Profilbild von KateRose

KateRose

Lesejury Profi
offline

KateRose ist Mitglied der Lesejury

Melde dich in der Lesejury an, um dich mit KateRose über deine Lieblingsbücher auszutauschen.

Anmelden

Meinungen aus der Lesejury

Veröffentlicht am 31.10.2025

Neugier wecken, Wissen vermitteln, gemeinsam staunen

BiBiBiber hat da mal 'ne Frage. Warum muss ich schlafen?
0

Als Mama bin ich immer auf der Suche nach Buchschätzen für meine Kinder, die nicht nur spannend sind, sondern die meinen Kindern auch die Möglichkeit bieten, etwas zu lernen. Auf meiner Suche nach solchen ...

Als Mama bin ich immer auf der Suche nach Buchschätzen für meine Kinder, die nicht nur spannend sind, sondern die meinen Kindern auch die Möglichkeit bieten, etwas zu lernen. Auf meiner Suche nach solchen Büchern stieß ich auf „BiBiBiber hat da mal ‘ne Frage: Warum muss ich schlafen?“ von Dr. Mai Thi Nguyen-Kim sowie Marie Meimberg. Erstere war mir bereits aus einigen Erklärvideos auf YouTube bekannt, weshalb ich sehr interessiert war, was sie hier erschaffen hat. Tatsächlich stieß schon der Titel des Buches bei meinen Kindern auf Begeisterung: Kein Wunder, schließlich stellen sie diese Frage nahezu jede zweite Nacht, kurz vor dem Einschlafen. Und weil ich zukünftig nicht: „Weil es so ist“ antworten möchte, kommt das Buch wie gerufen!

Das Hardcover besticht durch strahlende Farben, die sofort Lust darauf machen, in dem Buch zu stöbern. Auch der in der Hängematte entspannende Biber mit der blauen Brille hat meinen Kindern ein Grinsen aufs Gesicht gezaubert, gefolgt von der Aufforderung: Nun ließ schon vor, Mami! Die festen Seiten beeindrucken ebenso durch strahlende Farben und schlichte Illustrationen.

Der Fokus des Buches liegt hier ganz eindeutig auf dem Wissenserwerb, was mir durchaus zusagt: In schlichten, kurzen Sätzen werden ausführliche Erläuterungen zum Thema Schlaf gegeben: Die kleinen Lesemäuse erfahren unter anderem etwas über die Innere Uhr, Schlafgewohnheiten von Tieren aber auch biologische Prozesse im Körper während der Schlafphasen. Besonders klasse finde ich, dass hier nicht auf klassische Texte im Sachbuchstil gesetzt wurde, sondern, dass die Mehrheit des Buches in einer Art Interview geschrieben wurde: Der Biber stellt eine Frage. Diese wird von zwei Forscherinnen beantwortet, liebevoll und kindgerecht. Doch nicht nur das: Im Buch finden sich auch kleine Comics sowie Grafiken, die komplexe Prozesse vereinfachend darstellen. Damit wird das Lesen zum vielseitigen Erlebnis, das durchaus motiviert und eher trockene Fakten erfrischend rüberbringt. Einige der humorvollen Winks haben uns beim Lesen zum Schmunzeln gebracht.

Meine Siebenjährige Tochter war beim Vorlesen immer komplett bei der Sache und hat mit großen Augen sowie geöffnetem Mund die zahlreichen Informationen gelauscht und aufgesogen (und am nächsten Tag in der Schule den Schlaumeier heraushängen lassen). Kürzere Parts sowie die Comics hat sie sogar selber vorgelesen. Ihr kleiner, fünfjähriger Bruder war zwar ebenso interessiert, einige Stellen waren für ihn aber noch nicht ganz so spannend wie für seine große Entdeckerschwester, was aber meiner Meinung nach vollkommen in Ordnung ist. In diesem Sinne würde ich die Altersempfehlung für das Buch aber auf 7 Jahre hochsetzen.

Für mich ist BiBiBiber hat da mal ’ne Frage ein tolles Vorlesebuch, das Wissen, Neugier und Geborgenheit verbindet. Ich kann es allen Mamas und Papas empfehlen, die ihren Kindern auf spielerische Weise erklären wollen, warum Schlaf so wichtig ist, und dabei selbst noch etwas lernen wollen. Wir werden bald die anderen Bücher der BiBiBiber-Reihe bestellen. :)

  • Einzelne Kategorien
  • Cover
  • Erzählstil
  • Handlung
  • Charaktere
Veröffentlicht am 31.10.2025

Ein liebenswerter Quatschkopf zum Lachen, Staunen und Mitmachen

Waschbär Willi Wunderquatsch - Die Erfindung der Trompetenwurst und weitere verrückte Abenteuer
0

Nach mehreren Abenden mit Waschbär Willi sind wir uns einig: Dieses Buch hat uns zum Lachen, Nachdenken und manchmal auch zum Kopfschütteln gebracht. Markus Henning hat mit „Waschbär Willi Wunderquatsch“ ...

Nach mehreren Abenden mit Waschbär Willi sind wir uns einig: Dieses Buch hat uns zum Lachen, Nachdenken und manchmal auch zum Kopfschütteln gebracht. Markus Henning hat mit „Waschbär Willi Wunderquatsch“ eine Sammlung an schrägen, liebevoll erzählten Abenteuern geschaffen, die kindliche Fantasie wunderbar anregen, wenngleich ich denke, dass das Buch nichts für Leute ist, die nach Moral und Lehre in Büchern suchen.

Willi ist ein sympathischer Quatschkopf, der von einem kuriosen Einfall zum nächsten stolpert: Lichtstiefel, Geburtstagstorten aus allen erdenklichen Zutaten, Zahnpastafestivals und Wagenrennen. All dies sind Ideen, über die Kinderherzen jubeln. Meine beiden Lesemäuse waren regelmäßig begeistert, haben Tränen gelacht und die ein oder andere Idee nach dem Lesen umgesetzt. Besonders schön fanden wir die Kapitel rund um das Wagenrennen und die „A-Wette“, die nicht nur unterhaltsam, sondern sogar ein bisschen sprachfördernd waren.

Der Schreibstil ist lebendig, humorvoll und kindgerecht, auch wenn einige Sätze etwas kürzer hätten sein dürfen, um den Lesefluss zu erleichtern. Hervorzuheben sind die vielen wörtlichen Reden und kleinen Wortspiele, die beim Vorlesen und Zuhören einfach Spaß machen. Die Illustrationen sind farbintensiv, witzig und greifen den Quatschton wunderbar auf. Ich finde es nur schade, dass das letzte Kapitel kaum bebildert ist.

Inhaltlich schwächelt das Buch für uns an einer Stelle: Das Kapitel um die „bepopelte Vogelscheuche“ war einfach nicht unser Geschmack. Trotzdem endet das Buch mit einer wirklich schönen Botschaft, nämlich dass Zusammenhalt, Eigenarten und Natürlichkeit wichtiger sind als Perfektion. Das gefiel uns richtig gut!

Das beigefügte Mango-Joghurt-Rezept ist ein nettes Extra, das Kinder sicher zum Nachmachen animiert.

Was kann ich mich sagen? Bei Willi handelt es sich um ein liebevoll gestaltetes Quatschbuch, das Kinderherzen höherschlagen lässt, Eltern schmunzeln und Familien gemeinsam lachen lässt. Manche Kapitel sind etwas zu wild oder lang geraten, aber insgesamt bleibt der Eindruck eines humorvollen, ideenreichen Vorlesebuchs mit Herz.

  • Einzelne Kategorien
  • Cover
  • Erzählstil
  • Handlung
  • Charaktere
Veröffentlicht am 31.10.2025

Verruchte Geheimnisse und verbotene Gefühle: Ein fesselnder Auftakt

Burnham Dynasty
0

Ich habe mich wahnsinnig gefreut, „Burnham Dynasty“ von Julie Marinello vorablesen zu dürfen, schließlich versprach der Klappentext eine verruchte Geschichte voller Intrigen, Geheimnisse und zarter Gefühle. ...

Ich habe mich wahnsinnig gefreut, „Burnham Dynasty“ von Julie Marinello vorablesen zu dürfen, schließlich versprach der Klappentext eine verruchte Geschichte voller Intrigen, Geheimnisse und zarter Gefühle. Schon das Cover, welches in unterschiedlichen Grüntönen daherkommt, wirkt mit den aufgedruckten Nebelschwaden verrucht und geheimnisvoll. Die goldenen Sprenkel verleihen dem Äußeren des Buches eine gewisse Eleganz, die man in der Burnham-Familie keineswegs abstreiten kann. Wenn wir übrigens schon vom Äußeren des Buches sprechen: Der schlichte, grüne Farbschnitt ist sehr schön, wenngleich ich mir gewünscht hätte, dass er nicht nur die längste Außenseite des Buches umfasst hätte. Die mitgereichte Charakterkarte wirkt ästhetisch.

Kommen wir nun mal zu dem wichtigen, nämlich dem Inhalt der Geschichte: Wie man schon aus dem Klappentext herauslesen kann, taucht der Leser in eine Welt voller Tragödien, Intrigen und Geheimnisse ein. Im Mittelpunkt steht Cathy, welche für einige Wochen zu ihrem Vater ziehen muss, weil ihre Mutter, eine Aktivistin durch und durch, auf eine Vortragsreise geht. Cathys Vater arbeitet als Stallmeister auf dem aristokratischen Burnham-Anwesen, auf dem auch Josh, der Freund von Cathys Erzfeindin Charlotte haust. Schnell merkt Cathy, dass hinter der glamourösen Fassade der Familie Burnham nicht alles Gold ist, was glänzt. Und plötzlich erschüttert ein Mord das Anwesen, für den Cathys Vater unter Verdacht gerät. Was bleibt Cathy übrig, als sich mit dem Burnham-Spross Josh zusammenzutun und den Geheimnissen auf die Spur zu gehen?

Der Roman wird aus zwei Sichten geschrieben, einerseits jener von Cathy, andererseits jener von Josh. Dadurch wirkt die geheimnisvolle Geschichte dynamisch und dank der verschiedenen Gedankengänge auch sehr facettenreich. Die Dynamik wird übrigens auch durch die unterschiedliche Länge der Kapitel untermauert: Von zweiseitigen Kapiteln bis hin zu längeren, beinahe 20 Seiten umfassenden Schilderungen ist alles dabei.

Besonders gut gefallen hat mir die Kulisse der Geschichte: Durch detaillierte Beschreibungen des Anwesens, der Ställe, der Landschaft und der aristokratischen Lebensweise der Burnhams fiel es mir alles andere als schwer, mich der düsteren Stimmung des Buches hinzugeben. Ich hatte zeitweise das Gefühl, direkt auf dem Anwesen zu stehen, die Geheimnisse zu belauschen und die verbotene Anziehung der Figuren live mitzuerleben. Ich habe gezittert, geflucht und mitgefiebert. Romantische Momente und kleine Lichtblicke in die Irrungen und Wirrungen sorgten stets dafür, dass die Spannung gehalten wurde und, dass ich es einfach nicht lassen konnte, das Buch wegzulegen.

Beide Charaktere wirkten auf mich sehr vielseitig und gerade dadurch sehr greifbar. Cathy mit ihren Ängsten, ihrer Skepsis und ihrer Introvertiertheit war mir sehr sympathisch, zumal mehrmals klar wurde, dass das Leben sie so gezeichnet hatte. Nachdem man die Familienverhältnisse der Burnhams nur wenige Seiten beobachtet hat, war für mich auch das Verhalten von Josh durchaus nachvollziehbar: Die Einsamkeit, die Enttäuschung und der Drang nach Bestätigung sind nur einige der Fassaden des Protagonisten.

Marinello hat einen eigenen, besonderen Schreibstil: Mithilfe detaillierter Beschreibungen, teils verschachtelter (aber verständlicher) Sätze sowie zahlreicher Dialoge gelingt es ihr, die Spannung zwischen äußerer Ordnung und innerem Chaos hervorragend darzustellen. Die Geschichte wirkte lebendig und gleichzeitig mystisch, was mir so gut gefallen hat, dass ich sie innerhalb von zwei Tagen verschlungen habe.

Zusammenfassend kann ich also sagen, dass mich „Burnham Dynasty“ vollkommen überrascht und ja, aus den Socken gehauen hat. Ich habe die Intrigen, das Drama und die leisen Gefühle geliebt und freue mich daher schon riesig auf den zweiten Teil.

  • Einzelne Kategorien
  • Cover
  • Erzählstil
  • Handlung
  • Charaktere
Veröffentlicht am 31.10.2025

Schöne Idee, aber zu düster für Kinder

Ich hab dich ganz genauso lieb
0

Aus Erfahrung weiß ich, dass Eifersucht eine große Rolle spielt, wenn sich die Familienstrukturen wegen eines kleinen Geschwisterchens verändern. Daher war ich sehr gespannt, nachdem ich den Klappentext ...

Aus Erfahrung weiß ich, dass Eifersucht eine große Rolle spielt, wenn sich die Familienstrukturen wegen eines kleinen Geschwisterchens verändern. Daher war ich sehr gespannt, nachdem ich den Klappentext von Keira Knightleys „Ich hab dich ganz genauso lieb“ gelesen habe. Das Buch verspricht nämlich, auf kindgerechte Weise darzustellen, dass Liebe der Mutter nicht kleiner wird, wenn die Familie wächst.

Das Hardcover beeindruckt mit einer ansprechenden, mystischen Optik: Der dunkelblaue Hintergrund lässt die Baum- und Blumenranken, welche in türkisen Tönen daherkommen, gut zur Geltung kommen. Im Fokus des Covers steht aber ein Mädchen, welches dem Betrachter den Rücken zukehrt. Auf den ersten Blick scheint das Buch also eine wunderbare Gute-Nacht-Geschichte zu vermitteln. Betrachtet man die weiteren Illustrationen, für welche übrigens die berühmte Schauspielerin verantwortlich ist, ändert man seine Meinung allerdings rasch. Während Knightley Zeichentalente vor allem in den Natur- und Tiermotiven liegen, wirken die Darstellungen der Menschen eher befremdlich und, wenn man meiner großen Tochter Glauben schenkt, „etwas gruselig“. Letzteres wird durch die eher dunklen Farbtöne untermauert. Kleineren Kindern würde ich das Buch allein schon wegen seiner Illustrationen eher nicht in die Hand drücken.

Auch die Geschichte überzeugt mich ehrlicherweise in mehrfacher Hinsicht nicht: Zunächst einmal wirken einige Sätze unvollständig. Auch die Reime sind in der Mehrheit der Fälle nicht unbedingt klar. Die Tatsache, dass das kleine Geschwisterchen den Namen Lily trägt, während die große Schwester als Hauptfigur namenlos bleibt, widerstrebt mir. Ein Name schafft Individualität und Nähe, weshalb die Geschichte für mich eher distanziert wirkt. Vor allem zu Beginn finde ich das teilweise gewaltvolle Verhalten der großen Schwester sehr befremdlich und die Tatsache, dass sie die Liebe zu ihrer kleinen Schwester lernen muss, nachdem diese von einem Vogel entführt wurde, ist fragwürdig.

Die eingebauten kleinen, liebevollen Botschaften der Mutter sind für mich eine gute Idee, da sie dem Leser darstellen, dass die Muttergefühle stets da sind, egal, in welcher Situation die Familie gerade ist. Auch die Botschaft, dass beide Kinder gleich geliebt werden, ist an dieser Stelle positiv hervorzuheben.

Nichtsdestotrotz ist dies kein Buch, welches ich meinen Kindern vorlesen würde. Der Handlungsstrang ist an zahlreichen Stellen schlichtweg zu gruselig und die Sprache ist mir zu holprig. Leider wurde die wahnsinnig gute inhaltliche Idee hier meiner Meinung nach schlecht umgesetzt. Schade!

  • Einzelne Kategorien
  • Cover
  • Erzählstil
  • Handlung
  • Charaktere
Veröffentlicht am 31.10.2025

Wenn zweite Chancen Sinn ergeben

This could be forever
0

Nachdem ich die ersten beiden Teile der Reihe „This could be …“ verschlungen habe, war klar: An „This could be forever“ von Lilly Lucas komme ich nicht vorbei. Griffin Chipman war mir schon in den vorangegangenen ...

Nachdem ich die ersten beiden Teile der Reihe „This could be …“ verschlungen habe, war klar: An „This could be forever“ von Lilly Lucas komme ich nicht vorbei. Griffin Chipman war mir schon in den vorangegangenen Teilen sympathisch und ich war gespannt, wie seine Geschichte weitergeht.



Die Bücher spielen alle im selben hawaiianischen Kosmos, lassen sich aber auch unabhängig voneinander lesen.



In diesem Band geht es um Millie und Griffin, die schon einmal ein Paar waren. Ihre Beziehung ist damals an Millies Trauer über den Tod ihres Bruders und an Griffins gefährlichem Hobby, dem Big-Wave-Surfing, zerbrochen. Jahre später begegnen sie sich wieder, als Millie als Regisseurin eine Netflix-Dokumentation über Griffin drehen soll. Ihr Versuch, die gemeinsame Vergangenheit zu ignorieren, scheitert schnell…



Millie hat den Verlust ihres Bruders noch immer nicht überwunden. Gerade das macht ihre Entwicklung so berührend: Sie lernt, den Schmerz zuzulassen, Vertrauen zu schenken und wieder nach vorn zu blicken. Griffin bleibt der warmherzige, verlässliche Mensch, den man schon kennt und steht ihr in seiner liebevollen Art zur Seite.



Besonders das Setting um Griffins Haus hat mich begeistert. Die ruhige Atmosphäre, die Natur und – nicht zu vergessen – das Huhn Hennifer, das für einige unerwartet komische Momente sorgt, machen das Buch lebendig. Lilly Lucas gelingt es, mit ihrem bildhaften, gefühlvollen Stil ein Setting zu schaffen, in dem man sich sofort zu Hause fühlt.



This could be forever ist ein leiser, einfühlsamer Wohlfühlroman über Verlust, zweite Chancen und den Mut, sich dem Leben neu zu öffnen. Eine klare Leseempfehlung für alle, die emotionale, reife Liebesgeschichten mit Tiefe und Humor schätzen.

  • Einzelne Kategorien
  • Cover
  • Erzählstil
  • Handlung
  • Charaktere