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Meinungen aus der Lesejury

Veröffentlicht am 10.11.2018

Horror im Axton House

Mörderische Renovierung
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Ohne die Möglichkeit, das Buch zu gewinnen, hätte ich es wohl niemals auf dem Schirm gehabt. Nach Entdecken auf Vorablesen.de hätte ich es selbst gekauft, wenn ich es nicht zugeschickt bekommen hätte.

Insgesamt ...

Ohne die Möglichkeit, das Buch zu gewinnen, hätte ich es wohl niemals auf dem Schirm gehabt. Nach Entdecken auf Vorablesen.de hätte ich es selbst gekauft, wenn ich es nicht zugeschickt bekommen hätte.

Insgesamt hat es mir auch ganz gut gefallen. Natürlich fällt – wie schon in der Leseprobe – das Buch aus dem Rahmen. Die Geschichte an sich wirkt noch ziemlich normal, aber die Umsetzung ist alles andere als klassisch. Denn anders als nur durch Erzählung und Dialoge, wird der Leser zusätzlich anhand von Briefen, Tagebüchern, Videos und Mitschriften durch das Horror-House geleitet, bei dem der Leser wirklich miträtseln kann.

Denn es ist wirklich ein Horror-House – komplett mit unerklärlichen Geschehnissen. Wir begleiten die Protagonisten Niamh und A. (wessen vollständiger Name leider nie aufgelöst wurde), welche durch ihre vielen Facetten wirklich gelungen sind.

Für mich ist „Mörderische Renovierungen“ von Edgar Cantero wirklich eine spannende Story mit einer interessanten Schreibart. Die 400 Seiten sind abwechslungsreich und kurzweilig, ohne die Spannung zu vergessen. Allein das Ende kam etwas zu plötzlich und deckte leider nicht alles auf. Trotzdem: Tolle Umsetzung einer msystischen Geschichte mit dem gewissen Etwas!

Veröffentlicht am 09.10.2018

Ein Mord macht noch kein Weihnachten...

Das Geheimnis der Grays
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Und wieder einmal ein Weihnachts-Krimi aus dem Hause Klett-Cotta: Auf knapp dreihundert Seiten erzählt Anne Meredith in "Das Geheimnis der Grays" genau über dies - das Geheimnis einer Familie. Dabei erinnert ...

Und wieder einmal ein Weihnachts-Krimi aus dem Hause Klett-Cotta: Auf knapp dreihundert Seiten erzählt Anne Meredith in "Das Geheimnis der Grays" genau über dies - das Geheimnis einer Familie. Dabei erinnert ihr Schreib- und Geschichtsstil an die von Rex Stout oder natürlich Agatha Christie - der Großmeisterin des englischen Krimis.

Und obwohl Meredith mich wie diese Autoren begeistern konnte, ist es doch ganz anders! Denn anders als erwartet, erfährt man als Leser schnell von dem Mörder und begleitet vielmehr die Familie auf ihrem Weg, die gleichen Erkenntnisse zu erhalten: zwischen problematischen Familienverhältnissen und der Kälte des Winters für den Mörder manchmal ein leichtes, manchmal anstrengendes Spiel, seine Schuld zu verstecken, während man sich als Leser fragt: Kann er damit davonkommen?

Loben muss man die Autorin wohl auch für ihre Charaktere: Die Protagonisten führen interessant durch die Geschichte und geben dem ganzen Plot eine Atmosphäre, wie man sie nur in solchen Büchern erhält: Die vermeintliche Oberschicht versucht ihre Probleme zu überspielen, während hinter jeder Person eine neue Anekdote steckt.

Auf jeden Fall ein Tipp für Fans, die auch mal ein wenig abseits des klassichen Krimis lesen wollen!

Veröffentlicht am 09.10.2018

Missed the Hit.

The Wife Between Us
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Schon als es in Amerika veröffentlicht wurde, tauchte „The Wife Between Us“ immer öfter auf meinem Radar auf – und als es dann auf Deutsch herauskam, war ich schon lange überzeugt: Ich musste es lesen!
Es ...

Schon als es in Amerika veröffentlicht wurde, tauchte „The Wife Between Us“ immer öfter auf meinem Radar auf – und als es dann auf Deutsch herauskam, war ich schon lange überzeugt: Ich musste es lesen!
Es wird als Nachfolger von „Gone Girl“ und „Girl on the Train“ gefeiert, trotzdem streiten sich die Leser über die wirkliche Qualität des Buches.


Der Anfang hat mir gar nicht gefallen. Mir war es zu platt, zu einfach, zu sinnlos und vor allem: sehr mittelmäßig geschrieben. Die Charaktere konnten auch keinen Pluspunkt erzielen und die ständige Markennennung machte auch keinen guten Eindruck. Zwischenzeitlich musste ich mich wirklich überwinden, das Buch in die Hand zu nehmen – doch nicht, weil ich Angst hatte, vor Spannung nicht mehr aufhören zu können...

Das änderte sich in der zweiten Hälfte! Plötzlich schien alles wie ausgetauscht: der Plot wurde zusammenhängend, während die Protagonisten endlich zu begreifen schienen, was überhaupt passierte. Der Leser wird in die Geschichte hineingezogen und irgendwann ist es wirklich das Verwirrspiel, mit dem geworben wird.

Doch dann kam das Ende. Hier ließ es wieder rapide nach und war meiner Meinung nach nur noch darauf aus, den Leser irgendwie zu schocken und überall noch einen Plot-Twist herzuzaubern, bei dem man sich wirklich fragt, was das noch soll. Jeden Charakter soll man auf einmal mit ganz anderen Augen sehen und das auch noch unglaublich spannend finden – leider wirkte es eher billig.

„The Wife Between Us“ ist ein Buch, dass oft richtig in Fahrt kommt, an vielen wichtigen Stellen jedoch großartig versagt. Immer wieder wird man als Leser gepackt, dann wieder mit einem Augenrollen fallen gelassen. Es ist seine Zeit wert, wenn man auch nicht wirklich profitiert – es sei denn, man möchte lernen, was man bei einem Thriller richtig und falsch machen kann.

Veröffentlicht am 09.10.2018

Blutrausch - Blut geleckt?

Blutrausch - Er muss töten (Ein Hunter-und-Garcia-Thriller 9)
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Für mich war es der erste Chris Carter. Zuvor hatte ich natürlich schon einiges – besonders gutes – über ihn gehört, aber irgendwie hatte es mich nie wirklich gereizt. Der Klappentext und die Leseprobe ...

Für mich war es der erste Chris Carter. Zuvor hatte ich natürlich schon einiges – besonders gutes – über ihn gehört, aber irgendwie hatte es mich nie wirklich gereizt. Der Klappentext und die Leseprobe von „Blutrausch“ konnte mich dann aber überzeugen!

Und auch der Rest des Buches reihte sich hier ein. Wie schon in der Leseprobe, konnte mich der Plot sofort packen. Ohne aufhören zu können, fliegt man durch die Seiten und schafft ein Kapitel nach dem anderen. Von der ersten bis zur letzten Seite erlebt man hier Hochspannung, immer wieder durchsetzt von blutigen Brutalitäten. Als Leser reist man durch die Gedanken von Opfer, Täter und Ermittler. Hunter und Garcia sind mir als Ermittler sofort ans Herz gewachsen und ich möchte noch mehr Fälle mit ihnen auflösen!



Für mich war dieses Buch das erste der Reihe – für andere bereits das neunte. Gut, dass ich noch 8 weitere Titel vor mir habe! ;)

Veröffentlicht am 09.10.2018

Verschiedene Gesichter, verschiedene Leben

Die Gesichter
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Obwohl „Die Gesichter“ schon das dritte Buch von Tom Rachman ist, hatte ich noch nie zuvor von ihm gehört und gedacht, es hier mit einem Debüt zu tun zu haben. Nach meiner Recherche stellte ich aber fest, ...

Obwohl „Die Gesichter“ schon das dritte Buch von Tom Rachman ist, hatte ich noch nie zuvor von ihm gehört und gedacht, es hier mit einem Debüt zu tun zu haben. Nach meiner Recherche stellte ich aber fest, dass besonders sein erstes Buch von der amerikanischen Presse sehr gelobt wurde – wenn es so gut ist, wie dieses, dann zu Recht!

Als das Buch bei mir ankam war ich zuerst wirklich verwundert: Ich hatte schon einige Formen von Vorab-Exemplaren gesehen, aber so wie dieses war noch keines. Besonders hervorstechend hierbei natürlich der „ungleiche“ Buchschnitt und das unfertige Buchcover, was den Verlag bestimmt sogar noch einmal zusätzliche Arbeit gekostet hat.

Aber darum geht es ja hier nicht – sondern um den Inhalt. Erzählt wird die Geschichte von Charles „Pinch“, einem Mann, dessen gesamtes Leben jeher von dem Ruf und Ruhm seines Vaters überschattet wird, einem bekannten Künstler. Doch auch der Vater selbst kämpft mit seinem Schicksal, kann sich nicht entscheiden zwischen der Prominenz und der Anonymität. Für Pinch wird es ein Leben, hin- und hergerissen zwischen Selbstbewusstsein und der Abhängigkeit vom Vater.

Der Schreibstil war für mich anfänglich gewöhnungsbedürftig. Das Präsens liest man ja eher selten und so deutlich wie hier ist es mir noch nie aufgefallen. Doch wenn man sich einmal an die Zeitform gewöhnt hat, fällt auf, wie gut Rachman doch schreibt. Dies merkte ich besonders daran, dass die Figur des Vaters, Bear Bavinsky, zwar ein fiktionaler Künstler ist, Rachman es aber schafft durch gute Beschreibungen den Eindruck zu erzielen, als hätte man schonmal etwas von diesem Künstler gehört oder sogar gesehen. Der Leser taucht in das (teilweise sehr duchzechte) Leben unser zweier Protagonisten ein und erhält Einblicke, in Emotionen und Gedanken, wie man es nur selten sieht.

Der englische Titel „The Italian Teacher“ wird erst mit dem Lesen des Buches klar – wie so vieles dieser Geschichte. Ein Buch, dass Angst, Einfluss und Beziehungen in sich vereint, wie es nur wenige können. Es erinnert vom Flair an „Licht und Zorn“ von Lauren Groff und spielt in der gleichen Liga! Sehr empfehlenswert!