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Veröffentlicht am 19.08.2025

Bewegende Geschichte

Ein Sommer in Corona del Mar
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Mir fällt es schwer, zu diesem Buch eine Rezension zu schreiben. Es war so anders, als die Bücher die ich bis jetzt gelesen habe.
Es wird die Geschichte von Mia und Lorie Ann aus Mias Sicht erzählt. Zunächst ...

Mir fällt es schwer, zu diesem Buch eine Rezension zu schreiben. Es war so anders, als die Bücher die ich bis jetzt gelesen habe.
Es wird die Geschichte von Mia und Lorie Ann aus Mias Sicht erzählt. Zunächst beschreibt Mia ihre Vergangenheit in Corona del Mar, wie sie gemeinsam viele Nachmittage verbracht haben. Als die junge Mia von einem älteren Jungen schwanger wird, lässt sie heimlich einen Abbruch vornehmen. Selbstverständlich hält Lorie Ann zu ihr, da die beiden mehr als beste Freundinnen sind.
Als Lorie Anns Vater stirbt, nimmt ihr Leben eine schreckliche Wendung. Auch Mia verliert den Kontakt zu ihr. Über Jahre hinweg erzählt Mia, wie es ihr ergangen ist, immer wieder hat sie auch Kontakt zu Lorie Ann, deren Leben so ganz anders und vermeintlich so viel schlechter als Mias.

Die Charaktere sind wundervoll beschrieben und auch die Nebencharaktere sind voller Leben. Schnell habe ich mich in Mias Welt eingefunden. Dadurch war ihre Geschichte auch leicht zu lesen. Der Schreibstil hat mir auch sehr gut gefallen. Allerdings verliert sich Mia leider manchmal in Belanglosigkeiten, deshalb hat das Buch nicht komplett überzeugen können.

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Veröffentlicht am 19.08.2025

Mehr als ein Gefallen

Nur ein kleiner Gefallen - A Simple Favor
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Stephanie und Emily sind beste Freundinnen, auch ihre Söhne Miles und Nicky sind gute Freunde, deshalb ist es auch selbstverständlich, dass Stephanie Emilys Sohn Nicky von der Schule abholt und ihn mit ...

Stephanie und Emily sind beste Freundinnen, auch ihre Söhne Miles und Nicky sind gute Freunde, deshalb ist es auch selbstverständlich, dass Stephanie Emilys Sohn Nicky von der Schule abholt und ihn mit zu sich nach Hause nimmt. Doch als Emily ihn abends nicht mehr abholen kommt, wird sie sehr misstraurisch. Leider bestätigen sich Stephanies Vermutungen und Emily bleibt verschwunden. Gemeinsam mit Emilys Mann Sean versuchen sie, Nicky ein gutes Leben zu ermöglichen. Es scheint ein wenig vorherhsehbar, dass Stephanie sich in Sean verliebt und die beiden ein Paar werden. Allerdings weißt irgendwann alles darauf hin, dass Emily noch am Leben ist.

Der Schreibstil der Autorin hat mir gut gefallen. Der Thriller ist gut und flüssig zu lesen. Außerdem wollte ich immer weiter lesen, da er mich gefesselt hat. Es gab einige überraschende Wendungen, die ich definitiv nicht so erwartet hätte. Stephanies Geschichte hat mich immer wieder überrascht. Ihre Schuldzuweiungen und ihr Versuch eine tolle Mutter für Miles zu sein sind nur zu gut nachvollziehbar.
Emily ist eine durchtriebene Person, außerdem war ab einem Punkt klar, dass sie eine Zwillingsschwester hat. An der Stelle hätte man sich manche Ausführungen sparen können, auch wenn sie nicht weiter störend waren. Ihr Verhalten ihrer Schwester gegenüber finde ich auch erschreckend und ich hätte mir gewünscht, dass dieser Charakterzug mehr hervorkommt.
Seans Verhalten kann ich gar nicht nachvollziehen, da er um Stephanies Geheimnisse weiß und sich trotzdem auf sie einlässt. Er ist mir zu platt und naiv gezeichnet.
Das Verlangen nach Sex und die Ausführungen darüber haben mich leider etwas gestört und für mich nichts zur Geschichte beigetragen. Stephanies und Seans Sexleben zueinander war für mich auch nicht nachvollziehbar, da Stephanie sich schon von Sean verzaubert fühlt, während Emily noch vermisst fühlt. In dieser Situation sollte sie für mein Empfinden über andere Dinge nachdenken.
Das Ende konnte mich allerdings nicht überzeugen. Meiner Meinung nach ging alles zu glatt und ich hatte gehofft, dass Stephanie mehr Glück hat.
Auch fehlt mir die Spannung eines klassischen Thrillers, insgesamt wird die Spannung dadurch erhalten, dass die Geschichte aus unterschiedlichen Perspektiven erzählt wird. Gruselgefühle oder mitfiebern mit der "geschädigten" Person fehlen mir leider.

Alles in allem war es ein Buch, das mich gefesselt hat, allerdings mit einigen Ecken und Kanten. Darüber hinaus wurde ich die ganze Zeit das Gefühl nicht los, ein ähnliches Buch schon einmal gelesen zu haben

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Veröffentlicht am 19.08.2025

Eva bleibt unnahbar

Als wir unbesiegbar waren
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Die vier Freunde Eva, Benedict, Sylvie und Lucien erleben während ihres Studiums viel gemeinsam. Natürlich bleiben auch heimliche Liebschaften nicht aus und Eva landet mit Lucien im Bett. Enttäuscht von ...

Die vier Freunde Eva, Benedict, Sylvie und Lucien erleben während ihres Studiums viel gemeinsam. Natürlich bleiben auch heimliche Liebschaften nicht aus und Eva landet mit Lucien im Bett. Enttäuscht von der Nacht und Lucien, sieht Eva ein, dass die beiden niemals zusammen kommen werden. Auch Benedict möchte sein Glück bei Eva versuchen, doch irgendwas hindert sie immer daran, ein Paar zu werden. Die Wege der vier Freunde trennen sich nach dem Studium. Sylvie und Lucien ziehen erst einmal weg, Eva bekommt einen heiß begehrten Trainee Platz bei einer Bank und Benedict macht seinen Doktor in Physik an der Uni. Die vier bleiben im Kontakt, aber wie es so ist, geht jeder sein Leben und ihre Wege kreuzen sich nur noch selten. Im Verlauf von knapp zwanzig Jahren darf man am Leben der vier teilhaben. Zunächst verliert sich der Kontakt immer weiter, doch als sie Krisen erleben, finden sie wieder zueinander.

Gut gefällt mir, dass die Freundschaft in diesem Buch so wertvoll ist und die vier guten Freunde auch nach Jahren ohne viel Kontakt wieder zueinander finden. Die Freundschaft in diesem Buch baut auf dem gemeinsam Erlebten auf.
Eva hat die Rolle der Hauptperson, allerdings fehlt mir bei ihr ein bisschen der Tiefgang. Sie wird oft als sehr hartherzig beschrieben und es fiel mir schwer, mich in sie hineinzuversetzen. Leider war es auch vorhersehbar, dass sie und Benedict ein Paar werden, eine kreative Lösung hierfür wäre auch einmal schön gewesen.
Außerdem fand ich das Buch schwer zu lesen, zum einen waren viele Sprünge innerhalb der Kapitel und zum anderen gab es sehr lange Sätze, die ich mehrfach lesen musste. Für mich war das Buch auch ein bisschen für Insider in Physik und Bankgeschäften, denn vieles von den dort beschriebenen Vorgängen war nur schwer verständlich.
Teilweise waren auch die Handlungen der Personen für mich innerhalb ihrer Charakter nicht ganz nachvollziehbar. Manchmal war ich regelrecht enttäuscht davon, wie sie gehandelt haben.

Alles in allem hat mir das Buch gut gefallen und als leichte Lektüre über Freunde ist es auch sehr zu empfehlen.

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Veröffentlicht am 25.07.2025

Starker Anfang, starkes Ende – dazwischen ein bisschen Leerlauf

Himmelerdenblau
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Vor zwanzig Jahren verschwand Julie spurlos. Ihre Familie hat sich von diesem Schicksalsschlag nie erholt. Zum Jahrestag des Verschwindens rollt ein True-Crime-Podcast den alten Fall neu auf – was nicht ...

Vor zwanzig Jahren verschwand Julie spurlos. Ihre Familie hat sich von diesem Schicksalsschlag nie erholt. Zum Jahrestag des Verschwindens rollt ein True-Crime-Podcast den alten Fall neu auf – was nicht bei allen Beteiligten auf Zustimmung stößt. Besonders Julies Vater Theo, der zunehmend unter Demenz leidet, rückt durch seine Beteiligung an der Recherche in den Mittelpunkt.
Was mich direkt angesprochen hat, war die ungewöhnliche Erzählweise: Neben den Perspektiven der verschiedenen Figuren fließen auch Podcast-Folgen ein, die sich stilistisch vom Rest abheben. Besonders gelungen fand ich die Kapitel aus Theos Sicht – sprachlich spürbar von seiner Krankheit geprägt. Das war teils rührend, teils fordernd beim Lesen, aber definitiv ein literarischer Kniff, der im Gedächtnis bleibt.
Bei der Figurenzeichnung hatte ich ein gemischtes Leseerlebnis: Daniel, eine war für mich sehr greifbar. Seine Wut, seine Einsamkeit – das kam an. Sophia, Julies Schwester, blieb für mich eher blass, auch wenn ihre Überforderung nachvollziehbar geschildert wird. Und bei Theo hatte ich das Gefühl, viel zu sehen, aber wenig zu fühlen.
Besonders spannend fand ich die Auseinandersetzung mit True-Crime-Formaten. Wie viel Verantwortung tragen Podcaster, wenn sie reale Fälle aufarbeiten? Welche Grenzen sollte man nicht überschreiten – vor allem dann, wenn die Betroffenen gar nicht um Öffentlichkeit gebeten haben?
Was mir allerdings gefehlt hat, war der Thrill. Für einen Thriller war die Spannung über weite Strecken eher verhalten, und manche Abschnitte wirkten etwas langatmig. Erst im letzten Drittel nimmt die Geschichte richtig Fahrt auf – dann aber mit einem starken, überraschenden Finale.
Fazit: „Himmelerdenblau“ ist kein klassischer Pageturner, sondern ein fein komponiertes Drama mit Krimi-Elementen. Stilistisch einprägsam, emotional ambivalent – und mit einem Schluss, der nachwirkt. Für mich ein gutes Buch, das sich Zeit lässt, um dann doch Eindruck zu hinterlassen.

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Veröffentlicht am 16.07.2025

Eine Treppe voller Erinnerungen – starke Idee, aber zu viel auf einmal

Treppe aus Papier
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Das farbenfrohe Cover von "Treppe aus Papier" erinnert an ein kunstvolles Gemälde. Auf den ersten Blick scheinen Titel und Bild nicht recht zusammenzupassen, da keine Treppe dargestellt ist. Doch bei genauerem ...

Das farbenfrohe Cover von "Treppe aus Papier" erinnert an ein kunstvolles Gemälde. Auf den ersten Blick scheinen Titel und Bild nicht recht zusammenzupassen, da keine Treppe dargestellt ist. Doch bei genauerem Hinsehen lässt sich ein Zusammenhang herstellen: Die "Treppe aus Papier" könnte symbolisch für die Verbindung zwischen den vielen verschiedenen Räumen und Geschichten im Haus stehen. Der Titel ist gut gewählt, da das Buch von den unterschiedlichen Menschen erzählt, die im Haus leben – und die Treppe all diese Leben und Erinnerungen wie auf Papier festhält.
Erzählt wird die Geschichte aus der ungewöhnlichen Perspektive der Treppe selbst, die Einblicke in die Wohnungen und das Leben ihrer Bewohner*innen gibt. Im Mittelpunkt stehen Nele, die mit ihren Eltern und ihrem Hund Balu im vierten Stock wohnt, sowie die neunzigjährige Irma. Irma hilft Nele beim Lernen für die anstehende Geschichtsklausur, woraufhin Nele ein wachsendes Interesse an der Zeit des Nationalsozialismus entwickelt. Auch das Haus selbst und seine Vergangenheit während der NS-Zeit werden thematisiert.
Besonders gut gefällt mir der bildhafte, greifbare Schreibstil, der die Geschichte lebendig wirken lässt. Die Sprache schafft es, Atmosphäre zu erzeugen und Bilder im Kopf entstehen zu lassen, was das Lesen sehr angenehm macht.
Obwohl das Buch eine spannende und wichtige Thematik aufgreift, wirkt es stellenweise überfrachtet: Es werden zahlreiche Nebenhandlungen eingeführt, die im Rahmen der relativ kurzen Geschichte nicht ausreichend vertieft werden. Dadurch entsteht ein etwas unstrukturierter Eindruck, der es mir schwer gemacht hat, emotional in die Geschichte einzutauchen.

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