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Meinungen aus der Lesejury

Veröffentlicht am 13.06.2023

unsympathisch und rücksichtslos

Wildes Vergessen
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„Wildes Vergessen“ ist ein autobiographischer Roman, der das Verhältnis zwischen der Autorin und deren demenzkranker Mutter beschreibt. Steph Jagger hatte leider nie das beste Verhältnis zu ihrer Mutter ...


„Wildes Vergessen“ ist ein autobiographischer Roman, der das Verhältnis zwischen der Autorin und deren demenzkranker Mutter beschreibt. Steph Jagger hatte leider nie das beste Verhältnis zu ihrer Mutter und hatte lange Zeit das Gefühl, nicht ausreichend über sie und ihre Vergangenheit zu wissen.

Erst seit der Diagnose kommen sich Mutter und Tochter näher und so erfährt die Autorin auf einem Roadtrip durch die Wälder von Montana und Wyoming immer mehr aus dem Leben ihrer Mutter, reist mit ihr durch die Vergangenheit und lernt sie zu verstehen.

Was auf dem ersten Blick spannend und interessant klingt, veränderte sich bei mir allerdings in reine Ernüchterung, denn es ist teilweise unerträglich, wie die Autorin mit ihrer Mutter umgeht. Es ist natürlich klar, dass jeder Mensch ganz anders mit Diagnosen umgeht und einige eher den humorvollen, als den dramatischen Weg einschlagen. In „Wildes Vergessen“ war es mir jedoch oftmals zu viel von allem, denn die Autorin spricht unter anderem davon, wie sie ihre Mutter immer wieder in Form von Ablenkung ruhig stellt.

Es werden sehr oft Formulierungen verwendet, die zwar schonungslos sein sollen, aber auf mich rücksichtslos, unsympathisch und verantwortungslos wirken. Dies ist sehr schade, denn Steph Jagger kann tatsächlich gut schreiben, allerdings hat sie es für mich hier und da deutlich übertrieben und somit konnte ich mich leider weder mit ihrer persönlichen Geschichte, noch mit ihren Worten sonderlich anfreunden.

Veröffentlicht am 13.06.2023

Informatives Werk

„Hat die Mutti heute frei?"
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Die Zeiten, in denen es immer nur „Mutter, Vater, Kind“ hieß oder es die klassische Rollenverteilung gab, bei der sich die Mutter zuhause ums Kind kümmert, während der Vater arbeitet, sind zum Glück schon ...

Die Zeiten, in denen es immer nur „Mutter, Vater, Kind“ hieß oder es die klassische Rollenverteilung gab, bei der sich die Mutter zuhause ums Kind kümmert, während der Vater arbeitet, sind zum Glück schon lange vorbei und es ist erfrischend zu sehen, dass sich die aktive Vaterrolle in den vergangen Jahren zum positiven verändert hat.

Jemand, der sich sehr aktiv für eine aktivere Rolle bemüht, ist Felix Schenk, der das Thema auch sehr verstärkt auf seinem Instagram-Kanal „Papa ohne Plan“ anspricht. In seinem Werk „Hat die Mutti heute frei?“ greift er das Thema noch einmal verstärkt auf und regt dabei nicht nur zum Nachdenken an, sondern zeigt auch in Form von kleinen Anekdoten immer wieder auf, dass Vater sein zwar wunderschön ist, aber auch kräftezehrend sein kann, weil man häufig mit alten Klischees und Vorurteilen konfrontiert wird.

„Hat die Mutti heute frei?“ besitzt einen angenehmen Schreibstil, der auch manchmal durchaus mit einem Augenzwinkern versehen ist, aber insgesamt stets informativ ist, ohne dabei etwas zu beschönigen, aber auch nicht, um etwas zu überdramatisieren.

Veröffentlicht am 17.05.2023

Ein absolutes Muss!

Book Love
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„Ein Buch ist wie ein bester Freund zum Mitnehmen. So fühle ich mich nie einsam.“

„Book Love – Eine Liebeserklärung an das Lesen“ gehört zu den Werken auf die ich mich bereits schon lange gefreut habe, ...

„Ein Buch ist wie ein bester Freund zum Mitnehmen. So fühle ich mich nie einsam.“

„Book Love – Eine Liebeserklärung an das Lesen“ gehört zu den Werken auf die ich mich bereits schon lange gefreut habe, denn ich mag die Illustrationen von Debbie Tung unglaublich gerne und habe mich somit auf eine unterhaltsame und humorvolle Zusammenstellung von Illustrationen rund um das Thema Lesen gefreut und ich wurde nicht enttäuscht.

Obwohl viele der Szenarien, die dort von der Autorin beschrieben werden, oftmals mit einem Augenzwinkern versehen sind, kann man sich als Buchliebhaberin durchaus in den meisten Situationen wiedererkennen. So freuen sich Leserinnen doch immer wieder, wenn sie mit ihren Lieblingsautor*innen über Social Media in Kontakt treten können oder anderen Menschen mit Buchempfehlungen tolle Lesestunden schenken können.

Eine sehr schöne Idee ist auch, dass man im Mittelteil des Buches direkt Buchempfehlungen bekommt. Dabei bekommt man nicht nur Klassiker wie „Little Women“, „Pride and Prejudice“ oder „The Great Gatsby“ vorgeschlagen, sondern auch noch nicht ganz so alte Werke wie „The Book Thief“ oder auch die „Harry Potter“-Reihe.

Gleichzeitig gibt es auch immer wieder Tipps und Tricks, wie man mehr lesen kann und das man sich auch mal selbst eingestehen muss, wenn ein Buch nicht zu einem passt und man es dementsprechend abbrechen muss.

Somit ist „Book Love – Eine Liebeserklärung an das Lesen“ insgesamt eine wunderbare Zusammenstellung von Alltagssituationen, in der sich sicherlich schon der ein oder andere Buchwurm wiedererkannt hat und die ich nur jedem ans Herz legen kann. Ein absolut Muss!

  • Einzelne Kategorien
  • Cover
  • Erzählstil
  • Handlung
  • Charaktere
Veröffentlicht am 17.05.2023

zu oberflächlich, zu nüchtern

Das Paar aus Haus Nr. 9
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„Das Paar aus Haus Nr. 9“ von Felicity Everett lag bereits eine ganze Weile auf meinem Stapel ungelesener Bücher, da ich mir nie so ganz sicher war, ob ich das Buch tatsächlich lesen möchte, da ich nicht ...

„Das Paar aus Haus Nr. 9“ von Felicity Everett lag bereits eine ganze Weile auf meinem Stapel ungelesener Bücher, da ich mir nie so ganz sicher war, ob ich das Buch tatsächlich lesen möchte, da ich nicht genau wusste, welches Genre mich hier erwarten wird. Da die Kurzbeschreibung aber letztendlich auf einen Thriller hingedeutet hat und ich dementsprechend auch einige Rezensionen zu dem Buch gelesen habe, wollte ich „Das Paar aus Haus Nr. 9“ doch noch eine Chance geben und muss leider sagen, dass ich doch enttäuscht bin.

Ein wenig Schuld trifft daran der Schreibstil, denn an diesen konnte ich mich leider überhaupt nicht gewöhnen. Man merkt Felicity Everett zwar die Erfahrung beim Schreiben an, allerdings gibt es in diesem Buch sehr viele Wiederholungen, die Dialoge wirken hölzern und phrasenhaft und auch sonst geht alles nur sehr langsam voran, was sehr ermüdend ist.

Die Geschichte ist dabei schnell erzählt: Gavin und Louise ziehen in eine neue Nachbarschaft und werden direkt herzlich von ihren neuen Nachbarn Sara und Neil begrüßt. Zwischen den beiden Paaren entwickelt sich schnell eine Freundschaft und sie verbringen fortan viel Zeit miteinander. Je mehr Zeit sie alle miteinander verbringen, desto unglücklicher scheint Sara jedoch zu wirken, denn sie hinterfragt ihr eigenes Leben auf einmal und hält sie sich und Neil für langweilig und farblos. Sara möchte einiges verändern und lässt sich dabei von Gavin und Louise inspirieren, allerdings merkt sie nicht, dass vieles in deren Leben nur eine Fassade ist und vergisst dabei, dass sie es selbst eigentlich ganz gut im Leben getroffen hat.

Wer sich bei „Das Paar auf Haus Nr. 9“ auf einen Thriller freut, der wird auch schnell enttäuscht sein, denn in diesem Buch geht es vielmehr darum, wer man ist, was man vom Leben erwartet und dass das Leben auch immer ein paar Opfer braucht, wenn es um Selbstverwirklichung und Weiterentwicklung geht. Man erhält dafür einen guten Blick in die Psyche von Sara und Neil auf der einen Seite und Gavin und Louise auf der anderen Seite.
Das alles wäre sicherlich interessant, wenn man sich für die vier Charaktere interessiert hätte. Dies fiel mir jedoch im Laufe der Geschichte immer schwerer, da sie auf mich nicht sonderlich sympathisch wirken, sondern oftmals naiv und recht oberflächlich daherkommen.

Somit ist „Das Paar aus Haus Nr. 9“ für mich leider eine Enttäuschung, da ich hier etwas vollkommen anderes erwartet habe. Wären die Charaktere etwas besser gezeichnet und hätten sie mehr Ecken und Kanten gehabt und wäre der Erzählstil nicht so nüchtern gewesen, hätte ich mich vielleicht mehr für das Buch erwärmen können. So entpuppt es sich jedoch als ein farbloses, oberflächliches Werk, das schnell wieder vergessen ist.

  • Einzelne Kategorien
  • Cover
  • Erzählstil
  • Handlung
  • Charaktere
Veröffentlicht am 15.05.2023

Spannender Roman, der nicht ohne Schwächen daher kommt

Road of Bones – Straße des Todes
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In der Vergangenheit habe ich schon einmal ein Buch von Christopher Golden gelesen und muss gestehen, dass ich davon überhaupt nicht begeistert war und dieses sogar abgebrochen habe. Da ich Autorinnen ...

In der Vergangenheit habe ich schon einmal ein Buch von Christopher Golden gelesen und muss gestehen, dass ich davon überhaupt nicht begeistert war und dieses sogar abgebrochen habe. Da ich Autorinnen aber gerne zweite Chancen gebe, habe ich Goldens neuestem Werk „Road of Bones – Straße des Todes“ eine Chance gegeben und ich muss sagen, dass mich dieses Buch durchaus besser unterhalten konnte, auch wenn es bei Weitem nicht perfekt ist.

Christopher Goldens Schreibstil ist für mich ehrlich gesagt so eine Sache. Die Geschichte liest sich zwar durchaus flüssig und spannend, allerdings wird die Geschichte rund um den Dokumentarfilmer Felix Teigland oftmals auch plump und leider nur sehr oberflächlich erzählt. Dennoch besitzt „Road of Bones – Straße des Todes“ seine ganz eigene Faszination und Spannung, die dafür gesorgt hat, dass ich bei dem Buch bis zum Schluss am Ball geblieben bin.

Erzählt wird die Geschichte des Dokumentarfilmers Felix „Teig“ Teigland. Dieser macht sich auf die Reise nach Sibirien, wo er eine Dokumentation über die Stadt Akhust drehen möchte. Akhust gilt als kältester Ort der Welt und nur wenige Menschen verirren sich in die kleine Stadt, da allein der Weg dorthin beschwerlich und vor allem tödlich ist. Dort erst einmal angekommen, trifft er auf ein neunjähriges Mädchen und einem Wolfsrudel, das viel zu gerissen für normale Wölfe ist. Teig stößt dabei immer mehr an seine Grenzen, muss sich seiner Vergangenheit, seinen Sünden und auch den Dingen der Gegenwart stellen, die in der Stadt auf ihn warten.

Die Charaktere sind dabei teilweise gut gezeichnet. Man lernt sie ausreichend kennen, allerdings besitzen sie nur selten die Tiefe, die ich mir erhofft habe. Gleichzeitig fehlte mir auch eine gewisse Sympathie für sie, sodass ich nicht immer mit ihnen, besonders mit Teig, mitfiebern konnte.

Dennoch hat Christopher Golden hier eine interessante und spannende Geschichte geschaffen, die zwar hier und da sehr vorhersehbar und auch klischeehaft daher kommt, aber insgesamt doch so gut gezeichnet ist, dass man sich als Leser
in nicht nur alles gut bildlich vorstellen kann, sondern auch einige spannende Twists erhält, die dafür sorgen, dass man bei der Geschichte stets am Ball bleiben möchte.

Insgesamt ist „Road of Bones – Straße des Todes“ eine spannende Geschichte mit einem interessanten Setting, das jedoch aufgrund des Schreibstils und auch der oftmals blassen Figuren nicht ohne Schwächen auskommt, allerdings durchaus einen Blick wert ist, wenn man sich für das Genre, aber auch das kalte Sibirien interessiert.