verwebt geschickt die Themen Sammeln und Finden, die für Jimmy mehr als nur Hobbys sind. Der Roman ist nicht nur eine Erzählung über die Freundschaft zweier Jungen, sondern auch eine tiefgründige Betrachtung darüber, was es bedeutet, anders zu sein und seinen Platz in der Welt zu finden.

Die Autorin nutzt die belgische Landschaft und die politischen Hintergründe des Kosovo-Konflikts, um eine Atmosphäre zu schaffen, die sowohl historisch als auch zeitlos ist und wir erleben die Herausforderungen, die mit der Integration in eine neue Kultur verbunden sind.

"Der ehrliche Finder" ist ein Roman, der langsam an Fahrt gewinnt und die Leser*innen bis zur letzten Seite fesselt. Es ist eine Geschichte, die zeigt, wie Freundschaft und Menschlichkeit in Zeiten der Not über kulturelle und sprachliche Barrieren hinweg bestehen können.

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Veröffentlicht am 24.03.2024

Was ist Heimat?

Kosakenberg
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In "Kosakenberg" entführt uns Sabine Rennefanz in die Welt von Kathleen, einer jungen Frau, die sich nach der Wende in einem Deutschland wiederfindet, das sich ebenso im Umbruch befindet wie sie selbst. ...

In "Kosakenberg" entführt uns Sabine Rennefanz in die Welt von Kathleen, einer jungen Frau, die sich nach der Wende in einem Deutschland wiederfindet, das sich ebenso im Umbruch befindet wie sie selbst. Rennefanz zeichnet ein feinfühliges Porträt einer Generation, die zwischen Vergangenheit und Zukunft, zwischen Heimat und Fremde hin- und hergerissen ist.

Die Autorin schafft es, die Leser*innen mit einer Sprache, die sowohl Melancholie als auch Hoffnung einfängt, in den Bann zu ziehen. Sie erzählt von Kathleens Flucht aus dem beengenden Kosakenberg, einem Ort, der symbolisch für die Enge und die Begrenztheit steht, die viele Ostdeutsche nach der Wende empfanden. Kathleen sucht nach Freiheit und Selbstverwirklichung, doch die Vergangenheit lässt sich nicht so leicht abschütteln.

Rennefanz gelingt es, die Zerrissenheit ihrer Protagonistin greifbar zu machen. Kathleen ist eine Figur voller Widersprüche, deren innere Konflikte und Sehnsüchte exemplarisch für die Erfahrungen vieler Menschen stehen, die ihre Heimat verlassen haben. Die Rückkehr in das Dorf, das sie einst verließ, konfrontiert sie mit einer Mischung aus Ablehnung und Sehnsucht.

"Kosakenberg" ist mehr als nur eine Geschichte über das Weggehen und Ankommen; es ist eine Auseinandersetzung mit dem Konzept von Heimat und den vielen Facetten, die dieses Wort umfasst.

Dieses Buch ist eine kluge und berührende Reflexion über das Leben in einem geteilten und dann wiedervereinigten Deutschland, über die Suche nach einem Platz in der Welt und die Frage, was es bedeutet, irgendwo wirklich zu Hause zu sein. Es ist eine Geschichte, die nachklingt und zum Nachdenken anregt, lange nachdem die letzte Seite umgeblättert wurde.

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Veröffentlicht am 26.02.2024

Emotionale Familiengeschichte

Hallo, du Schöne
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„Hallo, du Schöne“ von Ann Napolitano ist eine facettenreiche Erzählung, die die Leserinnen auf eine emotionale Achterbahnfahrt durch die Wirren des Lebens mitnimmt. Die Geschichte beginnt mit einer wirklich ...

„Hallo, du Schöne“ von Ann Napolitano ist eine facettenreiche Erzählung, die die Leserinnen auf eine emotionale Achterbahnfahrt durch die Wirren des Lebens mitnimmt. Die Geschichte beginnt mit einer wirklich schönen Liebesgeschichte zwischen Julia und William. William bekommt zu Julia nämlich gleich ihre ganze Familie dazu. Die enge Verbundenheit der Padavano-Schwestern führt jedoch auch zu einem komplexen Familiendrama. Die Charaktere sind tiefgründig und vielschichtig, ihre Entwicklung im Laufe der Geschichte ist spannend und authentisch. Die Autorin versteht es, die Komplexität menschlicher Beziehungen darzustellen und die Leserinnen mitzunehmen auf eine Reise voller Höhen und Tiefen. Durch die abwechselnden Perspektiven und die lebendige, teils poetische Sprache werden die Leser*innen mitten ins Geschehen gezogen und können mit den Protagonisten mitfühlen. Das ist jedoch auch ein kleiner Kritikpunkt, da die Geschichte dadurch teilweise etwas langatmig wird.
Insgesamt aber auf jeden Fall eine Leseempfehlung.

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Veröffentlicht am 07.02.2024

Bewegender und intensiver Roman

Leuchtfeuer
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„Leuchtfeuer“ von Dani Shapiro ist ein fesselnder Roman, der die Familiengeschichte um einen tragischen Autounfall und dessen Auswirkungen auf zwei Nachbarsfamilien erzählt. Das Cover und der Buchtitel ...

„Leuchtfeuer“ von Dani Shapiro ist ein fesselnder Roman, der die Familiengeschichte um einen tragischen Autounfall und dessen Auswirkungen auf zwei Nachbarsfamilien erzählt. Das Cover und der Buchtitel haben mich direkt angesprochen, auch wenn der Zusammenhang zur Geschichte nicht sofort ersichtlich ist.

Durch das Schweigen über das Geschehene werden die Betroffenen mit ihren eigenen Traumata und Schuldgefühlen konfrontiert, die sie auf unterschiedliche Weise zu verarbeiten versuchen.

Der Roman behandelt Themen wie Trauer, Schuld, Verantwortung und Versöhnung auf ruhige und einfühlsame Weise.

Der Erzählstil ist unaufgeregt und führt die Leser*innen durch verschiedene Perspektiven und Zeitebenen, ohne dabei verwirrend zu sein. Dadurch setzt sich die Geschichte nach und nach zusammen.

Ein Buch, das mitfühlen lässt, zum Nachdenken und Reflektieren anregt und von mir eine klare Kaufempfehlung erhält.

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Veröffentlicht am 08.01.2024

Historisches Lesevergnügen

Die Mönchin
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In „Die Mönchin“ von Peter Orontes tauchen wir in das Herzogtum Oberösterreich des Jahres 1405 ein. Die Hauptfigur der Geschichte ist Adrian von Bitterstedt, ein Benediktinermönch – der in Wirklichkeit ...

In „Die Mönchin“ von Peter Orontes tauchen wir in das Herzogtum Oberösterreich des Jahres 1405 ein. Die Hauptfigur der Geschichte ist Adrian von Bitterstedt, ein Benediktinermönch – der in Wirklichkeit eine Frau ist, Adriana.

Getarnt als Mann schleust sie sich ins Kloster Ennswalden ein, um ein verschollenes Dokument aufzuspüren, das die Kirche in Bedrängnis bringen könnte. Die Mission ist gefährlich, denn im Kloster Ennswalden wirken düstere Machenschaften und Morde.

Der Autor vermittelt eindrucksvoll die Atmosphäre der damaligen Zeit. Der Klosteralltag und die Charaktere sind lebendig beschrieben, die klare Struktur des räumlichen und zeitlichen Rahmens macht es außerdem leicht, der Handlung zu folgen.

Der Schreibstil ist angenehm und ermöglicht ein flüssiges Lesevergnügen. „Die Mönchin“ ist für jeden zu empfehlen, der historischer Romane mit einer Prise Thriller gerne liest.

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