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Veröffentlicht am 05.10.2022

Stimmungsvoller Winterzauber

Wintermeer und Bernsteinherzen
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Die ehemalige Immobilienmaklerin Finja hat nach einigen Umwegen endlich ihren Traumberuf als Heilpraktikerin gefunden. Leider ist zum Jahresende gerade Ebbe in der Kasse und daher nimmt sie einen Auftrag ...

Die ehemalige Immobilienmaklerin Finja hat nach einigen Umwegen endlich ihren Traumberuf als Heilpraktikerin gefunden. Leider ist zum Jahresende gerade Ebbe in der Kasse und daher nimmt sie einen Auftrag ihrer früheren Chefin an und macht sich auf die Suche nach einem Objekt in St. Peter-Ording. Sehr schnell entdeckt sie das Barnsteenhus und ist völlig verzaubert von seinem Charme. Und dann geht ihr noch der sympathische Zahnarzt nicht mehr aus dem Kopf…

Tanja Janz hat es zum wiederholten Male geschafft, mich mit ihrem Roman „Wintermeer und Bernsteinherzen“ im Alltag abzuholen und in ein bezauberndes Winterwunderland mitzunehmen. Durch ihre Geschichten zieht sich immer eine ganz besondere Atmosphäre, natürlich auch bedingt durch die durchweg sympathischen und liebevoll gezeichneten Charaktere. Besonders schön ist auch das Wiedersehen mit „alten Bekannten“ aus vorherigen Büchern.

In diesem Buch vereinigen sich eine zarte Liebesromanze mit einem stimmungsvollen Winterroman zu einer absoluten Wohlfühlgeschichte, die von innen wärmt. Für mich genau das Richtige in diesen turbulenten Zeiten. Das Ganze verpackt in ein traumhaft schönes Cover und abgerundet mit Rezepten, die zum Ausprobieren animieren.

Ich habe wieder jede Zeile genossen und freue mich schon auf Neues aus St. Peter-Ording.

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Veröffentlicht am 26.09.2022

Der Mensch Enid Blyton

Enid Blyton. Geheimnis hinter grünen Hecken
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Was habe ich als Kind nach Lesenachschub über „Die schwarze Sieben“ gelechzt, meinen Lieblingsabenteuerromanen dieser Autorin. Von ihr als Person wusste ich so gut wie gar nichts, was sich aber nach der ...

Was habe ich als Kind nach Lesenachschub über „Die schwarze Sieben“ gelechzt, meinen Lieblingsabenteuerromanen dieser Autorin. Von ihr als Person wusste ich so gut wie gar nichts, was sich aber nach der Lektüre dieses sehr informativen Buches schnell geändert hat.

Denn mit „Enid Blyton – Geheimnis hinter grünen Hecken“ hat Maria Regina Kaiser wieder eine wunderbare neue Romanbiografie verfasst.

Schon die kleine Enid hatte eine große Phantasie und liebte es, zusammen mit ihrem Vater in selbst ausgedachten Geschichten zu schwelgen. Doch ihre heile Welt zerbrach abrupt nach der Trennung der Eltern und ihrem Verbleib bei der Mutter, die Enids Geschichten nichts abgewinnen konnte. Doch Enid lässt nicht von ihrem Traum ab, Schriftstellerin zu werden, und nach einem Umweg über eine Ausbildung zur Fröbel-Pädagogin nähert sie sich Schritt für Schritt ihrem Ziel.

Auch der Einblick in ihr eigenes Familienleben zeigt Höhen und Tiefen auf. Nach einer zerrütteten ersten Ehe mit 2 Töchtern folgte eine zweite. Enid Blyton war zeitlebens sehr darauf bedacht, immer und überall einen guten Eindruck zu hinterlassen, so dass es für die Öffentlichkeit immer nur die heile Welt war, die preisgegeben worden ist. Obwohl sie immer einen engen Umgang mit Kindern hatte – beruflich oder durch die jahrzehntelange Beantwortung der Zuschriften ihrer jungen LeserInnen – war das Verhältnis zu ihren beiden Töchtern eher ernüchternd, was mich schon überrascht hat. Für die Erziehungsarbeit gab es Nannys und exklusive Internate.

Enid Blyton Hauptaugenmerk lag immer auf dem Schreiben, das sie mitunter schon manisch verfolgte. Für Probleme, welcher Art auch immer, hatte sie keine Zeit und war erfolgreich im Verdrängen.

M. R. Kaiser hat mit dieser Romanbiografie sehr interessante Einblicke in das Leben dieser erfolgreichen Autorin gegeben. Durch die kurzen Kapitel, deren Überschriften immer einen Bezug zum Inhalt haben, lässt sich das Buch sehr angenehm lesen, aber es wird zunehmend schwerer, es aus der Hand zu legen.

Auch das Nachwort enthält noch eine Fülle an Informationen, gefolgt von einem ausführlichen Anhang mit weiteren Angaben zu Enids Menschen, Orten, Werken, einer Zeittafel und vielem mehr. Hier zeigt sich auch wieder, mit welcher Menge an Recherchearbeit sich die Autorin auseinandergesetzt haben muss. Das Portrait auf dem Cover zeigt eine selbstbewusste Frau, leider war es das einzige Foto im Buch.

Eine rundherum überzeugende und gelungene Romanbiografie, aus der ich sehr viel Wissen über den Menschen Enid Blyton mitnehmen konnte.

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Veröffentlicht am 17.09.2022

Spagat zwischen Berufung und Familie

Ulla und die Wege der Liebe
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Endlich geht es weiter mit der Künstlerfamilie Dehmel in den nicht immer nur goldenen 20er Jahren. Im 3. Band „Ulla und die Wege der Liebe“ steht Heinrich Dehmels Freundin und spätere Ehefrau Ursula, genannt ...

Endlich geht es weiter mit der Künstlerfamilie Dehmel in den nicht immer nur goldenen 20er Jahren. Im 3. Band „Ulla und die Wege der Liebe“ steht Heinrich Dehmels Freundin und spätere Ehefrau Ursula, genannt Ulla, im Mittelpunkt. Wie auch schon in den Vorbänden hat es nicht lange gedauert, und ich war wieder mitten drin im Geschehen. Mich überzeugt nicht nur Ulrike Renks flüssiger Schreibstil sondern auch die Tatsache, dass ihre Charaktere sehr authentisch geschildert sind und sie es versteht, die damalige Atmosphäre so detailgetreu zu schildern, dass man beim Lesen das Gefühl hat, dabei gewesen zu sein. Auch wenn seitdem schon 100 Jahre vergangen sind.

Es war wieder sehr unterhaltsam, Ulla und die Familie Dehmel ein Stück des Lebensweges zu begleiten, der seine Höhen aber auch Tiefen hatte. Trotz ihrer Liebesheirat mit Heinrich macht sie sich Sorgen, ob eine gemeinsame Zukunft, in der beide in Träume und Wünsche verwirklichen können, überhaupt möglich sein wird. Diese Gedankengänge, wie auch Gespräche mit Vera oder Diskussionen über aktuelle politische Themen, habe ich sehr genossen.

Wer die beiden Vorgängerbände dieser unterhaltsamen Reihe noch nicht kennt, sollte das schnellstens ändern. Es lohnt sich, die Dehmels kennenzulernen und in die Vergangenheit einzutauchen. Ich freue mich jetzt schon auf den 4. Band, in dem Fine, die Tochter von Heinrich und Ulla, im Mittelpunkt stehen wird.

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Veröffentlicht am 09.09.2022

Spurensuche in der Vergangenheit

Elbpakt
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„Elbpakt“ ist bereits der 7. Band der Reihe um den sympathischen Kommissar Philip Goldberg der Autorin Nicole Wollschlaeger, aber für mich als Neueinsteigerin in die ELB-Krimis war es der erste. Auch ohne ...

„Elbpakt“ ist bereits der 7. Band der Reihe um den sympathischen Kommissar Philip Goldberg der Autorin Nicole Wollschlaeger, aber für mich als Neueinsteigerin in die ELB-Krimis war es der erste. Auch ohne Vorkenntnisse habe ich mich schnell in die Handlung einfinden können und unter den Haupt- und Nebencharakteren sehr wohl gefühlt.
Ein Einbruch, der dann doch keiner war, rätselhafte Grabkreuze mit gruseligen Beigaben und eine verschwundene alte Dame – dieser Fall ist sehr mysteriös und fordert den Ermittlern einiges an Kombinationsgabe und analytischen Fähigkeiten ab und lässt sie tief in der Vergangenheit graben.
Der Schreibstil der Autorin gefällt mir gut; es ist genau die richtige Mischung aus Spannung und Humor, trotz des ernsten Hintergrundthemas. Die Herren Kommissare sind nicht nur sympathisch, sondern herrlich normal, und man lernt sie nicht nur im dienstlichen Bereich sondern auch von der privaten Seite kennen. Und die war überaus unterhaltsam und hat mich oft zum Schmunzeln gebracht.
Mir hat der Krimi gut gefallen und ich werde sicherlich noch weitere Bände der ELB-Reihe lesen.

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Veröffentlicht am 07.09.2022

Ein Buch wie eine Umarmung

Das Glück auf der letzten Seite
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Nach Jahrzehnten findet Anne-Lise ein nie veröffentlichtes Manuskript und macht sich nicht nur auf die Suche nach dem Autor Sylvestre sondern auch auf den Weg, den dieser Roman in der ganzen Zeit zurückgelegt ...

Nach Jahrzehnten findet Anne-Lise ein nie veröffentlichtes Manuskript und macht sich nicht nur auf die Suche nach dem Autor Sylvestre sondern auch auf den Weg, den dieser Roman in der ganzen Zeit zurückgelegt hat. Dabei ist sie äußerst erfolgreich und erfährt so ganz nebenbei, bei wie vielen Personen diese Geschichte für Veränderungen in deren Leben gesorgt hat.

„Das Glück auf der letzten Seite“ ist ein Roman in Briefform. Die Autorin Cathy Bonidan hat hier ein ganz besonderes Buch geschrieben, das mich sofort gefesselt hat. Viele kleine persönliche Geschichten um das verloren gegangene Manuskript fügen sich gut in die Haupthandlung ein. Die Kapitel, besser gesagt die Briefe, haben eine angenehme Länge und sind durch die unterschiedlichen Verfasser*innen sehr abwechslungsreich. Und es geht immer noch ein Brief… Der Briefwechsel an sich ist spannend, sehr unterhaltsam, äußerst amüsant, humorvoll und ab und an auch wird auch mit deutlichen Worten nicht gespart, wird dabei aber nie langweilig. Ich hätte noch eine ganze Weile weiterlesen können.

Die Charaktere sind liebenswerte Personen, die ich mir auch im realen Leben vorstellen kann.

Bis zum Glück auf der letzten Seite habe ich nicht warten müssen, denn mein persönliches Leseglück hat sich bei diesem erfrischend anderen Roman bereits nach den ersten Seiten eingestellt. Dieses Buch ist wie eine Umarmung und hat mir ein Lächeln ins Gesicht gezaubert.

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