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Veröffentlicht am 05.02.2021

Seelenverwandschaft in einer fantastischen Verkleidung

Soul Mates, Band 1: Flüstern des Lichts (Unvergessliche Romantasy von SPIEGEL-Bestsellerautorin Bianca Iosivoni)
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Rayne weiß nicht, wie ihr geschieht, als sie unfreiwillig Zeugin des erbitterten Kampfes zwischen Licht- und Dunkelseelen wird. Und wider ihres eigenen Willens fühlt sie sich irgendwie mit dem undurchschaubaren ...

Rayne weiß nicht, wie ihr geschieht, als sie unfreiwillig Zeugin des erbitterten Kampfes zwischen Licht- und Dunkelseelen wird. Und wider ihres eigenen Willens fühlt sie sich irgendwie mit dem undurchschaubaren Colt verbunden, der immer wieder ihre Nähe sucht. Denn das Schicksal hat die beiden Seelenpartner zusammengeführt. Aber in der Welt, von der Rayne, mit ihren Fähigkeiten, nun ebenfalls ein Teil ist, droht ein Krieg auszubrechen. Für Colt ist klar, auf welcher Seite er steht, sein Platz ist bei den Lichtseelen. Aber Rayne ist noch immer unentschlossen.

Mit den Licht-, Dunkel- und Nebelseelen hat Bianca Iosivoni eine ganz eigene Art von Übernatürlichem erschaffen. Die Hintergründe dieser Erschaffung sind sehr gut ausgearbeitet und haben eine solide Grundlage. Besonders gelungen finde ich die Stelle, an der Lauren Rayne ihre Auffassung von Gut und Böse erklärt. Hier wird zum ersten Mal der Konflikt deutlich, in dem sich Rayne die ganze Zeit über befindet. Denn so genau kann man Gut und Böse nicht voneinander trennen. Diese Thematik zieht sich immer weiter durch den Roman, wird immer wieder hier und da angeschnitten: Sei es, als Rayne herausfindet, was Colt vor einiger Zeit getan hat, oder sie sich wieder von ihrem früheren Pflegevater bedroht fühlt. Die Grenzen verschwimmen für Rayne immer mehr. Sie weiß nur eines mit Sicherheit: Sie gehört zu Colt. Aber was wäre eine Seelenverwandschaft ohne Haken? Eine Prophezeiung, die niemals erfüllt werden soll, verbietet es Seelenpartnern sich emotional zu nahe zu kommen, sie dürfen einander niemals lieben. Es stellt sich später heraus, dass diese Prophezeiung noch eine wesentlich wichtigere Rolle spielt, dass sie Laurens Antrieb ist, und sie alles tun wird, um diese Prophezeiung zu erfüllen. Desweiteren finde ich es großartig, dass die Autorin es tatsächlich geschafft hat Wahrheiten einzustreuen, mit denen ich beim ersten Mal lesen niemals gerechnet hätte, und sie hat es so geschafft vom stereotypischen Kurs abzuweichen, auch wenn typische Elemente in diesem Buch hin und wieder auftauchen. Aber die unvorhergesehenen Wendungen überwiegen. Die Spannung wird zu Beginn langsam aufgebaut und hält sich mit kleinen und größeren Spannungs- und Actionkicks am Leben. Auf Seiten der Lichtseelen ist erst nicht klar, was eigentlich ihr Ziel ist, außer so viele Dunkelseelen wie möglich aus dem Weg zu räumen. Doch Lauren hingegen verfolgt von Beginn nur zwei Ziele: Die Prophezeiung erfüllen und Colt auf ihre Seite ziehen. Da mit der drastischen Wende am Ende alles so aussieht, als würde sie ihren Zielen immer näher kommen, haben die Lichtseelen im zweiten Band ziemlich sicher nur ein einziges Ziel.

Rayne und Colt, als Hauptfiguren, sind am detailliertesten ausgearbeitet und am engsten mit dem Hauptkonflikt verbunden. Von Rayne lernt man mehrere Seiten kennen: Den Bücherwurm, der am liebsten Tag und Nacht die Nase in ein Buch stecken würde, die große Schwester, die immerzu besorgt um ihre kleine Schwester Emma ist, das verängstigte Mädchen, in das sie sich verwandelt, sobald sie ihrem früheren Pflegevater über den Weg läuft, die mutige Kämpferin, die loyale Freundin, das Mädchen, das seiner Adoptivmutter auf ewig dankbar sein wird, dass sie sie aufgenommen hat und auch die zerrissene Seele, die nicht weiß, was sie nun glauben soll. Rayne ist ein unglaublich facettenreicher Charakter, der auf den ersten Blick schon fast perfekt erscheint, aber ihre Vergangenheit macht da immer einen Strich durch die Rechnung. Sie ist weit davon entfernt perfekt zu sein: Sie handelt impulsiv und die unerschütterliche Liebe zu Nora und ihrer Schwester Emma bringt sie nicht nur einmal in Gefahr. Diese Liebe und die Verbundenheit zu ihrem besten Freund Gray sind die besten Mittel, sie zu erpressen.
Colt ist jemand, der sich nach außen hin schon lange verschlossen hat, abgestumpft zu sein scheint, aber auch er hat seine Geschichte, die mehr als genug Dunkelheit bereit hält. Er glaubt, er müsse die Last der Welt auf seinen Schultern tragen und gibt sich an jedem kleinen Vorfall die Schuld. Gegenüber den Lichtseelen ist er äußerst loyal und würde seine Freunde dort vermutlich nicht einmal für Rayne aufgeben. Und das, obwohl sie die Einzige ist, die auch eine andere Seite als den unnahbaren Krieger, der er immer zu sein scheint, zu sehen bekommt. Seinen persönlichen Konflikt fechtet er mit einer Dunkelseele aus, mit der ihn seine dunkelste Erinnerung verbindet.
Als einzige Gegenspielerin ist Lauren ein äußerst starker, in sich jedoch auch gespaltener, Charakter. Als einstige Lichtseele weiß sie, wie es ist die Seiten zu wechseln, und sie kann Rayne ziemlich gut verstehen, da sie auf einem ähnlichen Weg in diese Welt geraten ist, wie sie. Ihre traurige Vergangenheit lässt mich auf der einen Seite mit ihr fühlen und ihre Taten, bis zu einem gewissen Grad, nachvollziehen, auf der anderen Seite bringen mich ihre Gerissenheit und die Skrupellosigkeit, die sie an den Tag legt dazu ihr eigenhändig den Hals umdrehen zu wollen. Sie weiß immer ganz genau, welche Knöpfe sie bei Rayne drücken muss, dass diese tut, was sie will, was nicht zuletzt auch an ihrer Fähigkeit Erinnerungen lesen zu können liegt.
William, den Anführer der Lichtseelen, kann ich nicht wirklich einschätzen. Er wirkt immer ruhig und verständnisvoll, teilweise etwas zu verständnisvoll. Aber man merkt, dass ihm die Lichtseelen sehr viel bedeuten und ich hatte bei ihm von Anfang an das Gefühl, dass er etwas, oder jemanden verloren hat.
Ich könnte jetzt noch stundenlang schreiben, was ich über die anderen mehr oder weniger wichtigen Figuren denke, aber das würde dann doch etwas zu lang werden. Nur eines sei gesagt: Sie alle erzählen ihre eigene Geschichte und fügen sich unglaublich gut in ihre jeweilige Rolle.

Was mir auch sehr gefällt sind die kleinen Andeutungen und Details, die immer wieder eingestreut werden und immer wieder Raum für Spekulationen lassen, schlussendlich oftmals sogar dazu führen, dass alles in einem ganz anderen Licht erscheint.

Geschrieben ist der Roman, wie immer, in einer hervorragenden Sprache, die einfach zu lesen ist und dennoch viel Gefühl transportiert, das bei mir auch ankommt. In dieser Geschichte steckt Herzblut, das merkt man.

Es lohnt sich auf jeden Fall für alle, die an die Seelenverwandschaft glauben und den Glauben an Magie nie verloren haben, Rayne und Colt in ihrem Kampf um Gut und Böse zu begleiten.

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Veröffentlicht am 28.01.2021

Realität die schockiert und einen die Welt aus einem ganz anderen Blickwinkel zu sehen lehrt

Nein
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Vivian steht mitten im Leben, einem Leben, das gerne auch so bleiben kann. Aber das bleibt es natürlich nicht. Ihr Leben wird auf die schlimmste Art und Weise verändert, man kann sagen regelrecht zerstört, ...

Vivian steht mitten im Leben, einem Leben, das gerne auch so bleiben kann. Aber das bleibt es natürlich nicht. Ihr Leben wird auf die schlimmste Art und Weise verändert, man kann sagen regelrecht zerstört, als ihr auf einer Wanderung der Albtraum einer jeden Frau widerfährt. Sie wird vergewaltigt. Aber das ist noch nicht mal das Schlimmste von allem. Denn das ist die Zeit und ihr Leben danach.

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Schonungslos, ohne Beschönigungen erzählt Winnie M Li von dem Leben einer jungen Frau, die die schlimmste Zeit ihres Lebens durchmacht. Ich ziehe schon den Hut davor, dass sie so etwas schreiben kann, doch sie wird noch extremer indem sie nicht nur Vivians Geschichte, sondern auch Johnnys Geschichte, die ihres Vergewaltigers, erzählt.

Zu Beginn, als die Autorin Erinnerungen der beiden Hauptcharaktere an ihre Kindheit mit den Lesern teilt ist der Wechsel zwischen den beiden Sichtweisen noch ziemlich verwirrend, aber das legt sich im Laufe des Romans. Ungeschönt und ohne Rücksicht beschreibt sie das einzige Aufeinandertreffen der Frau, deren Leben danach nie wieder so sein wird wie zuvor, und des Jungen, der offenbar das Wort "Nein" nicht kennt. Für Vivian beginnt nun ein langer Weg des Leidens, während Johnny, auf der Flucht vor dem Gesetz, vor allen zu verheimlichen versucht, was er getan hat.

Zwei Menschen treffen aufeinander und danach ist nichts mehr, wie es vorher war. Vom ersten Augenblick an hat mich die Art der Autorin zu schreiben gefesselt. Auch auf Grund des Themas ist es nicht immer einfach das Buch zu lesen, man fühlt mit, ist schockiert und beginnt sich zu fragen, wie man mit solch einem sensiblem Thema so offen umgehen kann. Es gehört viel Mut und innere Stärke dazu, seine eigene Geschichte zu erzählen. Winnie M Li versucht hier sogar noch die Tat des Vergewaltigers zu verstehen.

Die Autorin zeichnet von Beginn an ein facettenreiches Bild ihrer Protagonisten. Sie wagt es tief in deren Gefühlsleben und deren Gewissen einzudringen und schockiert damit umso mehr. Im Verhältnis geht sie bedeutend mehr auf die Psyche der Personen ein, als die eigentliche Handlung voranzutreiben. Sie nimmt sich die Zeit mit den Personen mitzufühlen, nimmt sich die Zeit uns mit ihnen mitfühlen zu lassen, was ihr außerordentlich gut gelingt.

Dieser Roman geht durch Mark und Bein und schockiert mit der bitteren Realität, er zeigt eine Hölle auf durch die keiner gehen will, und doch müssen so viele hindurch gehen. Dieses Buch hat meine Sicht auf die Welt radikal verändert, hat mir nur zu deutlich vor die Augen geführt, dass nicht so ist, wie es von außen aussieht, und dass eine Vergewaltigung eigentlich nichts sein sollte, wofür sich ein Opfer schämen sollte und doch verurteilt unsere Gesellschaft nicht nur Täter, sondern auch Opfer.
Winnie M Li ist eine starke Frau, die zu ihrem Leben und ihrer Vergangenheit steht. Daran sollten wir alle uns ein Beispiel nehmen, denn wenn mich dieser Roman eines gelehrt, dann nicht nur, dass der zweite Blick soviel mehr offenbart, als der erste, sondern auch, dass Aufgeben keine Option ist, dass man Leiden darf, dass Leiden sogar natürlich und nichts Verwerfliches ist, dass wir alle unsere Vergangenheit haben, aber wir allein bestimmen wie wir damit umgehen und wer wir sein wollen.

Lest dieses Buch und ihr werdet nicht mehr dieselben sein!

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Veröffentlicht am 26.01.2021

Mythen verstrickt mit der bitteren Realität

The Last Goddess, Band 1: A Fate Darker Than Love (Nordische-Mythologie-Romantasy von SPIEGEL-Bestsellerautorin Bianca Iosivoni)
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Für Blair wir ein Albtraum wahr, als ihre Mutter und ihre große Schwester bei einem Autounfall ums Leben kommen, mit ihnen hat sie nun alles verloren. Dabei sollten Valkyren, wie ihre Mutter, doch eigentlich ...

Für Blair wir ein Albtraum wahr, als ihre Mutter und ihre große Schwester bei einem Autounfall ums Leben kommen, mit ihnen hat sie nun alles verloren. Dabei sollten Valkyren, wie ihre Mutter, doch eigentlich unsterblich sein! Und obwohl alles danach aussieht, weiß Blair, dass es kein Unfall war, der ihre Familie getötet hat. Also macht sie sich auf den Weg, um Antworten zu finden. Dabei stößt sie jedoch auf Wahrheiten, die sie vielleicht lieber doch nicht gekannt hätte.

Der erste Band der zweiteiligen Romantasy-Reihe ist sehr kurzweilig und leicht zu lesen. Die Autorin hat einen flüssigen Schreibstil, der das lesen sehr angenehm macht. Die Einführung in die Welt der Valkyren war für mich nicht sofort zu durchschauen und dennoch wird man nicht mit nordischer Mythologie überschüttet, obwohl es mehr als genug Material dafür gäbe. Dennoch sind die Valkyren eine Truppe von unterschiedlichsten Persönlichkeiten, die den Inhalt des Romans ein wenig aufblühen lassen.
In beinahe jeder Figur steckt etwas, das zu einer drastischen Wendung des Geschehens führt, da vermisst man fast schon die ganz einfache Figur der besten Freundin, die keine Ahnung von der Welt der Valkyren, dem Chaos und Ragnarök hat. Doch diese drastischen Wendungen hat der Roman auch nötig, denn ohne sie, könnte die Spannung nur schwerlich aufrecht erhalten werden. Es gibt immer wieder diese einzelnen Spannungsmomente, zwischen denen die Spannung etwas nachlässt, jedoch zu keiner Zeit die Bindung zum Leser. Alles arbeitet auf eine Szene der hohen Eskalationsstufe hin. Geheimnisse werden enthüllt und die Seiten werden gewechselt.

Neben dem offensichtlichen Problem, das sich Weltuntergang nennt, hat Blair aber auch mit ihren eigenen Gefühlen zu kämpfen, die sie ihrem besten Freund entgegen bringt, was hier wesentlich dramatischer ist, als die übliche "Ich-liebe-meinen-besten-Freund"-Problematik. Blair, mit Mythen und Legenden aufgewachsen, liebt die Nordlichter, aber vor allem bedeutet ihr ihre Familie und ihr bester Freund alles. Ihre Reaktionen sind sind nachvollziehbar, manchmal etwas überzogen. Sie hat eine impulsive Persönlichkeit und versucht immer allen, die sie liebt treu zu bleiben, was sich als enormer Kraftakt herausstellt. Ich für meinen Teil konnte nicht so ganz warm werden mit ihr, denn, trotz der nicht ganz so stabilen Spannung, bekommt man viel Input, der auch erstmal verarbeitet sein will. Außerdem ist es auch schwer bei 350 Seiten bei viel Handlung noch mehr in die Tiefe der Charaktere vorzudringen.

Alles in allem ist "The last goddess - A fate darker than love" ein gelungener Auftakt der Dilogie, der Lust auf mehr macht. Mehr Mythen, mehr Action und mehr unerwartete Wendungen.

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Veröffentlicht am 29.10.2020

Eine Welt in der man sich verlieren kann

Kaleidra - Wer das Dunkel ruft (Band 1)
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Wenn ich lese, dann möchte ich in eine andere Realität entführt werden, in der andere Regeln gelten und in der ich mich verlieren kann. Und ich muss sagen in diesem Punkt hat Kira Licht bei diesem Buch ...

Wenn ich lese, dann möchte ich in eine andere Realität entführt werden, in der andere Regeln gelten und in der ich mich verlieren kann. Und ich muss sagen in diesem Punkt hat Kira Licht bei diesem Buch ganze Arbeit geleistet. Ich habe zwar etwas gebraucht, bis ich in die alchemistische Welt hineingefunden habe, konnte so aber umso besser mit der Protagonistin Emilia mitfühlen, die von heute auf morgen in diese Welt hineingerissen wird.
Emilia ist die Sorte Charakter, die einem sofort sympathisch ist. Sie ist nicht perfekt, hat so ihre Macken und Kanten und Träume. Besonders gefällt mir, dass sie nicht zu allem Ja und Amen sagt, sondern auch standhaft bleibt und die Konfrontation nicht scheut. Sie ist sehr loyal gegenüber den Personen, die sie gerne hat und Familie und Freunde haben bei ihr einen hohen Stellenwert. Mit dem Eintritt in die Welt der Alchemisten müssen diese allerdings deutlich kürzertreten, denn die Zeit drängt. Die Goldloge, die sie aufgesammelt hat, braucht sie, mit ihrem Faible für Muster und Rätsel, für eine äußerst wichtige Mission, deren Grundlage zu zerfallen droht. Sie als Alchemistin des Silberordens soll gemeinsam mit dem Goldalchemisten Ben, und der Unterstützung der restlichen Goldloge, diese Mission hinter dem Rücken des verfeindeten Quecksilberordens durchführen.
Ben lernt man als den unnahbaren, kalten Kämpfer kennen, der in seiner Rolle gefangen scheint. Auf mich macht er den Eindruck, als wäre er sehr gewissenhaft und jemand, der gerne alles unter Kontrolle haben will, wobei ihm Emilia einen gewaltigen Strich durch die Rechnung macht. Nach außen hin zeigt er sich immer als stark, aber auch er wird an den Punkt kommen, an dem er eine Grenze erreicht. Die übrigen Mitglieder der Loge konnten mich nicht alle vom Hocker reißen, aber jeder ist für sich einzigartig gestaltet und sie geben ein richtig gutes Team ab.
Die Welt, in der sich die Geschichte um Emilia abspielt, ist bis ins kleinste Detail ausgestaltet. Freund und Feind, Gut und Böse, Licht und Dunkelheit. Es ist einzigartig wie diese Welt nach und nach immer weiter aufgebaut wird mit Licht im Dunkeln und Dunkel im Licht. Die Idee einzelne chemische Elemente beherrschen zu können finde ich genial und sie ist sehr gut umgesetzt. Man merkt, dass einiges an Wissen aus der Chemie vorhanden ist, das hier eingeflossen ist.
Im Laufe des Buches kommen immer mehr Fragen auf, die nach und nach beantwortet werden, dennoch bleiben am Ende noch einige Fragen ungeklärt, die dann wohl in den Folgebänden beantwortet werden. Es bleibt genug Raum zu spekulieren und selbst Theorien aufzustellen und nachzugrübeln.
Was die Handlung angeht nimmt sie schnell an Fahrt auf, zwischendurch geht die Spannung und die „Action“ leider etwas verloren, dafür macht wird es am Ende umso spannender gemacht. Bis auf wenige Zeitsprünge ist die Handlung schlüssig und nachvollziehbar. Die Reaktionen der einzelnen Figuren sind, mit wenigen Ausnahmen, nachvollziehbar und realitätsnah gestaltet.
Der Schreibstil ist nicht schwer zu lesen und dennoch merkt man, dass die Geschichte mit Liebe und Leidenschaft geschrieben wurde. Die Autorin schreibt mit Liebe zum Detail und hin und wieder macht sie Andeutungen, die zum Grübeln anregen. Und gerade diese Details und die Gefühle, die zwischen den Zeilen geschrieben sind, sind es, die Buch Leben einhauchen und ihm seine Magie verleihen.
Alles in allem ein sehr gelungener Urban-Fantasy Roman und ein großartiger Auftakt der Reihe, der Lust auf mehr macht.

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