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Veröffentlicht am 03.10.2025

Die Heilkraft von Büchern

Das Jahr voller Bücher und Wunder
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"Das richtige Buch, in den Händen der richtigen Person, genau im richtigen Augenblick, kann ein Leben für immer verändern..."

Mit diesem Satz beginnt das Buch "Das Jahr voller Bücher und Wunder" von Libby ...

"Das richtige Buch, in den Händen der richtigen Person, genau im richtigen Augenblick, kann ein Leben für immer verändern..."

Mit diesem Satz beginnt das Buch "Das Jahr voller Bücher und Wunder" von Libby Page und dieser Satz zieht sich wie ein roter Faden durch das wunderschön gestaltete Buch der britischen Bestsellerautorin.

Nach dem tragischen Tod ihres Ehemannes Joe ist Tilly Nightingale in tiefer Trauer versunken, selbst ihre Leidenschaft, das Bücherlesen, hat sie gänzlich aufgegeben. Als sie an ihrem Geburtstag einen Anruf von Buchhändler Alfie Lane erhält und erfährt, dass Joe für sie ein Buch als Geschenk hinterlegt hat, und nicht nur dieses, sondern elf weitere, die sie im Laufe des Jahres monatlich erhalten soll, ist sie von diesem Arrangement zuerst gar nicht begeistert. Jedem dieser Bücher liegt zusätzlich ein Brief von Joe bei, indem er beschreibt, warum er genau dieses Buch ausgewählt hat, auf gemeinsame Erlebnisse aber auch Versäumnisse eingeht.
Mit jedem Buch und den damit verbundenen Ereignissen findet Tilly wieder zurück ins Leben, in ein lebens- und liebenswertes Leben.

Im ersten Moment mag sich das simpel, ja fast schon banal anhören, so oder so ähnlich schon oft gelesen. Aber das ist dieses Buch mitnichten.
Libby Page versteht es mit ihrem wunderbaren Schreibstil, tiefe Emotionen zu wecken, die aber niemals ins Kitschige oder gar Depressive abdriften. Selbst bei mir ist die eine oder andere Träne geflossen, genauso oft musste ich aber auch lachen und mitfiebern.
Die Charaktere der Hauptprotagonisten Tilly, Alfie und Joe sind sympathisch und facettenreich, was aber auch für die vielen anderen Begleiter auf Tillys Weg zutrifft. Man möchte kopfüber in die Geschichte eintauchen und Teil von ihr werden.

Tod, Trauer und Verlust sind schwere Themen, die in diesem Buch in einer Weise verarbeitet werden, dass an dessen Ende als Essenz die Hoffnung steht. Und die Liebe. Wenn man bereit ist, die eigene Komfortzone zu verlassen, den Blickwinkel zu ändern, Neues zu probieren, Wagnisse einzugehen, auch mit der Gefahr zu scheitern, Menschen eine Chance zu geben, die in unserem Leben bereits sind, oder neu hineintreten, dann hat man alle Möglichkeiten für ein erfülltes, vielleicht sogar glückliches Leben.
Und Bücher können da ein hervorragendes Hilfsmittel sein.

5 Sterne und klare Leseempfehlung von mir!

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Veröffentlicht am 20.08.2025

Was für ein Buch!

Asa
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Als Asa nach sechs Jahren aus dem Gefängnis entlassen wird, steht ihr Racheplan bis ins kleinste Detail. Ein Rachefeldzug der sich gegen all diejenigen richtet, die ihr in ihren 44 Lebensjahren unfassbares ...

Als Asa nach sechs Jahren aus dem Gefängnis entlassen wird, steht ihr Racheplan bis ins kleinste Detail. Ein Rachefeldzug der sich gegen all diejenigen richtet, die ihr in ihren 44 Lebensjahren unfassbares Leid zugefügt haben, an vorderster Front ihre Familie.

Auf 700 Seiten entfaltet  sich eine gewaltige Geschichte, die uns der Autor Zoran Drvenkar Stück für Stück offenbart.
"Asa" ist nicht nur ein Thriller, sondern eine epochale Familiengeschichte, grausam und blutig, von Liebe und Verrat geprägt, düster und immer wieder mit unvorhersehbaren Wendungen, die Grenze zwischen Gut und Böse verschwimmt zunehmend, je mehr Puzzlestücke an ihren Platz fallen.

Durch die besondere Erzählweise der Du-Perspektive konnte ich mich dem Sog der Geschichte zu keiner Zeit wirklich entziehen, obwohl viele Passagen extrem brutal sind und ich das Buch immer wieder zur Seite legen musste um das Gelesene zu verdauen.
Aber auch um die Zusammenhänge zu reflektieren. Aufgrund der vielen Rückblenden, agierenden Personen und des besonderen Schreibstils war es nicht immer einfach der Story zu folgen.

Ich finde, Zoran Drvenkar ist hier ein unglaublich besonderes Buch gelungen, das sich von herkömmlichen Thrillern stark unterscheidet.
Klare Leseempfehlung für alle, die das außergewöhnliche Leseerlebnis suchen, zartbesaitet darf man allerdings nicht sein.

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Veröffentlicht am 10.08.2025

Bildgewaltiges Fantasyepos

Immortal Consequences – Die Blackwood Academy Trials
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Zuerst möchte ich bei "Immortal Consequences - Die Blackwood Acadamy Trials" von I. V. Marie das wunderschön gestaltete Äußere des Buches hervorheben. Auch wenn, besonders im Genre Fantasy, das inzwischen ...

Zuerst möchte ich bei "Immortal Consequences - Die Blackwood Acadamy Trials" von I. V. Marie das wunderschön gestaltete Äußere des Buches hervorheben. Auch wenn, besonders im Genre Fantasy, das inzwischen mehr die Regel als die Ausnahme ist, sticht dieses Buch definitiv heraus und verdient einen Ehrenplatz im Bücherregal.

Aber nun zur Story:
Die Blackwood Acadamy, angesiedelt in einer geheimnisvollen Welt zwischen Leben und Tod, ist die Heimat von jungen Verstorbenen, die hier in allen erdenklichen magischen Fähigkeiten unterrichtet werden um ihrer Aufgabe gerecht zu werden, verlorene Seelen auf die andere Seite zu begleiten. Allen Studierenden ist bewusst, dass sie irgendwann einem zunehmenden Vergessen anheim fallen, zu seelenlosen Hüllen werden und im Jenseits, im sog. Äther, für immer dahinvegetieren.
Um diesem Schicksal zu entgehen, ist es das Ziel aller Studierenden zum Nominierten der alle zehn Jahre stattfindenden Trials ernannt zu werden und nach erfolgreichem Bestehen der Aufgaben entweder in den elitären Kreis der Aufgestiegenen oder auf die andere Seite zu wechseln. Oder man schließt sich dem Demien-Orden an, einer undurchsichtigen Gemeinschaft außerhalb von Blackwood, die Schattenmagie praktiziert und von ihren Mitgliedern verlangt ihre Menschlichkeit aufzugeben.
Doch diesmal ist es anders, nicht ein Studierender wird ernannt, sondern zwölf, die sich in vier Wettkämpfen beweisen müssen um am Ende den Sieg davon zutragen. Doch im Laufe der Wettkämpfe wird klar, dass nichts ist wie es scheint, das Gut und Böse nicht klar zu trennen sind, das es viele Geheimnisse zu lüften gilt.

Der Schreibstil der Autorin ist sehr flüssig und ungeheuer bildgewaltig, man fühlt sich in vielen Passagen der Geschichte mittendrin, kann sich die Settings in denen sich die Protagonisten bewegen sehr gut vorstellen.
Die Geschichte wird abwechselnd aus der Sicht sechs verschiedener Hauptpersonen erzählt, Wren und August, Irene und Masika, Olivier und Emilio. Das mag am Anfang aufgrund der schnellen Wechsel etwas verwirren und den Lesefluss behindern, aber je weiter die Geschichte fortschreitet und je mehr die Charaktere ausgearbeitet werden mit all ihren positiven und negativen Eigenschaften, desto mehr erkennt man, dass genau dies die Handlung vorantreibt, sich die inneren Abgründe und Illusionen im Äußeren spiegeln und umgekehrt.

I. V. Marie ist mit "Immortal Consequences" ein spannendes Debüt gelungen, das mit einem fantasiereichen Worldbuilding, interessanten  Haupt- und auch Nebenfiguren, die eine oder andere noch ausbaufähig, und überraschenden Wendungen aufwartet.
Wer es düster, geheimnisvoll und magisch mag, wird hier bestens bedient, nur auf eine spicy Liebesgeschichte wartet man vergebens, die bleibt doch eher in den "Kinderschuhen" stecken. Mir persönlich hat die aber nicht wirklich gefehlt, daher 4,5 Sterne von mir und ich freue mich schon auf den zweiten Teil.

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Veröffentlicht am 09.07.2025

Leichter Zwischengang

A Taste of Cornwall: Eine Prise Liebe
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Sophie Wilde, Tochter eines ehemals berühmten französischen Sternekochs, verdient sich ihre Brötchen als Restaurantkritikerin in London. Und das sehr erfolgreich, bis sie durch ihre vernichtende Rezension ...

Sophie Wilde, Tochter eines ehemals berühmten französischen Sternekochs, verdient sich ihre Brötchen als Restaurantkritikerin in London. Und das sehr erfolgreich, bis sie durch ihre vernichtende Rezension des neueröffneten Restaurants von Supermodel Annabelle Scott einen riesigen Shitstorm auslöst. Um ihren Job nicht zu verlieren, lässt sich Sophie auf einen Deal mit ihrem Chef ein, eine heruntergekommene Spelunke, das Smuggler's Inn, in einem verschlafenen Küstenstädtchen in Cornwall innerhalb eines Jahres in ein Spitzenrestaurant zu verwandeln. Zusammen mit ihrer pubertierenden Tochter und ihrer extravaganten Mutter inklusive Rassekater macht sich Sophie auf den Weg, nicht ahnend welche Schwierigkeiten sich ihr in den Weg stellen werden.

Insgesamt ist der Roman leichte Wohlfühlkost für entspannte Leseabende, dafür sorgt schon der angenehm flüssige Schreibstil der Autorin. Die Charaktere sind sympathisch, manche ein wenig schrullig und speziell, allen voran Sophies Mutter Tanya, aber besonderen Tiefgang sollte man da nicht erwarten. Der romantische Schauplatz tut sein übriges und lässt einen wegträumen.
Ein roter Faden ist durchaus vorhanden, für  mich persönlich waren es aber unterm Strich ein paar Protagonisten und Nebenschauplätze zuviel. Mir hätte es besser gefallen, wenn der Focus der Geschichte deutlicher auf  der Entwicklung des Pubs und der Liebesgeschichte zwischen Sophie und Lennox gelegen hätte. Aber vielleicht ist das dem Fakt geschuldet, dass es sich um den Auftakt einer mehrteiligen Reihe handelt und schon einige Hauptprotagonisten der Folgebände eingeführt werden sollten.

Noch ein Wort zum Cover: Das ist zwar an sich sehr hübsch, passt aber leider überhaupt nicht zum Setting der Geschichte.

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Veröffentlicht am 25.06.2025

Cold Case mit Höhen und Tiefen

Eisenblume
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Eisenblume ist der zweite Band der schwedischen Krimireihe um Fredrika Storm und Henry Calment.

Schon im Vorwort der Autorin Frida Skybäck erfährt man den realen Hintergrund des Schauplatzes. Das 1879 ...

Eisenblume ist der zweite Band der schwedischen Krimireihe um Fredrika Storm und Henry Calment.

Schon im Vorwort der Autorin Frida Skybäck erfährt man den realen Hintergrund des Schauplatzes. Das 1879 eröffnete Lunder Hospital, später Sankt-Lars-Krankenhaus, war eine große psychiatrische Klinik mit bis zu 1600 Patienten, die oft furchtbare Behandlungsmethoden über sich ergehen lassen mussten.

Die Geschichte beginnt fulminant, als zwei Jugendliche eine Leiche in einem der verlassenen Gebäude der Psychiatrie entdecken. Schnell ist dem Ermittlerteam um Fredrika und Henry klar, dass es hier eine Verbindung zu den beiden 1987 spurlos verschwundenen Patienten gibt. Sie rollen den Cold Case wieder auf und begeben sich auf die Suche nach Zeugen, ehemaligen Mitarbeitern und Patienten. Das dies nach über 30 Jahren ein schwieriges Unterfangen ist wird schnell klar, darüber hinaus werden die Ermittlungen von verschiedenen Seiten noch zusätzlich erschwert und der öffentliche Druck wächst.

Leider verliert die Geschichte nach dem spannenden Beginn zunehmend an Fahrt, die vielen fruchtlosen Zeugenbefragungen oder die nicht zu Potte kommende Gerichtsmedizinerin machen den Mittelteil des Krimis langatmig. Für meinen Geschmack nehmen auch die privaten Befindlichkeiten der beiden Hauptprotagonisten zu viel Raum ein und besonders bei Fredrika versteht man möglicherweise einiges nicht, wenn man den ersten Band nicht gelesen hat. Da hätte ich mir gewünscht, dass die Geschichte der Klinik eine größere Rolle spielt. Zum Ende hin wird es dann aber doch wieder spannend und die Lösung des Falles mit einigen unerwarteten Wendungen überrascht.

Unterm Strich ist Eisenblume ein solider Krimi, zwar mit ein paar Schwächen, die aber wegen des guten Schreibstils der Autorin zu verschmerzen sind. Sollte es einen dritte Band geben, wovon ich ausgehe, werde ich diesen gerne lesen.

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