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Veröffentlicht am 31.10.2025

Traurige Geschichte, aber märchenhaft schön

Die Worte der weißen Königin
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Wer die Bücher von Antonia Michaelis kennt, der weiß, dass sie super poetische, märchenhafte Geschichten schreibt und so war ich auch hier nicht überrascht, wie toll ihr Schreibstil ist und wie außergewöhnlich ...

Wer die Bücher von Antonia Michaelis kennt, der weiß, dass sie super poetische, märchenhafte Geschichten schreibt und so war ich auch hier nicht überrascht, wie toll ihr Schreibstil ist und wie außergewöhnlich die Geschichte.

So lernt man zuerst Lion kennen und erfährt, wie er auf die weiße Königin trifft, eine alte Dame, die in der Kirche Kindern Geschichten vorliest, und obwohl Lion eher zurückgezogen aufwächst, scheint er eine glückliche Kindheit bei seinem Vater zu haben. Doch dann geschieht etwas und sein Vater verfällt immer mehr dem Alkohol, was auch Auswirkungen auf Lion hat. Ich glaube, jeder kann sich vorstellen, was das mit einer jungen Kinderseele macht und so flüchtet sich Lion nicht nur in seine eigene Fantasy, sondern auch in den Wald und später Richtung Berlin. Dabei wirkt die ganze Geschichte recht surreal, es gibt eine Figur, die für Lion zwar da ist, aber irgendwie auch nicht. Selbst, ob die Freundschaft zum Adler Rikikikri tatsächlich real ist, ist nicht ganz sicher. Für Lion ist dies alles aber real und das ist am wichtigsten, denn er braucht einen Freund in seiner Furcht und Einsamkeit. Richtig schön fand ich dabei, wie die Autorin Lions Innenleben durch Metaphern und Vergleiche sichtbar macht, wie sensibel sie mit dem Thema umgeht. Ebenso mochte ich ihren poetischen und gleichzeitig bildlichen Schreibstil.

Vor allem aber mochte ich, wie Lion als Hauptfigur geschrieben ist, einerseits sehr kindlich und in all seinem Leid noch immer irgendwie unbedarft, andererseits aber auch recht erwachsen und selbstständig, wobei ihm seine Fantasy hilft und die Liebe zu seinen Seeadlern.

Das Einzige, was ich an diesem Buch zu bemängeln habe, ist, dass die Bindung zwischen Lion und der weißen Königin nicht so richtig erklärt wird. Sie ist irgendwie plötzlich da. Gerade die Zeit, in der es um die Geschichten geht, die sie vorliest und wo Lion sie näher kennenlernt, wurde mir zu schnell abgegrast und so bliebt die weiße Königin für mich leider ziemlich blass.

Alles in allem war dieses Buch aber großartig, sehr emotional und vor allem richtig toll geschrieben. Es lies sich super weglesen, die Geschichte von Lion war, bei aller Leid und Not, märchenhaft schön und er als Protagonist wirklich liebenswert. Wenn man also die Bücher der Autorin mag, wird man wahrscheinlich auch dieses hier mögen.

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Veröffentlicht am 29.10.2025

Das gewisse Etwas hat leider gefehlt

Wo der Wolf lauert
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So richtig weiß ich nicht, was ich mit diesem Roman anfangen soll, denn irgendwie kann ich ihn nicht wirklich einordnen. Einerseits wirkt er schon fast wie ein Thriller, schließlich gibt es einen relativ ...

So richtig weiß ich nicht, was ich mit diesem Roman anfangen soll, denn irgendwie kann ich ihn nicht wirklich einordnen. Einerseits wirkt er schon fast wie ein Thriller, schließlich gibt es einen relativ mysteriösen Todesfall, andererseits enthält er aber auch die Geschichte über eine jüdische Familie in Amerika, über Antisemitismus und auch Verrat spielt irgendwie eine Rolle.

Die Geschichte beginnt dabei mit einem Anschlag auf eine Synagoge und dem Tod eines Mädchens, welches ihre Oma beschützen wollte. Dies führt zu Unsicherheit, aber auch dem Willen Adams, Lilachs Sohn, sich selbst verteidigen zu können. Da kommt der charismatische, aber zwielichtige Uri gerade recht, der ein paar jüdischen Jugendlichen, unter anderem auch Adam, Selbstverteidigung beibringt. Und hier beginnt es bereits komisch zu werden, denn seine Mittel sind recht kurios. Als dann auf einer Party auch noch ein Mitschüler von Adam stirbt, fängt es so richtig an, unbequem für Lilachs Sohn zu werden, wobei diese ihn aber wohl am besten kennt und für ihn kämpft. Allerdings wirkte dieser Kampf recht einsam auf mich, gleichzeitig konnte ich ihn aber auch verstehen, schließlich ist die Liebe einer Mutter unerschütterlich und das hat die Autorin hier absolut nachvollziehbar und eindrücklich rübergebracht. Dazu kam, dass Uri immer wichtiger für die Geschichte wurde, sich immer mehr in Lilachs Familie einschlich und dabei sehr undurchschaubar blieb. Mit dem Ende hatte ich dann aber auch nicht gerechnet, denn dieses war absolut nicht vorhersehbar. Hier ist der Autorin eine gute Ablenktaktik gelungen.

Dennoch fand ich die Geschichte nur eher okay, denn die Erzählung war doch etwas sehr sachlich und manchmal ging es mir auch zu viel rund um den heißen Brei. Dazu kam, dass ich keinen richtigen Zugang zu Lilach selbst finden konnte. Ja, ich konnte sie bezüglich Adam verstehen, aber ansonsten war da nicht viel Tiefgang. Adam hingegen fand ich wirklich super geschrieben, wie einen typischen, teils verkannten Teenager, mit Ecken und Kanten, aber ohne erkennbare Boshaftigkeit. Dafür war mir Uri umso zwielichtiger, undurchschaubar und kurios. Ich konnte ihn nicht so richtig einordnen, konnte aber verstehen, warum die Jugendlichen ihn so sehr mögen.

Alles in allem fand ich diesen Roman, wie schon erwähnt, ganz okay, aber vom Hocker hat er mich trotzdem nicht gerissen, denn dazu hat mir das gewisse Etwas gefehlt. Ebenso fand ich ihn nicht übermäßig spannend, wenn auch teilweise interessant. Am meisten hat mich dann aber gestört, dass die wichtigste Frage ungeklärt blieb. Ein Roman also, den man gerne mal lesen kann, aber nicht unbedingt lesen muss.

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Veröffentlicht am 28.10.2025

Interessante Idee, aber einseitig

The April Story – Ein wirklich erstaunliches Ding
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Dieses Buch ist schon irgendwie etwas Besonderes, aber wahnsinnig gut fand ich es leider dennoch nicht, denn hier bekommt man ein eigentlich ziemlich aktuelles Thema recht einseitig betrachtet präsentiert. ...

Dieses Buch ist schon irgendwie etwas Besonderes, aber wahnsinnig gut fand ich es leider dennoch nicht, denn hier bekommt man ein eigentlich ziemlich aktuelles Thema recht einseitig betrachtet präsentiert. Zudem gibt es im Englischen noch einen zweiten Band, der nicht ins Deutsche übersetzt wurde, der aber vielleicht einige Fragen hätte beantworten können. Hier blieben nämlich am Ende ziemlich viele besagter Fragen offen.

Dabei geht es hier vor allem um die Verantwortung im Umgang mit Sozialen Medien und wie schnell es möglich ist, sich im Internet zu radikalisieren. Rund um die mysteriösen Skulpturen, die von April „die Carls“ getauft werden, entspinnt sich so schon bald eine Art Kult, es entstehen zwei gegenseitige Gruppen und beide bestehen auf ihrer Meinung. Alles also, wie man es im realen Leben ebenfalls sieht und genau da liegt auch das Problem, denn auch hier ist automatisch eine Seite die Gute und die andere die Böse, ohne sich, bis auf einen kurzen Augenblick, überhaupt mit den Sorgen und Gedanken der Gegenseite auseinanderzusetzen. Dann gibt es auch noch Anschläge und Überfälle, April wird zu einer Kultfigur und alles, was sie macht, ist gut. Sorry, das war mir persönlich viel zu einseitig, fast schon manipulativ.

Ansonsten war das Buch aber echt interessant und es hat mich auch gut unterhalten. Die Idee mit den Skulpturen fand ich großartig, auch den Science Fiction Aspekt. Der Werdegang Aprils war zudem echt spannend, wenn auch nicht in allen Punkten wahnsinnig realistisch. Und dann wurde es zum Ende hin auch noch einmal richtig actionreich, nur leider mit einem offenen Ende, welches mich zusätzlich unzufrieden zurückgelassen hat.

Interessant fand ich aber ebenfalls die Charaktere, wenn für mich April auch ziemlich unsympathisch war, sehr naiv und auf sich selbst bezogen. Sie lebt nur in ihrer eigenen Bubble und ist auch kaum bereit, mal über ihren eigenen Horizont hinüber zu schauen. Genauso fand ich nicht besonders schön, wie sie mit ihrer Mitbewohnerin Maya umgeht. Ihre Freunde waren für mich hingegen allesamt echt liebenswerte Nerds, der sogenannte Gegner Petrawicki nicht böse, sondern einfach nur kritisch.

Alles in allem ist dieses Buch schon interessant und auf irgendwie abgedrehte Weise durchaus unterhaltsam. Ich habe es jedenfalls nicht bereut, es gelesen zu haben, habe aber auch nicht das Bedürfnis, diese Geschichte noch einmal zu konsumieren.

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Veröffentlicht am 27.10.2025

Emotionaler Kampf um die eigene Tochter

Reminders of Him – Für immer ein Teil von dir
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Dass Colleen Hoover emotionale Bücher schreiben kann, war ja schon immer klar, dennoch waren für mich bisher noch nicht viele Highlights dabei und jetzt kommt dieses hier, welches mich nach längere Zeit ...

Dass Colleen Hoover emotionale Bücher schreiben kann, war ja schon immer klar, dennoch waren für mich bisher noch nicht viele Highlights dabei und jetzt kommt dieses hier, welches mich nach längere Zeit wieder begeistern konnte. Denn dieses hat für mich einfach alles, was eine schöne, emotionale Liebesgeschichte haben muss.

Dabei ist dieser Roman nicht nur ein einfacher Liebesroman, sondern viel mehr. So geht es hier in erster Linie nicht um die Liebesgeschichte, die sich langsam um Kenna und Ledger spinnt, sondern vor allem um den Verlust eines geliebten Menschen, um Schuld und Sühne, Mutterschaft und ums Verzeihen, auch, wenn es noch so unmöglich scheint. Es geht um Eltern, die ihren Sohn verloren haben und eine junge Frau, die nicht nur mit ihrer Schuld zu kämpfen hat, sondern auch damit, ihre kleine Tochter noch nie gesehen zu haben. Dies alles hat die Autorin wahnsinnig überzeugend und emotional geschrieben, dass ich die ganze Zeit mit Kenna gelitten habe und hoffte, dass sie endlich ihre Tochter kennenlernen darf. Ebenso konnte ich aber auch Scotts Eltern ein Stück weit verstehen, denn diese wollen nur das Beste für ihre Enkelin Diem, nachdem sie ihren Sohn ausgerechnet durch Kennas Schuld verloren haben. Allerdings gibt es auch einige Vorurteile, die es Kenna nicht gerade leicht machen. Die Liebesgeschichte fand ich ebenfalls wirklich gut. Diese beginnt ziemlich rasant, jedoch mit einem großen Knall, der alles zum Wackeln bringt, entwickelt sich aber dennoch weiter und man merkt einfach die Anziehung zwischen Kenna und Ledger.

Richtig gut fand ich auch die Charaktere, denn diese sind sehr vielschichtig, machen Fehler, aber lernen auch daraus. Dabei habe ich Kenna super gut verstehen können und obwohl sie wirklich viel falsch gemacht hat, so tat sie mir dennoch super leid. Auch Scotts Eltern konnte ich, wie gesagt, absolut verstehen. Ebenfalls fand ich Ledger großartig, sehr verantwortungsbewusst und gleichzeitig sexy. Außerdem wird er mit der Zeit zum wichtigen Verbindungsstück zwischen Kenna, Scotts Eltern und Diem, was ihm selbst einige Probleme einbringt.

Alles in allem fand ich diesen Roman super emotional, mit viel Drama, wobei dieses aber sehr realistisch wirkte und nicht übermäßig konstruiert. Genauso mochte ich die Charaktere und der Schreibstil war sowieso großartig. Jetzt freue ich mich auf die Verfilmung und hoffe, dass diese genauso gut wird, wie die Buchvorlage.

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Veröffentlicht am 25.10.2025

Naja, war okay

Darkside 2
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Schade, schade, denn so gut der letzte Band auch mit seinen kleinen Problemchen war, so sehr nahmen die Probleme hier leider zu, was ihn nicht nur ziemlich verwirrend machte, sondern teilweise auch richtig ...

Schade, schade, denn so gut der letzte Band auch mit seinen kleinen Problemchen war, so sehr nahmen die Probleme hier leider zu, was ihn nicht nur ziemlich verwirrend machte, sondern teilweise auch richtig skurril.

Enttäuschenderweise weiß ich, nach Beendigung dieses Buches, noch immer nicht so richtig, was es mit der ganzen Entführung Sloans auf sich hat und wer hier eigentlich wer ist. Irgendwie scheint alles in der Familie zu liegen oder auch nicht. Ich habe keine Ahnung. Allerdings war es dann doch recht aufschlussreich, wer so alles ein Verräter ist. Mit manchen Wendungen habe ich dabei gerechnet, manche kamen aber auch ziemlich unerwartet. Dazu kommt, dass Sloane sich doch sehr einwickeln lässt. Nach all den Geschehnissen, die ihr und teilweise auch Menschen, die sie angeblich liebt, angetan wurden, kann ich nicht mehr verstehen, wie sie Hunter noch immer so vergöttern kann. Es geht ja noch nicht mal um Verzeihen, sondern es wirkt, als wäre alles vorher gar nicht passiert. Außerdem war auch dieser Band wieder sehr brutal, die Sexszenen allerdings zum Teil echt kreativ, manchmal heiß, manchmal auch sehr schräg. Dennoch war auch dieser Band wieder ziemlich spannend, wenn auch nicht so spannend wie der erste Band und hatte wirklich unterhaltsame Szenen.

Die Charaktere fand ich auch nur okay, wobei ich Sloane zwar nicht nachvollziehen konnte, sie sehr naiv war und leicht zu manipulieren, aber ich sie dennoch recht sympathisch fand. Hunter allerdings mochte ich nicht wirklich und so sexy er auch irgendwie ist, würde ich den nicht einmal zehn Meter weit in meine Nähe lassen. Er schreit nämlich einfach nur Gefahr und ist in meinen Augeneinfach nur ein böser Mensch, selbst, wenn er Sloane selbst verehrt und ihr nichts tut.

Alles in allem war dieser Band noch ganz okay, aber eher mit Tendenz nach unten, denn irgendwie muss man die Geschichte schon mögen. Und ich bin auch gern bereit, zu akzeptieren, wenn manches nicht ganz realistisch wirkt, aber hier war es schon extrem komisch, teils schon fast lächerlich.

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