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Veröffentlicht am 25.04.2018

Zwei tolle Abenteuer

Greystar 01 - Der junge Magier
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Greystar hat mich besonders durch das tolle Cover auf sich aufmerksam gemacht. Es verspricht viel Abenteuer und Action - und das konnte es auch halten.
Das Buch enthält ein Hauptabenteuer, in dem man einen ...

Greystar hat mich besonders durch das tolle Cover auf sich aufmerksam gemacht. Es verspricht viel Abenteuer und Action - und das konnte es auch halten.
Das Buch enthält ein Hauptabenteuer, in dem man einen Magier spielt, der den Mondstein finden muss, und ein Bonusabenteuer, in dem man ein Heiler ist und einen Trupp Ritter befehligt. Beide Varianten haben mir sehr gut gefallen, und obwohl man auf die Charaktere festgelegt ist, bekommt man doch genug Möglichkeiten, sie individuell zu gestalten, indem man sich zu Beginn Fähigkeiten für sie aussuchen darf.
Die Abenteuer sind ziemlich schwer, aber nicht frustrierend. Es kann zwar schon passieren, dass man das ein oder andere mal stirbt, aber nicht an jeder Ecke. Das Kampfsystem ist ähnlich wie beim "Einsamen Wolf", aber durch den Einsatz von Willensstärke etwas flexibler, was ich sehr positiv fand. Trotzdem spielt auch Glück eine große Rolle, denn es gibt eine Zahlentabelle, mit der mache Entscheidungen getroffen und Kämpfe entschieden werden.
Insgesamt fand ich dieses Spielbuch schon etwas knifflig, aber die Regeln sind auch von Anfängern gut zu bewältigen. Das Hauptabenteuer ist allerdings nicht abgeschlossen, da die Reihe auf mehrere Teile ausgelegt ist. Man sollte also mit einem plötzlichen Ende leben können.

Veröffentlicht am 23.04.2018

Chaos in der Geistervilla

House of Ghosts – Pension des Grauens (House of Ghosts 3)
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Im dritten Teil der Reihe House of Ghosts eröffnet Mellis Mama die Villa als Pension. Aus ihrer Sicht natürlich eine gute Idee, um die spärlichen Finanzen der Familie aufzubessern. Melli und Hotte ahnen ...

Im dritten Teil der Reihe House of Ghosts eröffnet Mellis Mama die Villa als Pension. Aus ihrer Sicht natürlich eine gute Idee, um die spärlichen Finanzen der Familie aufzubessern. Melli und Hotte ahnen jedoch, dass eine Pension mit Geistern ganz schön turbulent werden könnte. Denn von denen wissen Mellis Eltern noch nichts.

Tatsächlich ist in Pension des Grauens Action vorprogrammiert. Ausgerechnet ein Geisterjäger ist der erste Gast der Pension. Lodovico und Erasmus sind verschwunden und plötzlich öffnet sich die Pforte und mehrere Geister kehren aus dem Jenseits zurück in die Villa. Zu allem Überfluss mischt sich auch wieder der Einäugige ein und macht das Chaos perfekt.

Es geht Schlag auf Schlag und eine Herausforderung jagt die nächste. Melli und Hotte haben alle Hände voll zu tun, aber das machen sie wie gewohnt mit all ihrer Leidenschaft und Energie. Sie halten zusammen und ergänzen sich wieder hervorragend. Trotz der chaotischen Situation geben sie nie auf, denn sie sind sich ihrer Verantwortung bewusst. Natürlich gibt es am Ende auch wieder einen Geist zu retten, und diesmal sogar jemand ganz besonderen.

Auch die Nebencharaktere sind wieder mit viel Liebe und Kreativität gestaltet worden. In diesem Teil wimmelt es ja in der Villa nur so vor Geistern und jeder von ihnen hat seinen eigenen Charakter und seine eigene Geschichte bekommen. Ein Wiedersehen mit alten Bekannten wie der Metzgersfrau und der Bürgermeisterin fehlt ebenso nicht, wie die Weiterentwicklung von Bobbyboy und Mellis Eltern.

Der ganze Trubel sorgt natürlich auch für eine gute Portion Humor und ich musste oft schmunzeln. Besonders die Pilotin und der Schaffner waren sehr lustige Elemente. Trotzdem gibt es zwischendurch auch nachdenkliche Töne. Böse Taten werden hinterfragt und Melli stellt fest, dass nicht alles nur schwarz-weiß ist. Sie zeigt sich barmherzig und vergebungsbereit, was ich sehr erwachsen von ihr fand.

Diese Reihe von Frank Reifenberg gehört inzwischen zu meinen Lieblings-Kinderbüchern. Ich freue mich immer wieder neu, Melli und Hotte in der Geistervilla besuchen zu können. Denn hier ist immer was los und man weiß, dass man vor diesen Geistern hier keine Angst haben muss!

Veröffentlicht am 20.04.2018

Unterhaltsames Spielvergnügen

Die neuen Kai Krieger 3: Die Krone von Siyen
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Dieses Spielbuch aus dem Mantikore-Verlag ist Band 3 der Reihe „Die Neuen Kai-Krieger“ aus dem Einsamer Wolf-Universum. Das Buch lässt sich aber auch hervorragend ohne jegliche Vorkenntnisse spielen, denn ...

Dieses Spielbuch aus dem Mantikore-Verlag ist Band 3 der Reihe „Die Neuen Kai-Krieger“ aus dem Einsamer Wolf-Universum. Das Buch lässt sich aber auch hervorragend ohne jegliche Vorkenntnisse spielen, denn zu Beginn gibt es eine gute Einleitung, in der auf die vorangegangenen Geschehnisse eingegangen wird. Ich kenne die Vorgängerbände nicht und bin super zurecht gekommen.

Wie der Titel schon vermuten lässt, geht es in diesem Teil um den König von Siyen. Dieser hat auf nicht ganz natürliche Weise das Zeitliche gesegnet und nun ist der böse Baron scharf auf den Thron. Allerdings gibt es da noch den Prinzen, der irgendwo im Exil haust, und den wir als Kai-Krieger nun schnell zurück holen müssen, damit die Krone gerettet wird. Dafür bleiben uns nur spärliche 50 Tage Zeit. 

Nach dem Einstieg in die Geschichte folgen wie bei jedem Spielbuch erstmal die Spielregeln. Die Charaktererstellung konnte mich sofort fesseln. Man hat die Möglichkeit, seinen Charakter aus den Vorgängerbänden weiter zu verwenden, kann sich aber auch einen ganz neuen erstellen. Ein paar grundlegende Fähigkeiten besitzt der Charakter dann bereits, da er ja schon ein Großmeister der Kai ist. Weitere fünf Fähigkeiten darf man sich noch zusätzlich aussuchen. Dafür gibt es eine große Auswahl, bei der man u.a. so interessante Dinge wie eine Waffenspezialisierung, Sangeskunst oder Astrologie wählen kann. Anschließend darf man sich noch fünf verschiedene Gegenstände für seinen Rucksack aussuchen und bekommt eine legendäre Waffe spendiert. In diesem Buch gibt es keine Rassen, Klassen oder Berufe, d.h. man hat viel Freiheit, einen richtig individuellen Charakter für sich zu erstellen. Das fand ich großartig. 

Alle Informationen über den Charakter werden dann ins Aktionsblatt eingetragen. Es ist sehr schön übersichtlich und bietet genug Platz für alle Notizen. Die Unterscheidung zwischen Rucksackgegenständen und Speziellen Gegenständen fand ich äußerst praktisch. Dadurch konnte ich die wirklich wichtigen Dinge (ich sage mal: Questgegenstände) schneller finden. 

Was mir nicht so gut gefallen hat, war das Kampfsystem. Es kommt für meinen Geschmack etwas einfallslos und zu glückslastig daher. Man bedient sich einer Zahlentabelle am Ende des Buches, die einen Würfel ersetzt, und je niedriger die Zahl ist, die man trifft, desto länger wird der Kampf. Oft weiß man vorher schon, dass man aufgrund guter Kampfstärke und Ausdauerwerte den Gegner besiegen wird, aber durch niedrige Zufallszahlen zieht sich der Kampf dann unnötig in die Länge. 

Auch innerhalb der Geschichte hatte ich mit diesen Zufallszahlen so meine Probleme. Sehr schnell durchschaut man das System, dass man hohe Zahlen braucht, um zu gewinnen und bei niedrigen Zahlen zumeist stirbt. Das hat mir an manchen Stellen die Spannung im Abenteuer genommen. Ärgerlich finde ich es auch immer, wenn man gerade einen tollen Gegenstand gefunden hat und ihn anschließend gleich wieder verliert. Aber das ist Geschmackssache, für andere erhöht dieser Aspekt die Spannung. 

Schade war aber, dass das Abenteuer gegen Ende leichter wurde anstatt schwerer. So habe ich es zumindest empfunden, da in den zivilisierten Gegenden mehr Möglichkeiten waren, die Ausdauer wieder aufzufrischen. Hier hätte ich es reizvoller gefunden, die Reise andersherum zu gestalten, von der Zivilisation hin zur Insel und dann mit dem Luftschiff zurück. 

Richtig gut fand ich dagegen die Story an sich und den Schreibstil. Es gibt (zum Glück) mehr Text als Kampf und die Geschichte war immer spannend. Sie ist zwar vom Abenteuerablauf her sehr linear, aber entwickelt trotzdem einen Sog, so dass man immer weiter spielen will. Als ich das Abenteuer beendet hatte, hatte ich richtig was erlebt, spannende Situationen durchgestanden und mit meinem Charakter mitgefiebert. Leider konnte ich einige meiner ausgewählten Fähigkeiten aber nicht ein einziges Mal einsetzen. Oft waren die gleichen Disziplinen wie z.B. Elementarismus gefragt, die ich aber nicht erlernt hatte. Das fand ich etwas enttäuschend. 

Wiederum eine tolle Idee ist das Zusatzabenteuer Absturz in der Kelderödnis, das man zum Hauptabenteuer dazuspendiert bekommt. Es setzt an einem Teil der Haupthandlung an und verfolgt eine alternative Aufgabe mit einem Nebencharakter. Auch diesen dürfen wir geringfügig individuell anpassen. Das Bonus-Abenteuer fand ich sogar nochmal spannender und fast so umfangreich wie die Hauptquest. 

Für mich war es der allererste Ausflug in die Welt des Einsamen Wolfs. Mir haben zwar andere Titel des Mantikore-Verlags wie Fabled Lands und Reiter der Schwarzen Sonne besser gefallen, aber ich hatte auch mit diesem Buch viele Stunden Spielspaß und kann es sogar für Einsteiger ins Genre empfehlen.


Reihenübersicht
Band 1: Jagd nach dem Mondstein
Band 2: Die Piraten von Shadaki
Band 3: Die Krone von Siyen
Band 4: Der Runenkrieg (erscheint 2019)

Veröffentlicht am 18.04.2018

Verträumte, abenteuerliche Geschichte

Stella Montgomery und die bedauerliche Verwandlung des Mr Filbert
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Stella wohnt mit ihren drei Tanten im Hotel Majestic am Meer. Ihr Leben ist von Regeln und Anstand geprägt, bis eines nachts etwas passiert, das ihr Leben verändert: Sie beobachtet einen Mord. Kurz bevor ...

Stella wohnt mit ihren drei Tanten im Hotel Majestic am Meer. Ihr Leben ist von Regeln und Anstand geprägt, bis eines nachts etwas passiert, das ihr Leben verändert: Sie beobachtet einen Mord. Kurz bevor das Opfer stirbt, ringt es Stella das Versprechen ab, auf ein kleines Fläschchen aufzupassen, das niemals geöffnet werden darf. Doch zu Stellas Pech entdecken die Mörder sie und wollen die Mitwisserin zu fassen kriegen.


Dieses Buch hat ein wunderschönes Cover, das mich sofort in seinen Bann gezogen hat. Ich kann es mir immer wieder anschauen und neue Details wie den Papagei, die Katze und den Käfer entdecken. Im Innenteil schmücken den Band viele schwarz-weiß Illustrationen, die von Nina Dullek mit viel Liebe gezeichnet wurden und die Atmosphäre toll unterstützen. Ein echtes Schmuckstück fürs Regal.

Die Geschichte von Judith Rossell steht der tollen Aufmachung in nichts nach. Gleich zu Beginn geht es ziemlich unheimlich zur Sache, es gibt schwarzmagische Gegenstände, Blut und Tote. Nicht ohne Grund ist das Buch erst ab 10 Jahren empfohlen. Das zeigt sich auch im weiteren Verlauf der Geschichte, bei dem Stella eine Menge durchmachen muss. Es passiert viel und es passiert schnell. Ich stand beim Lesen ständig „unter Strom“, weil die Story so nervenaufreibend war. Immer dann, wenn man denkt, Stella ist endlich in Sicherheit, passiert die nächste Katastrophe. Ich fand es total spannend und fesselnd.

Stella selber ist ein ganz tolles Mädchen. Sie versucht immer, das Richtige zu tun und sich an ihr Versprechen zu halten. Besonders sympathisch fand ich ihre Liebe zu einem alten Atlas, den sie immer mit sich herumschleppt. Sie ist offen und freundlich, so dass sie schnell Bekanntschaften schließt und Freunde findet. Man möchte sie so gerne vor dem bösen Zauberer beschützen, der hinter ihr her ist, um das Fläschchen zu bekommen! Doch selbst in ausweglosen Situationen verzweifelt Stella nicht, sondern bleibt gefasst, handelt klug und mutig. Auch die Nebencharaktere in diesem Buch konnten mich begeistern. Es gibt hier wirklich so viel zu entdecken, von singenden Katzen über Dryaden und Feenmagie bis hin zu einem tollen Theaterensemble. Das Buch ist voller verträumter Menschen und Magie, aber ich möchte hier nicht alles verraten.

Ich war rundum begeistert sowohl von der Idee als auch der Umsetzung. Das Setting in dem alten Hotel als auch im Theater oder auf der kleinen Insel mitten im Meer war durchweg stimmig und fantasievoll. Am Ende werden jedoch nicht alle offenen Fragen gelöst, da es noch eine Fortsetzung geben wird: Stella Montgomery und der schaurige See von Wormwood Mire erscheint am 17. Juli 2018. Darauf freue ich mich jetzt schon sehr, denn ich möchte unheimlich gerne nochmal in die Welt von Stella eintauchen und herausfinden, was es mit dem Geheimnis ihrer Herkunft auf sich hat.

Von mir gibt es eine klare Leseempfehlung für alle Kinder (und Erwachsenen), die sich gerne in eine spannende Traumwelt entführen lassen wollen.

Veröffentlicht am 14.04.2018

Spannende Flucht quer durch Amerika

Nur wenn ich fliehe
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Casey ist auf der Flucht vor dem Gesetz, denn sie ist eine gesuchte Mörderin. Aber ist sie wirklich schuldig? Und wenn nicht, wer ist dann der Täter? Das werden wir in diesem Buch herausfinden!

Eigentlich ...

Casey ist auf der Flucht vor dem Gesetz, denn sie ist eine gesuchte Mörderin. Aber ist sie wirklich schuldig? Und wenn nicht, wer ist dann der Täter? Das werden wir in diesem Buch herausfinden!

Eigentlich bin ich ja nicht so der Krimi oder Thriller-Fan. Aber das Buch wurde mir sehr empfohlen und da wollte ich mich gerne auf den Versuch einlassen. Zumal mich auch der Klappentext sehr angesprochen hat und mir das Cover gefiel.

Nun bin ich sehr froh, mich an "Nur wenn ich fliehe" herangetraut zu haben. Die Geschichte beginnt sehr spannend und anfangs war ich mir nicht sicher, ob Casey schuldig oder unschuldig ist. Dafür, dass sie Hals über Kopf flüchten muss, geht sie sehr schlau und überlegt vor. An was man auf einer Flucht nicht alles denken muss! Mir wäre da nicht die Hälfte von eingefallen und mich hätte man vermutlich auch schon im ersten Hotel gefasst.
Casey aber weiß genau, was sie tut. Da ihr Vater früher Polizist war, hat sie wahrscheinlich von dort einiges aufgeschnappt.

Mir hat der Spannungsaufbau in dem Roman sehr gefallen. Nach und nach erfährt man immer mehr Details zum Geschehen. Dabei erleben wir die Geschichte aus zwei Perspektiven: einmal Casey, die sich auf der Flucht befindet und Dylan, der sie als Privatdetektiv fassen soll. Sowohl Casey als auch Dylan sind tolle Protagonisten, die nicht perfekt sind, aber jeder auf seine Weise sehr sympathisch. Obwohl sie Gegenspieler sind, ergänzen sie sich prima. Ich wäre mit beiden gern befreundet.

Im Verlauf wird der Fall immer komplexer und es tun sich immer mehr Abgründe auf.
Ich bin froh, dass es keine grausamen, überzogenen Mordszenen in diesem Buch gibt. So etwas mag ich gar nicht lesen. Stattdessen konnte ich richtig schön mitfiebern und miträtseln. Terri Blackstock versteht es hervorragend, den Leser durchweg zu fesseln. Ebenso schafft sie es aber auch, ruhige und nachdenkliche Töne anzuschlagen. Hier haben mir die Begegnung und Gespräche mit Miss Lucy sehr gefallen, die ebenfalls schon viel Schreckliches erlebt hat, aber ihren Halt im Glauben gefunden hat. Dank ihr öffnet sich auch Casey immer mehr dafür.

Gegen Ende ist die Spannung kaum mehr auszuhalten und schließt mit einem großartigen Showdown. Ich hätte so gerne noch weitergelesen und kann es kaum erwarten, die Fortsetzung "Wenn sie mich finden" in die Finger zu bekommen.
Wer spannende Unterhaltung sucht, ist hier genau richtig!