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Veröffentlicht am 16.08.2023

Toxisch und langweilig

Very Bad Kings
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Aufgrund der Kontroverse um das Buch war ich extrem neugierig. Ich mache mir gerne selbst ein Bild von Büchern, an denen es so viel laute Kritik gibt. Und das habe ich bei „Very bad Kings“ gemacht und ...

Aufgrund der Kontroverse um das Buch war ich extrem neugierig. Ich mache mir gerne selbst ein Bild von Büchern, an denen es so viel laute Kritik gibt. Und das habe ich bei „Very bad Kings“ gemacht und bin im Lager toxisch as f*ck.

Also bleiben wir mal ganz offen und ehrlich miteinander: Dass dieses Buch toxisch sein würde, ist absolut vorhersehbar. Genau das macht Dark Romance auch aus, darüber habe ich mir absolut keine Illusionen gemacht. Ich habe mich ganz bewusst dafür entschieden. Trotzdem war ich dann doch etwas überrascht, wie frauenverachtend die männlichen Hauptcharaktere, vor allem der Anführer der Kings ist. Ich fand das echt heftig. Aber ja, auch das ist bei einem Dark Romance-Roman vermutlich zu erwarten.

Ich will hier also gar nicht allzu viel Kritik an den toxischen Inhalten vorhalten, denn das wäre als würde ich bei einem Fantasyroman darüber schimpfen, dass zu viel Fantasy vorkommt. Das ist bei Dark Romance so und Leserinnen die gezielt zu Dark Romance greifen, wissen, worauf sie sich einlassen (lassen wir viel zu junge Mädchen mal weg, die das Buch nur lesen wollen, weil es überall auf Instagram war, das ist eine andere Geschichte). Außerdem gibt es an den toxischen Inhalten mehr als genug Kritik von vielen anderen Leserinnen. Wie gesagt, ich wollte mich selbst überzeugen und das habe ich getan. Das Buch ist toxisch und frauenverachtend. ich finde es schlimm, wie mit Mable umgegangen wird. Gleichzeitig wirkt sie auf mich nicht so ausgenutzt und fremdgesteuert wie die Protagonistin aus „Ravenhood Flock“, was ich gut finde.

Meine eigentliche Kritik an diesem Buch ist: Es ist unlogisch und langweilig. Ich dachte: Ja, dieses Buch wird toxisch und problematisch, aber dafür bestimmt auch richtig spannend. Pustekuchen, „Very Bad Kings“ zieht sich zwischendrin wahnsinnig. Es gibt ein zwei Szenen, die aufregend sind und bei denen man das Buch nicht mehr weglegen kann, aber insgesamt passiert eigentlich sehr wenig und es ist einfach langweilig. Dass man die Motive des Kings-Anführers absolut nicht nachvollziehen kann, ist da nur das Sahnehäubchen auf dem i. Ehrlich, ich habe versucht, ihn zu verstehen. Es liegt einfach null Komma gar keine Logik hinter seinem Handeln.

FAZIT
Dark Romance ist nicht mein Genre, deshalb kenne ich mich darin kaum aus. Vielleicht ist „Very Bad Kings“ das beste Buch, das dieses Genre zu bieten hat und ich erzürne mit meiner Meinung alle Fans, aber ich fand es absolut langweilig. Die Sexszenen sind krass, aber auch da habe ich nach der lauten Kontroverse darkeres erwartet. Insgesamt ist das Buch einfach nur unlogisch und langweilig. Ich würde es allein deswegen schon nicht empfehlen und da sind wir auf die problematischen Inhalte noch nicht mal zu sprechen gekommen.

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Veröffentlicht am 16.08.2023

Und wenn du mich küsst

Und wenn du mich küsst
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Taddy ist Ersatzquarterback der Stars. Obwohl er nur noch selten wirklich aufs Spielfeld darf, ist er aufgrund seiner ansehnlichen Optik einer der bekanntesten und beliebtesten Footballstars. Olivia Shore ...

Taddy ist Ersatzquarterback der Stars. Obwohl er nur noch selten wirklich aufs Spielfeld darf, ist er aufgrund seiner ansehnlichen Optik einer der bekanntesten und beliebtesten Footballstars. Olivia Shore spielt als Operndiva allerdings in einer ganz anderen Liga. Das ist beiden ziemlich schnell klar, aber auf ganz unterschiedliche Weise.

Was ich an Phillips Büchern so gerne mag, ist der Witz, mit dem sich die Hauptcharaktere jedes Mal begegnen und die scharfen Zungen der Protagonistinnen. Auch das bleibt hier wieder nicht aus und doch unterscheidet sich dieses Buch von anderen Romanen der Autorin. Man merkt „Und wenn du mich küsst“ ganz deutlich an, dass sich die Autorin weiterentwickelt hat und ihre Liebesromane mit der Zeit gehen. Zwar beinhalten Phillips Liebesromane immer starke unabhängige Frauen, aber das Thema Feminismus und Unabhängigkeit der Frau tritt in diesem Buch noch einmal ganz anders auf. Viel deutlicher und stärker, was mir wahnsinnig gut gefallen hat.

Die Anziehung zwischen Taddy und Olivia ist deutlich spürbar, aber sie möchte sich nicht auf den Footballstar einlassen. Beide haben sehr große Egos, die des öfteren miteinander kollidieren und Olivia möchte nicht Gefahr laufen, zurückstecken zu müssen. Sie liebt ihre Karriere und würde alles dafür tun, aber sie weiß auch, dass sie in einer Beziehung oft zurücksteckt. Nicht, weil der Mann das von ihr erwartet, sondern weil sie es von sich aus tut, um den Mann (in seiner Karriere) zu unterstützen. Was ja durchaus ein gesellschaftlich antrainiertes Problem von vielen Frauen ist.

Aber es dreht sich nicht alles um Olivias Zweifel. Ihre Vergangenheit schiebt sich immer wieder in den Vordergrund. Denn Olivias Exverlobter ist gestorben und seit dem erhält sie anonyme Drohbotschaften, in denen man ihr die Schuld für den Tod gibt. Die Schuldgefühle drohen sie daher zu ersticken.

Anhang des Klappentextes hätte ich nur mit Reibereien zwischen die Hauptcharekteren gerechnet, bis sich diese eben verlieben und happy ever after sind. Dieser Suspense-Anteil hat mich daher sehr überrascht. Im positiven Sinne, denn eigentlich fand ich das ganz spannend. Liebesromane mit Spannungselementen habe ich bisher kaum gelesen, weshalb das eine schöne Abwechslung war.

Trotzdem kam mir dieser „Reibereien“-Teil einfach zu kurz. Der Anfang geht wahnsinnig schnell. Es ist ein bisschen, als würde sich die Geschichte in 1.8x Geschwindigkeit abspielen, was unglaublich schade ist, weil die Tiefe der Charaktere dadurch sehr verloren gegangen ist. Sie verlieben sich dann quasi schon ineinander, bevor ich sie richtig kennen lernen konnte. Wodurch jegliche Emotionen und Romantik an mir abgeprallt sind. Und genau das erwarte ich bei einem Liebesroman ja nicht.

FAZIT
„Und wenn du mich küsst“ ist ein Liebesroman mit vielversprechenden Elementen, der am Ende aber einfach nicht ganz rund wirkt. Zwar ist das Buch zwischendurch sehr spannend und bringt so einige humorvolle Szenen mit sich, aber am Ende fehlen doch die romantischen Funken.

Auch wenn dieses Buch nicht zu meinen Favoriten zählt, kann ich die Liebesromane von Susan Elizabeth Phillips generell sehr empfehlen. Meine Lieblinge sind „Bleib nicht zum Frühstück“ und „Dieser Mann macht mich verrückt“.

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Veröffentlicht am 16.08.2023

Marianengraben

Marianengraben
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Paula hat durch einen Unfall ihren kleinen Bruder verloren. Nach Ewigkeiten traut sie sich zum ersten Mal an sein Grab, aber nur nachts. Sie möchte nicht von anderen Menschen beim Trauern beobachtet werden. ...

Paula hat durch einen Unfall ihren kleinen Bruder verloren. Nach Ewigkeiten traut sie sich zum ersten Mal an sein Grab, aber nur nachts. Sie möchte nicht von anderen Menschen beim Trauern beobachtet werden. Doch auch Helmut hat sich nachts auf den Friedhof geschlichen. Er gräbt die Urne seiner Frau aus und auf einmal ist Paula seine Komplizin bei der Flucht. Die beiden von Trauer geplagten Seelen begeben sich gemeinsam auf einen Roadtrip. Nichts scheinen sie gemeinsam zu haben und trotzdem hat das Schicksal sie zusammengeführt, um sich gegenseitig zu heilen.

Ich habe das Buch hauptsächlich auf Empfehlung einer Freundin gelesen. Deshalb hatte ich mich vorher nicht so richtig damit beschäftigt und war ziemlich überrascht, dass es eine dieser tragisch-humorvolles-Abenteuer-mit-altem-Mann-Geschichte ist. Und vielleicht ist es besser, dass ich das nicht wusste. Denn das hätte mich vom Lesen abgehalten und dann wäre mir eine wirklich tolle, emotionale Geschichte entgangen.

Das Buch ist nur 254 Seiten lang. Daher entwickelt sich alles sehr schnell. Der Schreibstil ist relativ nüchtern, was aber sehr gut zur Emotionalität des Textes passt. Und zu meiner Eigenschaft, nach am Wasser gebaut zu sein. Wäre der Text emotionaler geschrieben, wäre er zwar vermutlich intensiver gewesen, aber damit auch weniger erträglich. Der Humor, der vor allem in der Kommunikation zwischen Paula und Helmut immer wieder aufblitzt, lockert die Handlung genau im richtigen Maß auf.

FAZIT
Für ein Highlight hat mich “Marianengraben” etwas zu wenig mitgerissen. Trotzdem empfinde ich es als richtig gutes Buch, das mit Trauer auf sehr schöne Art umgeht. Vor allem gegen Ende hing ich an den Seiten, weil ich unbedingt wissen wollte, wie Paulas und Helmuts gemeinsame Geschichte endet. Und ob nach dem Roadtrip ein neues Leben beginnt. Ein Leben, in dem man auch lebt und nicht nur trauert.

Passend zu diesem Buch möchte ich “Vom Ende der Nacht” empfehlen. Denn auch darin geht es um tragische Momente, das Leben und wie es weitergeht, auch wenn man selbst nicht bereit ist. In der Hinsicht ähneln sich die Bücher sehr, nur dass in “Vom Ende der Nacht” auch ein bisschen Liebe eine Rolle spielt.

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Veröffentlicht am 15.08.2023

Feministische Fantasy

We Will Give You Hell
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In “We will give you hell” geht es um Hella, die gemeinsam mit ihren Freund*innen nach dem Abi eine Reise nach Schweden unternimmt. Ziemlich schnell erfahren wir, welche familiären Probleme Hell hat, denn ...

In “We will give you hell” geht es um Hella, die gemeinsam mit ihren Freund*innen nach dem Abi eine Reise nach Schweden unternimmt. Ziemlich schnell erfahren wir, welche familiären Probleme Hell hat, denn ihr Stiefvater kann sie überhaupt nicht leiden. Es geht sogar so weit, dass er behauptet, ihre ständige Wut mache sie böse, und dafür sorgt, dass auch ihre Mutter sie meidet.

“We will give you hell” ist ein feministisches Fantasy-Buch. Statt klassischer Zauberei ist die Magie hier die feministische Wut. Damit greift Frisch viele gesellschaftskritische Themen bezüglich des Umgangs mit Frauen in dieser Welt auf. Feministische Wurt als eine Art Fantasy-Fähigkeit zu verwenden, finde ich extrem spannend. Etwas ähnliches ist mir bisher noch nicht untergekommen, was dieses Buch ziemlich einmalig macht. Trotzdem hatte ich ein paar Schwierigkeiten mit dieser Geschichte.

Zunächst einmal empfand ich den Anfang als sehr schwerfällig. Ich habe auch zwei Anläufe gebraucht, um überhaupt in die Geschichte zu finden. Und das lag nicht einmal unbedingt an Hell als Hauptcharakter. Dass sie eine Protagonistin ist, die mal nicht unbedingt eine Sympathieträgerin ist, finde ich für die Geschichte sehr passend. Denn auch das ist etwas, für das man weibliche Protagonistinnen viel schneller verurteilt als männliche. Allerdings wirkte Hells ständige Wut im Buch teilweise doch etwas konstruiert. Das hat mir den Zugang zu ihr ein bisschen erschwert, was aber viel mehr an der Erzählweise als am Charakter liegt.

Der Anfang war wie erwähnt etwas schwerfällig. Das ändert sich, sobald die Gruppe zum Wandern in den Wald kommt. Hier überschlagen sich die Ereignisse. Hells Wut wird immer stärker und alles lockt sie zu einer Gruppe Frauen, die im Wald lernt mit ihrer Wut umzugehen und sie zu stärken und die Welt ins Gleichgewicht zu rücken. Hier wird das Buch richtig spannend!

Trotzdem hat es der Handlung ein bisschen an Drive gefehlt. Die Ereignisse fügen sich nicht richtig geschmeidig aneinander. Die Handlung wirkt ein bisschen so als wäre sie auseinander geschnitten und danach wieder zusammengeflickt worden. Sie ergibt kein komplett ebenmäßiges Bild.

FAZIT
“We will give you hell” ist mein erstes Buch, in dem das Thema Feminismus so zentral und gut behandelt wird. Damit hebt es sich natürlich stark von anderen Fantasyromanen ab. Trotzdem bin ich nicht vollends überzeugt. Meine Kritik beschränkt sich aber hauptsächlich auf die Erzählweise der Geschichte, denn die hätte einfach noch ein bisschen packender, die Handlung noch etwas schwungvoller sein können. Dennoch habe ich mich unterhalten gefühlt.

Wenn ihr auf der Suche nach Fantasyromanen mit gesellschaftskritischen Themen seid, kann ich euch nicht nur “We will give you hell” empfehlen, sondern auch “Der Hexenzirkel Ihrer Majestät”. Hier ist der Cast noch etwas diverser und das Buch bietet nicht nur ein bisschen Feminismus, sondern noch weitere wichtige Gesellschaftsthemen.

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Veröffentlicht am 13.08.2023

Band 5

Ice Planet Barbarians – Tiffany und Salukh
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Nachdem mir der vierte Band gut gefallen hat, war ich sehr gespannt auf die Fortsetzung. Und Tiffany und Salukh schienen zunächst ein vielversprechendes Paar abzugeben. Tiffany gehört zu den letzten beiden ...

Nachdem mir der vierte Band gut gefallen hat, war ich sehr gespannt auf die Fortsetzung. Und Tiffany und Salukh schienen zunächst ein vielversprechendes Paar abzugeben. Tiffany gehört zu den letzten beiden Frauen im Stamm, die nicht verpaart sind, weshalb die Junggesellen um ihre Gunst und Aufmerksamkeit buhlen. Salukh hingegen spürt ganz genau, dass Tiffany seine Gefährtin ist und versucht sich ihr Vertrauen mit kleinen Gesten zu sichern.

Seine Methode kommt bei Tiffany deutlich besser an als die der anderen Männer. Denn sie vertraut ihm an, weshalb ihr die Aufmerksamkeit der anderen Männer Angst macht. Tiffany wurde von den Aliens, die die Frauen entführt haben, missbraucht. Und nun hat sie Angst, dass ihr das wieder passiert, wenn sie den Sa Khui nicht von sich aus gibt, was sie wollen. Dass sie die Geduld verlieren und über sie herfallen. Deshalb möchte sie mit Salukh üben, um männliche Nähe wieder ohne Angst zulassen zu können.

Und hier hört es für mich auf. Ich hasse es, wie oft das Thema “Missbrauch” in ein Buch eingebaut wird, um künstlich Drama zu erzeugen, wie schlecht dann immer damit umgegangen wird. Und in diesem Buch hatte das Thema nur wenig Zweck: Zum Einen Drama. Zum Anderen ist das der Grund, warum Salukh und Tiffany sich annähern und die sexuelle Spannung zwischen ihnen ansteigt.

Statt das Thema “Missbrauch” zu verwenden und dann total falsch aufzulösen, hätte man hier auch das Jungfrauen-Trope verwenden können. Denn als Jungfrau hätte Tiffany vielleicht auch den Wunsch gehabt, zu üben, bevor sie sich auf einen der Sa Khui richtig einlässt. Wäre auch nur so halb gut gewesen, aber deutlich besser als ein Motiv, das nur Drama erzeugen möchte und absolut keinen Sinn ergibt.


FAZIT
Dieses Buch hat vielversprechend angefangen, aber dann hat das schlecht dargestellte Thema “Missbrauch” für mich alles kaputt gemacht. Ich fand es unangenehm zu lesen, wie die beiden sich annähern und Tiffany dabei ständig Angst hat. Natürlich überwindet sie diese Angst am Ende, aber auch das wirkt dann deutlich zu schnell abgehakt. “Ice Planet Barbarians – Tiffany & Salukh” war jedenfalls überhaupt nicht romantisch und damit nicht das, was ich mir von einem trashigen SciFi-Liebesroman erwarte.

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