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Veröffentlicht am 10.11.2021

Wenn aus einer Fake-Beziehung mehr wird

Mister Mayfair
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In dem Roman „Mister Mayfair“ von Louise Bay möchte der Immobilienberater Beck Wilde unbedingt eine Immobilie im teuren Londoner Stadtteil Mayfair kaufen. Um mit dem Besitzer ins Gespräch zu kommen, ist ...

In dem Roman „Mister Mayfair“ von Louise Bay möchte der Immobilienberater Beck Wilde unbedingt eine Immobilie im teuren Londoner Stadtteil Mayfair kaufen. Um mit dem Besitzer ins Gespräch zu kommen, ist die beste Gelegenheit eine Hochzeit. Da er keine Einladung zu der Feier hat, ist seine einzige Chance Stella. Sie nimmt ihn mit zu der Hochzeit, unter der Voraussetzung, dass Beck vorgibt, Stellas neuer fester Freund zu sein, denn ausgerechnet Stellas Ex-Freund ist der Bräutigam.

Meinung:

Der Beginn ist etwas langatmig, bis es endlich zur Hochzeit kommt. Danach konnte mich die Story aber wirklich abholen. Der Schreibstil ist angenehm locker und es wird sowohl aus der Sicht von Stella als auch von Beck in der Ich-Perspektive erzählt. Es gibt viele tolle Momente, in denen Beck und Stella einfach wunderbar harmonieren. Die Autorin hat es geschafft die Chemie zwischen den beiden lebendig werden lassen. Es dauert ein bisschen, bis es Ernst zwischen den beiden wird, aber das hat es aus meiner Sicht authentischer gemacht. Die beiden nähern sich langsam an und verlieben sich und fallen nicht direkt übereinander her.

Super gefallen hat mir auch, dass es keine unnötigen Dramen zwischen Stella und Beck gab, die an den Haaren herbeigezogen wären oder auf fehlende Kommunikation zurückzuführen sind. Allerdings hätte ich mir mehr Drama mit dem Brautpaar gewünscht. So hätte es aus meiner Sicht mehr Konfliktpotential gegeben, das für zusätzlich Spannung gesorgt hätte.

Stella hat begründete Zweifel an ihrer Menschenkenntnis und ihrem Urteilsvermögen. Das ist absolut nachvollziehbar. Was mich aber gestört hat, dass diese Zweifel wirklich ständig wiederholt werden, dass hat auf Dauer echt genervt. Allerdings macht Stella im Laufe der Geschichte eine klasse Entwicklung durch.

Die Freunde von Beck machen auf jeden Fall neugierig und werden in den folgenden Bänden ihre eigene Geschichte bekommen. Als nächstes kommt Dexter an die Reihe. Was mich etwas stört, dass von sechs Freunden alle superreich und erfolgreich sind. Eher unwahrscheinlich, oder? Warum ist kein „ganz normaler“ Typ dabei?

Fazit: Die Story mit dem Fake Freund ist wirklich nicht neu, wurde hier aber richtig gut umgesetzt. Ein paar Kleinigkeiten haben mir nicht so gefallen, daher gibt es von mir gute 4 Sterne.

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Veröffentlicht am 07.11.2021

Der Anfang witzig, das Ende zu überstürzt

Glass Castle Prince
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In dem Roman „Glass Castle Prince“ von Nicole Williams braucht die Studentin Charlotte eine Auszeit, um sich zu überlegen, wie es mit ihrer Zukunft weitergehen soll. Daher nimmt sie einen Job an, bei dem ...

In dem Roman „Glass Castle Prince“ von Nicole Williams braucht die Studentin Charlotte eine Auszeit, um sich zu überlegen, wie es mit ihrer Zukunft weitergehen soll. Daher nimmt sie einen Job an, bei dem es ihre Aufgabe ist die Sommerresidenz des Königshauses winterfest zu machen. Doch schon sehr bald wird ihre Ruhe gestört, da niemand geringeres als Prinz Edward und seine Freunde auf dem Anwesen auftauchen. Bald kommen sich Charlotte und Edward auf sehr unkonventionellem Wege näher.

Meinung:

Die Story wird nur von Charlotte aus der Ich-Perspektive erzählt. Etwas, was ich prinzipiell nicht unbedingt bevorzuge, da ich gerne beide Perspektiven der Hauptprotagonisten lese. Hier führt aus meiner Sicht der Klappentext ziemlich in die Irre, da dieser aus der Erzählperspektive Edwards geschrieben ist. Ich war also ziemlich überrascht, dass nicht ein einziges Kapitel die Sicht von Edward beschreibt. Das führt dazu, dass Edward leider sehr blass bleibt. Der Leser erfährt nicht sonderlich viel über ihn. Daher kann man manchmal nur erahnen, was ihn dazu bewegt bestimmte Dinge zu tun.

Die ersten zwei Drittel haben mir richtig gut gefallen und konnten mich hervorragend unterhalten. Den Beginn, wie Charlotte und Edward sich begegnen, fand ich total amüsant. Im Laufe des Buches gibt es zahlreiche witzige Dialoge und auch die ein oder andere lustige Situation, die mich häufig zum Schmunzeln gebracht haben. Edwards Freunde Andrew, James und Frederick mochte ich unglaublich gerne, sie haben diese Geschichte extrem bereichert. Der Grund warum Edward und Charlotte sich letztendlich näherkommen, ist nicht neu, wurde aber trotzdem unterhaltsam umgesetzt.

Einen Punkt Abzug gibt es von mir, da das letzte Drittel sehr hektisch wird. Hier hätte ich mir definitiv mehr Seiten gewünscht. Die Beziehung hat einfach keine Zeit sich zu entwickeln, wodurch wiederum das Ende einfach zu unglaubwürdig erscheint. Gegen Ende springt die Story praktisch von dem Moment, in dem sie sich ihre Gefühle gestehen, zur großen Liebe. Alles was dazwischen liegt wird ausgelassen. Auch die Zweifel und Gedanken, die Charlotte und Edward sich um ihre Zukunft machen, sind mit einem Mal wie weggewischt, da fehlt die Glaubwürdigkeit.

Fazit: Ich mochte besonders die witzigen Dialoge und auch der Anfang hat mir sehr gefallen. Schade, dass am Ende einiges überstürzt wird. Das macht die Liebesgeschichte doch leider sehr unglaubwürdig. Daher gibt es von mir knappe 4 Sterne.

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Veröffentlicht am 04.11.2021

Gut gestartet, am Ende wird es hektisch

Lady of the Wicked
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Der Roman „Lady oft the Wicked – Das Herz der Hexe“ von Laura Labas ist der erste Teil einer Dilogie und sollte unbedingt in der richtigen Reihenfolge gelesen werden. Der zweite Teil erscheint im Dezember ...

Der Roman „Lady oft the Wicked – Das Herz der Hexe“ von Laura Labas ist der erste Teil einer Dilogie und sollte unbedingt in der richtigen Reihenfolge gelesen werden. Der zweite Teil erscheint im Dezember 2021.

Darcia ist aus der Schattenstadt Babylon verbannt worden und lebt nun in New Orleans. Sie arbeitet als Fluchbrecherin, doch ihr oberstes Ziel ist es die Herrin der Wicked zu werden. Dies kann sie nur werden, wenn sie ein Ritual vollendet, das unter anderem verlangt 13 Hexen zu töten. Doch der Hexer Valens kommt ihrem Plan in die Quere, er wurde verflucht und bittet Darcia um Hilfe.

Meinung:

Erst einmal bin ich anhand des Klappentextes davon ausgegangen, dass wir Darcia bei ihrer Jagd nach den 13 Hexen begleiten, doch das Buch beginnt damit, dass ihr nur noch eine Hexe fehlt um den ersten Teil des Rituals abschließen zu können. Ich finde, da führt der Klappentext etwas in die Irre.

Trotz allem fand ich den Anfang extrem stark. Die Beschreibungen der verschiedenen Hexenarten waren gelungen und aufschlussreich. Doch leider werden alle anderen Schattenwesen eher stiefmütterlich behandelt. Der Ghul Adnan und die Meerjungfrau Seda sind zwei Nebencharaktere, die nicht unerheblich für die Handlung sind und doch erfährt man praktisch nichts über ihre Besonderheiten oder was ihre Stärken als Schattenwesen sind. Mich hätte z.B. brennend interessiert, warum eine Meerjungfrau an Land leben kann. Auch die Freunde von Darcia, der Waldtroll Tieno und die Wila Mendi bleiben extrem blass. Auch hier wieder keine näheren Infos. Die Haare von Mendi sind von Bedeutung und doch wird nicht erwähnt was genau diese Haare so besonders macht. Und das Wichtiges, um das sich alles dreht, was macht die Wicked so besonders? Hier fehlen mir einfach so viele Details um es lebendig werden zu lassen. All das führt dazu, dass die aufgebaute Welt keine richtige Struktur annimmt und ihre Bewohner farblos bleiben.

Zu Anfang wird nur aus der Sicht von Valens und Darcia aus der Ich-Perspektive erzählt. Später kommt die Sicht von Ruth, die in Babylon Wächterin ist, aus der Erzählperspektive dazu. Gerade die Kapitel um Ruth hätte ich am liebsten überlesen. Ich fand sie extrem langatmig und sie haben mir so gar keinen Spaß gemacht. Der Leser erfährt zwar einige interessante Dinge, die für die Handlung wichtig sind, doch hätte ich mir gewünscht, wenn diese Infos anders eingebaut worden wären.

Das letzte Drittel war für mich leider nicht sehr gelungen. Es wirkt alles sehr überstürzt und hektisch. Hier fehlen definitiv Seiten und die Ruhe die Dinge zu erzählen. Hier geht einfach alles viel zu glatt, ohne große Hindernisse werden wichtige Ereignisse übers Knie gebrochen. Ich hätte mir hier mehr Hürden gewünscht.

Fazit: Der Anfang war stark. Leider macht für mich das überhastete Ende vieles kaputt. Auch machen der schwache Weltenaufbau und fehlende Details ein wirkliches Abtauchen in dieses Universum schwierig. Darüber hinaus wird sich zu viel Zeit für unnötige Dinge genommen, dafür werden wichtige Ereignisse zu hastig erzählt. Daher gibt es von mir nur 3 Sterne.

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Veröffentlicht am 28.10.2021

Die Verfilmung kann nur besser werden

Das Weiße Haus am Rhein
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In dem Roman „Das Weiße Haus am Rhein“ von Helene Winter geht es um das Rheinhotel Dreesen und deren Gründerfamilie. Emil Dreesen kommt am Ende des Ersten Weltkriegs nach Hause und sein großer Traum ist ...

In dem Roman „Das Weiße Haus am Rhein“ von Helene Winter geht es um das Rheinhotel Dreesen und deren Gründerfamilie. Emil Dreesen kommt am Ende des Ersten Weltkriegs nach Hause und sein großer Traum ist es, das Hotel zu modernisieren und große Künstler nach Bad Godesberg zu locken, um so für viele Gäste zu sorgen. Doch die französischen Besatzer machen es ihm ebenso schwer, wie sein konservativer Vater Fritz Dreesen. Allerdings unterstützt seine lebensfrohe und aufgeschlossene Schwester Ulla ihn bei diesem Vorhaben. Ein weiterer Lichtblick in Emils Leben ist das Zimmermädchen Elsa, in die er sich verliebt. Doch der Klassenunterschied und seine rückständigen Eltern machen eine Beziehung schwierig. Über die Jahre entwickelt sich das Hotel prächtig, bis dunkle Wolken am politischen Himmel aufziehen und dafür sorgen, dass die Gegensätze innerhalb der Familie unüberbrückbar scheinen.

Meinung:

Die Geschichte konnte mich ganz gut unterhalten aber nicht so wirklich mitreißen. Das hat dazu geführt, dass ich ewig gebraucht habe dieses Buch zu beenden. Der Schreibstil ist angenehm zu lesen, ist aber sehr nüchtern, so dass bei mir keine wirklichen Emotionen oder eine Verbundenheit zu den Charakteren entstehen konnten. Die Story wird hauptsächlich aus der Perspektive von Emil und Elsa in der dritten Person erzählt. Ich empfand es als sehr schade, dass der Perspektivwechsel nicht umfangreicher war, so bleiben viele Charaktere einfach sehr blass und eindimensional. Auch waren mir die Figuren zu sehr schwarz/weiß angelegt.

Das Buch umfasst die Zeit direkt nach dem Ende des Ersten Weltkriegs bis zum Beginn des Zweiten Weltkriegs. Zwischendurch gibt es immer wieder größere Zeitsprünge, die mir leider nicht besonders gefallen haben. Ich hätte mir gewünscht, dass die Autorin sich auf eine kürzere Zeitspanne beschränkt hätte. Durch die Sprünge bleibt viel zu viel unerwähnt, die Figuren erleben Dinge, die der Leser nicht mitbekommt, die aber Auswirkungen auf das Handeln der Personen haben und die der Leser dann nicht nachvollziehen kann. So baut sich einfach keine emotionale Verbindung auf.

Darüber hinaus werden Ereignisse teilweise nur kurz angeschnitten und nicht richtig ausführlich erzählt, das wirkt sehr hastig und überstürzt. Die daraus resultierenden Konsequenzen und Entwicklungen werden teils nur in einem Nebensatz erwähnt. All das führt dazu, dass die Geschichte sich nicht rund lesen lässt. Es wirkt nicht wie ein Roman, sondern wie eine Aneinanderreihung von kleinen Sequenzen. Was vielleicht der Tatsache geschuldet ist, dass das Buch auf Grundlage des ARD-Zweiteilers geschrieben wurde und nicht umgekehrt.

Im Nachwort wird erwähnt, dass es sich zwar teilweise um historische Vorbilder handelt, die Geschichte aber fiktiv ist. Ich muss gestehen, dies habe ich nicht erwartet. Da das Hotel und die Familie tatsächlich existieren, habe ich eine Familiengeschichte erwartet, die auf wahren Begebenheiten beruht.

Fazit: Leider konnte mich der Roman nicht für sich begeistern. Es gab doch einige Dinge, die mir nicht gefallen haben, besonders die Zeitsprünge empfand ich als sehr schwierig. Außerdem hat mir die emotionale Verbindung zu den Figuren gefehlt. Daher gibt es von mir nur 2 Sterne.

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Veröffentlicht am 03.10.2021

Spannender Thriller mit Insider-Informationen

Die Tochter des Präsidenten (ungekürzt)
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Wie geht das Weiße Haus damit um, wenn die Tochter eines ehemaligen US-Präsidenten von einem durchgeknallten Terroristen entführt wird? Dass ein ehemaliger US-Präsident als Co-Autor auf diese Frage sicher ...

Wie geht das Weiße Haus damit um, wenn die Tochter eines ehemaligen US-Präsidenten von einem durchgeknallten Terroristen entführt wird? Dass ein ehemaliger US-Präsident als Co-Autor auf diese Frage sicher gute Antworten geben kann, versteht sich von selbst. Schon deshalb machte mich dieses Hörbuch neugierig, zumal mit James Patterson neben Bill Clinton ein weiterer vielversprechender Name eine spannende Geschichte erwarten lässt.

Der ehemalige US-Präsident in diesem von Anfang bis Ende spannenden Thriller hat allerdings wenig gemeinsam mit Co-Autor Bill Clinton, der ausweislich seiner Biografie Wirtschafts- und Rechtswissenschaften studierte und in der Antikriegsbewegung gegen den Vietnamkrieg auf der Straße war. Der fiktive US-Präsident ist hingegen ein ehemaliger US Navy SEAL mit Kampferfahrung, der schließlich selbst zur Initiative und letztlich auch zur Waffe greift, als seine Tochter entführt wird. Doch bis es dazu kommt, erleben wir die Ränkespiele der Politik in Washington und vermutlich ist bei dieser Schilderung viel Insider-Wissen des ehemaligen Präsidenten Clinton eingeflossen.

Patterson und Clinton überraschen immer wieder mit neuen Wendungen in der Geschichte, die oft völlig unvorhersehbar für den Hörer sind. Manchmal sind die Schilderungen von terroristischer Gewalt und die Menschenverachtung islamistischer Terroristen sehr drastisch. Etliche Ausrüstungsgegenstände von US-Elitesoldaten werden immer wieder im Detail genannt, was leicht ermüdend wirkt, genau wie die seltsame Eigenart der beiden Autoren, jeden Akteur immer wieder mit voller Nennung von Vor- und Nachnamen zu benennen, selbst wenn man als Zuhörer eigentlich schon längst ein intimes Verhältnis zu den Charakteren aufgebaut hat.

Auch Dank des hervorragenden Vorlesers Frank Arnold gibt es von mir sehr gute 4 Sterne. Mir persönlich waren, gerade zu Beginn, die Darstellungen der Terrorgewalt des islamistischen Gegenspielers des US-Präsidenten ein wenig zu langatmig, bis die Geschichte dann endlich ordentlich Fahrt aufnimmt, weswegen ich keine vollen fünf Sterne vergebe.

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