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Veröffentlicht am 10.06.2018

Ali findet Gott

Der Unsterbliche
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Ali Dini wächst im Iran in Zeiten der Rebellion und des Krieges auf. Er ist viel mit Gewalt konfrontiert und sein Leben wird von Drogen bestimmt. Er verbringt viel Zeit in Gefängnissen und kann selbst ...

Ali Dini wächst im Iran in Zeiten der Rebellion und des Krieges auf. Er ist viel mit Gewalt konfrontiert und sein Leben wird von Drogen bestimmt. Er verbringt viel Zeit in Gefängnissen und kann selbst danach seine Verbrecherkarriere nicht aufgeben. Es ist das einzige, was er kennt und kann. Und Schuld sind sowieso immer die anderen.
Erst spät in seinem Leben findet ein Umdenken statt, als er im Gefängnis einen Pastor kennenlernt, der ihm von Jesus Christus erzählt.

Die Lebensgeschichte von Ali fand ich sehr interessant, auch wenn sie ganz anders war, als ich es erwartet hatte. Im Klappentext steht "Er radikalisiert sich, tötet im Namen Allahs. Später tötet er um des Tötens willen.". Beide Aussagen finde ich so im Buch nicht wieder. Zwar ist Ali Moslem, aber er ist keineswegs religiös. Er versteht Allah in den meisten Situationen nicht, und beschäftigt sich auch gar nicht damit. Er tötet auch nicht im Namen Allahs, sondern weil er unter gewalttätigen Banden aufwächst und im Drogengeschäft tätig ist. Ferner hat er niemanden vorsätzlich getötet, sondern er war in Kämpfe verwickelt. Er ist ein Krimineller gewesen, aber kein religiös motivierter Killer, wie der Klappentext und der Untertitel vermuten lassen. Dazu kamen immer wieder Rechtschreibfehler, die mich wirklich gestört haben. Die Gestaltung dieses Buches finde ich deshalb wirklich misslungen.

Sehr eindrücklich wurde die Situation im damaligen Iran geschildert, wobei auch etwas Hintergrundwissen vermittelt wird. Die Grausamkeiten des Krieges haben mich stellenweise sehr berührt und es wundert mich nicht, dass Ali Drogen braucht, um sein Leben zu gestalten. Umso schöner liest sich am Ende sein Lebenswandel, wenn er mit der gleichen Leidenschaft im Gefängnis wirkt.

Ein schönes Zeugnis eines Verbrechers, der die Gewalt hinter sich gelassen hat.

Veröffentlicht am 09.06.2018

Großartiger Abschluss der Trilogie

Das Jahrhundertversprechen (Jahrhundertsturm-Serie 3)
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Die Familie von Briest kämpft in den Zeiten der Weimarer Republik ums Überleben. In den Jahren zwischen dem ersten und zweiten Weltkrieg müssen die Deutschen gegen Inflation, Hungersnot und den aufkommenden ...

Die Familie von Briest kämpft in den Zeiten der Weimarer Republik ums Überleben. In den Jahren zwischen dem ersten und zweiten Weltkrieg müssen die Deutschen gegen Inflation, Hungersnot und den aufkommenden Nationalsozialismus kämpfen. Otto und Hermine lassen sich davon aber nicht unterkriegen.
„Das Jahrhundertversprechen“ ist der dritte Teil der Reihe von Richard Dübells historischen Romanen rund um die Familie von Briest. Trotzdem lässt er sich auch wunderbar lesen, ohne die Vorgängerbände zu kennen. Otto und Hermine von Briest sind die neue Generation auf Gut Briest, und obwohl wir sie schon im zweiten Band kennen gelernt haben, werden ihre Charakterzüge im dritten Band ausreichend deutlich. Ich mag die beiden besonders gern, weil die Beziehung, die sie zueinander haben, so wunderbar ist. Gemeinsam versuchen sie, Gut Briest vor dem Untergang zu bewahren und ihrer Tochter eine Zukunft zu geben.
Richard Dübell ist einer meiner Lieblingsautoren im Bereich der historischen Romane. Trotz der über 600 Seiten war es wieder keine Sekunde langweilig. Die Seiten fliegen nur so dahin, wenn Max auf der Rennstrecke mit dem Dino sein Bestes gibt oder Luisa versucht, das Vorsprechen im Theater zu meistern. Die Geschichte hat auch viele tolle Nebencharaktere zu bieten, allen voran die verfeindete Familie von Cramm, deren Sohn man so richtig schön fies finden kann.
Auch die Handlung schreitet stetig voran und bringt neue Wendungen. Besonders schön finde ich bei diesem Roman, dass ich mich so richtig in die Zeit der Weimarer Republik hineinversetzt gefühlt habe. Dübell vermittelt hier sehr viel Hintergrundwissen und lässt auch immer wieder historische Personen zu Wort kommen, die diese Zeit geprägt haben. Das finde ich total interessant, vor allem gerade in dieser Zeit, wenn man besser verstehen möchte, wie sich der Nationalsozialismus überhaupt erst so weit entwickeln konnte.
Zum Schluss gibt es noch einen sehr spannenden Showdown, bei dem ich das Buch dann gar nicht mehr aus der Hand legen konnte. Für alle, die gerne historische Romane lesen, kann ich „Das Jahrhundertversprechen“ sowie überhaupt die ganze Reihe sehr empfehlen. Sehr schade, dass dies nun der letzte Band der Trilogie ist, ich hätte die nächste Generation noch sehr gerne weiterverfolgt!

Veröffentlicht am 06.06.2018

Tolles Burgerbuch

33 x Burger
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Mein Mann und ich sind große Burger-Fans und deshalb musste dieses tolle Kochbuch natürlich bei uns einziehen. Schon beim Durchblättern läuft einem das Wasser im Mund zusammen, wenn man die tollen Burger-Kreationen ...

Mein Mann und ich sind große Burger-Fans und deshalb musste dieses tolle Kochbuch natürlich bei uns einziehen. Schon beim Durchblättern läuft einem das Wasser im Mund zusammen, wenn man die tollen Burger-Kreationen sieht. Insgesamt 33 verschiedene Varianten vom Klassiker über vegetarische Burger, bis hin zu Geflügel-, Wild- und Fischburger gibt es genug Auswahl für jeden.

In einer Einführung lernt man zunächst, wie man Pattys und Soßen zubereitet, welche Brötchen passen und was für Beilagen man reichen kann. Die Rezepte sind sehr übersichtlich gestaltet, so dass man Soßen, Brötchen und Beläge gut auseinander halten kann. Ich habe mich z. B. einfach um die Zubereitung der Brötchen gedrückt und fertige genommen. Neben einem großen Bild auf der rechten Seite findet man am unteren Rand noch verschiedene Tipps zu Alternativen oder Beilagenvorschläge. Das fand ich wirklich super.

Die Bilder haben eine sehr gute Qualität und man kann genau darauf sehen, wie der Burger geschichtet ist. Ich habe mich gern davon inspirieren lassen und gleich losgelegt. Die Rezepte sind nicht zu schwierig und können von jedem bewältigt werden. Ob Pulled Pork-, Chili- oder der klassische Cheeseburger – alles war megalecker und leicht gemacht.

Am Ende des Buches gibt es noch ein kleines Küchenlexikon und – sehr praktisch – eine kleine Übersetzungshilfe für südtiroler Begriffe ins Deutsche. So wird allen Missverständnissen über Chili, Paprika, Pepperoni und Pepperoncini vorgebeugt. Super!

Ich bin wirklich super zufrieden mit diesem Kochbuch. Es stehen noch viele leckere Burger darin, die ich alle noch ausprobieren möchte. Es lohnt sich für jeden, dieses Kochbuch auszuprobieren.

Veröffentlicht am 16.05.2018

Gelungenes Finale

Die Finstersteins (Bd. 3)
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Im letzten Teil der Trilogie ist wieder richtig viel Action angesagt: Fred muss Sina und die Finstersteins vor dem Chef der Geheimorganisation beschützen. Habernuck will endlich das Geheimnis der Unsterblichkeit ...

Im letzten Teil der Trilogie ist wieder richtig viel Action angesagt: Fred muss Sina und die Finstersteins vor dem Chef der Geheimorganisation beschützen. Habernuck will endlich das Geheimnis der Unsterblichkeit entschlüsseln.
Kai Lüftner hat mit dem letzten Band ein spannendes Finale geschaffen und die Reihe zu einem würdigen Abschluss gebracht. Mir hat es wieder viel Spaß gemacht, Fred und Franz bei ihren Abenteuern beizustehen. Diesmal sind sie allerdings nicht ganz so lustig wie sonst, denn es gibt zwei Hauptthemen in dieser Geschichte, die sie mit ihren Gefühlen kämpfen lassen: Zum einen die große Gefahr, die von Habernuck ausgeht. Man spürt deutlich, dass das jetzt kein Spaß mehr ist und es tatsächlich um Leben und Tod geht. Zum anderen die erste große Liebe: Fred und Franz haben sich beide in zwei Mädchen verguckt und kämpfen mit ihrem Verliebtsein. Dabei müssen sie aufpassen, dass ihre Freundschaft nicht darunter leidet.
Insgesamt habe ich diesen Band als ernster, aber auch dramatischer empfunden als die beiden Vorgänger. Am Ende spitzen sich die Gefahren zu und ich bin nur so durch die Seiten geflogen. Fred hat sich in diesen drei Teilen zu einem mutigen, selbstbewussten jungen Mann entwickelt, worüber ich mich sehr gefreut habe. Ich kann mich noch gut an den ersten Teil erinnern, wo Fred mich mit seiner Unsicherheit oft zur Weißglut getrieben hat. Nun stellt er sich sogar den „Orks“ entgegen.
Natürlich muss ich bei diesem Buch auch wieder die tolle Aufmachung erwähnen: Die Zeichnungen von Frederic Bertrand sind wie gewohnt ein Hingucker. Er hat nicht nur das Cover gestaltet, sondern seine Illustrationen sind auch im Innenteil des Buches zu finden und unterstützen die Geschichte hervorragend. So richtig cool ist natürlich auch der neongelbe Buchschnitt, der im Kinderbuchregal so richtig was hermacht.
„Die Finstersteins“ war eine fantastische Reihe von Kai Lüftner, die ich Jungs sowie Mädchen ab 10 Jahren empfehlen würde.

Veröffentlicht am 15.05.2018

Spannende Fortsetzung

Wenn sie mich finden
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Casey ist wie im ersten Teil der Reihe immer noch auf der Flucht. Sollte sie gefasst werden, wird man sie töten. Doch wie bleibt man unentdeckt, wenn einen schon die ganze Welt kennt?
Da ich den ersten ...

Casey ist wie im ersten Teil der Reihe immer noch auf der Flucht. Sollte sie gefasst werden, wird man sie töten. Doch wie bleibt man unentdeckt, wenn einen schon die ganze Welt kennt?
Da ich den ersten Band schon sehr mochte und in Windeseile verschlungen hatte, war ich nun gespannt auf die Fortsetzung. Casey ist eine tolle Protagonistin, mit der man gerne mitfiebert. Ihre Eigenheiten und Macken machen sie sehr sympathisch, haben mich aber auch so manches Mal verzweifeln lassen, wenn sie sich wieder in Dinge verwickeln lässt, die sie nur in Gefahr bringen. Sie hat nämlich ein riesengroßes Herz und muss überall versuchen zu helfen, obwohl sie sich lieber verstecken sollte. Ich finde sie einfach großartig, mutig und selbstlos.
Das Buch hat mich wieder gefesselt und berührt. Es ist spannend von der ersten bis zur letzten Seite! Casey macht eine tolle Entwicklung durch und beschäftigt sich auch immer mehr mit den Fragen rund um Gott und den Glauben. Manchmal ist Beten das einzige, was ihr noch hilft. Man erkennt deutlich, wie Gott sie durch diese schwierige Zeit führt und sogar noch Gutes daraus entstehen lässt.
Leider werden nicht alle Handlungsstränge zuende geführt. Aber es kommt ja auch noch ein dritter Teil, weshalb ich hoffe, dass Casey dem ein oder anderen nochmal begegnet und wir dann erfahren, wie es ihnen ergangen ist. Denn nicht nur Casey, sondern auch viele Nebencharaktere sind mir ans Herz gewachsen.
Diese Reihe kann ich wirklich jedem empfehlen, der spannende Verfolgungsjagden mag!