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Veröffentlicht am 30.03.2023

Unterhaltsame Fortsetzung

#London Whisper – Als Zofe tanzt man selten (aus der Reihe)
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"Als Zofe tanzt man selten (aus der Reihe)" ist der zweite Teil der London-Whisper-Reihe, in der Zoe sich plötzlich durch einen Mondscheinzauber im London im Jahr 1816 befindet. Dieser Folgeband knüpft ...

"Als Zofe tanzt man selten (aus der Reihe)" ist der zweite Teil der London-Whisper-Reihe, in der Zoe sich plötzlich durch einen Mondscheinzauber im London im Jahr 1816 befindet. Dieser Folgeband knüpft nahtlos an den ersten Teil an. 

Der Schreibstil ist locker und sehr leicht lesbar. Da die Reihe sich an junge Leserinnen und Leser ab 12 Jahren richtet, passt er für die Zielgruppe perfekt. Zoe ist eine sehr sympathische Hauptprotagonistin, die sich den Gegebenheiten der damaligen Zeit nur bedingt anpassen kann. Dadurch kommt es immer wieder zu kuriosen Szenen, die Zoe allerdings mit ihrem ganz besonderen Charme meistert. Diese Szenen sollte man mit einem Augenzwinkern lesen und als gegeben hinnehmen, denn im echten Leben wäre es Zoe sicher nicht so einfach gelungen, mit all ihren Besonderheiten durchzukommen. 

Gemeinsam mit dem ebenfalls in dieser Zeit gestrandeten Hayden, versucht Zoe mehr über die Spiegelmagie herauszufinden, damit Zoe, Hayden und die geheimnisvolle Marquise, zurückkehren können. Die perfekte Gelegenheit sollte sich auf dem Winterball der Saison ergeben. Bis dahin gilt es für Zoe allerdings noch, das Leben ihrer Herrin Lucie in etwas modernere Bahnen zu lenken und ihre Whisper-Briefe in der Londoner Damenwelt zu verbreiten. 

Sehr humorvoll bringt sich in diesem Teil auch wieder der versnobte Spitz Prickleton in die Handlung ein. Denn er lässt Zoe deutlich spüren, dass sie nur eine Zofe ist. Hayden und Zoe kommen sich in diesem Band näher. Diese Szenen werden wunderbar beschrieben, wodurch man das Knistern der Gefühle spüren kann, die sich zwischen ihnen entwickeln. Natürlich gibt es zwischen den beiden auch wieder humorvolle Wortgefechte, die die Handlung auflockern und zum Schmunzeln anregen. Zum Ende hin wird es außerdem richtig spannend. Doch leider gipfelt dieser Band wieder mit einem fiesen Cliffhanger, der dafür sorgt, dass man unbedingt die Fortsetzung lesen möchte. 

Eine unterhaltsame und humorvolle Fortsetzung der Reihe.

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Veröffentlicht am 27.03.2023

Spannend!

Nachtjagd
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Als die Leiche einer Frau gefunden wird, deren Körper zahlreiche Wunden aufweist, nehmen Anton Brekke und sein Kollege Magnus Torp von der Osloer Kriminalpolizei die Ermittlungen auf. Die Spurenlage lässt ...

Als die Leiche einer Frau gefunden wird, deren Körper zahlreiche Wunden aufweist, nehmen Anton Brekke und sein Kollege Magnus Torp von der Osloer Kriminalpolizei die Ermittlungen auf. Die Spurenlage lässt den Schluss zu, dass der entflohene Serienmörder Stig Hellum wieder aktiv ist. Da Hellum äußerst gefährlich ist, wird die Sonderermittlungsgruppe, die sich intensiv mit ihm und seinem Verschwinden befasst hat, hinzugezogen. Doch Hellum bleibt verschwunden. Ein Wettlauf gegen die Zeit beginnt...

"Nachtjagd" ist bereits der sechste Fall einer Serie, in der Anton Brekke ermittelt. Bisher sind in Deutschland allerdings nur drei Teile erschienen. Man kann den aktuellen Ereignissen aber auch ohne Vorkenntnisse problemlos folgen, denn der Autor streut genug Hintergrundinformationen in die Handlung ein.

Diese trägt sich auf unterschiedlichen Zeitebenen zu. Im aktuellen Strang folgt man den spannenden Ermittlungen, weiterhin gibt es Rückblicke in das Jahr 2006. Zu diesem Zeitpunkt sitzt Nathan Sudlow in Texas im Todestrakt und wartet auf seine Hinrichtung. Dabei erzählt er einem Geistlichen von den Ereignissen, die sich Ende der 1990er Jahre zugetragen haben.

Der aktuelle Fall ist äußerst spannend. Gemeinsam mit den Ermittlern versucht man die Hinweise zu einem stimmigen Bild zusammenzusetzen. Doch das ist gar nicht so einfach. Immer, wenn man meint, dass man nun einer vielversprechenden Spur folgt, sorgen unerwartete Wendungen für Überraschungen. Da die Rückblicke in die Vergangenheit die aktuellen Ermittlungen konstant unterbrechen, wird die Spannung etwas ausgebremst. Dennoch folgt man auch den vergangenen Ereignissen interessiert und stellt sich dabei die Frage, wie sich alles verbinden wird. Zum Ende hin verknüpft der Autor alles gekonnt miteinander. Dann stellt man fest, dass die Rückblicke ein wichtiger Teil der Handlung sind.

Da Magnus Torp und Anton Brekke ein sympathisches Team bilden, die aktuellen Ermittlungen spannend und für einige Überraschungen gut sind, gerät man früh in den Sog der Handlung, die durch überraschende Wendungen kaum vorhersehbar wirkt.

Ein äußerst spannender Fall, der dafür sorgt, dass man gerne weitere Ermittlungen von Anton Brekke lesen möchte.

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Veröffentlicht am 23.03.2023

Spannend und brandaktuell

Nordwestschuld
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Karla Hensel wird von ihrer Mitarbeiterin Inken Peters vermisst gemeldet. Da Inken Peters das Gefühl hat, dass Anna Wagner von der SoKo St. Peter-Ording ihre Meldung nicht ernst nimmt, verschafft sie sich ...

Karla Hensel wird von ihrer Mitarbeiterin Inken Peters vermisst gemeldet. Da Inken Peters das Gefühl hat, dass Anna Wagner von der SoKo St. Peter-Ording ihre Meldung nicht ernst nimmt, verschafft sie sich Zugang zur Wohnung ihrer Chefin und stößt dort auf Facebook-Nachrichten, die den Anschein wecken, dass Karla Hensel einen Mann kennengelernt hat. Offenbar hat sie diesem Mann sogar Geld überwiesen. Hat das etwas mit ihrem Verschwinden zu tun? Beinahe zeitgleich werden menschliche Skelettteile am Strand gefunden. Diese können schon bald Elke Färber zugeordnet werden, die vor knapp zwei Jahren unter ähnlichen Umständen wie Karla Hensel verschwand...

"Nordwestschuld" ist bereits der vierte Band der Soko-St.-Peter-Ording-Reihe, in der Anna Wagner und Hendrik Norberg gemeinsam ermitteln. Man kann den aktuellen Ereignissen aber auch dann problemlos folgen, wenn man noch keinen Teil der Serie gelesen hat, da wichtige Hintergrundinformationen in die Handlung eingestreut werden. Wenn man allerdings an der beruflichen und privaten Weiterentwicklung der Hauptcharaktere interessiert ist, dann empfiehlt sich, wie bei jeder anderen Bücherserie auch, die Einhaltung der Reihenfolge.

Die Handlung wird aus unterschiedlichen Perspektiven betrachtet. Deshalb bekommt man einen guten Gesamtüberblick. Svea Jensen beschreibt Handlungsorte und Protagonisten so lebendig, dass man das Gefühl hat selbst vor Ort zu sein. Da sich die Ereignisse kurz vor Weihnachten zutragen, zeigt St. Peter Ording dieses Mal kein sommerliches Gesicht.

Der Fall der verschwundenen Frauen nimmt ungeahnte Ausmaße an. Denn die Ermittlungen können sich nicht nur auf nigerianische Mafia konzentrieren, die offenbar für die Facebook-Nachrichten verantwortlich ist und den Frauen so Liebe vorgegaukelt hat, um sie um ihr Erspartes zu erleichtern, da es auch im Umfeld der Frauen Verdachtsmomente gibt. Gemeinsam mit der SoKo St. Peter-Ording folgt man den Spuren und weiß schon bald nicht mehr, was man glauben soll. Die Handlung ist durchgehend spannend und kaum vorhersehbar. Krimifans dürften hier voll auf ihre Kosten kommen, da man eigene Überlegungen anstellen kann, sich aber auf Überraschungen einstellen muss. Am Ende laufen alle Handlungsfäden schlüssig zusammen.

Ein spannender und brandaktueller Fall, der die Neugier auf die Fortsetzung der Reihe weckt.

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Veröffentlicht am 22.03.2023

Dunkle Geheimnisse

Die Bosheit
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Mikael und Bianca verlassen Stockholm. Die beiden wollen mit ihren Kindern einen Neuanfang wagen und lassen sich deshalb in einem idyllischen Wohngebiet nieder, in dem beide Kinder ungezwungen aufwachsen ...

Mikael und Bianca verlassen Stockholm. Die beiden wollen mit ihren Kindern einen Neuanfang wagen und lassen sich deshalb in einem idyllischen Wohngebiet nieder, in dem beide Kinder ungezwungen aufwachsen können. In der Nachbarschaft kümmert man sich umeinander und alles wirkt zunächst harmonisch. Wie trügerisch dieser Eindruck ist, stellt Mikael fest, als Bianca eines Tages von einem Auto angefahren wird und in Lebensgefahr schwebt...

Die Handlung wird aus wechselnden Perspektiven betrachtet und trägt sich auf unterschiedlichen Zeitebenen, sowohl vor als auch nach dem Unfall, zu. Da die Kapitel entsprechend gekennzeichnet sind, fällt die Zuordnung leicht. Trotzdem ist es zunächst gewöhnungsbedürftig, dass die Perspektiven häufig wechseln. Allerdings bekommt man so einen recht umfassenden Einblick in die Nachbarschaft.

Eigentlich sollte man meinen, dass die Atmosphäre in dem idyllischen Wohngebiet harmonisch ist. Doch das ist sie nicht. Durch den gewählten Erzählstil wird sofort eine unterschwellige Anspannung vermittelt. Dennoch kann man zunächst nicht ausmachen, woran das liegen könnte. Doch schnell wird klar, dass alle Bewohner dunkle Geheimnisse hüten, obwohl sie versuchen, eine harmonische Fassade zu vermitteln. Hinter verschlossenen Türe lauern einige Konflikte. Dadurch, dass man einen intensiven Blick auf alle Charaktere werfen kann, kommt es allerdings dazu, dass man für keinen Protagonisten echte Sympathie entwickeln kann. Denn alle präsentieren ihre Schwächen so ungeschönt, dass man unwillkürlich auf Distanz bleibt.

Dadurch, dass man von Anfang an weiß, dass alles auf den Autounfall zusteuert, bei dem Bianca so schwer verletzt wird, dass sie auf der Intensivstation um ihr Leben ringen muss, betrachtet man jeden einzelnen Bewohner äußerst misstrauisch und versucht, eigene Schlüsse zu ziehen. Das macht, unterstützt durch die angespannte Atmosphäre, eine großen Reiz der Handlung aus. Dadurch wird zwar keine Hochspannung aufgebaut, aber man folgt dem Ganzen durchaus gebannt. Zum Ende hin verknüpfen sich die Ereignisse gekonnt miteinander.

Ein dramatischer Roman, der durch die unterschiedlichen Blickwinkel und die angespannte Atmosphäre fesselt und zum Mitdenken anregt.

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Veröffentlicht am 22.03.2023

Spannender Pageturner!

Blutland
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Martin Juncker und Signe Kristiansen arbeiten wieder gemeinsam bei der Kopenhagener Polizei. Kaum zurück im Dienst, wird die Leiche einer erdrosselten Frau gefunden. Jucker entdeckt Parallelen zu einem ...

Martin Juncker und Signe Kristiansen arbeiten wieder gemeinsam bei der Kopenhagener Polizei. Kaum zurück im Dienst, wird die Leiche einer erdrosselten Frau gefunden. Jucker entdeckt Parallelen zu einem alten Fall. Gemeinsam mit Signe begibt er sich auf Spurensuche. Doch der Täter macht es ihnen äußerst schwer und scheint keine Fehler zu machen....

"Blutland" ist nach "Winterland" und "Todland" der dritte Band, in dem Martin Jucker und Signe Kristiansen ermitteln. Man kann den aktuellen Ereignissen sicher auch dann folgen, wenn man noch keinen Teil der Reihe gelesen hat, da Hintergrundinformationen in die Handlung eingestreut werden. Dennoch ist es empfehlenswert, die Reihenfolge einzuhalten, da ein bestimmter Handlungsstrang, der sich bereits durch die Reihe zieht, in diesem Teil bedeutend wird und noch besser nachzuvollziehen ist, wenn man die Bände chronologisch liest.

Handlungsorte und Charaktere werden wieder detailliert, aber dennoch nicht zu ausufernd beschrieben, wodurch man sich ganz auf die spannenden Ereignisse einlassen kann und dabei alles mühelos vor Augen hat. Der Fall hat es dieses Mal wirklich in sich und gibt einige Rätsel auf. Immer, wenn man meint, dass man bei den eigenen Überlegungen einen Schritt weitergekommen ist, sorgen neue Erkenntnisse für Überraschungen. Hier ist offenbar nichts so, wie es auf den ersten Blick scheint. Deshalb bleibt die Spannung nicht nur durchgehend erhalten, sondern kann sich im Verlauf der Ereignisse stetig steigern.

Doch nicht nur der Fall macht den Hauptcharakteren zu schaffen. Auch im privaten Bereich müssen sie einiges verkraften. Die privaten Handlungsstränge drängen sich allerdings nicht zu sehr in den Vordergrund, sondern sorgen dafür, dass die Protagonisten lebendig und nahbar wirken. Signes Problem mit ihrem Vorgesetzten nimmt bei diesem Fall eine ganz besondere Wendung, wodurch man mit ihr mitfiebert. Dabei kommt es zu Ereignissen, die nicht nur Signe überraschen. Die durchgehend interessanten Ermittlungen, die durch unvorhergesehene Wendungen geprägt werden, die lebendigen Charaktere und die stetig steigende Spannung, sorgen dafür, dass man den Thriller kaum noch aus der Hand legen mag.

Ein spannender Thriller, der sich durch überraschende Wendungen schon früh zu einem Pageturner entwickelt.

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