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Meinungen aus der Lesejury

Veröffentlicht am 04.05.2020

Temporeich und Spannend

Die Frequenz des Todes
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Der Inhalt:
Ein Baby verschwindet aus seiner Wiege und die verzweifelte Mutter setzt einen Notruf ab. Ein ratloser Polizist sucht Hilfe bei Matthias Hegel, dem besten Phonetiker Deutschlands. Dieser sitzt ...

Der Inhalt:
Ein Baby verschwindet aus seiner Wiege und die verzweifelte Mutter setzt einen Notruf ab. Ein ratloser Polizist sucht Hilfe bei Matthias Hegel, dem besten Phonetiker Deutschlands. Dieser sitzt jedoch gerade im Gefängnis. Deshalb bittet Hegel die Journalistin und Podcasterin Jula, mit der er auch schon den ersten Fall gelöst hatte, um ihre Mithilfe. Jula begibt sich auf Spurensuche und stößt auf Unglaubliches. Dabei gerät sie selbst in Gefahr.

Meine Meinung:
Vincent Kliesch ist es wieder einmal gelungen einen wahren Pageturner zu schreiben. Die Geschichte beginnt sofort, ohne große Umschweife, mit Spannung und Tempo und hält dieses Tempo auch durchgehend bis zum Ende. Die Sprache ist dabei einfach und gut verständlich, so dass das Lesen leicht fällt und der Leser, die Leserin nur so durch die Seiten „fliegen“ kann. Die meisten Charaktere sind bereits aus dem ersten Teil von Auris bekannt und ich freue mich, einigen wie zum Beispiel Jula, Matthias Hegel, Elyas und auch Paul wieder zu begegnen und nochmal ein Abenteuer mit ihnen zu erleben. Mir ist Jula sehr sympathisch und ich kann sie oft in ihren Handlungen und Denkweisen verstehen. Manchmal würde ich sie aber auch gerne zurückpfeifen und sie zur Vernunft bringen. Hegel ist ein undurchsichtiger Charakter, was jedoch genauso gewollt ist. So gibt er dem Leser, der Leserin auch im zweiten Teil einige Rätsel auf und lässt nur spärlich hinter seine Fassade blicken. Ich hoffe, dass sich im dritten Teil das Geheimnis um Hegel lüften wird.
Über die Charaktere die neu in diesem Buch erscheinen und in den Fall involviert sind, wie zum Beispiel Mutter und Vater des verschwundenen Kindes, hätte ich sehr gerne mehr erfahren. Da wurde nach meinem Geschmack ein bisschen mit Hintergrundinformationen gegeizt, so dass sie für mich etwas undurchsichtig blieben und ich keine emotionale Bindung aufbauen konnte. Das hat mir ein bisschen gefehlt.
Den Fall den Jula und Matthias Hegel zusammen lösen mussten fand ich jedoch sehr interessant und ich war von Anfang an neugierig was sich dahinter verbirgt. Ich bin auch sehr lange im Dunkeln getappt und konnte bis zur Auflösung nicht erraten was denn nun wirklich dahinter steckte. Zwar bekam ich hin und wieder ein „Häppchen“ zugeworfen aber immer nur so dosiert, dass ich unbedingt weiterlesen musste. So hatte ich dann das Buch auch sehr zügig beendet und bin nun ein kleines bisschen traurig Jula und Hegel wieder verlassen zu müssen. Freue mich aber schon jetzt auf das nächste Abenteuer.

Fazit:
Ein Pageturner der sich nur so weggelesen hat. Spannend, unterhaltend und überraschend. Ich wurde bestens unterhalten und kann ihn allen Thrillerfreunden empfehlen.

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Veröffentlicht am 27.04.2020

Lebensbejahend

Der Wald, vier Fragen, das Leben und ich Von einer Begegnung, die alles veränderte
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Meine Meinung:
Dieses kleine, feine Büchlein ist perfekt dafür, sich ab und zu hinzusetzen, es zu lesen und sich auf die wesentlichen Dinge im Leben zurückzubesinnen; auf das worauf es wirklich ankommt.
Der ...

Meine Meinung:
Dieses kleine, feine Büchlein ist perfekt dafür, sich ab und zu hinzusetzen, es zu lesen und sich auf die wesentlichen Dinge im Leben zurückzubesinnen; auf das worauf es wirklich ankommt.
Der Sprachstil von Tessa Randau ist klar und flüssig. Die Geschichte ist dadurch leicht verständlich. Die Autorin erzählt ihre Botschaft kurz und knackig und verzichtet auf ausführliche Abschweifungen wie zum Beispiel in die Vergangenheit oder das Berufsleben der Protagonisten. Dies wird für die Kernbotschaft dieses Buches nicht benötigt und hilft dem Leser, der Leserin, sich auf das Wesentliche zu konzentrieren und die Botschaften der Autorin direkt auf sich zu beziehen. Außerdem ist es wegen der Kürze der Geschichte besser möglich sie öfter im Alltag, in einer ruhigen Minute, zur Hand zu nehmen und immer wieder zu lesen.
Die Gestaltung des Buches, mit den vielen schönen Illustrationen gefällt mir sehr. Die kleinen Zeichnungen zwischendurch machen das Buch zu etwas Besonderem und es hat mir zusätzlich Freude bereitet sie mir anzuschauen. Bereits das Cover hatte mich schon sehr angesprochen, wodurch das Büchlein erst meine Aufmerksamkeit erregte und mich neugierig machte.

Fazit:
Dieses kleine Büchlein eignet sich sehr schön um sich selbst zu fragen und daran zu erinnern, was wirklich wichtig im Leben ist. Dadurch dass die Fragen in eine Geschichte verpackt wurden sind sie leicht zu verstehen und können doch gut auf das eigene Leben angewandt werden. Mir hat das Buch gut gefallen und ich hatte es schnell lesen können. Werde es noch öfter zur Hand nehmen um darin zu lesen.

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Veröffentlicht am 03.04.2020

Authentischer Thriller

Die Wälder
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Der Inhalt:
Ein kleines Dorf umgeben von Kilometerweitem dichten Wald. Hier leben Nina, David, Tim, Henri und Gloria mit ihren Eltern. Um die Wälder ranken sich jede Menge Legenden und Sagen was sie auf ...

Der Inhalt:
Ein kleines Dorf umgeben von Kilometerweitem dichten Wald. Hier leben Nina, David, Tim, Henri und Gloria mit ihren Eltern. Um die Wälder ranken sich jede Menge Legenden und Sagen was sie auf die fünf Kinder sehr unheimlich wirken lässt. Als dann Gloria, gerade 17 Jahre alt, in den Wäldern verschwindet und nicht wieder auftaucht, macht das die Wälder noch beängstigender.
20 Jahre nach dem Verschwinden von Gloria erhält Nina eine beunruhigende Nachricht von Tim, ihrem Freund aus Kindertagen und sie begibt sich wieder zurück in das Dorf ihrer Kindheit um das große Rätsel um Glorias Verschwinden endlich zu lösen.

Meine Meinung:
Melanie Raabe sorgt direkt am Anfang schon für eine düstere Stimmung in dem sie den Leser sofort in die unheimlichen Wälder führt. Sie beschreibt dabei sehr bildhaft und anschaulich. Diese Grundstimmung kann sie auch bis zuletzt beibehalten, auch wenn zwischendurch andere Handlungsstränge von der Düsternis ablenken.
Das Buch ist in zwei verschiedene Zeitebenen aufgeteilt, die sich abwechseln. Einmal wird erzählt was vor 20 Jahren geschah, kurz nachdem Gloria verschwunden war und die zweite Zeitebene erzählt was sich gegenwärtig ereignet. Die Autorin erzählt dabei sehr flüssig und spannend. Ich war immer mitten im Geschehen und konnte der Handlung sehr gut folgen. Der Leser nimmt dabei einmal die Perspektive von Nina an, die versucht das letzte Puzzleteil zu finden um das Rätsel um Glorias Verschwinden zu lösen. Und ein anderes Mal wird aus der Perspektive von David erzählt, der damals auch zur Clique gehörte und nun versucht Nina behilflich zu sein. Nach und nach fügen sich so die Ereignisse zusammen und das Rätsel wird Stück für Stück offenbart. Melanie Raabe bleibt dabei realistisch und Schnörkellos. Das hat mir gut gefallen. Die Geschichte ist sehr nah am Leben und könnte sich durchaus auch so in der Realität abgespielt haben. Dabei baut sich bis zum Ende hin kontinuierlich ein leichter Spannungsbogen auf. Die Handlung wird nie langweilig. Ich möchte stetig weiterlesen um zu erfahren was als nächstes passiert und was nun wirklich mit Gloria geschehen ist.
Die Protagonisten fand ich auch alle durchweg authentisch und gut beschrieben. Der Leser erfährt viel über das Gefühlsleben der Charaktere und das mag ich gerne, da ich die Figuren so gut kennenlernen kann und sich ihre Handlungen nachvollziehen lassen. Vor allem Nina war mir sehr sympathisch und ich habe sie gerne auf ihrem Abenteuer begleitet und mitgefiebert. Melanie Raabe hat es geschafft mich mit diesem Thriller, ohne viel Action, zu packen und bis zum Ende hin gut zu unterhalten.

Fazit:
Ein sehr authentischer Thriller, ohne viel Schnick-Schnack aber trotzdem spannend und packend bis zum Schluss.

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Veröffentlicht am 30.03.2020

Tolle Unterhaltung

Tagebuch eines Buchhändlers
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Der Inhalt:
Shaun Bythell ist der Inhaber eines Antiquariats in einem kleinen Schottischen Nest namens Wigtown. Er ist Buchhändler aus Leidenschaft und führt ein Tagebuch in dem er von seinem Alltag im ...

Der Inhalt:
Shaun Bythell ist der Inhaber eines Antiquariats in einem kleinen Schottischen Nest namens Wigtown. Er ist Buchhändler aus Leidenschaft und führt ein Tagebuch in dem er von seinem Alltag im Buchladen, von kauzigen Kunden und den Eigenarten seiner Angestellten erzählt.

„Ach, die Gefahr, zu glauben, man könnte jemand auf den ersten oder zweiten Blick hin einschätzen. Zweifelsohne erliege ich ihr täglich im Umgang mit meinen Kunden und hake Leute als tumbe Toren ab, obwohl sie möglicherweise wegweisend bei der Landung an der normannischen Küste waren oder eine bahnbrechende medizinische Entdeckung machten.“ (S.93)

Meine Meinung:
Shaun Bythell erzählt leicht sarkastisch und mit viel Humor von seinen Erlebnissen im Buchhandel. Durch seine witzige Erzählart bringt der dem Leser den Alltag in seinem Buchladen näher. Er lässt ihn hinter die Kulissen des Geschäftes blicken und zeigt wie Mühsam der Kampf ist, den Laden am Laufen zu halten. Dabei kann er jedoch seine Leidenschaft und Liebe zu den Büchern deutlich machen und den Leser spüren lassen welch tolles Gefühl es in ihm hervorruft, wenn er besondere Schätze, bei seiner Rundreise zu privaten Bibliotheksauflösungen, entdeckt und diese an Liebhaber weiterverkaufen kann. In seinen recht kurzen Tagesberichten erzählt er von seiner Mühe im Kampf des Internethandels zu bestehen und erklärt dem Leser knapp wie der Internet-Buchhandel funktioniert.
Ich habe Shaun Bythell sehr gerne ein Jahr in seinem Buchhändlerleben begleitet und mich oft köstlich über seine sarkastische Art amüsiert. Auch seine teils verschrobenen Angestellten fand ich sehr lustig und amüsant. In diesem Buch wird ein Buchhändler dargestellt wie ich ihn mir schon immer, in einem kleinen britischen bzw. hier schottischen Nest, vorgestellt habe. Ich war ein bisschen traurig als ich bei der letzten Seite ankam, es fühlte sich an, als würde ich nun einen guten Freund verlassen müssen und nie wieder etwas von ihm hören.

„Wenn jemand seinen Satz „Ich will nicht unhöflich erscheinen, aber…“ beginnt, gehen bei mir genauso alle Alarmglocken an wie bei dem Satz: „Ich bin garantiert kein Rassist, aber…“ Dabei ist es doch ganz einfach: Wenn man nicht unhöflich erscheinen will, sollte man auch nicht unhöflich sein. Und wenn man kein Rassist ist, sollte man sich auch nicht wie ein Rassist benehmen. (S. 326)

Fazit:
Ein kurzweiliges, amüsantes Buch, das anschaulich von einem Lebensabschnitt eines kauzigen Buchhändlers erzählt.

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Veröffentlicht am 27.03.2020

Pageturner

Das Erbe
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Der Inhalt:
Spätsommer 2018. Über Nacht ist Mona Lang reich. Ihre Großtante Klara hat ihr ein großes Haus in München-Schwabing vermacht, denn sie war sich sicher: »Mona wird das Richtige tun.« Was damit ...

Der Inhalt:
Spätsommer 2018. Über Nacht ist Mona Lang reich. Ihre Großtante Klara hat ihr ein großes Haus in München-Schwabing vermacht, denn sie war sich sicher: »Mona wird das Richtige tun.« Was damit gemeint ist, versteht Mona nicht. Doch kaum hat sie Klaras Erbe angetreten, kommt sie einer Intrige auf die Spur, die sich um die Vergangenheit des Hauses rankt – und um ihre Familie.

München 1938. Die junge Klara belauscht an der Salontür ein Gespräch zwischen ihrem Vater und ihrem Vermieter, dem jüdischen Unternehmer Jakob Roth. Es geht um die bevorstehende Auswanderung der Roths – und ein geheimes Abkommen … (Klappentext)

Meine Meinung:
Ellen Sandberg hat es mal wieder geschafft mich in ihren Bann zu ziehen. Die beiden vorherigen Bücher konnte ich vor Spannung schon kaum aus der Hand legen und so ging es mir mit diesem Buch auch wieder. Ihr flüssiger, schnörkelloser Schreibstil hat es mir ermöglicht das Buch fast in einem Zug durchzulesen. Ich wollte, bis zum Ende hin, unbedingt wissen was weiter passiert.
Erzählt wird die Geschichte aus drei Perspektiven. Einmal aus der Perspektive der jungen Klara in den Dreißiger und Vierziger Jahren zur NS-Zeit. Dann aus der Perspektive der Nichte Mona, die Klara beerbt hat und nun versucht mehr über ihre Tante und deren Vergangenheit herauszufinden und dann noch aus der Perspektive von Sabine und ihrem (Ex)Mann, die eine geheimnisvolle Verbindung zu Klara und Mona haben. Die Autorin hat sehr geschickt und spannungsgeladen die verschiedenen Geschichten der Protagonisten versponnen. Der Leser ahnt zwischendurch immer mal wieder ein paar Zusammenhänge, kann sich jedoch bis zum Ende hin nicht sicher sein, ob seine Vorahnungen stimmig sind. Alle Protagonisten waren bildlich ausgearbeitet. Am besten gefiel mir Mona. Mit ihr konnte ich mich gut identifizieren und habe sie bei ihren Erlebnissen sehr gerne begleitet. Sie war mir sympathisch und ich mochte sie.
Mit diesem Buch konnte mich Ellen Sandberg mal wieder sehr begeistern und ich freue mich schon auf Nachschub von ihr.

Fazit:
Eine sehr spannende, kurzweilige Geschichte mit vielen Verstrickungen, die viele tolle Protagonisten betrifft. Flüssig geschrieben und bildlich erzählt. Ich habe es in einem Rutsch verschlungen. Absolute Leseempfehlung von mir!

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