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Veröffentlicht am 16.09.2021

Spannender Thriller

Böse
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Katharina zieht mit ihrer 17-jährigen Tochter Fenja nach Hussfeld. Für die beiden soll es ein Neuanfang werden. Hussfeld gilt als einer der sichersten Orte in ganz Deutschland. Hier gelten Regeln und die ...

Katharina zieht mit ihrer 17-jährigen Tochter Fenja nach Hussfeld. Für die beiden soll es ein Neuanfang werden. Hussfeld gilt als einer der sichersten Orte in ganz Deutschland. Hier gelten Regeln und die Bürger, allen voran der Bürgermeister, achten darauf, dass sie auch eingehalten werden. Nichts und niemand soll den guten Ruf von Hussfeld schädigen. Als Fenja von einem Discoabend nicht nach Hause zurückkehrt, beginnt für Katharina ein Albtraum. Niemand will wahrhaben, dass Fenja in Gefahr schweben könnte, denn Verbrechen gibt es in Hussfeld einfach nicht. Deshalb ist Katharina bei ihrer Suche nahezu auf sich allein gestellt. Sie stößt auf eine Mauer des Schweigens und findet schließlich doch heraus, dass Fenja nicht die einzige junge Frau ist, die in Hussfeld verschwand...

Der Einstieg in diesen Thriller gelingt mühelos, denn der Autor versteht es hervorragend, Handlungsorte und Protagonisten so zu beschreiben, dass man alles lebhaft vor Augen hat. Hussfeld scheint wirklich ein ganz besonderer Ort zu sein, in dem alles geregelt ist. Spaß und Unterhaltungsmöglichkeiten für Jugendliche sind in dieser Gemeinde allerdings nicht vorgesehen. Kein Wunder, dass Fenja dort alles ziemlich trostlos und spießig vorkommt. 

Die Handlung verläuft zunächst eher gemächlich, denn man lernt die Protagonisten und die Gepflogenheiten, die in Hussfeld obersten Stellenwert genießen, kennen. Die Beschreibungen sind allerdings sehr gelungen, denn sie sorgen dafür, dass man eine ganz besondere Atmosphäre wahrnimmt. Deshalb ist man sofort mitten im Geschehen und äußerst gespannt, wie sich alles entwickeln wird. Mit Fenjas Verschwinden nimmt der Thriller deutlich an Fahrt auf. Gemeinsam mit Mutter Katharina versucht man herauszufinden, was mit Fenja passiert ist. Da es immer wieder Einschübe gibt, in denen man beobachtet, was Fenja gerade erlebt, ist man der Mutter einen entscheidenden Schritt voraus. Doch was und wer hinter allem steckt, erfährt man nicht. Nur, dass es sich um etwas unvorstellbar Böses handelt. Deshalb gerät man früh in den Sog der Ereignisse und mag das Buch kaum aus der Hand legen. Das Ganze gipfelt in einem wahnsinnig spannenden Finale, das selbst am Ende noch Überraschungen bereithält. 

Ein spannender Thriller, den man bereits nach kurzer Zeit nicht mehr aus der Hand legen mag. 

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Veröffentlicht am 13.09.2021

Wohlfühl-Buch

Alles, was du mir versprichst
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"Alles, was du mir versprichst" ist der dritte Band der "Everthing for you - Reihe". Vorkenntnisse aus den ersten beiden Teilen sind nicht unbedingt notwendig, um den aktuellen Ereignissen zu folgen. Denn ...

"Alles, was du mir versprichst" ist der dritte Band der "Everthing for you - Reihe". Vorkenntnisse aus den ersten beiden Teilen sind nicht unbedingt notwendig, um den aktuellen Ereignissen zu folgen. Denn wichtige Hintergrundinformationen werden so in die Handlung eingestreut, dass man dem Ganzen mühelos folgen und die Charaktere zuordnen kann.

In diesem Teil steht Ramón, der mittlere der Álvarez-Brüder, im Zentrum der Ereignisse. Ramóns Ehe mit Sophia ist daran gescheitert, dass er keine Kinder zeugen kann. Auch wenn er seinen beiden Brüdern von Herzen gönnt, mittlerweile ihre Traumfrauen gefunden zu haben und glückliche Beziehungen zu führen, würde er sich wünschen, endlich selbst die Frau zu finden, die ihm bedingungslos zur Seite steht. Eines Abends entdeckt Ramón auf der Landstraße Amelie, eine junge Frau, die eine Autopanne hat. Gemeinsam mit ihrem fünfjährigen Bruder Ben ist sie auf dem Weg zu Ramóns Schwägerin Linda. Ramón fährt die beiden kurzerhand zur Hacienda der Familie. Schon bald beginnt es zwischen Amelie und Ramón heftig zu knistern. Doch Ramón hat das Gefühl, dass Amelie ihm etwas verheimlicht.

Die Handlung wird abwechselnd aus der Sicht von Amelie und Ramón geschildert. Dadurch bekommt man einen guten Einblick in ihre Gedanken und Gefühle und kann außerdem miterleben, wie sie aufeinander wirken. Der Einstieg ins Geschehen gelingt mühelos, da beide Protagonisten sofort sympathisch wirken. Man weiß zwar, dass Amelie vor etwas auf der Flucht ist, doch was genau sich ereignet hat, erfährt man lange Zeit nicht. Man stellt zwar Vermutungen an, kann allerdings nicht sicher sein, dass man damit richtig liegt.

Nora Welling gelingt es auch in diesem Teil der Reihe wieder hervorragend, Handlungsorte und Protagonisten so lebendig zu beschreiben, dass man schon beinahe das Gefühl hat, selbst auf der Hacienda zu sein. Das Familienleben wirkt so harmonisch, dass sich eine echte Wohlfühl-Atmosphäre einstellt, die man uneingeschränkt genießen kann.

Man kann mit den Charakteren mitfiebern und sich ganz auf die Geschichte einlassen. Sie wirkt nicht zu überladen, sondern glaubhaft und nachvollziehbar. Schon bald gerät man in den Sog der Ereignisse und mag das Buch deshalb nur ungern aus der Hand legen.

Ein Liebesroman, der nicht zu überladen wirkt und durch seine Wohlfühl-Atmosphäre überzeugt.

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Veröffentlicht am 12.09.2021

Der bisher spannendste Teil der Reihe

Damit du nie vergisst
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Die Profilerin Andrea Thornton ist mit ihrem Mann Greg und der gemeinsamen Tochter nach Norwich zurückgezogen. In den Sümpfen wird die Leiche einer jungen Studentin gefunden. Die Leiche weist Verletzungen ...


Die Profilerin Andrea Thornton ist mit ihrem Mann Greg und der gemeinsamen Tochter nach Norwich zurückgezogen. In den Sümpfen wird die Leiche einer jungen Studentin gefunden. Die Leiche weist Verletzungen auf, die beinahe identisch mit denen sind, die der Campus Rapist seinen Opfern zufügte. Doch der Killer ist mittlerweile 5 Jahre tot. Hatte er einen Mitwisser, von dem die Polizei nie etwas geahnt hat? Und ist Andrea dadurch in Gefahr?

"Damit du nie vergisst" ist bereits der dritte Fall für die Profilerin Andrea Thornton. Man kann den aktuellen Ermittlungen sicher auch dann folgen, wenn man noch keinen Band der Reihe gelesen hat, da die Autorin wichtige Hintergrundinformationen einstreut. Es ist allerdings empfehlenswert, bei dieser Serie die Reihenfolge einzuhalten, da die Handlungen aufeinander aufbauen. Wenn man den dritten Teil zuerst liest und plant, die Vorgänger ebenfalls zu lesen, könnte man sich außerdem die Spannung verderben, da man im dritten Band einfach zu viele Informationen zu den Vorgängen im Auftaktband erhält. 

Der erneute Einstieg in die Reihe gelingt mühelos, denn Dania Dicken versteht es von Anfang an, Spannung aufzubauen. Die Handlung wird aus unterschiedlichen Perspektiven betrachtet. Man beobachtet Andreas Bemühungen, mehr über den Täter herauszufinden und erfährt außerdem Neuigkeiten aus ihrem Privatleben. Darüber hinaus erhält man immer wieder Einblicke in die Gedanken des Täters und weiß deshalb vor Andrea, dass er  Rache an ihr und ihrer Familie nehmen will. Die unterschwellige Bedrohung macht einen großen Reiz der Handlung aus und steigert die Spannung stetig. 

Andreas Suche nach dem Täter wird nachvollziehbar beschrieben. Man versucht dem Täter, gemeinsam mit Andrea, auf die Schliche zu kommen. Doch der scheint sehr gut organisiert und den Ermittlungen immer den entscheidenden Schritt voraus zu sein. Es kommt außerdem zu überraschenden Wendungen, die kaum vorhersehbar sind. Dadurch gerät man in den Sog der Ereignisse und mag den Thriller kaum aus der Hand legen. Das Ganze gipfelt in einem äußerst spannenden Finale. 

Der bisher spannendste Band der Reihe! 

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Veröffentlicht am 12.09.2021

Ein Roman, der unter die Haut geht

Die vier Winde
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Elsa wächst bei ihrer wohlhabenden Familie in Texas auf. Doch ihr wird früh eingeredet, dass sie krank ist, sich nicht belasten darf und wenig anziehend aussieht. Liebe und Geborgenheit gibt es für Elsa ...

Elsa wächst bei ihrer wohlhabenden Familie in Texas auf. Doch ihr wird früh eingeredet, dass sie krank ist, sich nicht belasten darf und wenig anziehend aussieht. Liebe und Geborgenheit gibt es für Elsa nicht. Elsa ist mehr als unzufrieden in ihrem goldenen Käfig. Als sie einen folgenschweren Schritt wagt, aus diesem Leben auszubrechen und darauf hofft,  bei einem jungen Italiener Liebe und Glück zu finden, wird sie von ihren Eltern dazu gezwungen, den Mann zu heiraten und verstoßen. Das Leben auf der Farm ihrer neuen italienischen Familie ist hart. Doch Elsa lernt sich zu behaupten. Doch dann sorgen die endlos anhaltende Dürre und schwere Staubstürme dafür, dass Elsa mit ihren Kindern die Farm verlassen und in Kalifornien neu anfangen muss. Doch dieser Neustart birgt Gefahren...

Kristin Hannah gelingt es wieder hervorragend, Elsas Geschichte von Anfang an so eindringlich zu beschreiben, dass man sofort mitten im Geschehen ist und den Verlauf der Ereignisse gebannt verfolgt. Es handelt sich um eine fiktive Geschichte, deren Hintergründe allerdings äußerst real sind. 

Denn Elsas Schicksal wird von der verheerenden Dürre und den dadurch auftretenden Staubstürmen, welche die  Farmen in  den Great Plains der 1930er Jahre schwer trafen, maßgeblich geprägt. Endlich hat Elsa in der Familie ihres Mannes einen Platz zum Leben gefunden und gelernt, die harte Arbeit auf der Farm und das Land zu lieben, da schlägt die Natur gnadenlos zu. Elsas Hoffnung auf Regen wird so glaubhaft vermittelt, dass man mit ihr bangt und hofft, dass es endlich dazu kommt. Denn die Nahrung auf der Farm wird immer knapper und es wird schwierig, die Kinder zu ernähren. Die Staubstürme werden ebenfalls so eindringlich geschildert, dass man beinahe meint, selbst vor Ort zu sein. 

Handlungsorte und Protagonisten wirken lebendig. Dadurch erwacht die damalige Zeit zum Leben. Auch das, was Elsa und ihre Kinder in Kalifornien erwartet, fließt so authentisch in die Geschichte ein, dass man die Verzweiflung förmlich spüren kann. Dies ist definitiv ein Roman, der unter die Haut geht und lange nachwirkt. 

Der eindringliche Schreibstil, die authentischen Charaktere und der harmonisch eingebettete historische Hintergrund machen diesen Roman zu einem Highlight, das zum Nachdenken anregt. Absolute Leseempfehlung! 

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Veröffentlicht am 09.09.2021

Spannende Fortsetzung

Jenseits der Angst
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Andrea und Gregory sind mittlerweile verheiratet und leben in London. Als die Millionärstochter Trisha auf dem Schulweg brutal entführt wird, bekommt Andrea die Gelegenheit, die polizeilichen Ermittlungen ...

Andrea und Gregory sind mittlerweile verheiratet und leben in London. Als die Millionärstochter Trisha auf dem Schulweg brutal entführt wird, bekommt Andrea die Gelegenheit, die polizeilichen Ermittlungen als Profilerin zu unterstützen. Doch die Entführer scheinen Profis zu sein, denn die Spurenlage ist äußerst dürftig. Als die Geldübergabe scheitert und es kein Lebenszeichen mehr von Trisha gibt, stellen sich Polizei und Profiler darauf ein, bald die Leiche der Schülerin zu finden. Doch der Fall nimmt ungeahnte Wendungen und Andrea muss schon bald feststellen, dass die Ereignisse aus dem vorherigen Band tiefgehende Spuren bei ihr hinterlassen haben...

"Jenseits der Angst" ist der zweite Band um die Profilerin Andrea. Man kann den aktuellen Ereignissen aber auch dann problemlos folgen, wenn man den Auftakt nicht gelesen hat, da es einige erklärende Rückblicke gibt. Da diese Infos sehr umfangreich sind, ist es allerdings nicht empfehlenswert, den zweiten Band zuerst zu lesen, wenn man plant, danach den ersten zu lesen. Da man im zweiten Teil sehr viel erfährt, würde man sich sonst die Spannung verderben. 

Der erneute Einstieg in die Thriller-Reihe gelingt mühelos, da die Autorin es wieder hervorragend versteht, sofort das Interesse an der Geiselnahme zu wecken. Die Handlung wird aus unterschiedlichen Perspektiven geschildert, wobei man sowohl die Arbeit der Profiler, als auch Trishas Geiselnahme und Auszüge aus den Tagen ihrer Gefangenschaft beobachten kann. Außerdem gibt es noch private Nebenhandlungen, in denen Andrea, Gregory und Gregorys Familie im Mittelpunkt stehen. Diese privaten Einblicke drängen sich nicht zu sehr in den Vordergrund, sondern sorgen eher dafür, dass die Protagonisten noch lebendiger wirken. 

Andrea kommt bei diesem Fall an ihre Grenzen. Das wird glaubwürdig geschildert, wodurch man mitfiebern und sich ganz auf die Handlung einlassen kann. Die Spannung ist durchgehend spürbar und kann sich zum Ende hin stetig steigern. Alle Handlungsfäden laufen am Ende schlüssig zusammen. Der Epilog sorgt dafür, dass man am liebsten sofort weiterlesen würde. 

Ein spannender zweiter Band, der neugierig auf die Fortsetzung macht. 

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