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Meinungen aus der Lesejury

Veröffentlicht am 03.07.2018

Schöner Roman mit toller Wendung

Ohne ein einziges Wort
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Sarah ist frisch geschieden, da begegnet sie beim Spazierengehen Eddie. Zwischen den beiden funkt es gleich und sie verbringen eine wunderschöne Woche zusammen. Doch dann soll Eddie für zwei Wochen nach ...

Sarah ist frisch geschieden, da begegnet sie beim Spazierengehen Eddie. Zwischen den beiden funkt es gleich und sie verbringen eine wunderschöne Woche zusammen. Doch dann soll Eddie für zwei Wochen nach Spanien zum Surfen. Er verspricht Sarah sich vom Flughafen aus zu melden. Doch Sarah hört nichts mehr von ihm. Ist Eddie etwa etwas zugestoßen? Er scheint wie vom Erdboden verschluckt.

Es handelt sich hier nicht um einen klassischen Liebesroman, sondern entwickelt sich schon fast zu einem Drama. Hier hat mir sehr gefallen, dass es eine Wendung gab – eine große Überraschung für den Leser. Auch wenn mir recht schnell klar war, in welche Richtung es gehen wird. Allerdings gab es auch auf diesem Weg immer wieder Überraschungen und Wendungen. Erzählt wird die Handlung zunächst aus der Perspektive von Sarah und im letzten Teil aus Eddies Sicht. Es gab viele Zeitsprünge, das war etwas verwirrend. Meist musste man drei bis vier Sätze lesen um zu wissen „wo“ man sich befindet.
Der Schreibstil hat mir gut gefallen. Er ist leicht und flüssig zu lesen. Es handelt sich um eine sehr beschreibende Sprache. So wirkte alles sehr bildlich. Schön fand ich, dass die Gefühle von Sarah sehr gut rübergebracht wurden. Im letzten Teil der statt aus Sarahs nun aus Eddie Sicht ist, werden auch seine Gefühle widergegeben. Gefallen hat mir auch, dass es zwischendurch Briefe gab. Auch wenn hier der Empfänger nicht immer gleich ersichtlich war. Aber mit Voranschreiten des Romans erklärt sich dies.
Die Charaktere haben mir gefallen. Sarah ist der Hauptcharakter und meist geht es um sie. Aber auch Eddie ist gut ausgearbeitet und wie gesagt, im letzten Teil kommt er zu Wort. Ebenso die Nebencharaktere sind gut ausgearbeitet. Sie sind sehr individuell und auf ihre Art und Weise liebenswert. Mir erschienen sie alle authentisch. Vielleicht etwas zu bunt gemischt für die Realität, aber wir befinden uns hier ja in einem Roman. Auch wenn Sarah für ihr Alter (36) recht kindlich beziehungsweise jugendhaft rüber kommt, und so die ganze Sache vielleicht nicht ganz durchdacht angeht, ging sie mir nicht auf die Nerven. Aber sie hat mir definitiv zu wenig agiert. Statt, dass sie sich auf die Suche nach Eddie macht, wartet sie und starrt ununterbrochen auf ihr Handy.

Das Buch ist mit über 500 Seiten recht dick. Hundert Seiten hätte man sicherlich weglassen können. Denn teilweise wurden Dinge mehrfach genannt. Immerhin war die gesamte Zeit über Spannung vorhanden. Die Autorin schaffte es sogar in einem (Liebes-)Roman Cliff hanger einzubauen! So flogen die Seiten nur so an einem vorbei und der Roman war überraschend schnell durchgelesen.

Die Thematik an sich, macht das Buch eher nicht zu einem Highlight. Aber die Emotionen, die dieser Roman rüberbringt sind klasse. Das hat die Autorin richtig gut geschafft. Sehr gefallen hat mir, dass am Ende alles stimmig war und sich alles aufgeklärt hat. Sowie, dass kleine Hinweise nun besser verstanden wurden. Ich vergebe vier von fünf Sterne.

Veröffentlicht am 12.06.2018

Schöner Sommerroman mit Familiengeheimnis

Der Sommer der blauen Nächte
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Jules Mutter Marie ist gerade gestorben und nun kümmern Jule und ihr Bruder Thomas sich um Maries Nachlass. Dabei entdeckt Jule Fotos mit einem fremden Mann. Ausgerechnet an ihrem Geheimstrand, den Jule, ...

Jules Mutter Marie ist gerade gestorben und nun kümmern Jule und ihr Bruder Thomas sich um Maries Nachlass. Dabei entdeckt Jule Fotos mit einem fremden Mann. Ausgerechnet an ihrem Geheimstrand, den Jule, Thomas und ihre Mutter vor vielen Jahren mal besucht haben. Jule möchte mehr über diesen Mann erfahren und ihre Mutter besser verstehen. Denn mit der Zeit scheint diese für Jule immer fremder gewesen zu sein. Jule begibt sich auf eine Reise in die Vergangenheit ihrer Mutter.

Der Roman liest sich schnell weg, was bei sommerlicher Hitze sehr gut ist. Allerdings lohnt es sich auch, ihn bei Regenwetter zu lesen, denn der Roman löst Kopfkino aus und man befindet sich gemeinsam mit Jule in Italien. Auch durch Maries Bilder wird ein sommerliches Gefühl ausgelöst. Der Schreibstil ist sehr angenehm und flüssig zu lesen. Erzählt wird alles recht bildlich, wodurch das oben genannte Kopfkino entsteht. Die Charaktere gefallen mir und waren mir sympathisch. Jule war vielleicht etwas naiv in Bezug auf ihre Mutter. Allerdings kann dies auch einfach nur Verdrängung sein. Manch eine Reaktion oder Handlung konnte ich somit nicht nachvollziehen.
Gefallen hat mir, dass die Geschichte zwar hauptsächlich aus Jules Sicht erzählt wurde, es aber auch Einschübe von Marie und später Julian gab. Das hat dem Leser die Geschichte auch aus einem anderen Blickwinkel gezeigt und man konnte sich selbst sein Bild machen. Jule war ja recht auf ihre Eindrücke und Meinung eingefahren.
Außerdem hat mir der rote Faden – Maries Farben – sehr gefallen. Seien es Maries Bilder selbst. Oder der Spaziergang von Jule und Jen, als sie die Fassadenfarben kreativ benennen. Jede Farbe spiegelt in diesem Roman ein Gefühl wider und das so bildlich, dass man diese Farbe selbst vor sich sieht. Das Spiel mit der Farbe und den Gefühlen ist der Autorin gut gelungen!
Leider war die Handlung recht vorhersehbar, nach dem ersten Viertel, war mir klar, wie es enden wird. Allerdings hatte ich zwischendurch doch das Gefühl, dass es nun doch nicht so enden wird. Dadurch wirkte das Ende etwas merkwürdig, als wäre es ein Anschlussfehler.

Alles in allem, wurde ich durch diesen Roman gut unterhalten und fühlte mich in eine bunte Farbenwelt entführt. Deshalb vergebe ich vier von fünf Sternen.

Veröffentlicht am 22.05.2018

Spritziger Roman für gute Unterhaltung

Mitte 40, fertig, los
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Rike ist der Meinung, dass ihr Leben gut läuft – vielleicht sogar perfekt. Doch dann erfährt sie, dass ihr Mann sie betrügt und zu allem Übel auch noch die Firma in den Sand gesetzt hat und sie somit pleite ...

Rike ist der Meinung, dass ihr Leben gut läuft – vielleicht sogar perfekt. Doch dann erfährt sie, dass ihr Mann sie betrügt und zu allem Übel auch noch die Firma in den Sand gesetzt hat und sie somit pleite sind! Deshalb muss Rike nun wohl zurück in ihr Heimatdorf, und zurück in ihr altes Kinderzimmer. Aber nur vorübergehend, ganz sicher! Oder doch nicht?

Der Schreibstil ist spritzig und lustig, aber auch bissig. Die Dialoge sind toll und bringen noch mehr Schwung in die Handlung. Die Autorin schreibt neben Romanen auch Drehbücher und das merkt man hier sehr deutlich. Auch, die Verbindung von lustigen und ernsteren Passagen ist Franka Bloom sehr gut gelungen.
Ulrike „Rike“ Herrlich ist 44 Jahre alt, hat ein Innenarchitektur-Studium absolviert, war aber immer nur Hausfrau. Nun steht sie mittellos, nur mit zwei Koffern, vor den Scherben ihres Lebens. Sie geht zurück in ihr Kinderzimmer, doch dort wartet ihre verzweifelte Mutter auf sie. Denn erst vor ein paar Tagen ist ihr Mann gestorben. Schnell merkt man, dass sie sich unwohl fühlt und nicht mehr in dieses Dorf gehört. Doch, wie zu erwarten ändert sich dies recht schnell. Und Rike, und somit auch der Leser, findet sich zwischen vielen lieben Menschen wieder. Jeder Charakter scheint sehr gut ausgearbeitet zu sein. Jeder hat sein eigenes Gesicht und ist auf seine Art und Weise liebenswert und auch gebrandmarkt. Rike war mir mit ihrer etwas chaotischen Art sehr sympathisch und ist mir richtig ans Herz gewachsen! Schön fand ich auch, dass ein Charakter während des Romans sogar eine große und unerwartete Entwicklung durchmacht!
Das Ganze wirkt sehr authentisch. Auch das Leben in einem Dorf ist wirklich klasse dargestellt. Jeder achtet auf jeden und weiß alles. Aber jeder hilft auch jedem! Das wird in einer Sache gegen Ende des Buches sehr deutlich.
Schön finde ich, dass Rike selbst im Mittelpunkt der Geschichte steht. Und es um sie und ihre Gefühle geht. Nicht, um ihr gescheiterte Ehe oder sonst was.

Mir war dieser Roman ein Lesevergnügen und ich wurde wunderbar unterhalten. Eine klare Leseempfehlung für alle, die mal ein paar Stunden dem Alltag entfliehen wollen. Ich vergebe vier von fünf Sternen.

Veröffentlicht am 18.04.2018

Was Liebe alles bewirken kann

Die Magnolienfrau
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Sabrina de Stefani erzählt in diesem Roman ihre eigene Geschichte. Sie zog in jungen Jahren aus, um die Welt zu entdecken. Mit Anfang zwanzig landete sie in Indien und blieb einige Jahre. Sie fand die ...

Sabrina de Stefani erzählt in diesem Roman ihre eigene Geschichte. Sie zog in jungen Jahren aus, um die Welt zu entdecken. Mit Anfang zwanzig landete sie in Indien und blieb einige Jahre. Sie fand die große Liebe, ohne sie gesucht zu haben. Doch leider standen ihr anstrengende Zeiten bevor.

Das Ausschlaggebende für mich, dieses Buch zu lesen, ist die Tatsache, dass es sich hier nicht um einen fiktiven Roman handelt, sondern um eine wahre Geschichte, die von der Autorin selbst erlebt wurde. Leider wurde im Klappentext schon die gesamte Handlung verraten. So wusste man von Anfang an, was noch kommt. Das war ein bisschen schade. Trotzdem hat mir dieses Buch gefallen und es hat mich berührt. Sabrina scheint eine sehr toughe Frau zu sein. Auch schon als Zwanzigjährige. Sie kommt in ein ihr ganz fremdes Land. Kann die Sprache nicht, kennt die Kultur nicht. Dennoch lebt sie sich ein und passt sich an. Aber nur soweit, wie sie es mit sich vereinbaren kann. Sie bleibt sich die ganze Zeit über treu. Mir war Sabrina sympathisch und ich habe mit ihr mitgelitten und gehofft. Sie wirkt einem beim Lesen sehr nah.
Sabrina hat in Indien zu sich selbst gefunden und ist dadurch sehr stark geworden. Durch diese Stärke und die Liebe zu Shankar konnte sie auch das indische Gefängnis überleben.
Der Schreibstil gefällt mir gut. Sabrina de Stefani hat dieses Buch mit der Unterstützung von Christiane Schlüter geschrieben. Er ist flüssig zu lesen und bildlich. So wird dem Leser Indien nahegebracht. Auch Sabrinas Verlangen nach Freiheit wird dme Leser sehr gut rübergebracht. Als Kind musste sie jahrelang im Gipsbett liegen und war somit gefangen. Dann flieht sie in die Freiheit, nur um wieder gefangen zu sein.
Den Titel finde ich gut gewählt, da sich die Magnolie durch die Geschichte und durch Sabrinas Leben zieht!
Schön fand ich folgende Textstelle, Seite 284: „Das gibt es doch nicht: ich bin in Asiens größtem Gefängnis, in der schmutzigsten Kloake, die sich denken lässt, und fühle mich plötzlich glücklich und befreit!
Gerne hätte ich noch erfahren, wie es bei Sabrina weiter ging. Ob sie noch einmal in Indien war. Leider wurde hierzu nichts gesagt.
Mir hat dieser Roman gut gefallen und ich vergebe vier von fünf Sternen.

Veröffentlicht am 13.04.2018

Nett um Tempe Brennan kennenzulernen

Fährte des Todes (1)
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North Carolina, Mountain Island Lake. In einer Sporttasche wird die verweste Leiche einer jungen Frau gefunden. Bei der Leiche handelt es sich um Edith Blankenship, Biologiestudentin. Tempe Brennan ist ...

North Carolina, Mountain Island Lake. In einer Sporttasche wird die verweste Leiche einer jungen Frau gefunden. Bei der Leiche handelt es sich um Edith Blankenship, Biologiestudentin. Tempe Brennan ist forensische Anthropologin und soll nun den Täter identifizieren.

Ich habe noch keinen Thriller von Kathy Richs gelesen. Allerdings wurde ich schon dazu gezwungen mir Folgen von „Bones – die Knochenjägerin“ anzuschauen. Diese TV-Serie basiert ja auf Richs‘ Thrillern beziehungsweise, sie ist bei der Drehbuchherstellung beteiligt. Mir haben diese nicht so richtig gefallen. Irgendwie zu Amerikanisch und zu oberflächlich. So wirkliche polizeiliche Arbeit gab es nicht. Und die Arbeitsweise wirkte auch nicht, wie in einem echten biologischen Labor – also bei uns gab es keine bunten Deckenleuchten…
Dieser kostenlose Kurzthriller war somit für mich die Chance herauszufinden, ob mir die Bücher vielleicht besser gefallen, als die Serie.
Die Idee dieses Falls war gut und wurde auch erfolgreich umgesetzt. Die Handlung war spannend und hat mir gefallen. Dennoch war mir auch hier Tempe Brennan „Bones“ nicht sonderlich sympathisch. Die polizeiliche Arbeit fehlte mir ebenfalls. Aber für einen gut 50 Seiten langen Thriller war das in Ordnung. Was mir gefällt ist, dass Tempe Brennan ein gewisses Maß an Witz in ihre Äußerung bringen. Ich denke, das macht sie auch aus und ihre Beliebtheit. Der Schreibstil von Kathy Richs ist nicht so ganz meins. Ich kam zwar flott durch, aber irgendwie war es mir zu flach. Ein weiteres Buch werde ich wohl nicht lesen.
Ich vergebe für diesen Kurzthriller vier von fünf Sternen.