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Veröffentlicht am 08.02.2017

Manche sagen, du musst erst weggehen, um zu wissen, wohin du gehörst.

New York Diaries – Sarah
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Rezension zu New York Diaries „Sarah“ von Carrie Price

Titel: New York Diaries „Sarah“ (Teil 2 der New York Diaries Serie)
Autor: Carrie Price
Verlag: Droemer Knaur
Seitenzahl: 352
Genre: New Adult/Liebesroman
Preis: ...

Rezension zu New York Diaries „Sarah“ von Carrie Price

Titel: New York Diaries „Sarah“ (Teil 2 der New York Diaries Serie)
Autor: Carrie Price
Verlag: Droemer Knaur
Seitenzahl: 352
Genre: New Adult/Liebesroman
Preis: 9,99 €
Erscheinungsdatum: 10.01.2017
Isbn: 978-3426519400

Die Reihe in kompletter Reihenfolge:

Band 1: New York Diaries „Claire“ von Ally Taylor - erschienen am 04.10.2016
Band 2: New York Diaries „Sarah“ von Carrie Price“ - erschienen am 10.01.2017
Band 3: New York Diaries „Phoebe“ von Ally Taylor - erscheint am 03.04.207
Band 4: New York Diaries „Zoe“ von Carrie Price - erscheint am 03.07.2017

Alle Teile können unabhängig von einander gelesen werden.

Klappentext:

Sarah Hawks lebt schon lange im Knights Building, und obwohl nichts darauf hoffen lässt, dass ihr großer Traum in Erfüllung geht, hält sie stur daran fest: Musikjournalisten mag es viele geben, aber niemand hat so ein Gespür für Musik wie sie. Dann lernt Sarah kurz nacheinander den Sänger Will und den Musikproduzenten Charlie kennen. Normalerweise trennt sie sauber zwischen Arbeit und Privatleben, doch diesmal kümmern sich ihre Gefühle nicht darum und stellen ihr Leben vollkommen auf den Kopf.

Meinung:

„New York Diaries ‚Sarah‘“ ist der zweite Teil der neuen New Adult Romance Reihe der beiden Autorinnen Carrie Price und Ally Taylor - auch bekannt als Adriana Popescu und Anne Freytag. Den ersten Band „Claire“ habe ich nicht gelesen, da ich gemerkt habe, dass Anne Freytag aka Ally Taylor nicht meine Autorin ist. Von Adriana Popescu habe ich praktisch alle Bücher gelesen und sie zählt zu einer meiner liebsten Autorinnen. Dem entsprechend niedergeschlagen war ich nach der Lektüre von „Gefühlsbeben“, welches ebenfalls unter dem Pseudonym Carrie Price erschienen ist. Die „Make it count“ Reihe habe ich aus diesem Grunde nicht weiter verfolgt. Doch „New York Diaries“ hat mich wieder einmal gelockt und ich hoffte, auch hier den „Popescu-Zauber“ spüren zu können. Und was soll ich sagen? Ich wurde nicht enttäuscht!

Direkt auf den ersten Seiten hat mich ihr ganz besonderer Schreibstil wieder einmal gefangen genommen. Dieser war auch das, was ich in „Make it count“ am meisten vermisst habe. Sarah ist eine wortgewandte, intelligente und liebenswerte Hauptfigur. Schon auf den ersten Seite habe ich sie ins Herz geschlossen. Ihre Liebe zur Musik springt einem förmlich entgegen und erinnerte mich sehr an Layla (aus „Lieblingsmomente“ und Lieblingsgefühle“) mit ihrer Leidenschaft für das Fotografieren.

„Manchmal muss sich erst das ganze Leben auf den Kopf stellen, bevor etwas Gutes passiert.“ - Seite 72

Einen Charakter aufgeschlossen und selbstbewusst erscheinen zu lassen ist nicht so einfach, wie man immer glauben mag. Oft genug hat man es dann mit Figuren zu tun, die anstatt selbstbewusst, patzig rüber kommen (siehe „Plötzlich Banshee“ von Nina MacKay). Price schafft es immer wieder, starke weibliche Hauptcharaktere zu schaffen, die durch ihre Tiefe überzeugen zu können. Sarah ist ein sehr komplexer Charakter mit Wünschen, Ängsten, Unsicherheiten und sehr viel Leidenschaft. Sie gibt ihren Traum - allen Kritikern und Niederlagen zum Trotz - einen Job in einem Musikmagazin zu ergattern, nicht auf und über das Bloggen lässt sie ihrer Kreativität freien lauf.

„Obwohl ich den Eindruck habe, meine Worte beschreiben nicht einmal annähernd das Gefühl des Songs, veröffentliche ich den Beitrag […]“ - Seite 37

Dies entspricht wirklich jedes Mal dem, was ich vor der Veröffentlichung einer Rezension fühle. Ein weiterer Punkt, weswegen ich mich so gut in sie hineinversetzen konnte. Es hat mir eine Freude bereitet, mit ihr durch das musikalische New York zu streifen.

Will und Charlie sind ebenfalls gut durchdachte und gezeichnete Figuren, die unterschiedlicher nicht sein können und Sarah (und mir) ihre eigenen Versionen von New York gezeigt haben. Auch wen mir beide nicht zu jeder Zeit zugesagt haben, habe ich so doch ins Herz schließen können. Wer von den beiden mein Favorit geworden ist, kann auf aufgrund der Spoiler-Gefahr leider nicht verraten.

„Manche sagen, du musst erst weggehen, um zu wissen, wohin du gehörst.“ - Seite 341

Etwas, was die Autorin ebenfalls beherrscht ist, kurze Zeiträume in etwas besonderes zu verwandeln. Ich bemängele ziemlich häufig, dass Figuren sich zu schnell ineinander verlieben sowie sog. Dreiecksgeschichten. Hier, meine Damen und Herren, habt ihr das Beispiel, wie man es richtig macht. Die Seiten sind nur so dahin geflogen und der Alltag war für kurze Zeit vergessen. Auch wenn das Cover des Buchs „New Adult“ schreit, erwartet einen hier so viel mehr. Worauf - zum Glück - verzichtet wurde, ist die „ach so schlimme und düstere Vergangenheit“ der Protagonisten sowie 15-fache Orgasmen, die einen ins All befördern.

Fazit:

„Da ist Musik, als hätte New York einen eigenen Soundtrack.“ - Seite 75

„New York Diaries - Sarah“ ist eine Liebeserklärung an die Musik und an die Stadt, die niemals schläft. Begebt euch zusammen mit Sarah auf eine Achterbahnfahrt der Gefühle, denn dies ist eine absolute Leseempfehlung. Ich freue mich schon sehr auf den nächsten Teil aus Price’ Feder, der auch noch an meinem Geburtstag erscheint (Das perfekte Geschenk an sich selbst).

Veröffentlicht am 12.12.2016

Schattenkiller

Schattenkiller
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Rezension zu Schattenkiller von Mirko Zilahy

Titel: Schattenkiller
Autor: Mirko Zilahy
Übersetzer: Katharina Schmidt und Barbara Neeb
Verlag: Bastei Lübbe
Genre: Thriller
Preis: 15,00 €
Erscheinungsdatum: ...

Rezension zu Schattenkiller von Mirko Zilahy

Titel: Schattenkiller
Autor: Mirko Zilahy
Übersetzer: Katharina Schmidt und Barbara Neeb
Verlag: Bastei Lübbe
Genre: Thriller
Preis: 15,00 €
Erscheinungsdatum: 09.12.2016
Isbn: 978-3404174201

Ich bedanke mich nochmals für die Übersendung des Manuskripts durch Lesejury.de (Bastei Lübbe).

Klappentext:

Seit Wochen schüttet der Septemberhimmel gewaltige Wassermassen über Rom aus. Nahe des Tiber werden an düsteren Orten drei Leichen entdeckt, deren Entstellungen der Polizei Rätsel aufgeben. Profiler Enrico Mancini, anerkannter Experte für Serienmorde, sieht zunächst keine Verbindung zwischen den Fällen. Doch dann erhält er verschlüsselte Botschaften, alle von einem Absender, der sich Schatten nennt. Botschaften, die ein neues Licht auf die Taten werfen. Denn ein grausamer Racheplan ist offenbar noch nicht vollendet. Und weist bald in eine einzige Richtung – in die Mancinis.

Meinung:

„Schattenkiller“ war mein zweites Manuskript, was ich durch die Community Leserjury erhalten habe. Ich habe das Buch bereits vor kurzem beendet, aber aufgrund des Erscheinungsdatums von heute, erfolgt meine Rezension erst jetzt.

Im Gegensatz zu „Wer Furcht sät“ haben die Teilnehmer dieses Exemplar als Ringbuch erhalten, was das Lesen doch sehr erleichtert hat.

Der Einstieg in den Thriller fiel mir aufgrund der vielen Orts- und Personennamen, mit denen ich konfrontiert wurde, zunächst nicht sehr leicht. Später habe ich in der Gruppe gesehen, dass es den anderen ebenfalls so ging und das sich einige ein Namenregister angelegt haben. Ein solcher Anhang im Buch selbst wäre m.E. aus diesem Grunde von Vorteil.

Mit Enrico Mancini lässt uns Autor Zilahy mit einem Ermittler alleine, der sich schnell von anderen seiner Art abzuheben weiß. Seine persönlichen Schicksalsschläge werfen große Schatten auf sein Leben und seine Arbeit. Er ist mehr als exzentrisch, aber auch durch sein teilweise abstruses Verhalten sehr menschlich. Der Roman erhält durch ihn eine fast schon melancholische Stimmung die gut zu den vielen Morden, die geschehen, passt.

Ich hatte persönlich ein wenig Probleme, über den mittleren Teil zu kommen, dafür geht es gegen Abschluss noch einmal richtig rasant zu – ja man könnte fast sagen zu rasant. Die Ermittlungen wurden für meinen Geschmack zu schnell aufgelöst, jedoch halte ich die Motive für nachvollziehbar und realistisch ausgearbeitet. Persönliche Punkte werden offen gehalten, aber mit Sicherheit in den nachfolgenden Bänden aufgeklärt. Eine Charakterentwicklung ist jedoch bereits jetzt schon spürbar.

Da die Abschnitte wieder einmal sehr weit auseinander lagen und ich mir – Schande über mich, Schande über meine Kuh – nur wenig Notizen gemacht habe, ist leider auch nicht mehr bei mir hängen geblieben, weswegen es dieses Mal nur eine Kurzrezension gibt. Alles in allem lässt sich jedoch zusammenfassen, dass es sich bei „Schattenkiller“ um eine soliden Auftaktsband der Reihe um den Ermittler Mancini handelt.

Fazit:

Ein düsterer Thriller, dessen Mittelteil kürzer und das Ende ausführlicher hätten gestalten werden können. Was dieses Werk trägt sind seine Figuren, allen voran Ermittler Enrico Mancini.

  • Einzelne Kategorien
  • Cover
  • Charaktere
  • Spannung
  • Handlung
  • Stil
Veröffentlicht am 14.11.2016

Wer furcht sät

Wer Furcht sät
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Rezension zu Wer Furcht sät von Tony Parsons

Titel: Wer Furcht sät: Detective Max Wolfes dritter Fall.
Autor: Tony Partons
Übersetzer: Dietmar Schmidt
Verlag: Bastei Lübbe
Genre: Kriminalroman
Preis: ...

Rezension zu Wer Furcht sät von Tony Parsons

Titel: Wer Furcht sät: Detective Max Wolfes dritter Fall.
Autor: Tony Partons
Übersetzer: Dietmar Schmidt
Verlag: Bastei Lübbe
Genre: Kriminalroman
Preis: 15,00 €
Erscheinungsdatum: 11.11.2016
Isbn: 978-3404174423

Ich habe das Buch als Manuskript vor Erscheinen durch das Portal Lesejury.de erhalten und gemeinsam mit anderen Lesern in einer Leserunde besprochen.

Inhalt:

In London macht eine Bürgerwehr, der Club der Henker, Jagd auf böse Menschen - auf Pädophile, Mörder, Hassprediger - und erhängt sie. Mit diesen Fällen von Lynchjustiz beginnen für Detective Max Wolfe seine bisher schwierigsten Ermittlungen. Denn wie fängt man Mörder, die von der Öffentlichkeit als Helden gefeiert werden? Seine Spurensuche führt ihn tief unter die Stadt, in den Untergrund Londons mit seinen vielen stillgelegten Tunneln und Geisterstationen. Doch ehe Max den Club der Henker stellen kann, muss er am eigenen Leib erfahren, wie schmal der Grat zwischen Gut und Böse, Schuld und Unschuld ist

Meinung:

In der Lesejury Community bin ich durch eine Leserunde auf Tony Parsons aufmerksam geworden. Bislang hatte ich noch keinen seiner Kriminalromane gelesen aber der Inhalt machte mich mehr als neugierig. Letzenden Endes konnte mich das Buch jedoch nicht umhauen.

Dies begründet sich auf mehrere Aspekte. Angefangen mit dem recht unaufgeregtem und sachlichem Schreibstil des Autoren. Man muss nicht zwingend die beiden Vorgänger gelesen haben, aber sollte dann auch keine Einführung der Charaktere erwarten. Die Hauptfigur Max wirkt auf mich lediglich im privaten Umfeld wie ein „echter Mensch“. Sobald er seine Arbeitswelt betritt verblasst alles zu einer weißen großen Masse. Da gibt es zum einen einen Haufen an Kollegen, Ermittlern usw. die man auseinander halten muss. Zum anderen werden die Schauplätze nur recht spärlich beschrieben. Die meisten Figuren rund um Max bleiben daher für mich sehr gesichtslos. Eine Liebesgeschichte wird kurz in die Handlung geschmissen und so schnell wie sie da war, auch wieder hinausgeworfen. Vielleicht sollte dies den Hauptcharakter menschlicher erscheinen lassen, aber es hätte auch niemand gemerkt, wenn dieser Parte einfach weggelassen worden wäre.

Das Thema der Selbstjustiz und der Umgang mit dieser wird für meinen persönlichen Geschmack in keiner ausreichenden Weise zu Ende gedacht. Dies führte auch dazu, dass ein bestimmter Meuchelmord in der Leserunde regelrecht gefeiert wurde. Sollte ein Buch, dass sich mit diesem Thema auseinander setzt nicht eine Botschaft vermitteln? Ich fühlte mich an den ersten Teil der Purge Filmreihe zurück erinnert. Anstatt eine gewisse Moral zu vermitteln, bleibt es beim munteren Abschlachten.

Der nächste große Punkt, ist die Glaubwürdigkeit der Handlungen. Max gerät von einer bizarren Situation in die nächste und kommt auf heldenhafte und unerklärliche Weise wieder heraus. Selbst wenn es sich hierbei um einen Kriminalroman handelt, erwarte ich einen gewissen Bezug zur Realität. Wenn ich solche Action haben wollen würde, könnet ich mir einen James Bond Film oder einen Schweiger Tatort ansehen (was mir beides keinen Spaß bereitet).

Positiv zu bewerten ist, dass dieser Krimi von Anfang bis Schluss viele actionreiche Szenen aufzuweisen hat (wenn man sie denn gut findet) und dass die Spannung bis zum Ende hin konstant aufrecht erhalten werden konnte. Mir blieben jedoch ein paar Dinge zu unaufgeklärt und auch eine Figur zu wenig beleuchtet, aber diesen wird man bestimmt in einem weiteren Teil wieder antreffen.

Noch etwas zur Leserunde: Das Buch erscheint offiziell am 11.11.2016. Rezensionen dürfen erst ab dem 14.11.2016 eingestellt werden. Am 10.11.2016 hätte ich das Buch jedoch schon auf Amazon morgens per Same Day bestellen können. Diese Vorgehensweise erschließt sich mir leider nicht so recht.

Fazit:

Ich bin wieder an ein Buch geraten, dass mich leider nicht überzeugen konnte. Leider häuft sich dies in letzter Zeit, was mich ernüchtert. Für mich gibt es keine Leseempfehlung, jedoch haben sich die Tony Parsons Fans in der Runde gut unterhalten gefühlt. Andere Bücher des Autoren werden nicht den Weg in mein Bücherregal finden.

  • Einzelne Kategorien
  • Cover
  • Figuren
  • Erzählstil
  • Spannung
  • Tempo
Veröffentlicht am 18.10.2016

Das Leben ist zu bunt für graue Tage

Das Leben ist zu bunt für graue Tage
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Rezension zu Das Leben ist zu bunt für graue Tage



Titel: Das Leben ist zu bunt für graue Tage

Autor: Sophie Bassignac

Verlag: Atlantik (Hoffmann und Campe)

Genre: Gegenwartsliteratur

Preis: 20,00 ...

Rezension zu Das Leben ist zu bunt für graue Tage



Titel: Das Leben ist zu bunt für graue Tage

Autor: Sophie Bassignac

Verlag: Atlantik (Hoffmann und Campe)

Genre: Gegenwartsliteratur

Preis: 20,00 €

Erscheinungsdatum: 17.09.2016

Isbn:978-3455600407



Ich bedanke mich beim Team des Altantik Verlages für die Übersendung des Rezensionsexemplars.



Inhalt:



Paris kurz vor Weihnachten. Es schneit unaufhörlich. Sehr weihnachtlich ist es bei Max und Raphael allerdings nicht. Die Cousins, die als Filmausstatter und Restaurator arbeiten, leben erst seit kurzem in der Wohnung, haben sie aber im Handumdrehen in eine originelle Rumpelkammer und Party-Zone verwandelt. Bei ihnen geht die Pariser Bohéme ein und aus, die sich von ihrem kreativen Chaos angezogen fühlt. Nach allerlei Liebeswirren - warum verliebt man sich eigentlich immer in die Falschen? - markiert das nahende Silvesterfest einen Neuanfang für alle.



Meinung:



Wenn man sich an diesen Roman setzt darf man vor allem eines nicht: Den deutschen Titel mit dem Inhalt assoziieren. Wenn man diesen außen vor lässt, wird man völlig anders in die Geschichte hinein tauchen können. Der gewählte Titel „Das Leben ist zu bunt für graue Tage“ weckt zusammen mit der Inhaltsangabe eine Erwartung an das Buch, die dem Inhalt nicht gerecht wird. Auch wenn dies mein erstes Werk der Autorin ist, so ist sie doch bekannt für ihre melancholischen Geschichten und originellen Figuren. Und mit eben jenem Rezept hat sie auch diesen Roman geschaffen.



Die Charaktere, allen voran die Cousins Max und Raphael, führen alle ein außergewöhnliches Leben und man darf sie gut und gerne an als speziell bezeichnen. Die Protagonisten sind der hauptragende Teil der Geschichte und wurden alle, jeder für sich, mit vielen Eigenschaften, Ecken und Kanten, vielleicht ein wenig zu überzeichnet, geschaffen. Raphael und Max Wohnung gleicht ihrem Gefühlsleben, einem völligen Chaos. Ihre Mütter, die die Wohnung von einer Tante geerbt haben, wollen diesem Verfall nicht länger tatenlos zusehen und setzen sie mit einer Frist bis Silvester vor die Tür…



Durch den melancholischen Erzählstil der Autorin konnte eine, zu weiten Teilen, bedrückende Stimmung geschaffen werden, die auf mich als Leser vollends überspringen konnte. Des Weiteren zeichnet sich Bassignacs Erzählweise durch reiche Details auf Gegenstände und Personenbeschreibungen aus. Da ich allerdings, durch den Titel und die Beschreibung ausgelöst, von einer etwas andere Art von Geschichte (ähnlich einer „Zusammen ist man weniger allein“) ausgegangen war, zog mich diese stets mitschwingende Traurigkeit das ein oder andere Mal mit runter. Aus diesem Grunde hatte ich das Buch auf für einige Zeit zur Seite gelegt, um mich dann - in der Richtung Stimmung - ihm wieder widmen zu können. Man muss ihr jedoch zu Gute halten, dass Emotionen, egal ob positiv oder negativ, beim Leser durch den Autoren ausgelöst, immer als Gewinn zu sehen sind.



Zitat:



„Alle drei waren verfehlte Künstler, Satelliten im Schlepptau der Fantasie von anderen, die begabter waren als sie.“ - Seite 19



Fazit:



Der Roman versprüht für mich den Flair eines Theaterstückes und vielleicht würde er als solcher noch besser funktionieren. Wenn man sich vollends auf ihn einlässt, ohne sich von Titel und Rückentext beeinflussen zu lassen, darf man sich auf ein paar bewegte Lesestunden einstellen und sich an dem detailreichen Erzählstil erfreuen. Wahrscheinlich muss man genau in der Stimmung für diese leicht melancholische Erzählung sein, um den Roman gänzlich genießen zu können. Ich würde ihn als vielmehr als Tragikomödie, denn als Unterhaltungsroman einschätzen.



4 Sterne

Veröffentlicht am 26.09.2016

Alles, was du suchst - habe ich hier nicht gefunden

Alles, was du suchst
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Rezension zu Alles, was du suchst von Marie Force

Titel: Alles, was du suchst „Lost in Love“ Green Mountain Band 1
Autor: Marie Force
Verlag: Fischer Taschenbuch
Genre: Laut Verlag Liebesroman, meiner ...

Rezension zu Alles, was du suchst von Marie Force

Titel: Alles, was du suchst „Lost in Love“ Green Mountain Band 1
Autor: Marie Force
Verlag: Fischer Taschenbuch
Genre: Laut Verlag Liebesroman, meiner Einschätzung nach New Adult
Preis: 9,99 €
Erscheinungsdatum: 22.09.2016
Isbn: 978-3596036288

Inhalt:

Als die New Yorker Webdesignerin Cameron den Auftrag erhält, für einen familiengeführten Country-Store einen Online-Shop mit Landlust-Ambiente zu gestalten, ahnt sie nicht, was sie in Vermont, USA, finden wird: eine charmante Kleinstadt, unberührter Natur, eine warmherzige Großfamilie und den Sohn des Auftraggebers, Will. Weil dieser nicht begeistert von der Idee eines Internetauftritts ist, fliegen zwischen Cameron und Will zuerst die Fetzen, dann die Funken und schließlich die Gefühle.

Schreibstil:

Der Schreibstil ist in einer sehr einfachen Sprache verfasst. Zunächst sind die Beschreibungen der Orte noch recht liebevoll gestaltet, es passt sich aber im Laufe des Romans dem Rest des Schreibstils an. Ich hatte das Gefühl, einen weiteren New Adult Roman in den Händen zu halten.

Positiv anzumerken ist, dass die Perspektivwechsel der beiden Hauptcharaktere einmal nicht aus der ersten Person erzählt werden.

Story:

Das Konzept des Romans ist einfach zusammengeschustert und erzählt nichts Neues. Das Mädchen aus der Stadt trifft auf das Landei aus den Bergen, dazu bringt sie noch ein Geschäftsmodell mit, dass einem Großteil der Familie nicht gefällt. Diese Konstellation sowie die Dicke des Buchs machte mich sehr auf den Inhalt neugierig. Die Covergestaltung trug ebenso ihren Teil dazu bei, dass ich einen liebevollen, ans Herz gehenden Roman für die dunklen Herbstabende erwartet habe.

Die erste Ernüchterung kam schnell als ich feststellen musste, das der Roman in März spielt. Statt einem Vermont im bunten Herbstlaub fand ich schlammuntergrabene Straßen vor.

Der größte Störfaktor sind für mich jedoch die beiden Hauptcharaktere gewesen, zu denen ich unter „Charaktere“ mehr verfasst habe. Ich habe mich in einigen ihrer Abschnitte wirklich gelangweilt und hatte sogar vor, das Buch einfach zur Seite zu legen und nicht mehr fortzufahren. Der interessant gestalteten Familie Abbott war es zu verdanken, dass ich weitergelesen habe.

Ich hätte mir gerne mehr Drama gewünscht. Der Roman verläuft von Anfang bis Ende relativ harmonisch und ohne wirkliche Konflikte ab. Man müsste meinen, dass bei so einer großen Familie ab und an die Fetzen fliegen sollten (was zwar im Klappentext erwähnt wird, was jedoch nicht passiert).

Spoiler: Cameron wird vom Familienoberhaupt ins Dorf bestellt, um in einem Verkaufsgespräch zu begründen, warum das Familienunternehmen dringend eine Website braucht. Alle zehn Kinder sind gegen dieses Vorhaben. Das sollte eigentlich genügend Konfliktpotenzial mit sich bringen. Aber nach einer Präsentation, in der Will sich Hals über Kopf verliebt, beschließt er seine Eltern (die Stimme seines Vaters hatte er schon, da dieser ja Cam beauftragt hat) davon überzeugen ihre Stimmen für die Homepage abzugeben. Da die beiden Stimmen der Eltern zusammen mehr wiegen als die ihrer Kinder, ist die Sache damit abgeschlossen. Man hätte diesen Teil komplett auslassen können. Er, sowie noch einige andere dieser Situationen, hat den Roman nur künstlich in die Länge gezogen. Längen ist ein gutes Stichwort, denn diese hat das Werk wirklich zu genüge.

Es ist auch schade, dass die Handlung der folgenden Bücher schon vorne weggenommen wird. Auch wenn die meisten der Geschwister Ende 20 bis Mitte 30 sind, passt dieser Roman, wie bereits mehrfach geschrieben, sehr in das New Adult Genre. Alles sehr oberflächlich, viel erotisches Knistern und ein Haufen Charaktere, aus denen man viele weitere Bände zaubern kann. Wenn ich solche Bücher lese, z.B. die von Abbi Glines, lese ich nie den Rückentext um nicht direkt gespoilert zu werden, wer da mit wem zusammen kommt. Dank den erste drei Leseabschnitten (ich hatte das Buch im Zuge einer Leserunde gelesen, jedoch selbst gekauft) weiß ich jetzt schon, wer in den nächsten Büchern zusammen kommen wird. Muss so eine Werbung innerhalb des Buchs wirklich sein?

Charaktere:

Mit den Hauptcharakteren bin ich zu keiner Zeit warm geworden. Cameron und Will sind bis zum Schluss nicht nur blass, nein ich würde gar behaupten durchsichtig, geblieben. Die vielen Nebencharaktere die ihnen zur Seite gestellt wurden (und die man dank des Stammbaums in der hinteren Umschlagklappe trotz anfänglicher Befürchtung meinerseits, gut auseinander halten konnte) konnten sie leider komplett in den Schatten stellen. Jeder Figur, auf die näher eingegangen wurde, hatte mehr Backgroundstory und Gefühle zu vermitteln so dass ich mich frage, ob dieser erste Band lediglich als Aufhänger der Serie geschaffen wurde. Man muss ja irgendwie reinkommen…

Vielleicht bin ich einfach zu unromantisch für diese Art von Liebesromanen aber ich erwarte selbst von Romanzen – und auch dann, wenn ich einfach nur unterhalten werden möchte – dass sie ein wenig Realität aufweisen. Die beiden kennen sich gerade mal zwei Tage und es ist direkt DIE große Liebe, für die alles andere weg zu werfen gilt. Dabei findet kaum eine Interaktion der beiden miteinander statt außer, dass sie sich selbst die ganze Zeit über fragen, was den anderen so unwiderstehlich erscheinen lässt. Ein rein sexuelles Verlangen macht noch keine Grundlage für einen Wohnort- und Lebenswechsel aus. Was genau ist es zwischen ihnen, was sie so denken lässt? Wir haben bis auf die sexuelle Anziehungskraft nichts, was die beiden verbindet. Lustiger Weise erwähnen die beiden selbst häufiger, dass ihr Verhalten total absurd ist. Sowas nennt man anscheinend „von der Liebe geblendet sein“. Da wird über mehrere Seiten hin- und her überlegt, wo das alles auf einmal herkommen kann, anstatt das man einfach mal ein paar schöne Treffen zwischen den beiden stattfinden lässt. Findet dann mal ein Date statt, wird es in zwei Sätzen kurz nacherzählt. Die beiden haben einfach kein Knistern bei mir auslösen können. Über den klischeehaften Sex mag ich jetzt auch nicht mehr reden. Vielleicht lag es daran, dass ich schon so früh frustriert war, dass mich ihre Handlungen zum Schluss hin nur noch genervt haben.

Die wirklich großzügig vergeben Sterne gibt es aufgrund der anderen Charaktere, die den frei erfundenen Ort Butler zu einem liebenswerten Stückchen Erde erwachsen ließen. Ich habe mich immer gefreut, ein weiteres Mitglied der Familie Abbott kennen zu lernen und war über jede Abwechslung, die durch sie ausging dankbar. Will und Cameron haben mich ab einem Punkt (ca. ab der Hälfte) nur noch gelangweilt.

Fazit:

Ein für die breite Maße geschaffener Roman als Auftakt einer Serie, ich ich mit Sicherheit nicht weiterverfolgen werde. Ich hatte auf den Charme von Hart of Dixie oder der Winterreihe von Sarah Morgan gehofft aber für mich persönlich hat es leider nicht gereicht. Ich kann mir jedoch vorstellen, dass viele Freude an diesem Buch haben werden. Es bietet alles was man von einem Roman der ausdrücklich – auch wenn die Hauptcharaktere Anfang 30 sind – in das Genre New Adult einzuordnen ist, zu erwarten hat. Die liebevollen Nebencharaktere und das nette Örtchen sowie der tolle Laden haben mich zunächst auf die Folgebände neugierig gemacht. Da mich der der Roman aber selbst für diese gespoilert hat, werde ich der Reihe keine weitere Chance geben. Dafür bin ich nach dem Beenden des Buchs einfach zu frustriert.

Deswegen vergebe ich hier wirklich großzügige 3 von 5 Sterne, da der Roman einfach nichts für mich war, aber sicher einige Menschen begeistern wird. Ich sollte wahrscheinlich in nächster Zeit die Finger von solchen Romanen lassen… verängstigt auf den SuB schiel