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Veröffentlicht am 29.12.2022

Beeindruckender dritter Teil

Der Clan der Highlanderin
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Der dritte Band dieser großartigen Reihe schließt sich sehr eng an den Vorgänger an. Er spielt im Jahr 1314. Enja hat sich von den Folgen ihrer Verletzungen nach der Schlacht um Bannockburn weitgehend ...

Der dritte Band dieser großartigen Reihe schließt sich sehr eng an den Vorgänger an. Er spielt im Jahr 1314. Enja hat sich von den Folgen ihrer Verletzungen nach der Schlacht um Bannockburn weitgehend erholt und ist schon wieder dabei, sich für die Rechte der Schwächsten einzusetzen und Unrecht an Frauen zu rächen. Als ihr Ehemann eines Tages eine schwangere Dame mit nach Caerlaverock bringt, zieht sie allerdings ihre eigenen Schlüsse, mit weitreichenden Folgen...
Wenig später bricht sie zu einer Reise nach Irland auf, um nach ihrem alten Freund und Kampfgefährten Cathal zu suchen. In Irland erwartet sie und ihre Gefährtinnen Winnie und Kalay eine lange, abenteuerliche Reise. Enja gerät immer wieder in Gewissenskonflikte zwischen ihren Eigenschaften als Heilerin und als Kriegerin. Beides lässt sich nicht immer so einfach vereinbaren. Von ihren Kameradinnen muss sie sich sehr bald trennen, denn sie fühlt sich verpflichtet, den Menschen zu helfen, die in einem Dorf erkrankt sind. Kalay und Winnie setzen inzwischen die Reise fort. Ein weiteres Mal wird Enjas Heilwissen gebraucht, als sie einen schwer verletzten Söldner findet. Ragnar ist ein Gallowglass, und Enja spürt eine eigenartige Verbundenheit zu dem rauen Mann. Durch ihn wird sie mit ihrer eigenen Vergangenheit konfrontiert.

Auch dieser dritte Teil um Enja hat mich wieder fasziniert. Er hat jede Menge Abenteuer und fesselnde Situationen zu bieten. Der Schreibstil der Autorin gefällt mir sehr und auch die Art und Weise, wie sie historische Gegebenheiten in ihren fiktiven Plot sehr gekonnt einfügt. Die politischen Wirren rund im Robert Bruce, der seinen Bruder Edward in Irland als Hochkönig einsetzen möchte, bekommt man quasi spielerisch durch Dialoge der Protagonisten vermittelt. In diesem dritten Band stehen zwei von Enjas Gefährtinnen stärker im Mittelpunkt. Winnie und Kalay sind zwei interessante Frauen, die schier Unmögliches vollbringen aber durchaus auch ihre schwachen Seiten haben. Vor allem Winnie muss einiges aushalten.
Wie schon bei den ersten beiden Bänden, so hatte mich die Handlung auch hier sofort gepackt und nicht mehr losgelassen. Eva Fellner schreibt genau die Art historische Abenteuergeschichten, wie ich sie liebe, mit starken, mutigen Frauen und einem authentischen historischen Hintergrund. Auch der dritte Band ist großartig, keine Frage! Und doch muss ich gestehen, dass mich der Schluss etwas verwirrt hat, denn da habe ich Enja von einer ganz anderen Seite kennengelernt, mit der ich mich nicht so ganz anfreunden konnte. So ist und bleibt der zweite Teil mein unangefochtener Liebling aus diesem Romanzyklus. Allerdings gibt es auch einen kleinen Cliffhanger, der vielleicht auf einen vierten Band hoffen lassen könnte, worüber ich sicher nicht böse wäre.

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Veröffentlicht am 27.12.2022

Super für Einsteiger

Happy vegan mit 5 Zutaten
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Auch wer sich vegan ernährt, macht das nicht unbedingt immer gesund, denn es gibt viele Speisen und Gerichte, die vegan sind, uns aber trotzdem nicht gut tun. Gerade Einsteiger in die vegane Küche scheuen ...

Auch wer sich vegan ernährt, macht das nicht unbedingt immer gesund, denn es gibt viele Speisen und Gerichte, die vegan sind, uns aber trotzdem nicht gut tun. Gerade Einsteiger in die vegane Küche scheuen oft den Aufwand für manche Rezepte, vor allem wenn man viele verschiedene Zutaten benötigt, die dann womöglich zum Teil auch nur schwer zu bekommen sind.

Lena Merz zeigt in ihrem Kochbuch, dass es auch anders geht. Für jedes ihrer veganen Rezepte braucht man nicht mehr als fünf Zutaten!

Die Rezepte sind in drei Kapitel gegliedert. Zu Beginn stehen kleine Gerichte, Vorspeisen und Suppen (Mangold-Börek, Pilz-Bruschetta, Mango-Avodaco-Salat, Maronen-Ingwer-Suppe...), es folgen die Hauptspeisen (Auberginen-Pide, Nacho-Auflauf, Süßkartoffel-Kumpir...), und im dritten Kapitel sind Rezepte für Süßes und Gebäck (Pistazieneis, Milchreis mit Bratapfel, Kirschkuchen mit Streuseln...).

Den Abschluss bilden ausführliche Informationen zum Einfrieren auf Vorrat und zur Resteverwertung, zu den wichtigsten Produkten für den veganen Vorratsschrank und zu sinnvollen Kombinationen verschiedener Lebensmittel, die sich besonders gut ergänzen.

Ich habe mir alle Rezepte genauer angesehen, und es ist erstaunlich, was für tolle Sachen man aus nur fünf Zutaten zaubern kann. Ausprobiert habe ich bisher hauptsächlich Hauptgerichte, so zum Beispiel die Linguine mit Tomaten-Gin-Sauce und Pasta Stroganoff. Beides war extrem lecker und kam bei uns sicher nicht zum letzten Mal auf den Tisch. Interessant finde ich auch die Kartoffeln mit Fenchel-Zaziki. Die Kombination hatte ich in dieser Art noch nicht gegessen, fand sie aber sehr gut. Man sollte hierfür aber Fenchel mögen, denn er schmeckt doch recht intensiv. Auch Gnocchi auf dem Blech (zusammen mit Zucchini, schwarzen Oliven und Pinienkernen) ist ein tolles Gericht und so unkompliziert umzusetzen.

Dieses Buch nimmt Schwellenängste, denn die genannten Rezepte lassen sich spielend leicht und schnell nachkochen, und da die Zutaten so überschaubar sind, braucht man nicht mal einen Einkaufszettel. Alles was ich bisher ausprobiert habe, hat mir sehr gut geschmeckt, und das ist ja wichtig, vor allem am Anfang einer Ernährungsumstellung, denn die kleinen Erfolgserlebnisse geben Mut und spornen zum Weitermachen an.

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Veröffentlicht am 12.12.2022

Ein hoffnungsvolles Licht in einer dunklen Zeit

Der die Nacht erhellt
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Man lernt im Lauf dieser Geschichte einige besondere Menschen kennen. Sie haben zum Teil reale Vorbilder, und jeder von ihnen ist auf seine Art großartig. Es sind schlimme Zeiten, die ein „normales“ Leben ...

Man lernt im Lauf dieser Geschichte einige besondere Menschen kennen. Sie haben zum Teil reale Vorbilder, und jeder von ihnen ist auf seine Art großartig. Es sind schlimme Zeiten, die ein „normales“ Leben unmöglich machen. Der erste Weltkrieg tobt in Frankreich, und viele amerikanische Soldaten sind ins Land gekommen, um bei der Verteidigung zu helfen, unter ihnen auch Matthew Petticrew. Er ist ein sensibler Mann mit besonderen Fähigkeiten, vor allem mit einem außergewöhnlich feinen Gehör, was ihn für die Truppe so wichtig macht. Captain Jasper Truett weiß Matthews Wert sehr zu schätzen, hat er doch schon einigen Kameraden das Leben gerettet.

Als Matthew eines Tages beim Holz machen Mira begegnet, ändert sich sein Leben mit einem Schlag. Die junge Frau lebt einsam im Wald und hat schon die Tage zuvor die Männer in den Schützengräben mit ihrem Gesang verzaubert. Für Matthew wird hiermit der Engel vom Argonner Forst Wirklichkeit. Matthew erhält den Auftrag, Mira in Sicherheit zu bringen. Mit von der Partie sind Kaplan George Piccadilly und der Journalist Henry Mueller. Aus der anfänglichen Zweckgemeinschaft entwickelt sich nach und nach eine tiefe Verbundenheit und Freundschaft. Sie nennen sich das „Kommando 17“ und wir Leser begleiten sie bei ihren Erlebnissen und Erfahrungen. Es geschehen schlimme Dinge, aber es sind die kleinen, besonderen Momente, die Hoffnung bringen.

Vor allem Mira hat mich stark beeindruckt. Der jungen Frau ist Schreckliches widerfahren, und doch hält sie an ihrem Gottvertrauen fest und strahlt so viel Liebe und Zuversicht aus.

Die Autorin fasst die Begebenheiten und die Atmosphäre der verschiedenen Episoden sehr schön in Worte. Trotz der vielen schrecklichen Ereignisse, die sie schildert, ist der Grundton der Erzählung poetisch und strahlt etwas Positives aus. Ich muss jedoch gestehen, es gab ein paar Passagen, die ich nicht ganz nachvollziehen konnte, bei denen ich kurz den Faden verloren habe, weil sie so wortreich ausgeschmückt waren und ich nicht immer erkennen konnte, worauf die Autorin hinaus will. Ihre Protagonisten lässt Amanda Dykes abwechselnd zu Wort kommen, und so ist der gesamte Roman in der Ich-Form geschrieben, wobei die Sichtweisen mit den Personen wechseln. Trotzdem behält man die Übersicht, da über den einzelnen Kapiteln der Name des jeweiligen Ich-Erzählers genannt wird.

Bis auf die erwähnten Punkte, die mich ein wenig irritiert haben, fand ich den gesamten Roman sehr berührend und beeindruckend. Seinen Titel trägt er zurecht, denn er zeigt ein starkes Licht in einer dunklen Zeit.

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Veröffentlicht am 15.11.2022

Die Waffen nieder!

Botschafterin des Friedens
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Der Name Bertha von Suttner ist mir seit meiner Jugend ein Begriff. Im Zuge der aktiven Friedensarbeit damals las ich ihren bekannten Roman „Die Waffen nieder“. Wenn man sich mit Pazifismus beschäftigt, ...

Der Name Bertha von Suttner ist mir seit meiner Jugend ein Begriff. Im Zuge der aktiven Friedensarbeit damals las ich ihren bekannten Roman „Die Waffen nieder“. Wenn man sich mit Pazifismus beschäftigt, kommt man an dieser starken Frau einfach nicht vorbei. Über Bertha von Suttner als Privatperson, über ihr Leben, wusste ich jedoch äußerst wenig. Daher war ich sehr gespannt, als ich entdeckt habe, dass es in der Piper-Reihe „Bedeutende Frauen, die die Welt verändern“ einen Roman über ihr Leben gibt. Dass ich diesen lesen wollte, war sofort klar, denn ihr Leben und Wirken hat mich schon immer interessiert.
In diesem biografischen Roman lernt man Bertha als junge Frau mit einem großen Freiheitsdrang kennen. Entgegen aller Konventionen möchte sie unabhängig leben und nimmt im Hause von Suttner eine Stelle als Gouvernante für die Töchter des Barons an. In Arthur von Suttner, dem jüngsten Sohn der Familie, findet sie die Liebe ihres Lebens, und der einige Jahre jüngere Mann erwidert die Zuneigung von ganzem Herzen. Allerdings war diese Verbindung zur damaligen Zeit skandalös, und als die Baronin dahinter kommt, muss Bertha das Haus verlassen. Sie geht nach Paris und wird die Sekretärin von Alfred Nobel. Der Wissenschaftler forscht mit Sprengstoff, und es entspinnen sich interessante Debatten zwischen ihm und Bertha, ob Dynamit ein Segen oder ein Fluch für die Menschheit ist. Auch als sich ihre Wege trennen, bleiben sie gute Freunde und stehen in regelmäßigem Briefkontakt.
Wo es Bertha dann hin verschlägt und wie ihr weiteres Leben aussieht, ist im Roman sehr lebendig und authentisch erzählt. Sehr ausführlich sind die Jahre geschildert, die sie mit ihrem Mann in Georgien verbringt. Ihr Name verrät ja bereits, dass sie ihre große Liebe, gegen alle Widerstände, geheiratet hat, und fern der Heimat muss sich das Paar arrangieren und schwere Existenzkämpfe ausfechten. Das Geld ist knapp, und das junge Paar hält sich zeitweise mehr schlecht als recht über Wasser. Nicht selten leiden sie Hunger.
Schon zu dieser Zeit führen die damaligen Kriegserlebnisse im Kaukasus dazu, dass Bertha Schriften gegen den Krieg verfasst. Kleinere Zitate und Abschnitte aus ihren Werken sind immer wieder in die Handlung eingebracht, so dass man einen tiefen Einblick über das Denken dieser großartigen Frau erhält.
Man erlebt ihre Rückkehr nach Österreich und ihre immer intensiver werdende Arbeit für die Friedens- und Frauenbewegung. Sie schließt Kontakte zu einigen bekannten Persönlichkeiten, beispielsweise war sie mit Marie von Ebner-Eschenbach eng befreundet.
Zwar ist es ein Roman, aber er bewegt sich sehr nahe an den damaligen realen Begebenheiten. Bertha von Suttner ist eine interessante Persönlichkeit, und hier erfährt man sehr viel über ihr Privatleben, ihre Gedanken und Gefühle. Letztendlich war ihr Wirken ausschlaggebend, dass Alfred Nobel testamentarisch eine Stiftung verfügte, auf deren Basis der Nobelpreis entstand, der seit 1901 alljährlich verliehen wird. Bertha von Suttner musste jedoch noch vier Jahre warten, bis sie diesen Preis, als erste Frau überhaupt, für ihre Friedensarbeit erhielt.
Im Roman werden vor allem die frühen Jahre dieser vielschichtigen Persönlichkeit ausführlich dargestellt. Im letzten Drittel ist die Handlung etwas gerafft, so zumindest mein Eindruck. Hier hätte die Handlung für mich gerne noch etwas ausführlicher sein und noch etwas tiefer gehen können. Aber alles in allem ist der Roman sehr gut geschrieben, und die verschiedenen Personen sind alle gut und sehr plastisch charakterisiert.

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Veröffentlicht am 15.11.2022

Fesselnder erster Band der Schönbrunn-Saga

Die Frauen von Schönbrunn (Die Schönbrunn-Saga 1)
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Eine kleine Vorbemerkung zum Klappentext: Der Roman beginnt im Juli 1914, und der Epilog spielt im Frühling 1918. Wir befinden uns also mitten im Krieg, so dass ich den ersten Satz der Kurzbeschreibung ...

Eine kleine Vorbemerkung zum Klappentext: Der Roman beginnt im Juli 1914, und der Epilog spielt im Frühling 1918. Wir befinden uns also mitten im Krieg, so dass ich den ersten Satz der Kurzbeschreibung hier irreführend finde und nicht so ganz nachvollziehen kann, denn der Krieg dauerte ja bis zum Spätherbst 1918, aber das nur am Rande.

Der Roman dreht sich um die Schwestern Emma und Greta. Emma begleitete ihren Vater schon als Kind zur kaiserlichen Menagerie, wo er als Tierarzt tätig war. Ihr größter Wunsch war, eines Tages in seine Fußstapfen zu treten, aber in Wien sind Frauen für das Studium nicht zugelassen. Emma lässt sich jedoch nicht so schnell unterkriegen und arbeitet im Tierpark Schönbrunn, um sich das Geld für ihren Traum, ein Studium der Veterinärmedizin in der Schweiz, zusammen zu sparen. Aber dann kommt der Krieg. Der Vater wird eingezogen, ebenso wie Gretas Mann Gustav, und das Geld reicht nicht einmal mehr für den täglichen Lebensunterhalt. Noch dazu ist Greta schwanger, und Emma macht sich Sorgen um die Gesundheit der Schwester. Auch im Zoo sind die Mittel knapp, und die Mitarbeiter kämpfen um ihre Schützlinge. Es werden Rufe laut, wieso hier Tiere gefüttert werden, während Wiens Bevölkerung hungert. Zusammen mit dem jungen Tierarzt Julius nimmt Emma den Kampf gegen Kälte und Hunger auf und hilft den Tieren so gut sie kann. Schon bald verliebt sie sich in den feinfühligen Mann, aber sie muss feststellen, dass es einige missgünstige und eifersüchtige Zeitgenossen gibt, die ihrem Glück im Wege stehen.

Mit der kaiserlichen Menagerie von Schönbrunn hat dieser historische Roman einmal ein ganz anderes Setting. Man erfährt viel über die Tiere, die von Emma und ihren Kollegen betreut werden, und vor allem die Orang-Utan-Dame Fanny habe ich schnell ins Herz geschlossen. Da wird von Freude und Leid berichtet, und gerade die außergewöhnlichen Ereignisse, die im Buch Erwähnung finden, haben wirklich stattgefunden, wie die Autorin im Nachwort berichtet. Sehr gut haben mir auch die Charakterisierungen der Menschen gefallen, die im Roman eine Rolle spielen. Die Atmosphäre während des Kriegs, der Zeitgeist und das Elend, das in der Bevölkerung herrschte, sind feinfühlig und detailgenau dargestellt. Es gibt noch so einige interessante und fesselnde Verwicklungen in der Handlung, die ich gebannt verfolgt habe. Sowohl die zweibeinigen als auch die vierbeinigen Protagonisten sorgen für Spannung. Es bleiben am Ende ein paar Fragen offen, aber zu meiner Freude habe ich nun festgestellt, dass es im Frühling 2023 eine Fortsetzung geben wird und damit alle Chancen, dass sich noch vieles klären kann. Ich habe dieses Buch genossen und freue mich auf ein Wiedersehen mit den Protagonisten im nächsten Jahr.

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